25.09.2025
1.02.2010
Historische Noten der UFOlogie aus dem CENAP-Archiv:
Gegen das Vergessen in der UFOlogie: Februar-UFO-Meldungen vor 55 bis vor 20 Jahren:´ Fliegende Untertassen´ in der Presse
"Untertassen, landet in Holland - Der Spuk ist noch nicht zu Ende - Eine neue Gesellschaft will das Problem gründlich untersuchen" meldete UP und am 3.Februar 1955 druckte so die ´Rhein-Neckar-Zeitung´ folgenden Text: "Liebe UFO-Männchen", so könnte man sich ruhigen Gewissens an die etwaigen Insassen der "Fliegenden Untertassen" wenden, wenn man sicher sein könnte, dass sie diese Zeitung regelmäßig lesen und durch eine solch familiäre Form der Anrede nicht verletzt wären. Also: "Liebe Untertassenmännchen, wenn ihr vorhabt, in nächster Zeit auf der Erde zu landen, so kann auch nur empfohlen werden, das in Holland zu tun. Nicht etwa, weil Holland besonders schön ist. Das ist selbst für Erdenbewohner eine Geschmacksfrage. Auch Tulpen gibt es anderswo. Und ob man euch mit Holzschuhen, Edamer und Genever locken kann, entzieht sich unserer Beurteilung. Aber dort wird man euch jedenfalls mit besonderer Aufmerksamkeit und Höflichkeit empfangen. Dort haben sich fortschrittliche und aufgeschloßene Menschen geschworen, es nicht zu solchen unwürdigen Szenen kommen zu lassen, wie ihr sie angeblich schon erlebt haben sollt. Wenn die Erdenmenschen Hunde auf euch hetzen, mit Sensen anrücken und Steine nach euch werfen, so geben sie ein ganz falsches Bild von sich selbst. So sind wir gar nicht. Kommt nach Holland. Dort werdet ihr es erleben. Dort erwarten euch Rundfahrten mit Omnibussen und sogar Rundflüge mit dem Hubschrauber. Auch Verständigungsschwierigkeiten wird es nicht geben, denn man hält schon Experten für Zeichensprache bereit, um den Kontakt mit euch aufzunehmen. In Holland gibt es nämlich ´Plati Volo´."
"Plati Volo" ist eine Gesellschaft, die jetzt in Holland ins Leben gerufen wurde und das Ziel verfolgt, alles verfügbare Material über die "unbekannten Flugobjekte" zusammenzutragen, es mit "gutem Willen" wissenschaftlich zu untersuchen und in aller nüchternen Ernsthaftigkeit den Empfang möglicher Besucher aus dem Weltraum vorzubereiten. Die "Plati Volo"-Mitglieder stützen sich zunächst auf eine Erklärung des Birminghamer Geistlichen Barnes, der bereits lange vor der allgemeinen "Untertassen-Hysterie" der letzten Jahre, am 21.September 1931 nämlich, vor der Britischen Gesellschaft für die Förderung der Wissenschaften sagte, es sei gar nicht einzusehen, warum man nicht daran denken könne, dass es noch andere bevölkerte Weelten im Universum gebe. Vielleicht seien diese Wesen zum teil den "Erdlingen" an Intelligenz weit überlegen, und eine Landung von ihnen würde für die Menschen auf der Erde eine "neue Zeit" anbrechen lassen. Auf der Suche nach dieser "neuen Zeit" haben die "Plati Volo"-Mitglieder sich vorgenommen, eng mit wissenschaftlichen, militärischen, religiösen und Industriegruppen zusammenzuarbeiten, um das Phänomen der "sogenannten Fliegenden Untertassen" zu klären. Sie wollen dabei weder mit den Leuten etwas zu tun haben, die alle Untertassenberichte als "lächerliche Erfindungen und Täuschungen" abtun, noch mit den anderen, die blind alles glauben. Mit gesunder, aber gutwilliger und ganz neutraler Skepsis soll das Problem untersucht werden.
>"UFO" zerplatzt über Neu-Seeland< berichtete am 9.Februar 1955 die ´Rhein-Neckar-Zeitung´ aufgrund von dpa/up-Meldungen: Einwohner von Itira auf Neuseeland berichteten am Sonntag, sie hätten eine mysteriöse Explosion vernommen, kurz nachdem ein zigarrenförmiges Objekt am Himmel zu sehen gewesen sei. Das Objekt habe sich in großer Höhe und mit außerordentlicher Geschwindigkeit bewegt. Auch an anderen Stellen Neu-Seelands soll das Objekt gesehen worden sein.
