4.10.2025
13.04.2010
Meister der UFO-Erforschung: Allan Hendry - und sein legendäres "The UFO Handbook". Was wir daraus lernen können, wenn wir nur wollen!
Hendry berichtete in seinem legendären "The UFO Handbook", wie er einmal in einer TV-Talkshow in Chicago zu Gast war und vom Moderator erfuhr, wie dieser enttäuscht feststellen mußte, daß selbst ausgewiesene Wissenschaftler die sich für das UFO-Thema interessieren, kaum anders handeln als der durchschnittliche UFOloge. Was diesem Moderator aufgefallen war ist einfach und banal: Selbst die sich als Wissenschafts-UFOlogen ausgebenden Menschen werden von ihren persönlich ausgerichteten Interessen getrieben, um nach einer außergewöhnlichen Basis für UFO-Berichte zu suchen. Bemerkenswert ist jedoch eine andere Feststellung: Obwohl schon seit vielen Jahren neben den vielen laienhaften UFO-Enthusiasten auch Wissenschaftler im UFO-Feld tätig sind, erbrachte auch deren Angehensweise an das UFO-Phänomen keine tiefergehenden Einsichten und Belege, als die populäre Arbeit der sogenannten Privaten und wissenschaftlichen Laien. Die Beweise bleiben (leider) zweideutig, sind bestens noch Indizien.
Sicherlich, die UFO-Erforschung benötigt Experten aus allen denkbaren Gebieten des Wissens: Astronomen, Soziologen, Psychologen, Meteorologen, Geologen etc. UFO-Forschung ist eine multidisziplinäre Herausforderung, die auch von Medienkritikern begleitet werden sollte. Das Kernproblem offenbart sich, wenn man sieht, daß die UFO-Wissenschaftler im Feld kaum aus den genannten Gebieten kommen und zumeist der Ingenieurs-Wissenschaft entstammen (und sich im UFO-Feld dann gelegentlich als Bastler und komische Erfinder einen speziellen Namen machen). Sicher, so mancher hat ein Studium in einem relevanten Fach belegt gehabt, aber im hauptberuflichen Feld ist er ganz anders eingesetzt und es gibt auch einige, die haben einige Gebiete "studiert", aber über Abschlüße ist nichts bekannt geworden. Und selbst A.J.Hynek hat sich von astronomischen IFOs narren und sie als UFOs für Blue Book durchgehen lassen! Da haben wir Historiker im Feld, die sich als Psychiater versuchen; da gibt es Systemanalytiker aus der Industrie, die sich in einer Art "Einstein"-Funktion verstehen und Psychiater, die sich ohne Kenntnis des breiten Spektrums des Problemfeldes namens U.F.O. auf eine bizarre Facette geworfen haben und sich hier vielleicht unverantwortlich als moderne "Frankensteins" eingeklingt haben. Ein Geologe versucht als Entführungs-Spezialist in düsteren Kammern menschlicher Empfindungen zu wirken. Oder ein Kunst-Blaublütler tut sich als ufologische "Edelfeder" auflagenbrechend hervor und dessen eigener Vater wünscht sich enttäuscht nichts mehr, als das man seinem Sohn endlich "mal das Handwerk legt". Kurz und knapp: Niemand im Feld hat eine UFO-spezielle Ausbildung, einen Lehrstuhl für UFOlogie gibt es nicht - wir alle haben unsere Kenntnisse und Erfahrungen autoditaktisch angeeignet.
