UFO-Forschung - Aus dem CENAP-Archiv: UFO-History Teil-461

4.10.2025

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12.04.2010

 

Ein bisschen damals ... aka Prä-Astronautik, auch eine Glaubenshilfe für das Wundersame von ´Oben´

Zurück zu den Götter-Kosmonauten: Obwohl zahlreiche Autoren behaupten, dass sie viele Beweise von Technologien gefunden hätten, die nicht im Rahmen der Möglichkeiten unserer Vorfahren gelegen haben, setzt dies voraus, dass die Menschen vergangener Zeiten auf einem primitiven Stadium der Inkompetenz und Dummheit verharrten. Wir machen uns ihnen heute überlegen - den vorgeblich primitiven Ahnen. Doch die archäologische Forschung hat ergeben, dass die Menschen früherer Kulturen und Zivilisationen in vieler Hinsicht genauso geschickt und erfindungsreich waren, wie wir es heute sind, wenn ihnen natürlich nicht das Know How von heute zur Verfügung stand und es ihnen an den Produkten des Industrie-Zeitalters mangelte. TV, Computer und PKW sollen da kein Maßstab sein, wenn man sieht, dass die Alten z.B. die Pyramiden bauten, die selbst wir heute nicht mehr aufziehen könnten. Außerirdische Lebewesen, die uns erreicht haben wollen, müßen in technologischer Hinsicht sehr weit fortgeschritten sein, und es ist fast sicher, dass ihre Technologie für uns heute noch nicht einmal nachvollziehbar wäre, sodass alle Vergleiche von Fundstücken (Artefakte) vergangener Zeiten mit unserer heutigen Technologie hängen müßen. Deswegen muß man auch gar nicht die Fantasie der Propagandisten und Promoter der präastronautischen Ideen bewundern, sondern eher verblüfft zur Kenntnis nehmen, wie Fantasielos sie eigentlich sind. Wahrscheinlich ist es, dass die vorgeblichen Kosmonauten-Götter Geräte aus einem Material gefertigt hätten, das von uns nicht näher bestimmt werden könnte oder klipp und klar außerirdisch sein müßte. Soweit wir wissen, sind derartige Funde in der Prä-Astronautik und der UFO-Forschung nicht gemacht worden. Die Beweise dafür, dass die Außerirdischen uns damals wie heute einen Besuch abgestattet haben, sind zumindest so zwiespältig, dass sie an sich schon wertlos sind. Man schiebt zwar aus bestimmten Lagern diverse Beweise vor, aber bei genauerer Betrachtung zerfallen oder zerplatzen sie wie Seifenblasen.

 

"Konkrete Hinweise darauf, dass unsere Vorfahren Kontakt mit Außerirdischen hatten, finden wir in den alten Technologien, an Dingen, die von einem Volk aus dem Kosmos zum Abschied hinterlassen wurden. Unsere Vorfahren könnten aber auch ihre Herstellung von Außerirdischen gelernt haben." In etwa so ist die Überzeugung der modernen Götter-Gläubigen aus der Prä-Astronautik. Versucht man Fundobjekte zu deuten, dann muß man diese sich im kulturellen Kontext ihres Fundortes genauer anschauen. Wo immer sich Forschung auf Überlieferungen verläßt, hat die Quellenkritik eine wichtige Funktion. In diesem Zusammenhang muß die erste Frage immer lauten: Wie zuverlässig geben die vorgestellten Ergebnisse die Fakten wieder? Nehmen wir die "Bagdad-Batterie", glaubt jemand wirklich, dass diese geeignet wären, um ausserirdische Raumschiffe zu betreiben oder Hyperfunk-Kommunikation zu ermöglichen? Alles purer Unfug, man hat sie wahrscheinlich dazu benutzt, um kleine Figuren durch Galvanisieren mit Gold zu überziehen (das macht eher Sinn), zudem haben diese primitiven Monozellen noch nicht einmal genug Leistung um z.B. einen Rasierapparat zu betreiben (beim Nachbau der Bagdad-Batterie leistete jene 0,5 Volt bei einer Stromstärke von 150 Mikroampere). Dann die elektrischen Mega-"Glühbirnen" (warum eigentlich solche unpraktischen Leuchtkörper-Monster?) der alten Ägypter: Glühbirnen setzen eine Glasblase voraus, aber die Glasbläserei, eine Technik die die Herstellung hochwertiger und großer Hohlkörper ermöglicht, war den Ägyptern noch nicht bekannt. Dies ist ein Paradoxon, welches nicht recht zur Glühbirnenhypothese der Prä-Astronautiker zwischen von Däniken, Peter Krassa und Reinhard Habeck paßt. Auch wenn auf dem "Glühbirnenrelief", auf welches sich alle Autoren beziehen, sogar dicke Kabel wegführen, muß man sich fragen, wo in den alten ägyptischen Bauten die entsprechenden Kabelschächte, Schalterelemente etc sind? Eben, es gibt sie nicht. Die Autoren der "phantastischen Wissenschaft" gehen darüber hinweg, als wäre dies uninteressant und ohne Bedeutung. Die Nazca-Ebene in Peru wird vielbemüht, um sie als frühzeitlichen außerirdischen Weltraum-Flughafen auszugeben und damit zum Dauerthema zu machen. Doch wer will wirklich glauben, dass das Landen und Starten von außerirdischen Flugobjekten ein tatsächlicher Anlaß für diese Scharrbilder und vorgeblichen Landepisten war? Eine hochentwickelte Technologie der Weltraumfahrt benötigt wahrscheinlich keine Runways mehr, um darauf zu landen und zu starten. Zudem ist der sandige Boden für das Landen von schweren Fluggeräten ziemlich ungeeignet. Und die Grabplatte von Palenque in Mexiko? Hierbei handelt es sich um einen Tribut an einen Maya-König, der Ende des 7.Jahrhunderts nach Christus starb, und die rein religiöse Motive zeigt. Doch nach prä-astronautischer Tunnel-Wahrnehmung ist alles mal wieder ganz anders: Der Sarkophag stellt "nach Ansicht zahlreicher Forscher" schlicht und einfach "einen Astronauten dar, der ein Raumschiff lenkt" und dann abstürzte, da auch die Götterraumschiffe nicht unfehlbar waren - genauso wie die heutigen UFOs. Ein Raumschiff übrigens mit Düsenantrieb und Flammenschweif war das jenes Kosmonauten-Fliegers von Palenque. Zumindest ist es eine Kapsel, die stark an das Schemata der Apollo-Mondlandefähre erinnern soll. Mancher Hohepriester der prä-astronautischen Vernebelungskunst macht mal wieder eine "frappierende Ähnlichkeit" aus. Kaiser-Faber z.B. läßt sich sogar dazu hinreißen, das auf der Grabplatte von Palenque angeblich abgebildete Mondkapsel-Gefährt als ein "Spähtrupp-UFO" vom Mond zu erkennen. So wie wir ehemals auf dem Mond mit dem Apollo-Raumschiff landeten, sollen also Mondbewohner mit der selben Kiste vor Jahrtausenden auf der Erde gelandet sein. Zudem war nach Meinung dieses "ganz großen grenzwissenschaftlichen Autoren" so ziemlich oft dieser wahre Mond-Erde-Lander eingesetzt gewesen, ja sogar Hesekiel´s Vision schlägt sich darin nieder, aber auch jedes Kuppeltürmchen einer Moschee setzt er gleich mit dem schlichten Nachbau als Symbol für die herabgekommen Götter.