>Die wirkliche Existenz von "Fliegenden Untertassen" werde keine Änderung der christlichen Lehre nach sich ziehen oder sie erschüttern können, stellte Oberkirchenrat Helmut Roeßler (Düsseldorf) auf einem Vortrag vor der Neußer Volkshochschule fest. Die "Untertassen" könnten lediglich das Weltbild ausweiten, so wie es einmal durch die Erkenntnisse von Kopernikus und Galilei geschehen sei. Das Vorhandensein von "Fliegenden Untertassen" ist nach Roeßlers Ansicht durch die amerikanischen militärischen Untersuchungen verbürgt.< dpa. Quelle: ´Frankfurter Rundschau´ am 21.Februar 1955.
Auf dem Weg ins Weltraumzeitalter - Aus dem Innenleben der UFOlogie!
"Welcher Ansicht sind Sie?" frage man in der Februar 1960-Ausgabe der ´UFO-Nachrichten´ (UN Nr.42) das Leserpublikum und machte damit eine Meinungsumfrage auf, um anhand deren Ergebnis "recht klare Folgerungen über den Stand der Entwicklung der UFO-Aufklärung" zu erfassen. Das erhellende Ergebnis wurde im Mai 1960, UN Nr.45, S.1, vorgestellt: An der DUIST-Umfrage zum Glaubensbekenntnis hatte eine "beachtliche Zahl der UN-Leser" teilgenommen, was für die "künftige redaktionelle Arbeit zu einer wesentlichen Anregung" Anlaß gab. 73,5 Prozent der UN-Leser hatten den Standpunkt eingenommen, daß zur Klärung des UFO-Problems und zu seinem besseren Verständnis der UFO-Phänomene eine "Forschung" auf rein "psychischer Ebene" zu erfolgen habe und nur 11,3 % wünschten eine Erhebung auf "rein materialistischer Basis", wie man sich auszudrücken pflegte. 61, % der Umfrageteilnehmer erwarteten so auch eine Beleuchtung der "moralisch-ethischen Gesichtspunkte bei einem künftigen Austausch mit Wesen anderer Planeten" und sahen dies als "das wesentliche Ziel" der hier ausgetragenen "UFO-Forschung". Kein Wunder, wenn also auch 87,3 % sich vorstellen konnten, genau auf dieser Ebene selbst etwas beizutragen. 88,5 Prozent erwarteten durch das offene Auftreten der planetarischen Brüder und Schwester eine grundlegende Bewußtseinveränderungen bei den Menschen des Planeten Erde im Umgang mit seinesgleichen. "Für den Glauben an die Kontaktler, auch ohne materiellen Beweis, allein auf Grund der Wirkung ihrer Persönclihkeit, sprachen sich 88,9 Prozent der Leser aus." Mit 86,5 Prozent setzte man sich für "eine frühzeitige Unterstützung der Kontaktler" ein, die Redaktion schrieb extra im nebensatz dazu: "Dies bedeutet, daß u.U. auch eine Veröffentlichung unrichtiger Kontaktlerberichte erfolgen kann." Überwältigend war "das Votum des Vertrauens für George Adamski, der trotz aller Angriffe von 95 Prozent der Leser als glaubwürdig" betrachtet wurde, da er "verwertbare Angaben" im Sinne der vorherigen Positionsnahmen machte.
Als Folge davon erklärte die Schriftleitung, daß sich daraus "eine neue Aufgabe für die Forschungsgruppe" ergebe, "denn es muß erreicht werden, daß a l l e Kontaktberichte jedem Mitglied und Interessent zugänglich gemacht werden. Der von der Deutschen UFO-Studiengemeinschaft eingeschlage Weg hat offensichtlich die Billigung des Kreises der UFO-Freunde in den deutschsprachigen Ländern gefunden. Diese Feststellung aus dem Ergebnis der Umfrage soll als Ansporn und Verpflichtung angesehen werden." Damit wurde der Weg endgültig in die Esoterik und in die Kontaktler-Mystik, egal ob sie stimmt oder nicht bzw auf Lug und Trug zurückgeht, der kosmischen Friedensboten festgemauert, alle die sich dagegen stellten, wurden als Bedrohung und als "Feinde" angesehen. Auch dies kam in der Umfrage deutlich zum tragen: Der "gefährlichste Feind für die UFO-Forschung" wurde auch von den UN-Lesern und DUIST-Mitglieder klipp und klar festgemacht - es sind jene Leute und Gruppen die man als die "Schweigegruppen" generall hier umfaßte, also jene "die durch ihre Aussagen und Veröffentlichungen das gesamte Thema diskreditieren".