Foto Beispiel welches aufzeigt wie in der Ufologie das Stigma selbst hoch gehalten wird durch nicht erkannte IFOs
Naturwissenschaftler haben so ihre Probleme mit der Interpretation von UFO-"Daten", die sie gerne als Fakten entgegennehmen, die von akkurat arbeitenden Instrumenten ausgeworfen wurden (so wie sie es vielleicht aus dem UFO-armen Berufleben gewohnt sind) Aktuell bei UNI Würzburg zu sehen, welche sich nun von Piloten-Fällen mehr verspricht und dem Ufologen-Glauben der Edelzeugen unterliegt. Bei den UFOs und ihren Forschungs-Unterlagen ist plötzlich die Welt ganz und gar anders, teilweise auf den Kopf gestellt - dies muß man erst einmal erkennen und dann noch verdauen. Nichts ist unzuverlässiger, als das fehlerhafte Beobachtungsinstrument Mensch und kaum Verlaß ist leider auch auf jene, die sich enthusiastisch der UFOlogie widmen. Hendry: "Die ufologischen Naturwissenschaftler zeigen sich recht naiv, was ihre Anerkenntnis der Tatsache angeht, daß die menschlichen Zeugen mit ernsthaften emotionell-begründeten Verzerrungen ihre Sichtungen berichten. Ironischer Weise sind es gerade auch sie, die noch am ehesten auf alle außergewöhnlichen Folgerungen aufspringen, wenn zum Beispiel ein nicht erkanntes Werbeflugzeug als ´bekuppelter Diskus´, der ´plötzlich verschwand´ beschrieben wird. Der Grund: Sie nehmen alle angeblichen Details der Fehlwahrnehmung ernst." Unterstützt wird dies nicht wenig noch dann, wenn es sich bei dem Zeugen um einen Piloten etc handelt, weil diese freilich ebenso einen elitären Beruf und damit einen besonderen sozialen Status haben, der dem Selbstverständnis des UFO-Wissenschaftlers um den Bart geht. Unberücksichtigt bleibt dagegen, daß bereits der Dean of UFOlogy, Hynek, feststellen mußte, daß ausgerechnet die Flieger zu den eher schlechteren UFO-Zeugen zählen. Die "wissenschaftliche UFOlogie" wird hier mit Ignoranz wettgemacht. Eine tolle Basis, um als UFO-Spezialist in die Öffentlichkeit zu gehen und diese mit bestimmten Bildern vom UFO-Phänomen zu unterrichten.
Hendry faßt zusammen: "Meiner eigenen Beobachtung nach kann ich feststellen, daß die Wissenschaftler, welcher dieses emotional beladene Feld betreten, ihre normalen Kriterien ablegen und plötzlich einen reduzierten Standard ihrer eigenen Spielregeln für eine Beweisführung akzeptieren. Dies beweist uns nur, das auch sie genauso Menschen wie wir alle anderen sind." Hendry erlebte einige lehrreiche Erfahrungen, die wir hier nicht verschweigen wollen: Da gab es den Computer-Techniker, der auf der einen Seite Maxwell´s Gleichung klipp und klar erklären kann, aber auf der anderen Seite wegen einer verzerrten Darstellung von einem Meteor über "supertechnische Maschinen" spekulierte. Oder der Labor-Techniker aus der Forschung, der die sensationellen UFO-Magazine vom Kiosk auf die gleiche Stufe stellt, wie seine respektierten technischen Fach-Journale. Psychologen, die die "außerirdische Natur" der UFOs ohne Probleme akzeptieren, wobei sie ihrer Ausbildung Hohn spotten. Kurz gesagt, "die selben emotionellen Bedürfnisse verderben die Objektivität von ansonsten glaubwürdigen Menschen als UFO-Zeugen oder als UFO-Untersucher, egal ob es Hausfrauen sind oder bekannte Gelehrte", schrieb Hendry. Auch (wissenschaftliche) UFOlogen haben ihre tiefverwurzelten Wünsche, die sie im Feld umsetzen und nachgewiesen haben wollen. Hier haben wir es mit einem Motiv zu tun, welches seit jeher Menschen ins Feld trieb und teilweise nach Jahrzehnten von Arbeit, Einsatz und verwendeten privaten Mitteln frustriert wieder aussteigen ließ, weil die alte ETH sich als nicht tragbar erwies und es ansonsten es keinen Grund für sie gab, sich weiter zu engagieren. Dabei könnte der wahre Wissenschaftler und Suchende den Sprung schaffen, um hier neue Welten für seine Explorationen zu entdecken.
