17.05.2025

Forscher entwerfen Raumschiff für mehrere Generationen

In rund einer Milliarde Jahren wird die Erde wegen der sich immer stärker ausdehnenden Sonne nicht mehr bewohnbar sein. Spätestens dann muss die Menschheit eine andere Heimat gefunden haben.

Das Problem: In unserem Sonnensystem gibt es keinen bewohnbaren Planeten mit Sauerstoff und flüssigem Wasser. Und der Weg in andere Sternsysteme ist weit – selbst mit verbesserten Antrieben.

Damit die Reise zu einer neuen Heimat-Welt realistisch durchführbar ist, wird über sogenannte Generationen-Raumschiffe nachgedacht. An Bord sind Hunderte Wissenschaftler und Ingenieure, die Nachkommen zeugen und dann selbst zu Experten ausbilden und wiederum Nachfahren zeugen.

Was man sonst nur aus Kult-Serien wie „Star Trek“ kennt, könnte auch bei uns Realität werden.

Im Rahmen eines neuen Design-Wettbewerbs mit dem Namen „Projekt Hyperion“ sollen Entwürfe für ein interstellares Generationen-Schiff mit Besatzung angefertigt werden. Ins Leben gerufen wurde das Projekt von der „Initiative für interstellare Studien“, in deren Vorstand u.a. Luft- und Raumfahrttechniker Andreas Hein sitzt, der früher auch für die Europäische Weltraumagentur ESA arbeitete.

„Wir sind ein internationales Team mit Fachkenntnissen in Architektur, Ingenieurwesen, Anthropologie und Stadtplanung“, so ein Statement der Initiatoren. „Wir haben bereits mit einigen der größten Namen in Forschung und Entwicklung zusammengearbeitet, darunter Nasa und ESA.“

Entwürfe können von Experten auf der ganzen Welt eingereicht werden. Ein Design-Team sollte aus mindestens einem Ingenieur, einem Architekten und einem Sozialwissenschaftler bestehen, heißt es.

Was wäre die ideale Lebensraum-Architektur?

Bei ihren Entwürfen sollen sich die Forscher nicht auf die Konstruktion des Antriebssystems oder die Bauweise des Schiffes konzentrieren, sondern mit den Fragen, wie eine ideale Lebensraum-Architektur und ein ideales Sozialsystem für eine solche Reise aussehen würden.

Folgende Kriterien sollen beachtet werden:

► Die Dauer der hypothetischen Mission beträgt mindestens 250 Jahre.

► Das Ziel ist ein Planet mit einem Ökosystem, das von einer Vorläufersonde als Siedlungsort bestimmt wurde.

► Das Generationen-Schiff erzeugt durch Rotation eine erdähnliche Schwerkraft.

► Wie wird an Bord ein Mix aus Forschungsarbeit und Freizeit möglich gemacht? Wie werden intime Kontakte ungestört möglich sein?

► Wie werden Recht und Ordnung an Bord aufrechterhalten?

► Wie ist ein Kontakt zur Erde möglich?

Am 2. Juni 2025 sollen die drei besten Entwürfe prämiert werden. Sie könnten zukunftsweisend sein für den Bau des bislang größten Raumschiffs aller Zeiten.

Quelle: Bild