UFO-Forschung - Aus dem CENAP-Archiv: UFO-History Teil-456

29.09.2025

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3.03.2010

Historische Noten der UFOlogie aus dem CENAP-Archiv:

Gegen das Vergessen in der UFOlogie: März-UFO-Meldungen vor 55 bis vor 20 Jahren: ´Fliegende Untertassen´ in der Presse

 

"Kamen sie von anderen Sternen? Geheimnisvolle Flugapparate verwirren die Welt - Phantastische Theorie über das Geheimnis der "Fliegenden Untertassen" - Lebewesen fremder Weltkörper beobachten die Erde? - Irrtum, Schwindel - oder Wendepunkt?" fragte Dipl.Ing. Heinz Gartmann (technischer Mitarbeiter) am 2.März 1950 in der seit jeher beliebten Zeitschrift ´Wochenend´ (die damals bereits im 3.Jahrgang erschien) mit einer Titelgeschichte und spannend-faszinierenden Hingucker-Titelillustration, wo man einen Teil des Erdglobus mit angedeuteter Atmosphäre und das darüber befindliche Sternenmeer sieht und "zwischen Himmel und Erde" eine merkwürdige, lichterne Untertassen-Erscheinung. Gleichsam wurde auf den Titel eine UP-Fotografie mit folgendem Text veröffentlicht: ´Albrecht Weaver fotografierte zwei Fliegende Scheiben über Pontiac in Michigan. Er und zwei weitere Augenzeugen schätzten die Geschwindigkeit der Scheiben auf 150 Kilometer Stundengeschwindigkeit.´ [Zu sehen sind jeweils in der linken unteren sowie rechten oberen Ecke zwei ausgefranzte schwarze, rund-ovale Flecken vor hellem Hintergrund. Die "Objekte" selbst sind befremdlicher Weise eingekerbt bzw irgendwie angefressen in ihrer dunklen Gestalt.] Hier der Text des Artikel, der im Blattinnern seine Fortsetzung erfuhr:

 

>Seit einigen Wochen beschäftigt sich die ganze Welt stärker denn je mit den geheimnisvollen "Fliegenden Untertassen", die an vielen Stellen der Erde, auch über Deutschland, vor allem aber über dem Gebiet der Vereinigten Staaten von Amerika gesehen worden sein sollen. An sich ist die Gegenwart reich genug an Sensationen, so dass nichts Derartiges erfunden zu werden braucht. Neuerdings macht jedoch eine Erklärung der "Fliegenden Untertassen" und ihrer Herkunft die Runde um die Welt, die so abenteuerlich, so atemberaubend ist, dass man sie kennen muß. Durchaus ernsthafte Menschen behaupten, und glauben auch Beweise dafür zu haben, dass die "Fliegenden Untertassen" Flugapparate sind, mit denen unbekannte Lebewesen eines anderen Weltkörpers unsere Erde umkreisen und beobachten. Was soll man mit dieser tollkühnen und sensationellen Behauptung anfangen? Ist sie nur eine Ausgeburt überhitzter Phantasie, spielerischer Einfall eines Autors utopischer Romane? Ist sie überhaupt wert, sich mit ihr ernsthaft zu beschäftigen?

 