 

Das Raumschiff des Hesekiel - dem biblischen UFO-Kronzeugen

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Einer der faszinierendsten Texte für unsere "modernen Augen" des Alten Testaments handelt von den bunten, surrealen, fantastischen Visionen des jüdischen Priesters Hesekiel im Jahre 592 v.Chr. Zahllose Künstler haben sie gemalt, und zahlreiche Fantasten haben sie interpretiert. Hesekiels Bericht, selbst ein Zitat, bestimmte 1400 Jahre lang die Art und Weise, wie man sich Gott in der monotheistischen Religionen vorstellte. Noch 1910 tauchte auf Tarot-Karten das "Rad des Schicksals" auf, um Hesekiels Vision von den Rädern und den vier Tieren als Sympol zu huldigen. Das Alte Testament zitiert seine Bildersprache, das Neue ebenso, und schließlich schildert der Koran Mohammeds Begegnung mit Gott in Hesekiels Worten. Im Judentum wurden die Visionen Hesekiels zu einem zentralen Text des Glaubens. Die gesamte Kabbala, die komplizierte Auslegung der hebräischen Bibel, ist im Grunde eien große Diskussion des von Hesekiel gesehenen Thronwagens. Jedenfalls hat Hesekiels Buch nicht nur das ganze Judentum sowie die Apokalyptik des Christentums geprägt, sein Echo finden sich nich im Koran, dem heiligen Buch des Islam, das der Erzengel Gabriel der Tradition nach im 7.Jahrhundert nach Christus diktierte. Mohammed hat die Vision eines Gottes, der auf einem Thron über dem Meer schwebt. Etc.

 

Das Raumschiff des Priester Hezekiel (oder auch Ezechiel) und die Ingenieurskunst von Josef Blumrich (geb.1913 im österr. Steyr, ehemals Leiter der Abteilung Projektkonstruktion bei der NASA, aber zur Zeit seiner prä-astronautischen Anwandlungen bereits im wohlverdienten Ruhestand) ob der Niederkunft des "Thronwagen Jahwes" (was übrigens schon 1962 von dem österr. Geologen und Paläontologen Dr.Herbert Schaffer als Landevorgang eines Raumschiffes verstanden worden war, während Robert Charroux [ein französischer Esoteriker, der Geheimlehren auf außerirdische Kulturbringer zurückführte] 1965 die Begegnung Ezechiels am Flusse Kebar mit der einer Fliegenden Untertasse verglich): Glauben Sie wirklich, dass etwaige Außerirdische vor 2.000 Jahren (oder so) Raumfahrzeuge gebaut haben, die ausgerechnet jenen ähneln (aber nicht verwirklicht werden), die heutzutage von Wissenschaftlern auf der Erde erdacht und im Geiste erfunden werden, um als Fluggeräte der nächsten paar Jahrzehnte zu dienen und dann wieder zum alten Eisen zu gehören? Genausogut kann die Darstellung von Hesekiel in seiner Vision ein Ausdruck der Macht Gottes (Jahwes) gewesen sein und symbolhaften Charakter haben: Das menschliche Gesicht als Ausdruck der Intelligenz, das des Löwen als des der Majestät, das des Stiers als jenes der Energie und Kraft und das des Adlers als Symbol für Geschwindigkeit und Flugvermögen über der menschlichen Fähigkeit hinaus. Flügel dienten schon eheher als Symbol für die mächtige Fähigkeit sich in die Lüfte zu erheben und den Bedrängnissen des erdgebundenen Daseins zu entschweben. Vergessen wir nicht, das für Ezechiel Gott "der Transzendente und absolute Heilige" war und er damit wohl etwas ganz anderes zum Ausdruck bringen wollte, als Prä-Astronautiker, die viel viel später in der Darstellung ein "Allzweckfahrzeug wie etwa einem Amphibienhelikopter" sehen werden. Es ist nützlich das gesamte Buch Hesekiel zu betrachten, seine inneren Bezüge und der historische Kontext, in dem es entstand. Dies machte aber kein Prä-Astronautiker, weil er sonst nicht umhin gekommen wäre die Erscheinung des Hesekiel im Kontext der damit verbundenen Botschaften zu beachten. Und um die ging es. Das Buch Hesekiel besteht zu 95 % aus Klageliedern, Verfluchungen, Prophezeiungen und rituellen Vorschriften. Und seine "Begegnung" wird von Anfang an als Vision belegt. Er gebraucht, um das zu betonen, die in allen semitischen Sprachen beliebte Doppelung des Verbs. Wörtlich heißt es: "Siehe, ich sah." Das bedeutet aber, den Text mit modernen Augen zu lesen, als jemand, der das Alte Testament nur noch vom Hörensagen kennt. Die biblische Geschichte findet immer vor dem Hintergrund der Weltgeschichte statt. Tatsächlich waren seine scheinbar so surrealen Texte (Bildersprache) für die Zuhörer damals leicht zu entziffern und zu deuten. Selbst für die Vision des angeblichen Raumschiffs gibt es ein Vorbild, nämlich das sechste Kapitel des Propheten Jesaia, der vor der babylonischen Verbannung lebte.