UFOlogen wollen sich hauptsächlich mit "echten" UFO-Berichten beschäftigen, sodaß ihr Blick an den hauptanteiligen IFOs vorbeigeht. Und da die meisten Fälle der Kategorien NN/DD sich als IFOs herausstellen, nehmen sie sich hauptsächlich sogenannten high-strangeness reports an. Sie erwarten hiervon einen größeren "Informations-Output". Jeder, der sich im Feld anstrengt und müht wird bald feststellen, daß bei low-strangeness-sightings es relativ einfach ist die Fehlwahrnehmungen von IFOs als UFOs auszusondern. Größere Probleme bereitet es dagegen schon das selbe bei Close Encounter-Fällen zu tun, um hier IFOs, Phantasien und Schwindel festzumachen. Es wäre nun gefährlich sich nurmehr um jene CE II- oder -III-Minderheit im Gesamtspektrum zu beschäftigen, da die wichtigsten Lehren nur aus der Untersuchung der Alltagssichtungen gezogen werden können, um dann Anwendung bei den besonderen Einzelfällen der high-strangeness reports zu finden.Die Gefahr liegt darin, daß man die vielen Alltags-UFO-Erfahrungen völlig als "Rauschen" ignoriert und sich nurmehr den exotischen (zumeist auch absurden) Fällen zuwidmet, dies in der Hoffnung hier das eigentliche "Signal" zu finden. Dies muß zu einer falschen Sicht auf die Realitäten führen. Gerade auch weil die "besten Zeugen" sich von den banalsten Dingen täuschen lassen (man erinnere sich an die Venus-Fehldeutung des US-Ex-Präsidenten Jimmy Carter). Da wird das oftmals strapazierte ufologische Argument "All diese Leute können sich doch nicht irren!" schnell zur Makulatur, wenn man auch sieht, das 95 und mehr Prozent aller UFOs schnell als IFOs vom sachverständigen Forscher erkannt werden. Die teilweise absurde Struktur von Inhalten der CE III-Berichte stößt zunächst manchen ab, aber da sich hier die besten high-strangeness reports verzeichnen lassen, fällt bald jede Kritikfähigkeit dem "Willen-zum-Glauben" anheim und kommt unter die Räder. Total verdreht wird es dann, wenn die absurden Darstellungen von UFO-Begebenheiten und ihrer angeblichen Details UFOlogen nurmehr zu dem Schluß kommen lassen, es würden hier auch paranormale Elemente wirken (nur um Absurdheiten zu rechtfertigen), aber beim nächsten Atemzug sich auf Radarfälle und physikalische Spuren mit dem Argument beziehen, daß die Poltergeister sich doch hier nicht so manifestieren könnten. Erstaunlich dabei ist, daß es dann immer noch so manchen UFOlogen gibt, der den nächsten logischen Schritt in der Kette von "UFO-Eskalationen" nicht mitmachen will - die Kontaktaufnahme z.B. im Sinne von George Adamski oder Rael. Dabei ist es von der Fliegenden Untertassen-Landung mit ausgestiegenen Außerirdischen nicht mehr allzuweit hin zur Übermittlung von pseudoreligiösen Botschaften an die Kontaktierten durch die eben erst gelandeten ETs! Gleichfalls haben aber die selben UFOlogen keine Probleme damit, wenn "Entführte" in genau die selben Untertassen einsteigen und von dort zu berichten wissen, im Innern der Raumschiffe gesehen zu haben, wie die Greys Rindviecher bei lebendigem Leibe abschlachteten.
Wie stellte schon der Soziologe Marcello Truzzi fest: "Auch ich weiß, das mich Bühnen-Magier narren und täuschen können, ohne das ich es merke, aber ich weiß darum, was mir jedoch noch eine gesunde Skepsis ob ihrer Vorführungen aufkommen läßt. Die größte Gefahr liegt jedoch bei jenen Leuten, die sich völlig sicher sind, das man sie nicht narren könne und sie alles sofort erkennen, um dann alsbald schon auf die nächste Fliegende Untertassen-Trickaufnahme hereinzufallen."