>"Manches wußte ich schon seit 17 Jahren!" Deutsche UFOs 1947/48 einwandfrei beobachtet/Geheime Produktion der "Fliegenden Untertassen" war schon angelaufen/Beschreibungen und Einzelheiten, die erstaunen lassen - das Rätselraten um die Blaupausen in Spanien/Wo word jetzt produziert?< fragte sich ´Das Neue Zeitalter´ am 6.Februar 1965 für seine Leserschaft: "Unsere Veröffentlichungen über die UFOs, die nicht von anderen Sternen stammen, sondern auf der Erde, in wahrscheinlich zwei verschiedenen Ländern produziert werden, haben großes Aufsehen erregt. Auch aus den Kreisen jener, die einst an der Herstellung mitarbeiteten, erhielten wir Informationen, die sich allerdings kaum für eine Veröffentlichung eignen, da sie auf rein technische Probleme ausgerichtet sind. bemerkenswert aber waren Mitteilungen, die wir von Carl F.Mayer aus San Franzisko, 364 Eddy Street (USA), erhielten. Er schrieb uns, indem er uns einige Ausschnitte aus längst verflossener Zeit zusandte: "Mich überraschte nichts von dem, was Sie schrieben. Denn ich wußte einiges schon seit 16 bzw 17 Jahren. Es muß auch anderen damals bekannt gewesen sein, geriet aber wohl in Vergessenheit oder wurde totgeschwiegen, aber einige Notizen habe ich auffbewahrt." Wir geben nachstehend jenen Zeitungsausschnitt in der Übersetzung wieder, der wirklich erkennen läßt, daß man offenbar damals, um 1947 und 1948, in manchen Kreisen mehr über die UFOs wußte, als man heute wahrhaben will..."
Kein Wunder also, wenn ´Huters Neue Weltschau´ vom 28.Februar 1980 titelte "Polizeihunde begannen zu heulen: Mysteriöses UFO löste Alarm bei der NATO aus - Die Behörden sprechen von Nordlicht-Spiegelung". Der Ruckzuck-Artikel wurde von Peter Fiebag verantwortet, der gleich von "Hunderten von Augenzeugen...über dem norddeutschen Raum" sprach und das UFO nur als "hell glänzende Scheibe am nächtlichen Himmel" vorstellte, womit automatisch die Suggestion von den ´Fliegenden Untertassen´-Bildern eingebracht wird. Dramatisch wird der Vorfall aufgearbeitet, wie im Science Fiction. Klar ist für Fiebag gewesen, es handelt sich vermutlich um ein "außerirdisches Raumschiff", was rätselhafte Vorgänge bei den Behörden anlaufen ließ. Die aufgeschickten Aufklärungsmaschinen sollten das UFO hiernach gar "einfangen". Fiebag stellte, ohne es zu wissen zu recht, die Frage, wie lächerlich die Nordlichterklärung und die des Sirius war: "Und so stellt sich zum wiederholten Male die Frage, wann man endlich auch von offizieller Seite anerkennt, daß es sich bei den Fliegenden Untertassen um außerirdische Raumfahrzeuge handelt." Ja, es war eine außerirdische Erscheinung gewesen, aber einmal wieder gänzlich anders, als die UFO-Bewegung es sich wünscht.
"UFOs über Neuenrade! Unerklärliche Lichterscheinunghen beobachtet" hieß es am 8.Februar 1980 in der ´Westfälischen Rundschau´: "Neujahrsnacht 1980, kurz nach zwölf. Die Familie Haucke in der Langen Gasse hatte gerade die letzten Feuerwerkskörper abgefeuert, um das neue Jahr einzuleuten. Da machten sie eine merkwürdige Beobachtung: ein großer rosaroter, mit weißen Punkten durchsetzter Fuerball bewegte sich in großer Höhe langsam von Nordwest nach Südost. "Ein Feuerwerkskörper", war natürlich der erste Gedanke von Vater Haucke und Tochter, die diese Erscheinung beobachtet hatten. Als das Licht jedoch nicht verglühen wollte, sondern mit konstanter Geschwindigkeit nach etwa 10 Minuten am Horizont über Blintrop verschwand, konnte diese Erklärung nicht richtig sein. An einen Heißluftballon dachte auch Vater Starke, der mit seiner Frau und seinem Sohn die selbe Erscheinung vom Beuler Weg aus beobachten konnte. Sohn Kai hält es allerdings durchaus für möglich, daß es sich hierbei um ein UFO gehandelt haben könnte. "Es verlief genau in der entgegengesetzten Sonnenlaufbahn", weist der 12jährige auf eine Besonderheit hin, die ihm dabei aufgefallen ist. Auch mehrere andere Bürger der Hönnestadt haben diese Lichterscheinung in der Neujahrsnacht beobachten können. "Für ein Flugzeug war die Geschwindigkeit jedoch zu schnell", erinnern sich die Beobachter einmütig. Karl-Heinz Haucke jedoch glaubt nicht an das Vorkommen von "Fliegenden Untertassen", sondern setzt eher auf eine rationale Erklärung: "Möglicherweise ein Silvesterscherz der Bundeswehr." Jedoch auch zu anderen Zeiten scheint sich am Neuenrader Himmel Unerklärliches zuzutragen: Hönnestädter Buntenbach fuhr mit seiner Frau am ersten Donnerstag im Dezember des letzten Jahres von Kohlberg kommend nach Neuenrade, als er kurz vor Ortseingang einen glühenden Feuerball am Himmel entdeckte, der einen Feuerschweif hinter sich herzog. Der Gedanke an ein brennendes Flugzeug erwies sich als gegenstandslos, als er nach Ausstellen des Automotors keine Geräusche mehr hören konnte. Auch eine Sternschnuppe konnte es nicht sein, da das Licht nicht verglühte. Auffallende Parallelen zu den Beobachtungen in der Silvesternacht ergeben sich in Flugdauer und Flugrichtung des Lichtes. Aus Richtung Kohlberghaus kommend verschwand es nach etwa 10 Minuten über dem Horizont bei Blintrop. Auch Siegfried Treu aus Küntrop hat von einer solchen Beobachtung erfahren, die vor Jahresfrist von mehreren Schülern gemacht wurde."