 

Gerne wird Blumrich auch als "hoher wissenschaftlicher Leiter der NASA" ausgegeben, der erkannte, dass der gegenwärtige Stand der Technologie es ermöglicht, die von Hesekiel ´beschriebene´ "Flugmaschine" Teil für Teil zu rekonstruieren. Blumrich sah in seiner Version ein physikalisches, reales Landemodul herbeikommen während Hesekiel nur eine psychische Vision hatte. Zur Zeit Hesekiels gab es eine Reihe gebildeter Leute, die aber nirgends etwas von einem Ding berichteten, wie es Hesekiel in seiner traumartigen Vision/Fantasie wahrnahm - abgesehen von Jesaia, der den "Thronwagen" im Innern eines Tempels schon weit vorher gesehen hatte. Bereits Blumrich stellte irritiert fest, dass das Buch Ezechiel "stellenweise Unordnung, Unvollständigkeit und unmotivierten Themenwechsel" aufzeigt, so als wenn Hesekiel tatsächlich etwas "durcheinander" gewesen sei, um es harmlos auszudrücken. Doch dies basierte nicht auf einer realen Erfahrung, sondern auf seinen prophetischen Visionen, die eine Botschaft für das Volk enthielten und aus einem ´entrückten Geist´ entstammten, heutzutage würde man dazu eine "ausserkörperliche Erfahrung" sagen. Die Vision(en) Hesekiel´s sind keine Reportage, sondern eine Mahnung. Um den gewünschten Effekt zu erzielen, zitierte Hesekiel nämlich Stellen der Bibel, die für sein Publikum eine besondere Botschaft in ihrer Bildersprache enthielten. Warum also den Darstellungen voller Metaphern glauben schenken und daraus sich eine Raumschiff-Konstruktion zusammenspinnen? Es gibt dazu keinerlei Anlaß.

Grundsätzlich muß man hier feststellen, dass die Bibel kein Geschichts-, sondern ein prophetisches Buch ist, prophetisch nicht in unserem Sinne von ´voraussagend´, sondern im biblischen Sinn von "das Zeitgeschehen von Gott und auf Gott hin deutend". Daher ist es wenig sinnvoll aus der Bibel nur reale Ereignisse herauslesen zu wollen und diese dann irgendeiner prä-astronautische Theorie wegen zurechtstauchen zu wollen. Bereits einige christliche und jüdische Theologen haben diese Sackgasse erkannt und suchten nach einem Ausweg - so interpretieren sie die Bibel als Wort Gottes, welches symbolisch und metaphorisch zu verstehen ist! Ihrer Ansicht nach weisen die Geschichten der Bibel auf symbolische Weise auf eine Realität hin, die die menschliche Existenz übersteigt. Hiernach ist die Bibel trotzdem das uns offenbarte Wort Gottes - aber dieses Wort muß als Analogie und symbolhaft verstanden werden - hiernach ist Gott eine Metapher, ein Symbol, nicht ein Wesen, das das Universum erschaffen hat. Vielleicht bedeutet Gott nicht mehr als der symbolische Ausdruck für die Fähigkeit des Menschen für Liebe untereinander? Hier verbirgt sich vielleicht nur eine symbolische und ethische Auslegung der Offenbarungen der Bibel dahinter. Wie auch immer, hier haben wir es mit Überlieferungen der Mythologien aus biblischer Zeit zu tun und nicht mit akkurater chronistischer Geschichtsschreibung! Einfach nur die kurzsichtige, technologische Brille des Space Age aufzusetzen macht hier keinen rechten Sinn, weil man sich zuerst mit den Vorstellungen unserer Vorfahren auseinanderzusetzen hat und in die Vorstellungswelt von damals einklinken muß, um annähernd zu verstehen, was hier in Metaphern weitergegeben wurde. Lesen Sie doch selbst den alten Hesekiel durch und sie werden sehen, dass die Darstellung einer Raumschiffsbeschreibung nur mit viel Fantasie ersichtlich wird. Eine Rekonstruktion des scheinbar recht wirr beschriebenen Gebildes scheint tatsächlich schwierig und es bedarf hierzu einer "modernen Sicht". Blumrich sieht im Thronwagen Gottes schließlich ein antikes Landeschiff mit Reaktorantrieb mit diesen Daten: Gewicht 100.000 kg, Durchmesser 18 Meter.

 

Viel eher will mir scheinen, als wären hier Blumrich und Konsorten ein Opfer ihres mit umgekehrten Vorzeichen besetzten "Cargo-Kultes" geworden. Zudem macht ein von Blumrich konzipiertes "Hesekiel"-Raumschiff als Mischung zwischen Auto, Hubschrauber und Raketen-Shuttle gar keinen technischen Sinn. Allein aus diesem Grunde verblaßte auch Blumrichs eigene Vision, dass seine Konstruktion von 1973 ausgehend schon in ein paar Jahrzehnten im Einsatz sein werden - mehr als 25 Jahre sind inzwischen vergangen und weit und breit ist die Blumrich-Maschine noch nicht einmal angedacht, schlichtweg weil sie auch unpraktisch ist. Alles was die NASA, die ESA oder die russische Weltraumfahrt seither entwickelte, hat noch nicht einmal vom reinen Äußeren her entfernt Ähnlichkeit mit dem, was sich Blumrich da zusammengesponnen hatte und bereits für unsere Zeitebene als Alltag (falsch) vorausgesehen hatte. Allein schon ernsthafte Schwierigkeiten sind beim Blumrich-Raumer in der Phase des Hochschwenkens der vier Hubschraubereinheiten zu sehen, was ja höchst wichtig ist, um beim Eintritt des Landemoduls keinen Luftwiderstand zu leisten. Doch wohin sollen die Rotorblätter angeflanscht werden? Ja, warum sollte überhaupt ein Raumschiff wie ein Hubschrauber landen, wenn alle anderen UFOs mit Antischwerkraft-Generatoren ausgerüstet sind und vorgeblich auf elektromagnetischen Kraftfeldern schweben??? Über den Kernreaktor, der unmittelbar unter dem großen Treibstofftank bei Blumrich montiert wäre, wollen wir uns erst gar nicht weiter auslassen, da bereits beim Gedanken daran jeder Sicherheitsexperte die Hände über dem Kopf zusammenschlägt. Wenig bekannt dagegen ist, dass der "Blumrich-Hesekiel-Lander" in Form eines futuristischen Brummkreisels in seiner Grundidee bereits von Roger A.Anderson vom Langley Forschungs-Zentrum der NASA entwickelt und im Dezember 1964 veröffentlicht wurde ("Structures Technology" in Astronautics and Aeronautics). Doch dieses Gerät wurde wie viele andere Flug-Maschinen und Raumfahrtgeräte nie verwirklicht. Dennoch hatte Blumrich genau das dahinterstehende Konzept im Kopf und versuchte augenscheinlich die Anderson-Konzeption durch die Hintertüre nochmals feilzubieten. Kleinlaut mußte dann in Nr.1/1998 der ´Ancient Skies´ auch zugestanden werden, dass die Blumrich-´Rekonstruktion´ des Hesekiel-´UFOs´ sich inzwischen tatsächlich als fluguntauglich erwies, da die konzipierten Rotoren zu klein waren um das hohe Eigengewicht des Objektes zu tragen. Blumrich´s Idee vom Götter-Astronauten-Raumschiff bekam sogar eine US-Patentierung (3.789.947 vom 5.Februar 1974) zugesprochen. Wenn auch nur als Rollräder für Wohnzimmerschrank-Schiebetüren...