Und die organisierte UFO-Forschung? Sie ist nicht besser als die "Summe ihrer Mitglieder". Zugegeben, die meisten Vereinigungen sind kaum mehr als "Clubs", welche mit feurigen Eifer Meldungen entgegennehmen und Loyalität für sich einfordern, auch wenn es gelegentlich Eifersüchteleien gibt die öffentlich ausgetragen werden. Wie ineffektiv diese Gruppen seit fast 50 Jahren arbeiten kann leicht nachgewiesen werden: Das UFO-Phänomen haben sie noch nicht aufgeklärt und im Gegenteil davon, sie haben es nurmehr mystifiziert. Auch versagten die UFO-Sachbuchautoren bisher und überall dem Publikum Begleitmaterial in die Hand zu geben, indem sie Literatur produzierten um dem ersten ufologischen Gesetz nachzukommen: Die Spreu vom Weizen zu trennen lernen, will heißen - zu lernen wie man IFOs ausschließt. Im Gegenteil dazu publiziert man noch und noch UFO-mystifizierende Literatur, die sich gar nicht mehr beruhigen kann, sensationalisterte Darstellungen in Umlauf zu bringen. Selbst in der unvergleichlich nummerisch weitverbreiteten englischen UFO-Literatur findet man nirgends Hinweise auf das Nummer Zwei-IFO, dem Werbeflugzeug mit angehängten Glühlampen-Netzen, in den USA, welches wieder und wieder als "bekuppelter Diskus" dargestellt ist, so als gäbe es dieses Stimulus gar nicht. Hendry schimpft wie ein Rohrspatz in seinem wichtigen Grundlagenwerk "The UFO Handbook". Er wurde zwar als hauptamtlicher UFO-Untersucher für CUFOS durch Hynek selbst berufen, aber er mußte erst in seiner Amtsausübung erfahren, was z.B. der Unterschied zwischen den Aufgaben es Air Route Traffic Control Center und einem Airport Control Tower ist und hier gänzlich unterschiedliche Radarsysteme im Einsatz sind. Inwieweit NORAD und der National Weather Service ihm weiterhelfen konnte, mußte er erst selbst in Erfahrung bringen und in all den Publikationen über angebliche Luftraumanomalien im US-Gebiet erfuhr er nichts über die Möglichkeiten solcher Systeme wie den Naval Space Surveillance-Radar-Zaun. Er mußte erst selbst mühsam lernen, mit dem UFO-Phänomen umzugehen und feststellen, welche hochgradigen Emotionen bei den Zeugen selbst um die simpelsten IFOs hochkommen, wenn sie diese als UFOs verstehen. Dabei war das UFO-Phänomen schon über 30 Jahre alt, als Hendry hier als Ermittler einstieg und ihm keiner der Veteranen mit entscheidenden Grundlagen-Informationen und Ratschlägen weiterhelfen konnte. Erst durch Ray Fowler´s "The UFO-Casebook" lernte er etwas über IFOs.
Hendry hätte sich vorher nie träumen lassen, weil es ihm niemand vermittelte, daß da z.B. ein läppisches Cessna-Werbeflugzeug mit Werbeschleppe zu einer multiple witnesses-Sichtung führen könne und die Beteiligten das Objekt als "einen gigantisches Diskus mit Kuppel in Baumwipfel-Höhe" (im Bereich der CE-Weite) darstellen würden und das sogar ein Zeuge aus dieser Gruppe völlig abdrehen würde, zu einem Nachbarhaus rennen werde, um in Panik die Hintereingangs-Holztüre einzutreten, damit die Nachbarn schnell herauskämen, um nach dem "Raumschiff" zu sehen. Und in Deutschland wurde schon mehr als einmal der volle Polizei-Apparat eingesetzt, um herabkommende "UFOs" (nicht erkannte Minmiatur-Heißluftballons) zu suchen: Landegebiete wurden abgesperrt, zig Polizeiwagen zur Suche eingesetzt und Polizei-Hubschrauber herbeigeordert. Sie wollen nicht glauben, daß der Hundestern SIRIUS in Deutschland NATO-Alarm auslöste, weil man ihn für ein UFO hielt? Dann beschäftigen Sie sich bitte mit dem dicke UFO-Schlagzeilen-produzierenden Fall von Garlstedt bei Bremen vom 13.Januar 1980. Mit diesen und vielen ähnlichen Beispielen aus der ganzen Welt beschäftigt sich die UFO-Literatur leider nicht und tut freilich in ähnlich gelagerten Fällen so, als geschehen hier die größten kosmischen Mysterien. Nirgendwo liest man, wie Sterne, Planeten und Meteore in allen denkbaren absurden Gestalten, Größen und Bewegungen geschildert werden, um als UFO-Meldung sich niederzuschlagen. Dafür hält man aber einen unberechtigten Optimismus hoch, wenn es gilt Fälle mit vielen Zeugen, die Zeugen-Aufrichtigkeit und deren emotionale Reaktionen darzustellen, um die Besonderheit von UFO-Erscheinungen zu betonen. Und warum findet man derartige Betrachtungen wie diesen aktuellen CR-Beitrag nicht als Vorwort in der ach so "ernsthaften UFO-Literatur am Bahnhofskiosk" aus der so gerne zitiert wird und deren Autoren dauernd uns vom Bildschirm entgegenlächeln? Wo sind die Feststellungen, wonach (leider) selbst bei vielbezeugten CE-Fällen die auslösenden UFO-Phantasien auf ganz banale Dinge, also IFOs, zurückgehen. In Hendry´s Studie nahm er zwei CE III, einen CE II und vier CE I auf, die schließlich doch eine normale Lösung fanden. Überhaupt ist es mit den Fällen von multiplen Zeugen für Einzelereignisse gar nicht mal so leicht - es ist schnell behauptet, soundsoviele Menschen hätten dieses oder jenes zum Zeitpunkt X an Ort Y gesehen. Immer wieder ist zu sehen, daß dann selbst die individuellen Aussagen untereinander nicht stimmig sind und es dann fast so wirkt, es hätten die Leute ganz andere Dinge gesehen. Egal, entscheident ist jedoch: Je näher UFO-Phänomene scheinbar uns kommen, je weniger Zeugen gibt es dafür. Dies spricht stark für die Subjektivität dieser Ereignisse.