"Die grünen Männchen" wurde ein Bericht vom 16.Februar 1980 in der ´Bergischen Morgenpost´ übertitelt, der auf AP zurückgeht: "Die kleinen grünen Männchen kommen... Sie sind nach Meinung der "UFOlogen" bereits im direkten Anflug auf die Erde. Schon in ein paar Tagen können sie landen. Der Grund ihres Besuchs: Sie wollen die derzeitige Weltkrise mit außerirdischen Mitteln beenden. Das jedenfalls ist die Überzeugung der UFO-Forscherin und Gründerin von UFO-Studiengruppen in mehreren Städten, Ilse von Jacobi aus München. Nach eigenen Angaben steht Frau von Jacobi in Kontakt zu mindestens zwölf Personen, die schon in einem UFO geflogen sein wollen. Sie hat, wie sie in einem Gespräch mit AP versicherte, hervorragende Verbindungen zu den Außerirdischen. Bereits am 3.Januar habe sie eine Botschaft über das bevorstehende Eingreifen auf der Erde vom Kommandanten eines Raumschiffs erhalten, das in der Nähe des Sterns Alpha Centaurius unterwegs gewesen sei. "Sollte auf Eurem Planeten jemals ein Atomkrieg ausbrechen, so wird innerhalb acht MInuten der gesamte Strom auf der Erde stillgelegt werden. Gleichzeitig werden sämtliche Atom- und andere Waffen dematerialisiert. Die Stromunterbrechnung wird so lange anhalten, bis Verhandlungen mit den Kriegsführenden befriedigend verlaufen sind... Unsere für euch phantastischen Machtmittel werden eingesetzt werden, wenn es uns notwendig erscheint", zitierte die Münchnerin aus der extraterrestrischen Botschaft. Als erste Maßnahmen, so sagte die UFOlogin, hätten die Außerirdischen "Veränderungen im Schwerefeld sowie den Magnetfeldern der Erde" angekündigt, denen andere schwerwiegende folgen würden. Die UFOlogen wollten angesichts der Ereignisse in Vergangenheit und Zukunft die Errichtung einer "Weltbehörde für außerirdische Angelegenheit" vorschlagen."
Die ´Neue Revue´ startete mit Heft 5 für 1980 eine neue Artikelserie über UFOs: "Wissenschaftler, Astronauten und Piloten sind heute davon überzeugt: UFOs? Wir haben sie gesehen!" Die sechsteilige Reihe von J.C.Kristina hatte für jede Folge dramatische Grafiken eingebracht, die mal wieder einen zwingend suggestiven Charakter hatten, um der Leserschaft ein ganz bestimmten Bild vom UFO-Phänomen einzuprägen. Das Stilmittel hieß man wieder typische Hollywood-gerechte Fliegende Untertassen. In der Folge 1 ging es um den Fall der drei Franzosen aus Cergy-Pontoise (hier als Clergy-Pontoise vorgestellt), die keine Fliegende Untertasse sahen, sondern nur Nebel und Lichter, dafür aber einmal mehr der verantwortliche Grafiker der Zeitschrift voll die UFO-Idee vom außerirdischen Besuch in Fliegenden Untertassen adaptierte. Eine dieser UFO-archetypischen Untertasse schwebt über einem Feld direkt am Straßenwand, wo zwei Zeugen bei ihrem Auto gleich von einem UFO-Lichtstrahl erfaßt werden. Es sind genau jene Darstellungen bzw Umsetzungen, die den großen Reiz am UFO-Phantom für das Publikum ausmachen - und es sind genau jene Bilder, die uns im Kopf herumspuken, wenn die UFO-Debatte beginnt. In Fall der Neuen Revue wird dies überdeutlich klargemacht. Und auch eine Erfahrung von Hans-Werner Peiniger soll hier angemerkt sein: Als er im Sommer 1997 für eine Folge der RTL-Reihe "Mysteries" nach Köln ins Studio fuhr, sprach er auch mit den Verantwortlichen über die filmischen Umsetzungen von recht harmlosen UFO-Erfahrungen zu recht Hollywood-gemäßen kleinen Fernsehhäppchen, die mit der Wirklichkeit der Fälle kaum was zu tun hatten und deswegen dem Zuschauer einen falschen Eindruck von der Gewichtigkeit der Vorfälle geben. Die Macher verstanden diese Kritik erst gar nicht, da sie völlig davon begeistert waren, wie "toll" ihnen doch die kleinen Animationen gelungen waren und sie auch ganz "toll" aussehen und "was hergeben".