Irreführender Name. Irgend jemand hat den seltsamen Phänomenen die lächerliche Bezeichnung "Fliegende Untertassen" gegeben. das allein genügt für viele Zeitgenossen, die ganze Geschichte nicht ernst zu nehmen. Wie stark eine irreführende Namengebung beeinflussen kann, zeigt ein Vergleich mit bekannten Dingen. Wir brauchen uns nur einmal vorzustellen, ein Witzbold hätte 1944 die V 2-Rakete "Fliegende Spargel" genannt. Die Opfer dieser Waffe hätten so lange darüber gelacht, bis sie die Wirkung am eigenen Leibe zu spüren bekommen hätten. Wird es der Menschheit mit den "Fliegenden Untertassen" eines Tages genau so gehen? In Wahrheit haben die beobachteten Erscheinungen mit "Untertassen" so wenig gemein, wie etwa die amerikanische Ionosphärenrakete "Luftbiene" mit dem unscheinbaren, harmlosen Insekt, dessen Namen sie trägt. Nun ist die Gutgläubigkeit der Menschheit schon allzuoft in Anspruch genommen wirden, als dass man verlangen könnte, viele sollten das glauben, was wenige mit eigenen Augen gesehen haben wollen. Dennoch sollten wir nicht vergessen, dass es unzählige Beispiele für Beobachtungen und Entdeckungen auf der Erde gibt, die von den Zeitgenossen nicht geglaubt und dafür um so saftiger bewitzelt wurden. Man denke nur an den Spott, den Marco Polo zu erleiden hatte, als er aus China und Indien zurückkehrte und seine wunderbaren Erlebnisse berichtete! Als vor Jahren zum ersten Male Meldungen über "Fliegende Untertassen" auftauchten, sie kamen vorwiegend aus Amerika, setzte die amerikanische Luftwaffe eine Untersuchungs-Kommission ein, die sich mit diesen merkwürdigen Phänomenen beschäftigen sollte. Diese Kommission hat seither etwa 250 Berichte geprüft. Viele der Fälle, in denen Leute "Fliegende Untertassen" gesehen haben wollten, erwiesen sich als Unsinn. Es waren entweder Sinnestäuschungen hysterischer Menschen oder plumper Schwindel von Leuten, die sich interessant machen wollten. Aber - es blieb ein Rest ungeklärter Fälle, bezeugt von absolut einwandfreien und glaubwürdigen Beobachtern.

 

Der tote Augenzeuge. Am 7.Januar 1947 [es war 1948] erschien über dem Ort Madisonville in Kentucky ein runder Gegenstand, der auf 75 Meter im Durchmesser geschätzt wurde. Kurz darauf wurde das Objekt in Fort Knox, wenig später über dem Godman-Flugplatz gesichtet. Der leitende Offizier des Platzes ordnete sofort die Beobachtung durch eine zufällig zu dieser Zeit Fort Knox passierende Staffel von 3 Jagdflugzeugen an,die von Hauptmann Mantell kommandiert wurde. Mantell nahm die Verfolgung auf und meldete von Zeit zu Zeit was er sah. Er berichtete von einem metallischen Fluggerät kolosaler Größe. Die beiden anderen Flugzeuge verloren den Kontakt und landeten kurz darauf. Mantell flog weiter, konnte aber das seltsame Objekt nicht erreichen. Seine letzte Funkmeldung besagte, dass er bei 6.000 Meter Höhe abbrechen würde, da er kein Sauerstoffgerät an Bord habe. Später wurden Pilot und Flugzeug zerschmettert am Boden aufgefunden. Etwas später am gleichen Tag wurde über dem Militärflugplatz von Columbus in Ohio das gleiche Objekt gesehen. Die Meldung berichtete von einem weißlich-gelben Feuerstrahl, der fünfmal so lang wie das Gerät selbst war. Die Geschwindigkeit wird mit 800 Stundenkilometern angegeben. Allein das genügt, spätere Deutungsversuche, die von einem Ballon [!] sprechen, zu widerlegen. Der Fall Mantell ist bis heute ungeklärt. [Hier muß eingeflochten werden, dass die Falldarstellung sehr korrekt verlief, weswegen man sich fragen muß, wie spätere Rückgriffe auf diesen "Klassiker" mit vielerlei Verzerrungen und Falschheiten besetzt sein konnten. Interessant ist darüber hinaus der Vermerk auf den Vorfall später Columbus/Ohio, den man kurzerhand, weil am selben Tag geschehen, mit dem von Mantell zusammenzählte. Allein schon die große Geschwindigkeit, die auf eine kurze Sichtung hindeutet, sowie der Feuerstrahl an diesem Objekt läßt schnell an einen Meteor denken, der ganz sicher nichts mit dem Objekt von Mantell zu tun hat, welches lange Zeit am Nachmittags-Winter-Himmel schwebte. Sprich: Im Gegensatz scheinbar zur Presse-Annahme handelte es sich um zwei verschiedene Objekte! Bei UFO-Flaps kann man übrigens genau das selbe "Denkmuster" erleben, da werden die unterschiedlichsten UFO-Auslöser für ein und das selbe Phänomen/Objekt gehalten, weswegen völlig falsche Konzepte hierzu entstehen können, die weit weg von der Wahrheit führen und UFO ieS erst recht künstlich produzieren...] Fünfzehn Monate später heißt es in einer Verlautbarung der Untersuchungs-Kommission der amerikanischen Luftwaffe: "Das geheimnisvolle Ding, das den Piloten zu Tode jagte [Mantell jagte sich quasi selbst zu Tode, weil er das weit über ihm befindliche und damit unerreichbare Objekt im UFO-´Wahn´ verfolgte], ist noch immer nicht identifiziert [was nachweist, dass die Behörden entweder selbst keinen Durchblick hatten und verunsichert waren]." Im gleichen Bericht wird die Bevölkerung aufgefordert, alle Beobachtungen ähnlicher Art sofort zu melden [was natürlich den öffentlichen Eindruck von besonderer Wichtigkeit des Untertassen-Geheimnisses gleichsam entstehen läßt und nährt].