Hendry klagte bereits an: "Was ist nur mit den vielen Journalen, in denen prestigewirksame Listen von Wissenschaftlern als technische Berater abgedruckt werden? Schaut man sich dann die Artikel dort an, die auf schlecht untersuchten Fällen und kaum informierten Untersucher basieren, kann man kaum glauben, daß diesen Gruppen tatsächlich die genannten Resourcen zur Verfügung gestellt werden bzw sie genutzt sind. Ein renommiertes UFO-Journal brachte mal seitenlang einen Artikel über eine Untertasse, die man via Fernglas in Carmel, New York, gesehen hatte und deswegen die Polizei einschaltete, welche alles bestätigte. Der Artikel basierte schon auf einer tiefergehenden Untersuchung, versagte aber darin, daß das fast zwei Stunden lang stationär festgestellte NL für das unbewaffnete Auge wie ein Stern aussah - und in Wirklichkeit nichts weiter als der durch Scintillation überzeichnete Stern Antares war. Leider zeigt die Praxis auch auf, daß die Verwendung von optischen Geräten bei UFO-Observationen, wie z.B. einem Fernglas, mehr zum Ärgernis für den kritischen Untersucher wird, als das damit uns geholfen würde. Tatsächlich geht die Majorität von Fällen mit "Zuhilfenahme" von einem Feldstecher auf mißverstandene Sterne und Planeten zurück. Für gewöhnlich taucht das Problem dann auf, wenn durch atmosphärische Verzerrungen und Lichtbrechungseffekte die Aufmerksamkeit auf ein niedrigstehendes astronomisches Objekt gerichtet wird und man dann jenen Körper in verschiedenen Farben wie rot und blau aufblitzen sieht. Mit der Verwendung eines Fernglas wird der Eindruck nurmehr verstärkt, da man eben die Schwelle der Scintillation in der Atmosphäre nicht überwinden kann - dies können Sie nicht, dies kann auch kein Profi-Astronom. Schlimm wird die Lage dann zusätzlich, wenn die Punktlichtquelle unscharf eingestellt wird und dann total verzerrt eine optische Illusion hergibt, die mit dem realen Objekt nichts mehr weiter zu tun hat. Ein prominentes Himmelsobjekt wie VENUS kann dann plötzlich "kuppelförmig" aussehen und auch als "bekuppelter Diskus", als "Konus", als "Pentagon" oder sogar als "Dreieck" beschrieben werden. In einem Fall aus Amerika schwörten sogar Polizisten beim 2 1/2stündigen Blick durchs Fernglas, daß das "UFO" (in Wahrheit der Jupiter) wie ein am Himmel feststehendes "Jahrmarkts-Karussell" aussah. Für Hendry war es dagegen dumm festzustellen, daß die von ihm als echte UFOs klassifizierten Objekte unter Zuhilfenahme von optischen Instrumenten keine weiteren Details enthüllten. In einem weiteren Fall waren bekanntlich zwei Skyhook-Ballone in South Dakota gestartet worden, welche in fünf Staaten auf ihrer Bahn zu zahlreichen unabhängigen UFO-Berichten führten. Als dann einer dieser Ballone ins westliche Michigan abtrieb, war für das selbe UFO-Journal klar, daß dies nur ein echtes UFO sein konnte. Begründung: Die bodennahe Winde waren entgegen der Flugbahn gerichtet! Doch das ´UFO´ bewegte sich nicht im bodennahen Raum, sondern war etwa 30 km hoch und wurde dort von den hier vorherrschenden Jet-Streams getragen, die gänzlich anders ausfallen als die bodennahen Winde. All die Berater sind nur so gut, wie es der Journal-Editor zuläßt und es der (seiner) Sache dient." Wir erinnern uns, daß der ehemalige Mitherausgeber des International UFO Reporter, Hendry, von seinem Chef Hynek gefeuert wurde, weil er zuviele UFOs identifizierte. Dies ließ Hendry resigniert aus dem Feld der UFO-Forschung zurücktreten, womit die reale Forschung einen wichtigen Kollegen verloren hat.