Ansonsten war die Berichterstattung von den inzwischen hinlänglich bekannten Übertreibungen gesättigt. Aus ein paar Stunden Polizeiverhöhr wurde plötzlich ein "tagelanges Verhör" und aus der UFO-Gruppe GEPAN wurde eine "Untersuchungsgruppe für übernatürliche Phänomene". Während ehemals die Zeitungen durchaus die Kritik an dem Fall durchblicken ließen und auch die mehr als skeptische Position der staatlichen Ermittler ins rechte Licht rückten, wurde in der Zeitschrift dies unter den Tisch gekehrt. In Folge 2 von "UFOs? Wir haben sie gesehen" wurde der Fall Mantell vom Januar 1948 in nie dagewesener Weise optisch mit einer Grafik aufgepeppt, die gleich aus dem "Krieg der Sterne" kommen könnte: Eine Fliegende Untertasse rammt mitten in der Luft Mantells Jet, an welchem gleich die Fetzen wegfliegen. Passend dazu der Text wie aus einem Science Fiction-Roman: "So sahen drei Piloten die tödliche Begegnung über Louisville: Flugkapitän Mantell wird von dem UFO gerammt, eine Tragfläche zerfetzt, der Jäger stürzt ab. Kurz vorher hatten Hunderte von Menschen die leuchtende Silberscheibe über der Stadt entdeckt." So sahen es wirklich nur hunderttausende Leser der Neue Revue unter der Zwischenschlagzeile "Verschweigt Amerika der Welt die Wahrheit?"! Ironie des Schicksals am Rande, in der Berichterstattung selbst wird in einem Nebensatz darauf hingewiesen: "Da wurden Wetterballons ebenso zu UFOs gestempelt wie riesige Insektenschwärme, die sich in großen Höhen zusammenballten." Skepsis war also angebracht, schrieb das Blatt gleich weiter und es ist unklar, ob es sich damit selbst meinte, als es über die Erschütterung der Welt reportiere, als der Fall Mantell passiert war und nicht einfach so "als Spinnerei vom Tisch gefegt werden konnte". Dramatisiert wurde dann der Vorfall dargelegt und in einem Pseudo-Protokoll des angeblichen Funkverkehrs aufgeputscht. Hier bewahrheitete sich einmal mehr der alte Spruch:
>Die Presse sucht sich die Geschichten, die am meisten ziehen. Und sie bereitet sie entsprechend auf, damit sie auch attraktiv verkauft werden können und in den selbstgeschaffenen "Spannungsbogen" passen. Dadurch bildet sie eine Paranoia vor dem selbstgezeugten Unbekannten aus. Sie spielt mit unserem Verstand und unsere Phantasie kann dann beängstigender sein als jede Wirklichkeit. <
Und im besten Boulevard-Blatt-Stil ging es auch gleich in die Vollen: US-Präsident Carter wird mit seiner Venus-Fehldeutung vorgestellt, hier natürlich als Fall von einer echten "Fliegenden Untertasse" (die er selbst nie meldete), den er 1973 "vor der Untersuchungsbehörde für Unbekannte Flugobjekte im US-Staat Oklahoma zu Protokoll gab". Einzig und allein den dürftigen Fragebogen der privaten UFO-Forschungsgruppe NICAP hatte Carter ins Büro der Gruppe (übrigens in Washington, DC) zurückgeschickt gehabt. Auch falsch die wiederholt auftauchende Behauptung, wonach Carter "bis heute nicht" die UFO-Akten freigegeben habe, obwohl er sich während des Wahlkampfes dazu "verpflichtet" hatte. Unterstützt werden derartige Behauptungen mit äußerst fragwürdigem Fotomaterial wie das Adamski-Scoutship und einem Fotos aus der 1952er Serie im Bernina-Massiv, bei der Neue Revue natürlich alles "echt".