 

Wenn wir uns Hesekiel als einen Propheten vorstellen, der den Verbannten in Babylon die Gründe für Gottes Zorn erklärt und der ihnen zugleich Zuversicht für eine glückliche Zukunft gibt, die zu erreichen ist, wenn die Juden nur wieder nach den Geboten leben, dann funktioniert wieder der biblische Text ohne technologische Brille der Neuzeit. Es ist tatsächlich den UFOlogen und Prä-Astronautikern vorbehalten geblieben, die Texte Hesekiels aus diesem Umfeld zu lösen, ihre historischen Umstände zu ignorieren, ihre Aussagen nicht zur Kenntnis zu nehmen, den sorgsam gewobenen prophetisch-philosophisch-religiösen Text auf wenige Zeilen zu reduzieren und sich so jeder Chance zu berauben, überhaupt zu verstehen, womit sie sich beschäftigen. Um Hesekiels Vision als Raumschiff deuten zu können, muss sie also zeurst losgelöst von dem Gesamttext betrachtet werden (den Verfluchungen, den Prophezeiungen), sie muss zweitens ihres jüdischen Kontexts beraubt werden (den Zitaten aus anderen biblischen Büchern), drittens schließlich muss sie isoliert von der Zeit betrachtet werden, in der sie niedergeschrieben wurde (dem Fall Jerusalems und dem babylonischen Exil). Mehr dazu im ´E.T.-Magazin für Parawissenschaften´ Nr.2/2002.

 

Kamen die Astronauten-Götter mit simplen Raketen?

 

Ein weiteres Beispiel ist die amerikanische Mondrakete Saturn V aus der Schmiede von Wernher von Braun, der späten 60er und frühen 70er Jahre. Prä-Astronautik-Vertreter werden nicht müde, diese mit ihrer Startrampe und ihrem Versorgungsgerüst am Cape Canaveral analog mit uralten Steinzeichnungen, Fresken, Keramiktafel-Einritzungen und den gigantischen Terrassen von Baalbek oder den Backsteinplattformen am Vulkan Descabezado Grande in den Anden zu setzen, um nachzuweisen, dass damals die Götter nichts weiter als außerirdische Besucher in ihren fliegenden Weltraumraketen waren. Auch der sagenhafte "Turm zu Babel" soll soetwas wie ein verfrühter Versuch gewesen sein, eine Startanlage für außerirdische Besucher-Raumschiffe mit Abschußrampe und Rakete auszubilden. Diese Idee vertrat tatsächlich Andreas Faber-Kaiser in seinem erstmals 1974 erschienen Band, der im Spätherbst 1997 als deutsche Erstausgabe mit dem Titel "Heilige oder Kosmonauten?" im Ullstein-Verlag nochmals das deutsche Publikum ´belästigte´. Überall auf dem Planeten Erde finden die Prä-Astronautiker Tempel und Altare, die angeblich nur Nachahmungen der Vorfahren von Raumkapseln wie "Mariner II" oder dem Apollo-LEM sein sollen bzw ähnlichen Geräts, welches die die außerirdischen Visitors damals auf der Erde einsetzten. Darüber hinaus wird uns eingetrichtert, dass der Tempel von Java und die Steinmonolithen von Stonehenge eine materielle Umsetzung von Fliegenden Untertassen unserer Alten sein sollen (Faber-Kaiser, auf S.119, spricht sogar auch von einer bemerkenswerten Genauigkeit, mit der die Formen des Monuments dem geläufigen Abbild einer Fliegenden Untertasse gleichen). Für die Prä-Astronautik-Autoren ist es kaum glaubhaft und vorstellbar, dass alte sakrale Texte nur der Ausdruck spiritueller Wahrheiten, philosophischer Symbole und religiöser Abbilder sein soll.

 

Also auch kein Wunder, wenn uralte Steinstatuen und ausgegrabene Tonfigürchen in aller Welt in der Fantasie der Autoren mit "Taucheranzügen und Helmen", "Brillen", "Atemfilter", "Antennen" und "Sprechgeräte" etc versehen sind, ja mancher will bei diesen kultischen Figuren, Ausgeburten der Mythologie und Sagenwelt eindeutig "Nachtsichtgeräte" ausgemacht haben. Anstelle dies alles bei Ritualmasken der Ahnen zu belassen, die übrigens auch noch heute bei Völkern der Dritten Welt" anläßlich religiöser Tänze getragen werden, werden sie aufgepeppt und mit den heutigen Ausrüstungsgegenständen für Extrem-Leistungs-Einsätzen analog gesetzt. Keine Überraschung also, wenn so mancher Prä-Astronautik-Schriftsteller ins schwadronnieren gerät und selbst Kirchenkuppeln des nahen und fernen Ostens als Nachahmung von Kuppeln ehemals gelandeter ´Fliegender Untertassen´ ansieht. Und kirchliche Rituale bis hin zum Gebet als nichts weiter interpretiert, als die alte Übung der Weisen und Visionäre um via Telepathie den Kontakt zu den Kosmonauten-Göttern aufzunehmen, wo sie dann ehemals in Trance etc in besondere Geheimnisse eingeweiht wurden. Und dies obwohl sie selbst von dem Verlangen besessen sind, Sprachrohre für ein Irgendetwas zu sein und imstande sind sich in einen autohypnotischen Zustand zu versetzen - in welchem sie die autosuggerierte Persönlichkeit durch Rede, Schrift oder sogar leibliche Verkörperung zum Ausdruck bringen. Die Götter von fernen Sternen kamen als Lehrende zu uns, um dem primitiven Menschen einen Teil ihres Wissens weiterzugeben (gegen junge Erdenweiber selbstverständlich, die sich den Aliens hingaben, da die einsamen Raumflüge wohl nicht jedermanns Sache sind). Ja, in der Kontaktlerbewegung findet dieses uralte religiöse Muster eine neue Blüte - kein Wunder, wenn sich hierauf pseudoreligiöse UFO-Sekten berufen. Natürlich, damals wie heute vermittelten die ´Götter-UFOnauten´ nach Meinung der Verantwortlichen "Nachrichten auf einem hohen wissenschaftlichen Niveau" und sie seien "auf etlichen Wissensgebieten besonders fortschrittlich". dass damit nicht z.B. Mathematik, Physik oder Technologie-Konzepte gemeint sind ist klar, dafür wird aber verschwiegen um was für Informationen es sich in beiden Fällen, damals wie heute, handelt: Um Glaubenssätze, Philosophien, Lebensregeln und Inhalte moralischer Erbauung. Kaiser-Faber leistet sich mit der Einbringung von George Adamski einen weiteren Schnitzer: Er frägt sich, ob man ihm glauben schenken kann. War er womöglich ein Schwindler und Scharlatan, der nur seinen Nutzen aus der Situation schlug? Diese Fragen waren nur rhetorisch eingestreut, denn schließlich schlägt er sich doch auf Adamski´s Seite, weil es "Tatsache ist, dass seine Erzählungen nachträglich bestätigt wurden, als man von den Merkmalen anderer UFO-Beobachtungen erfuhr". Da hat ein Schwindler vom anderen das gelungene Spaceship-und Alien-Messages-Konzept abgeguckt und schon wird alles zur "Tatsache" und zur wechselseitigen Bestätigung dieser.