 

Neun glänzende Scheiben. Am 24.Juni 1947 flog Kenneth Arnold über dem Staat Washington im Nordwesten der USA, als er neun glänzende Scheiben beobachtete, die über den Himmel glitten. Er berichtete später, dass er 3.000 meter hoch war, als er plötzlich neun tellerförmige Scheiben [sic!] ohne Leitwerk und Tragflächen bemerkte, die sich mit hoher Geschwindigkeit fortbewegten. Am 8.Juli 1947 erschienen diese geheimnisvollen Scheiben erneut, diesmal über dem bekannten amerikanischen Versuchsflugplatz Muroc in Kalifornien, wo die geheimsten Experimente durchgeführt werden. Das Personal dieses Platzes ist daher besonders geschult und gewohnt, scharf und genau zu beobachten. Leutnant McHenry sah zwei scheibenförmige gegenstände in zirka 3.000 Meter Höhe. Er rief zwei Unteroffiziere und einen Stenographen herbei, um Zeugen zu haben. Da die Geräte gegen den Wind flogen, konnte es sich keinesfalls um Ballons handeln. Am Mittag des gleichen Tages wurden weitere seltsame Dinge beobachtet, die sich aber als harmlos aufklärten. Anfang Juli 1947 erblickte ein Flugzeugpilot einer Verkehrsmaschine... [- Rest des Artikels ist mir leider nicht erhalten geblieben.]<

 