Heft 7 brachte dann wieder eine Illustration, die den Leser in Irritation stürzen solle: Unter der Schlagzeile "Eine Stadt in Panik: Die Außerirdischen kommen!" wird der nächtliche Vorfall der NLs vom Sommer 1952 in der US-Hauptstadt aufgemotzt als Starfighter-Tagesjagd nach einer Dreiergruppe von Fliegenden Untertassen, die direkt dem Film "Fliegende Untertassen greifen an" entsprungen zu sein scheinen, dargeboten. Wie bereits festgestellt: Es wurden nur Lichter am Nacht-Himmel damals gesehen. Text: "Fliegende Untertassen über Washington. Abfangjäger versuchten, an sie heranzukommen. Vergeblich." Und wieder wurde es abenteuerlich in der Berichterstattung zum Washingtoner-UFO-Zwischenfall. Hier griff man ebenfalls zu stilistischen Tricks, um den Vorfall beinahe in eine Akte X-Storys umzumünzen. Gleich nachdem die Radars im Kontrollturm des Washingtoner Flughafens unidentifizierte Ziele auswies, soll Chef-Kontroller Harry Barnes zum Telefon gegriffen haben, um das Luftwaffen-Oberkommando anzuwählen. "Zwei Minuten später rasten Abfangjäger in den Nachthimmel. Als sie den Luftraum über der Hauptstadt erreichten, sahen auch diese Piloten die Formation leuchtender Scheiben. Drei von ihnen hatten sich abgesondert und schwebten jetzt über dem Kapitol... Um drei h früh wurde Präsident Truman im Weißen Haus aus dem Schlaf geholt. Der Präsident überlegte nur kurz, dann ließ er sich mit dem weltberühmten Physiker Albert Einstein verbinden. ´Was sollen wir tun, Herr Professor?´ fragte er in dieser schicksalsschweren Nacht. ´Ich weiß noch keine Erklärung, Herr Präsident´, sagte der greise Nobel-Preisträger, ´aber lassen Sie um Gottes willen nicht schießen!´"
Die Abschlußfolge in Heft Nr.10/1980 war genauso übertrieben-spannend ausgefallen und hatte den Fall Valentich (hier als Valentin vorgestelt) von Ende 1978 zum Inhalt: Als Aufhänger sehen wir eine Grafik, die durchaus der SF entsprungen sein könnte. Wieder einmal schwebt eine nahe Fliegende Untertasse am hellichten Tag am Meeresstrand, wo junge Leute gerade baden, als Valentichs Cessna an das Raumschiff knallt, seine Tragfläche zerbirst und ins Wasser nahe des Strands stürzt. Auch diese Umsetzung hat mit den Realitäten des Mitten in der Nacht und Mitten auf dem Meer geschehens Unglücks nichts zu tun. Genausowenig wie der begleitende Text: "Hunderte von Menschen, die an diesem Oktobernachmittag 1978 bei Melbourne in Australien den ersten Angriff eines UFOs auf ein irdisches Flugzeug miterlebten, packte das nackte Grauen, als sie die Cessna wie einen Stein ins Meer stürzen sahen. Doch noch bevor sich die Augenzeugen von ihrem Schock erholt hatten, war das UFO mit wahnsinigem Tempo über dem Land verschwunden. War das der Beginn einer Invasion aus dem Weltall?... Auch im Pentagon in Washington, dem amerikanischen Verteidigungsministerium, herrschte Alarmstufe 1." Auf jeden Fall packt dem kundigen Forscher das nackte Entsetzen über diesen Angriff auf den Verstand. Hier stimmte hinten und vorne nichts mehr mit den Tatsachen überein und der Gesamtkontext dieses hier dargebotenen UFO-Abenteuers ist schlichtweg eine durchgehende Lüge.
´Neue Revue´ bemüht Professor Herman Oberth: "Soweit ich orientiert bin, liegen etwa 100.000 Augenzeugenberichte über unbekannte Flugobjekte vor. Davon sind rund 39.000 als Flugzeuge, Meteore, Wetterballons usw. erkannt worden. In weiteren 50.000 Fällen konnte man die Objekte zwar nicht identifizieren, aber die Art der Erscheinungen läßt darauf schließen, daß es sich um etwas Ähnliches gehandelt haben muß. Die restlichen 11.000 aber lassen sich schwer durch uns bekannte Ursachen erklären. Die Erscheinungen sind aber untereinander so ähnlich, daß man auch eine ähnliche Ursache annehmen muß. Die Erklärung, es könnten Raumschiffe von anderen Welten sein, ist bisher die einzige, die nicht widerlegt werden konnte." Die Meinung von Professor Oberth wird von fast allen nahmhaften Wissenschaftlern geteilt, verkündet das Massenblatt mit dem meist scharfen Titelbild-Mädel in sparsamer Bekleidung.