 

Ja, und dann die Sache mit dem Alien-Sex: Schließlich schuf uns Gott nach seinem Ebenbilde, aber nicht wie die olle katholische Kirche im Kindergarten die Sache mit Adam und Eva erzählt, sondern so richtig deftig. Ja, kennen Sie nicht den Ausdruck "Kinder des Himmels"? Na, sehen Sie - so einfach ist die Denkmaschinerie der Prä-Astronautik. Und heute geht die ganze Nummer mit den kleinen Grauen aus dem Entführungs-Szenario genauso weiter. So neu ist diese Geschichte also nicht, auch wenn UFOlogen fortlaufend das Gegenteil vortragen und von einer neuen Entwicklung sprechen. Es geht sogar das Gerücht um, wonach der Weizen von den Fremden aus anderen Welten zur Erde gebracht wurde (siehe Faber-Kaiser auf S.139). Auch hier ist der Kreis zu dem Korn-Piktogramm-Phänomen in der esoterischen Auslegung wieder geschlossen. Der alte Wein wird uns in neuen Schläuchen gereicht, wobei sich der Wein wohl eher in Essig derweilen verwandelt hat.

 

Der Stern von Bethlehem

 

Im Jahr 1304 stellte der Maler Giotto erstmals das legendäre Objekt von Bethlehem auf einem Gemälde bildlich dar (inzwischen waren dreizehnhundert Jahre vergangen und die Menschen wußten bis dahin nicht, wie sie sich bildlich den berühmten "Stern" vorzustellen hatten). So gewinnt der "Stern von Bethlehem" in der UFOlogie und Prä-Astronautik als Kosmos-Flieger der Götter-Astronauten eine astral-technologische Spaceship-(Be)deutung. Noch heute wird zum Fest der Geburt des Erlösers in die Zweige des Weihnachtsbaumes ein silberner Stern von Bethlehem gehängt. Jener Stern habe sich am Himmel bewegt und sei dann wieder stillgestanden, was offensichtlich ein "Stern" am Firmament nicht tun kann. Und aus diesem Grunde war es für viele UFO-Gläubige kein Stern, sondern eine intelligent-gelenkte Erscheinung. Als Beweis dient Matthäus, 2,9: "Und siehe, der Stern, den sie im Morgenland gesehen hatten, ging vor ihnen her, bis er stillstand über dem Ort, an dem das Kindlein war." Viele UFO-Fans heben nun die Finger in die Richtung aller Skeptiker und fühlen sich ihnen überlegen. Bereits Werner Keller hat in seinem Buch "Und die Bibel hat doch recht" den Stern von Bethlehem, welchem die Heiligen Drei Könige (die allem Anschein nach Astrologen waren und aufgrund dieser Erscheinung die Ankunft eines Messias ausdeuteten, um den in der damaligen Zeit allgemein verbreiteten Erlösersehnsüchten zu entsprechen) aus dem Morgenland im Osten bis zum Stall von Bethlehem im Westen folgten, als eine Konjunktion* der Planeten Jupiter und Saturn in der Konstellation der Fische am Südhimmel erklärt, die auf dieser landesüblichen Reiseroute stets vor ihnen leuchtete, was natürlich nie und nimmer für den religiösen wie auch ufologischen Gläubigen sein kann und darf, auch wenn sich fast die gesamte wissenschaftliche Astronomen-Welt inzwischen hinter diese wissenschaftliche Erklärung des Himmelsphänomens von ehemals stellte - und zudem jeder Besitzer eines Computers mit einem guten Astroprogramm unabhängig sich selbst errechnen lassen kann. Dazu wissen muß man, dass der alte Weg, auf dem sich die Drei Heiligen Könige befanden, bereits von Abraham beschritten wurde. Bei einer Konjunktion scheint es so, als ob zwei Planeten einen einzigen mächtigen Stern am Himmel bilden. Die Heiligen Drei Könige liefen sozusagen hinter diesem auffälligen, einmaligen Lichtgebilde her, die beiden Planeten gingen als gemeinsames Gebilde den Dreien voraus, genauso wie es das Evangelium berichtet. Als die Drei dann endlich anhielten, erschien es so, als würde das Gebilde am Himmel ebenfalls anhalten - wie intelligent gesteuert, so die Interpretation der Prä-Astronautiker. Dabei wäre es sinnvoll gewesen, in dieser Sache erfahrene UFO-Phänomen-Ermittler zu Rate zu ziehen. Denen ist nämlich aus aktuellen Vorfällen im Hier und Heute dieses ´Begleiter´-Phänomen hoch oben am Himmel erscheinender astronomischer Körper durchaus aus der Praxis bekannt! Sie können dies selbst problemlos beim nächsten Vollmond und bei klaren Himmel nachvollziehen: gehen Sie auf einer geraden Straße entlang, über der der Mond am Ende "steht". Sobald Sie losmarschieren, haben Sie den Eindruck, als würde der Mond plötzlich vor Ihnen herziehen, halten Sie an, hält auch abrupt dieser an - wie intelligent gelenkt.