Gleichsam stellte Hendry in seiner Eigenschaft als einziger "hauptberuflicher" UFO-Ermittler bald fest, daß die meisten Mitglieder von UFO-Gruppen rasch dabei sind, Meldungen entgegenzunehmen und ufologische Interpretationen vorzunehmen. Doch da sie zumeist das IFO-Spektrum nicht kennen (oder nicht kennen wollen), sind sie kaum imstande, eine vernünftige Lösung einzubringen. Es gibt noch nicht einmal einen Trend dazu, daß die UFOlogen willens sind weiterhin alle möglichen Erklärungsmöglichkeiten abzuchecken, um nach einer natürlichen Lösung zu suchen. Dafür wird aber vorschnell der Stempel "Unidentifiziert" den Fällen aufgedrückt, nach außen hin tun sie natürlich so, als wären sie alle Möglichkeiten (die sie gar nicht kennen) durchgegangen.
Dabei tut sich die UFOlogie einen schlechten Dienst damit, sacherfahrene Skeptiker greifen dies natürlich auf und machen es publik, was der Reputation der UFOlogie allgemein nur zum Schaden sein kann. Daran sind die UFOlogen aber selbst schuld. Der Hauptgrund für dieses ufologische Versagen ist klar: Die UFOlogen wollen sich mit exotischen UFOs beschäftigen, brauchen für den Beleg eine sehr große Anzahl von Meldungen, um dann ihrem eigentlichen Anliegen nachzugehen, indem sie z.B. über "UFO-Antriebe", die "Überwindung von Raum und Zeit" oder "kosmische Intelligenz" nachdenken und spekulieren. Genau diese Kindergarten-UFOlogie ist das Spielzeug erwachsener Menschen und sogar einiger Akademiker im Feld. Wir brauchen an dieser Stelle die zahlreichen Beispiele nicht aufführen. Parallel einher ist der gröbste Fehler der UFOlogie zu nennen: Alle individuellen Sichtungen werden auf eine einzige Lösung zurückgeführt, z.B. den fremden Spaceships. So kommt freilich eine unnatürliche Mischung der einzelnen Parameter unabhängiger Quellen bzw Stimulis zustande, die dem UFO ieS wundersame Qualitäten zugesteht. Dann haben wir es auch mit jenen wissenschaftlichen UFOlogen zu tun, die sich auf ihre Kataloge mit zumeist exotischen Behauptungen über nahe Begegnungen beziehen und daraufhin ohne Probleme "Folgerungen" extrapolieren, mit denen man scheinbar alle UFOs erklären kann. Hinzu kommt noch die unübersehbare Neigung hier Wunschdenken einfließen zu lassen, um alle UFO-Berichte über den Status zu heben, nurmehr IFOs zu sein. Ein Beispiel zur Verdeutlichung: Wenn ein Kontaktler in einem CE III-Fall deutliche Fantasie-Elemente in seine Berichterstattung einbringt, dann neigen UFOlogen in aller Regel dazu, davon auszugehen, daß die Erfahrung real geschah, aber die UFOnauten die Erinnerung des "Zeugen" aus unverständlichen Gründen manipulierten. Gleiches gilt für absurde Abenteuergeschichten und verrückte Dialoge mit UFOnauten, hier sieht der UFOloge keinen Grund zur Zurückweisung, ganz im Gegenteil, irre Konstrukte werden aufgezogen, um die Story rechtfertigen zu können und SF zur Wirklichkeit werden zu lassen. Die allermeisten UFOlogen scheuen sich auch davor "Zeugen" schlichtweg Lügner zu nennen. Hendry bezieht sich hier auf einen Fall aus Australien. Irgendwo hatte man runde Landeflecken gefunden, ein Forscher nannte sie "Landestellen" von UFOs, da Leute gemeldet hatten, darüber UFOs gesehen zu haben - doch die Spuren stellten sich als Pilzbefall heraus, als Hexenkreise.