Natürlich brachte diese ganz besondere Art und Weise der UFO-Reportage, wer für die Dokumentation zuständig war blieb geheim, auch entsprechende Leserreaktionen hervor. Heft 11 und Zwölf von 1980 bezeugt dies. Helmut Schmeiser und Rotenburg fragte sich: "Wann kommen unsere Retter aus dem All?" Siegmund Auzins, Nürnberg, bekannte sich zu seinen UFO-Sichtungen im Norden Nürnbergs (die MUFON-CES dann später auch als echt durchgehen ließ) und forderte: "Endlich hat es wieder eine große Zeitschrift gewagt, sich dieses Themas anzunehmen. Bringen Sie doch ruhig einmal ein Originalfoto auf der Titelseite." Auch Manfred Saier aus Waldkirch meldete sich und berichtete von einer seiner UFO-Sichtungen in St.Georgen, Schwarzwald: "Am Herbsttag, dem 23.September 1978 um 22 h, habe ich im Gebiet von St.Georgen im Schwarzwald in gegenwart des Zeugen Erwin Hoffmann, St.georgen, von einer Anhöhe ein UFO fotografiert, das von dem gegenüberliegenden Bergrücken auftauchte. Das helleuchtende Gebilde war von orangefarbigem Licht umhüllt und von sehr intensiver Leuchtkraft. Bevor der Flugkörper in Wolken verschwand, änderte er seine Gestalt und hinterließ noch einen Lichtstrahl." Das Bild wurde gleich mit abgedruckt.
Gut, auch Werner Walter hatte am 7.Februar 1980 an die Redaktion geschrieben: "Fontaine wirkte wie ein billiger SF-Roman und ist in der Szene unglaubwürdig, während Capt.Mantell einem geheimen SKYHOOK-Ballon anno 1948 verfolgte und kein reales UFO, er war einer Fehlinterpretation aufgesessen. Die Grafiken von Herrn Gerd Werner sind utopisch-abenteuerliche Darstellungen und haben nichts mit der Realität zu tun, sondern sie dienen nur dazu, um Wunschvorstellungen zu Ihren Reportagen zusätzlich zu fördern und hervorzurufen. Das Thema an sich hat mehr Sachlichkeit verdient, als Sie es ihm angedeihen ließen." Tatsächlich gab es auch am 11.2.1980 eine Reaktion durch K.A.Almstadt, sachbearbeitender Redakteut der Serie: "...Allerdings kann ich Ihre Kritik mangelnder Sachlichkeit nicht teilen. Natürlich ist ein so durch und durch spektakuläres Thema grundsätzlich und bei jeder publizistischen Bearbeitung leicht in den Gerucht der ´Unglaubwürdigkeit´ zu bringen. Gerade das aber haben wir, trotz einer gewissen spannungsfördernden journalistischen Aufarbeitung, vermieden. In den weiteren Folgen haben wir ebenso ausschließlich solche Fälle verarbeitet, die nach dem bisherigen Stand der Wissenschaft nicht definitiv erklärt werden können. Wir haben uns mithin auf die Schilderung von UFO-Sichtungen und ihrer populärwissenschaftlichen Deutung beschränkt. Zur Meinungsbildung des Lesers. Von ´billigen SF-Romanen´ kann also im Falle der Neue Revue-Serie nicht die Rede sein." Dies schlug dem Faß den Boiden aus, sodaß am 13.2.1980 nochmals ein Brief von Mannheim nach Hamburg ging, worin die Einseitigkeit bedauert und die falsche Darstellung des Fallmaterials beklagt wurde und auch die illutsrativen Aufreißer einen auf den Deckel bekamen, welche nur den Zweck der klischeehaften Meinungsförderung hatten. Derart an die Wand genagelt, kam es natürlich keinerlei Antwort mehr. Hunderttausende Leser bekamen aber wieder ein Stück Zementierung des UFO-Aberglaubens ab.
"Naturwunder? 3 Sonnen am Himmel" meldete am 1.Februar 1985 BILD: Eiskristalle in der Luft verursachen über der kanadischen Stadt Regina eine tolle optische Täuschung: Am Himmel standen plötzlich drei Sonnen! Wärmer wurde es dadurch nicht: Minus 65 Grad!