 

*= Zuweilen stehen Planeten auf dem selben Längengrad am Himmel, so dass sie übereinander zu stehen scheinen. Dies bezeichnet man dann als Konjunktion. Natürlich hat eine solche Konjunktion keine wissenschaftliche Bedeutung. Aber eine Konjunktion oder auch nur eine Quasi-Konjunktion von hellen Planeten wie Jupiter und Venus kann unter idealen Beobachtungsbedingungen ein ziemlich spektakuläres Phänomen sein. Deshalb werden Planetenkonjunktionen in den astronomischen Jahrbüchern verzeichnet.

 

Natürlich wenden die Freunde des Fantastischen auch diverse Taschenspieler-Tricks an, um das Publikum in die Irre zu leiten. Wie immer, so ist es auch beim Stern von Bethlehem für sie ganz klar, dass dieser jeder rationalen Erklärung widersteht. Natürlich umgehen sie dabei die eigentliche Lösung des Problems, indem sie geschickt einen Gedankengang aufbauen, der um ihr Problem herum- und die Fans von der banalen Erklärung wegführt. J.J.Benitez z.B. schreibt so, das jeder "hinlänglich informierte Verstand den ´Stern´ nicht als Explosion eines Himmelskörpers (Nova oder Supernova) identifizieren oder mit einem Kometen mit langem Schweif oder als einen Meteor oder einen Meteoriten" erklären kann, weil diese Erscheinungen wohl kaum "monatelang waagerecht" fliegen könnten. Auch sei jegliche Erklärung der Erscheinung als ein ins Sonnensystem eingedrungener Stern Unfug (was es tatsächlich auch ist), weil damit die kosmische Ordnung in unserem Bereich des Weltalls durcheinandergebracht worden wäre, sodass wir noch heute die Auswirkungen davon verspürten. Für Benitez sind all diese "möglichen wissenschaftlichen Erklärungen" natürlich unhaltbar, ja "was bleibt uns dann noch?" Ganz klar: Uns bleibt nur die Gegenwart eines "nicht identifizierten Flugobjekts, also eines UFOs. Uns bleibt ein leuchtendes Himmelsschiff, gesteuert von jenen Engel-Astronauten, von denen ich schon sooft gesprochen habe". Die naheliegende planetare Konjunktion von Jupiter und Saturn fällt einfach unter den Tisch, weil inzwischen in dieser Richtung sowieso niemand die Lösung suchen wird. Dies ist ein beliebtes Spielmittel der UFOlogie, man zählt eine Reihe von typischen UFO-als-IFO-Erklärungen auf und weist diese zurück, gleichfalls aber läßt man den tatsächlichen Auslöser außer acht, weil der Betrachter inzwischen suggestiv die Meinung entwickelt bekam, das eine natürliche Erklärung sowieso nicht möglich ist. In unserem Fall bekommt so ein spezielles Himmelsereignis, welches schon in seiner damaligen Kultur spezifisch interpretiert wurde und da eine besondere Bedeutungsträchtigkeit erfuhr, nun noch einen Schwung moderner Pop-Kultur-Vorstellungen obenauf gesetzt. Der Stern von Bethlehem hat somit wirkliche Parallelen zum modernen UFO-Phänomen, wenn auch ganz anders als von den meisten UFOlogen gedacht. Jede Kultur hat so ihre Himmelsrätsel die ihrem Wesen (ob ihrer Bedeutung für die gläubigen Menschen) nach auch nie wirklich geklärt werden sollen.

Faber-Kaiser, der lt. Nachwortschreiber Johannes Fiebag einen "kulturhistorischen Abriß über das UFO-Phänomen" ablieferte und zu den "ganz großen grenzwissenschaftlichen Autoren der spanisch-sprechenden Welt" zählt, ist ein hervorragendes Musterbeispiel für die Verirrungen des menschlichen Geistes auf dem kosmologischen Höhenflug rund um die Götter-Astronauten. Betrachtet man ihn, hat man fast die ganze prä-astronautische Gedankenwelt umfaßt. In einer Laudatio von UFOloge Antonio Ribera wurde bereits anno 1974 gezeigt, wie wichtig das gegenseitige Schulterklopfen ist, um Seilschaften des außerirdischen Mythos zu "Experten"-Feststellungen umzufunktionieren: "Bücher wie das vorliegende von Andreas Faber-Kaiser bringen einen frischen Wind kreativer Vorstellung und wißbegierigen Geistes in die stickige Atmosphäre der offiziellen Wissenschaft." Und wir können sicher sein, dass damit auch das verinnerlichte Weltbild der allermeisten UFO-Fans zum Ausdruck gebracht wurde - sonst würden sie mit ihren Käufen jener Bücher diese nicht fortgesetzt zu Bestsellern machen und deren Autoren zu gefragten und teilweise angehimmelten Experten. Dabei verpacken sie nur Mythen und Legenden geschickt in neue technisch angehauchte Kleider und machen aus Science-Fiction eine neue Wirklichkeit, wobei die Enthusiasten dies ganz anders verstehen: Fantasie in Verbindung mit der Neugier zu bringen, was aber in aller Regel zu purer Fantastik ausartet, die als neue, als andere Realität verstanden wird, da die millionenfach davon betroffenen Menschen sich kaum der Überzeugung entziehen können, dass die erwähnten Flugobjekte existieren und von außerirdischer Herkunft sind. Dies ist die Basis-Linie des neuen Aberglaubens, dem Mythos vom außerirdischen Besuch.

 

Die Satelliten-Weltkarte des Piri Reis

 