>>Kommen sie von einem anderen Stern? Immer neue Geschichten von den "Fliegenden Untertassen"< meldete am 14.März 1950 die ´Allgemeine Zeitung´ (der Lüneburger Heide): >Zwei Jahre hindurch wollen nun schon die Meldungen über das seltsame Phänomen der "Fliegenden Untertassen" nicht abreißen. Meist kommen sie aus Amerika, aber auch in Schweden wurden diese seltsamen Flugmaschinen schon gesichtet, wo man sie zunächst den Russen auf das Konto setzte. Dann kamen Nachrichten, dass sie auch über der Steiermark, ja sogar in Hannover und in Hamburg gesehen worden seien, und Kapitäne meldeten sich, die sie auf der See beobachtet haben wollen. Erst kürzlich gab der amerikanische Chemiker Dimmick, wie wir bereits berichteten, eine aufsehenerregende Erklärung ab. In den Vereinigten Staaten bildete die Luftwaffe eine Kommission, die die Berichte der nun bald 1000 Zeugen prüfen soll, und die Luftwaffe gab einen Befehl heraus, dass diese unheimlichen Flugapprate zu verfolgen und abzuschießen seien, wo ihnen Militärflugzeuge begegnen. Das ließen sich die sportfreudigen Piloten nicht zweimal sagen, sie schossen nicht nur, sondern sie trafen auch - leider aber fand man ihre Opfer zunächst nie auf, weil sie merkwürdigerweise immer ins Meer oder in schwer zugängliche Gegenden fielen, so dass man der Trümmer nicht habhaft werden konnte. Aber inzwischen gelang es doch, einige aufzufinden. Zwar waren wichtige Teile durch die Schüsse und den Sturz erheblich beschädigt, aber was man noch fand, genügte doch, um selbst den so leicht nicht zu erschütternden Amerikanern einen erheblichen Schrecken einzujagen: nämlich Material und eine Technik, die absolut unbekannt waren. Und was die ersten Beobachter und Techniker, die solche Apparate gesehen oder deren reste untersucht hatten, eigentlich kaum auszusprechen wagten, hat nun eine Autorität auf dem Gebiet der Luftfahrtforschung [was er aber nicht ist!], Donald Keyhoe, frei herausgesagt: "Diese Apparate können nicht von der Erde stammen!"

 

Man mag über solche Möglichkeiten denken, was man will - und die amerikanische Untersuchungskommission ist in dieser Beziehung recht skeptisch eingestellt -, aber man kann den Argumenten, die der amerikanische Experte für seine Behauptungen vorbringt, eine gewisse Eindringlichkeit nicht absprechen. Da sollen Nieten zum Bau verwendet sein, wie man sie auf der Erde überhaupt nicht kennt. Muttern und Schrauben, wie sie bisher noch niemand zu gesicht bekam. Die Stellen, an denen der Rahmen aus Rohren zusammengesetzt ist, sind weder gelötet noch geschweißt, sondern mit einem diamentharten Klebstoff überzogen, und das Ganze ist mit einem merkwürdigen elastischen Stoff bespannt, der anscheinend ein Kunstprodukt und mit einer Naht genäht ist, wie sie noch nie ein menschliches Auge sah. Der ganze Apparat bildet eine flache Scheibe, die bis zu 70 meter Durchmesser aufweist. Eine Form besitzt sogar einen Sender, der Luftdruck und Feuchtigkeitsgrad mißt und automatisch funkt, und einen Empfänger, der das Seitensteuer beeinflußt. Obwohl die Apparate nach Zeugenaussagen 1000 Kilometer Stundengeschwindigkeit erreichen sollen, sind sie, aerodynamisch gesehen, nach unseren Begriffen ein Rückschritt. Ihr Antrieb funktioniert nach dem Düsenprinzip. Keyhoe meint, dass die "Fliegenden Untertassen" von außen her an unseren Planeten herangebracht wurden, um dessen atmosphärische Verhältnisse zu untersuchen - von welchem Weltkörper sie aber kommen, das weiß er auch nicht zu sagen. Zwar weisen die einzelnen Teile der Einrichtungen Figurenbezeichnungen auf, aber niemand vermag sie zu enträtseln - es sich Dreiecke, Vierecke, Kreise und andere geometrische Figuren. Die Kommission dagegen will von solchen Vermutungen nichts wissen. Sie sagt, dass die seltsamen Teller doch von der Erde kommen müssen, und hält die unbekannten technischen Verbindungsformen und das fremde Material für eine reine Tarnung. In einem anderen Satz sagt sie allerdings, dass man aus den amerikanischen Erfahrungen bei der Atomforschung schließen müsse, dass auf der Erde keinerlei Maschinen existieren könnten, die diese seltsamen Flugapprate anzutreiben vermögen. Jedenfalls steht die Menschheit hier vor einem Rätsel. Die Frage ist nur, warum man sich so hartnäckig zu glauben weigert, dass hier ein interplanetarer Zusammenhang vorliegen könnte, obwohl wir selbst an einer technischen Entwicklungsstufe angelangt sind, die uns eine solche Fahrt in den Weltraum nicht mehr als eine bloße Utopie erscheinen läßt.<