"Das Licht am Himmel" meldete am 5.Februar 1985 der ´Südkurier´: Eine strahlend helle Venus hat gestern abend auch in Konstanz und Umgebung eine Zeitlang für Verwirrung gesorgt. Der Planet schien so hell vom klaren Abendhimmel, dass mehr als ein altbekannter Nachbar der Erde vermutet wurde. Immer, wenn es soweit kommt, spielen zwei Faktoren zusammen: Der Himmel ist besonders klar, die Venus der Erde sehr nahe. Ähnlich wie beim Mond spricht man von Halb- oder Vollvenus. Auch eine Viertelvenus ist regelmäßig am Himmel. Im gegensatz zum Erdtrabanten ist die volle Venus nicht besonders hell. Denn dann ist sie gerade recht weit von der Erde entfernt. Am hellsten ist dieser Planet, der wie die Erde um die Sonne kreist, wenn "Halvenus" ist. So war es gestern. Das helle Licht am westlichen Abendhimmel hat zwischen 18:30 und 20 h zu allerlei Spekulationen geführt. Manche vermuteten ein UFO (unbekanntes Flugobjekt). Bei der Wetterwarte Konstanz und vor allen in der Sternwarte Kreuzlingen standen die Telefone nicht mehr still. Glücklicherweise war Klaus Widmann gerade in der Sternwarte und konnte alle Anrufer über das "helle Licht" sofort aufklären. Jetzt lohnt sich dort ein Besuch besonders. Die Venus scheint noch die nächsten dreieinhalb Wochen so hell, immer etwa um die gleiche Zeit. Die Venus ist der Planet, der der Erde am nächsten liegt.
"Zöllner sahen UFO" meldete die ´Abendpost´ am 6.Februar 1985: Zwei französische Gendarmen und drei Zöllner wollen am Sonntag an der Grenze zu Spanien fast eine Stunde lang ein UFO beobachtet haben. Das runde Objekt habe rot-grüne Lichtzeichen abgegeben. Die Gendarmerie leitete eine Untersuchung ein.
"Die Venus plinkert - und viele Berliner glaubten, es sei ein UFO: Der Planet leuchtet jetzt besonders hell - US-Soldat sah eine Untertasse, die rötlich leuchtete" meldete am 19.Februar 1985 die BZ: Ein heller Punkt am Himmel, so ziemlich genau zwischen Süd und West, bringt die Berliner aus dem Häuschen. Sie halten das funkelnde, blinkende, leuchtende Ding für ein UFO. Aber es ist nur die Venus, die den Berlinern durch die Atmosphäre und das Weltall "zuplinkert". Es handelt sich bei dieser Venus-Erscheinung um ein ganz normales Naturschauspiel. Durch die besondere Konstellation von Erde, Sinne und Venus leuchtet dieser Planet besonders hell. Und da die Erde sich dreht, wandert sie auch am Horizont entlang. Der 63-jährige Leiter der Wilhelm-Foerster-Sternwarte, Adolph Kunert: "Die Venus bewegt sich in Wirklichkeit nicht. Wenn die Berliner lange genug hinsehen, nehmen sie lediglich die Erddrehung wahr." Was die Venus betrifft, stimmt auch der 46-jährige amerikanische Mathematik-Professor Charles Huffer zu. Seit 1968 untersucht er alle Erscheinungen, die im Zusammenhang mit "unidentifizierten fliegenden Objekten" (UFOs) zu tun haben. 36 Meldungen hat er in dieser Zeit ernsthaft unter die Lupe genommen. Huffer: "Auch über Berlin sind schon UFOs geflogen." Charles Huffer, der in Arkansas (USA) geboren wurde, ist einer von rund 1500 Mitarbeitern der US-Organisation "Mutual UFO Network". Das ist ein Verband, der alle Berichte über UFOs sammelt, untersucht und auswertet. Den besten Bericht den Huffer in Berlin erhielt stammte von einem Oberfeldwebel der US-Luftwaffe. Der Soldat hatte ein rotleuchtendes Flugobjekt gesehen, das waagerecht flog, direkt über ihm stehen blieb und dann lautlos verschwand [Miniatur-Heißluftballon?]. Begonnen hatte die geschichte mit den UFOs vor fast 40 Jahren. Am 24.Juni 1947 will der Privatflieger Ken Arnold aus dem US-Staat Washington gleich neun riesige Untertassen auf einmal gesehen haben. Huffer: "Seit dieser Zeit interessiere auch ich mich für das Thema. Habe bisher aber selbst noch keinen dieser Flugkörper mit eigenen Augen beobachten können. Aber ich bin überzeugt, dass es irgendwo im Weltall noch andere intelligente Wesen gibt. Die Menschen sollten den Himmel viel stärker beobachten und ihre Wahrnehmungen an uns weitergeben."
Quelle: CENAP Archiv