Die Piri Reis-Satelliten-Weltkarte mit angeblich dem noch unentdeckten amerikanischen Kontinent ist ein weiteres Mosaik-Steinchen in der prä-astronautischen Beweisführung. Walter Hain nahm sich in seinem im Selbstverlag erschienen Buch "Irrwege der Geschichte - Revision der Götter-Astronauten und Atlantis" (Wien, 1981) diesem Thema ganz speziell an. Piri Reis war ein Offizier der türkischen Marine vor einigen Jahrhunderten. In seinem Nachlaß befindet sich eine Kartennachbildung, die nach prä-astronautischer Vorstellungswelt nur durch eine nachgezeichnete Satellitenaufnahme der Erdoberfläche vor etwa 11.000 Jahren zustande gekommen sein kann! Wahnsinn, was? Bereits in dem Buch ?Bahriye? hatte Reis die Karte veröffentlicht, der Text dazu: "Diese Karte wurde gezeichnet von Piri Ibn Haji Mehmed, bekannt als der Neffe von Kemal Reis, in Gallipoli, im Monat Muharrem des Jahres 919 (das ist zwischen dem 9.März und dem 7.April des Jahres 1513)." Hier sieht man auf der rechten Seite die Küsten von Spanien und Afrika, denn den atlantischen Ozean und auf der linken Seite merkwürdige Küstengebiete, die nach unten auf der Karte bis zur rechten Kartenseite waagerecht auslaufen; war dies Amerika oder gar die Antarktis? Das Erstaunliche an dieser Karte aber ist, dass zwischen Südamerika und der Antarktis keine Unterbrechung eingezeichnet ist, weswegen gefolgert wurde, dass diese Karte vor mindestens 11.000 Jahren ihren Ursprung gehabt haben muß, als die beiden Kontinente noch durch eine Landbrücke aus Eis verbunden waren. Die Kultur und Wissenschaft konnte dies im 15.Jahrhundert gar nicht wissen, da hakten sich nun die Prä-Astronautiker ein! Also hatten Aliens als Götter-Kosmonauten den Menschen bereits Kartenmaterial den blauen Planeten ausgehändigt, was die Menschen dann untereinander beliebig durch Nachzeichnen vervielfältigten. Tatsächlich mußte auch Kommandant Lt.Colonel Z.Ohlmeyer vom kartographischen Amt der US-Luftwaffe 1960 nach einer Prüfung der Reis-Karte eingestehen: "Wir haben keine Ahnung, wie die Daten auf dieser Karte mit dem geographischen Wissen von 1513 vereinbart werden können." Hain wunderte sich nur noch über diese Aussage, die nur deswegen zustande gekommen sein kann, weil Ohlmeyer wohl kaum eine ausführliche Analyse durchführte. Dennoch, es hätte ihm auffallen müßen, dass die alte Piri Reis-Karte noch nicht einmal den Golf von Mexiko berücksichtigte. So legte Hain die Piri Reis-Karte einmal auf einen modernen Globus und erlebte eine Menge Überraschungen!

 

Bereits andere Forscher hatten dabei erhebliche Schwierigkeiten gehabt, die einzelnen Küsten auf einen vernünftigen Nenner zu bringen, zudem gibt es eine Reihe kleinerer imaginärer Inseln, die in der Realität damals wie heute gar nicht existieren. So sind die die Küstenlinien der angeblichen Antarktis absolut nicht exakt und es zeigen sich erhebliche Differenzen zu den heutigen Werten, die selbst bei größter Zuwendung an die Prä-Astronautik-Idee durch eine geologische Drift in dieser erdevolutionären Zeitepoche von nur 11.000 Jahren keinesweg erklärbar sind. Zum Beispiel ist das dort verzeichnete angebliche "Kuba" seltsam "aufgequollen" dargestellt und mit dem heutigen Kuba kaum identisch. Selbst die Küste links auf der Piri Reis-Karte, die mit Südamerika identifiziert wird, ist ebenfalls sehr ungenau von der "Satelliten-Aufnahme" übertragen worden. Hain machte weitere Ausführungen, die uns hier aber nicht beschäftigen sollen, Interessierte lesen am besten im Original selbst nach. Hain geht inzwischen davon aus, dass Reis nicht mehr tat, als ältere Karten mit all ihren Unwägbarkeiten und Unsicherheiten auf seine Karte zu übertragen, wobei er keineswegs Amerika in seinen konkreten Umrißgestalt aufzeichnete, sondern vielerlei Spekulationen, Legenden und Mutmaßungen über dem Kontinent hinter dem großen See einbrachte. Völliger Unfug ist die Spekulation über eine Alien-Satellitenaufnahme, die der Karte zugrunde gelegen haben soll. Er hat mit den Mitteln seiner Zeit versucht, aus alten und neueren Erkenntnissen, eine Weltkarte zu zeichnen, und hat dabei auch die Fehler von anderen übernommen. Dem tüchtigen Piri Reis kann man dies sicher nicht übel nehmen, schließlich blieb ihm ja nichts anderes übrig. Zudem glaubte man damals dort drüben -gegenüber Spanien und Afrika - Asien und folglich auch Indien sowie als vorgelagerte Insel Japan zu finden - von Amerika war gar nicht die Rede. Bemerkenswert auch der Umstand, dass wenn tatsächlich die Karte aus einer Zeit vor 11.000 Jahren stammen würde, das Inselreich Atlantis darauf aber nicht verzeichnet wurde, so als habe das Sagenreich nie existiert, von dem man tatsächlich auch soweit ausgehen muß.

 

Irgendwie kommen wir wegen dieser Zeitepoche nicht an Christoph Columbus vorbei, der ja auch von den Indianern Amerikas als der weiße Gott vom Himmel begrüßt worden ist, nachdem er sich mit seinen Schiffen aus den Wolken am Horizont herausschälte, und die nicht-schiffahrtbetreibenden Indianer sich dem Wunder gegenübersahen, dass da ein hochgewachsener Weißer mit überlegener "Technik" quasi aus dem Himmel auf sie zubewegt hatte! Darüber hinaus findet man dem "Bordtagebuch" zum Samstag, den 15.September 1492, einen ufologisch-deutbaren Eintrag: "Er segelte an jenem Tag, die Nacht inbegriffen, 27 Meilen und noch mehr in Richtung Ponente. Bei Anbruch der Nacht sahen sie einen wunderlichen Feuerstreifen (un maravilloso ramo de fuego) vom Himmel fallen, vier oder fünf Meilen von den Schiffen entfernt." Natürlich war dies kein UFO-Spaceship gewesen, sondern nur eine astronomische Feuerkugel, ein meteoritisches Phänomen, was man erst ein paar Jahrhunderte später wissenschaftlich akzeptiertem, dass da "Steine vom Himmel fallen" können.

 

Der fliegende Maya-Gott von Palenque und peinliche Analogien

 