Warum die Arbeit von Allan Hendry den meisten UFO-Forschern unbekannt geblieben ist, wird aus dem Abschlußkapitel "Conclusion" klar. Hier greift er das Kernproblem der UFOlogie auf: "Sie ist keine echte Wissenschaft." UFOlogie ist nur die Folge von provokativen UFO-Berichten die unser Interesse wecken und unsere Objektivität untergraben um wirre Hypothesen zur formulieren. Hendry: "Nach der Untersuchung von 1.300 UFO-Berichten aus erster Hand bin ich weiterhin skeptisch geblieben und konnte mich nicht dem komplexen Biest namens UFO nähern. Nachdem ich die leichten IFOs aussortiert habe, verblieben 10 % von UFOs, aber ich kann dennoch keine saubere Trennungslinie zwischen einem realen physikalischen Phänomen und einer komplexen Fehldeutung ziehen, die vielleicht aus einer Mischung aus echtem Geschehen und einer Phantasie besteht, wodurch die reale physikalische Ursache in Verbindung mit einem nicht erkannten IFO und damit unverbundenen künstlichen Beweisspuren verbunden wird.
Man muß grundsätzlich davon ausgehen, das selbst der sensationellste UFO-Bericht mit all seinen aufrichtigen Zeugen auf ein IFO zurückgehen mag. Ich bin inzwischen bereit zu akzeptieren, daß alle wichtigen UFOs sich als Naturphänomene, technologische Geister oder komplizierte Fehldeutungen herausstellen mögen. Was mich jedoch am meisten bedrückt, ist die Unfähigkeit so manchen Untersuchers, die klare Linie zwischen IFOs und UFOs zu ziehen. Wir können niemals sicher sein, daß die verbleibenden UFOs in Wirklichkeit keine IFOs sind, die durch Übertreibung und Phantasie zu dem werden, was wir uns erhoffen. Nicht nur die Leute draußen wollen ´Fliegende Untertassen´ sehen, sondern auch UFOlogen unterliegen diesem Bedürfnis. Die emotionelle Komponente ist sowohl für Zeugen wie auch UFOlogen unübersehbar. Unkenntnis über IFO-Parameter verschärft die Lage deutlich. Alle Versuche sich dem Phänomen physikalisch zu nähern scheiterten schlußendlich während gleichzeitig die sozialen Effekte des Phänomens übersehen wurden. Wir brauchen dringend Psychologen, Psychiater und Soziologen in diesem Gebiet, um wertvolle Schlüße ziehen zu können und alltägliche Alternativen anzubieten. Ich würde es begrüßen, wenn Sie nicht alles glauben, was Ihnen angeboten wird, wenn sie Fragen stellen und kritische Forderungen stellen würden. Ich persönlich würde es mir schon wünschen, es gäbe anomale UFOs, aber solange wir nicht imstande sind, klar zwischen realen UFOs und IFOs zu differenzieren, nicht auf Phantasien und Schwindel hereinzufallen die in einer hitzigen emotionalen Atmosphäre entstehen, verbleibt für mich nur das Gefühl , wonach einige Fälle auf wirklich bemerkenswerte Zwischenfälle zurückgehen - auf ein Gefühl kann jedoch die Wissenschaft keine Rücksicht nehmen. Solange wir keine drastisch neuen Ideen und Methoden für die Studie der verwirrenden UFO-Fälle im menschlichen Kontext entwickeln, werden wir weiterhin Jahrzehnte UFO-Berichte sammeln, um hiernach nurmehr die selben Frustrationen der letzten Jahrzehnte zu erfahren."
Quelle: CENAP Archiv