Sie kennen die Geschichte des fliegenden Gottes von Palenque? Sicher doch, wenn Sie aufmerksam den Lehren von Däniken´s gefolgt sind. Es handelt sich um die Grabplatte eines Sarkophags aus einem Maya-Zentrum in Mexiko, dessen Oberfläche einige hieroglyphische Inschriften und einige astronomische Zeichen besitzt. Das eigentliche und spektakulär-verkaufte Relief des 3,80 m langen und 2,20 m breiten Grabdeckels soll einen echten Maya-König zeigen, der in einer Art Raketen-Shuttle fliegt. Im Sarkophag fand sich übrigens ein Menschenskelett ohne Grabbeigaben aus der prä-astronautischen Epoche. Der ehemalige Maya-König war mit einer prächtigen Jademosaik-Maske im sogenannten Tempel der Inschriften von Palenque bestattet worden. Schon im Jahre 1966 hatten Guy Tarade und André Millou vom CEREIC in Nizza, die Idee, dass dieses Grabplatten-Relief in der Längsansicht einen frühen Astronauten zeige. 1967 schlug Gilbert Bourquin in Biel vor, mit diesem Bild eine SF-Ausstellung zu schmücken. Aufsehen und Interesse erregte es dann 1968 durch die Werke von Erich von Däniken, wo das Palenque-Astronauten-Relief einen Top-Beweis darstellte und bis heute zig Mal in der Spekulativ-Literatur auf diesem Niveau abgehandelt wurde. Ja, man kann bei der Betrachtung durchaus den Eindruck erhalten, da sitze ein menschliches Wesen, mit vorgeneigtem Oberkörper wie in einer Rennfahrerpose vor uns. Sein Fahrzeug wird dann auch jedes Kind schnell als Rakete identifizieren können. Das Vehikel ist vorne spitz, geht über in merkwürdig gerillte Ausbuchtungen, die Ansauglöchern gleichen, wird dann breiter und endet am Rumpf sogar in eine züngelnde Feuerflamme. Peter Kolosimo (Autor der Bücher "Sie kamen von einem anderen Stern" und "Schatten auf den Sternen" aus dem Limes-Verlag,, Wiesbaden, 1969 bzw 1971) konnte 1969 nicht umhin, bei der Betrachtung dieser Grabplatte, "an einen Astronauten in der Pilotenkanzel seines Raumschiffes zu denken", und Robert Charroux erinnerte 1972 dieses Relief gar an Gagarin und Carpenter, und nennt die Person im Zentrum des Reliefs einen Piloten, der einen Helm trägt, zum vorderen Teil des Apparates blickt, einen Hebel bedient, der "wie der Schalthebel eines Citroen 2 CV aussieht", der an der Nase ein Atemgerät hat und im übrigens sieht das ganze Gefährt aus "wie eine Rakete und dürfte ein mit Sonnenenergie betriebenes Raumschiff sein". So schlugen die Fantasien der Promoter des Phantastischen in ihrer Irrlehre hoch - zwischen Rennwagen, Raketenmobil und Raumschiff mit französischer 2 CV-Technologie [sic!] kann man alles hineininterpretieren. Zeigt die Grabplatte nun wirklich ein "Ein-Mann-Raumschiff"?

 

Tatsächlich haben aufgrund des Palenque-Reliefs einige Techniker ihre Fantasie genauso freien Lauf gelassen, wie Josef Blumrich anhand der Bibelstellen über Hesekiels göttlicher Version seine Eingebungen erfuhr. Der amerikanische Flugingenieur John Sanderson und der ungarische Ingenieur Lászl? T?th haben sich sogar in hochfliegenden Konstruktionsgedanken, wenn auch nur auf dem Reißbrett und in technischen Skizzen, ergangen. Schaut man aber genauer hin, zerfließt all dies ins fragwürdige hinein. Nur wenn man das Palenque-Relief mit Kinderaugen und mit heutiger RaumfahrerFantasie betrachtet, bringt es auf den ersten Blick eine gewisse Ähnlichkeit zu einem Raketen-Mobil mit. Nimmt man aber die einzelnen "technischen Details" genauer unter die Lupe, dann kann keineswegs mehr von einer Ähnlichkeit mit einer Rakete gesprochen werden. Walter Hain stellte zu recht fest: "Als erstes fällt einem die Körperhaltung des ´Astronauten´ auf. In keinem Düsenflugzeug und auch in keiner Rakete wird diese Haltung angewendet und wohl auch niemals populär werden. Wenn nämlich während des Starts der Rakete die Astronauten durch die hohe Startgeschwindigkeit ihr drei- bis fünffaches Körpergewicht verspüren, werden sie kaum das Bestreben haben, sich in Rennfahrerpose nach vorn zu neigen. Auch für Düsenjägerpiloten ist die nach hinten geneigte Körperhaltung unerläßlich, wenn sie mit Schallgeschwindigkeit und darüber fliegen, und sogar die Piloten der Rennautos liegt in extra angepaßte Schalensitze. Weiters fällt auf, dass sich dieser ´Astronaut´ eigentlich im ´Damensitz´ befindet, mit graziös abgewinkelten Schenkeln - und tatsächlich ist der vermeintliche Astronaut barfuß. Das angebliche ´Pedal´, das der ´Astronaut´ auf der Grabplatte eigentlich nach hinten betätigt, wird wohl bald zur Verkrampfung des linken Beines führen; zumal ja dieser ´Astronaut´ gar keinen Sitz zur Verfügung hat. Er hält sich teils am hinteren Pedal und teils auf den Zehenspitzen - wie eine Balleteuse -, so recht und schlecht aufrecht. Dem armen ´Astronauten´ ist auch jede Möglichkeit zum bequemen Zurücklehnen genommen, da er im Genick die ´Verschalung´ des Raumschiffkörpers sitzen hat. Übrigens ist der ´Astronaut´ ein typischer Maya!" Am Ende des Fahrzeugs, "außerhalb des Rahmens", befindet sich der "Raketenrückstrahl". Wesentlich erscheint allerdings vielmehr, dass sich auch innerhalb des "Rahmens" und an der "Kernfusionseinheit" derartige Flammengebilde befinden - dadurch zischt und pfaucht es also aus allen Rohren wie bei einer alten Dampflok.

 

Auch wenn der russische SF-Autor und Mitglied der Akademie der Wissenschaften, Alexander Kasanzew, meint, es solle sich bei dem Bestatteten in dem Sarkophag um einen Nachfolger jener Wesen gehandelt haben, die ehemals zu uns gekommen sind und sogar sein Landsmann Adanik Dshagarjan eine Gesichts-Rekonstruktion aufgrund der Totenmaske des bestatteten Maya-Königs anfertigte, um nachzuweisen, dass es "ungewöhnlich" war, sollte man nicht vergessen, dass der Tempel der Inschriften, die ganze Maya-Kultur drumherum und der Bestattete selbst keinerlei technisches Instrumentarium mit sich trug, was auf Autormotor-, Flugzeug- oder Raketentechnologie hinweist. Noch nicht einmal einen Startschlüssel. In Otto Muck´s Buch "Alles über Atlantis" wurde übrigens die Totenmaske abgebildet, sie hat überhaupt nichts "ungewöhnliches" an sich. Einzig und allein der Mangel an Hinweisen über die Anwesenheit von außerirdischen Götter-Astronauten bleibt hier und woanders auf dem Globus übrig. WW

Quelle: CENAP Archiv

 

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