 

>Erste Nachweise für "Fliegende Untertassen"?< fragte dpa aus einer Meldung in Mexiko City, die die ´Rhein-Neckar-Zeitung´ am 18.März 1950 übernahm: >Die vor einem Jahr erstmals aufgetauchten und in letzter Zeit immer zahlreicher gewordenen Berichte über die Beobachtung der sogenannten "Fliegenden Untertassen" werden durch zwei Ereignisse in Mexiko jetzt zum erstenmal dokumentarisch gestützt. Am Donnerstag gelang es vier mexikanischen Piloten, sich in ihren Jagdmaschinen einer "Fliegenden Untertasse" zu nähern, während zur gleichen Zeit ein amerikanischer Ingenieur das unbekannte Geschoß vom Erdboden aus mit dem Teleobjektiv auf den Filmstreifen bannte. Die vier mexikanischen Piloten schätzen die Flughöhe der von ihnen verfolgten "Fliegenden Untertasse" auf etwa 10.000 Meter. Das Geschoß habe sich nur langsam fortbewegt, sei jedoch plötzlich mit ungeheuerer Geschwindigkeit senkrecht nach oben verschwunden, als sich die Jäger näherten. Das geheimnisvolle Flugzeug habe eine metallene Oberfläche und einen Durchmesser von etwa 30 Meter. In der Mitte habe sich eine Öffnung befunden, aus der bei der "Flucht" Flammen schlugen. Die vier Piloten, die als vertrauenswürdige und erfahrene Männer gelten, schätzten die zuletzt wahrgenommene Geschwindigkeit der "Fliegenden Untertasse" so hoch ein, dass sie von keinem menschlichen Organismus vertragen werden kann. Dagegen unterstreichen sie die Theorie, dass es sich um ferngelenkte Geschoße handelt. Ein von ihnen für die mexikanische Zivilluftfahrt-Verwaltung verfaßter Bericht ist bereits von Mexiko City zur Einsicht erbeten worden.<

 

>"Fliegende Untertassen" oder Beobachtungsballons?< hieß es am 18.März 1950 laut einer AP-Meldung aus Ankara, die die ´Frankfurter Rundschau´ verwendete: Hunderte von Türken glaubten am Donnerstag, nach einer zu Ehren von 21 amerikanischen Journalisten abgehaltenen Parade eine "Fliegende Untertasse" über Ankara gesehen zu haben. Nach ihren Aussagen sei am Himmel für zehn oder fünfzehn Minuten ein weißer Körper sichtbar gewesen. Das Meteorologische Amt erklärt zu dieser Erscheinung, die von den Journalisten nicht bemerkt worden war, es habe zu der Zeit weiße Beobachtungsballons in der Luft gehabt.

 

>"Fliegende Untertassen" von der Türkei bis Mexiko< meldete UP und am 20.März 1950 schrieb so die ´Frankfurter Rundschau´: >In der Atmosphäre scheint es in den letzten Tagen von "Fliegenden Untertassen" geradezu zu wimmeln. Zwar nicht aus allen, aber doch aus vielen Ecken der Welt treffen Berichte ein, die Schilderungen mysteriöser fliegender Objekte enthalten. Die letzten Berichte dieser Art stammen von mohammedanischen Priestern, die über Bursa in Nordwestanatolien "fliegende Scheiben" beobachteten. Über der Türkei und Uruguay wurden die seltsamen Gebilde gesehen, über Mexiko wurden sie sogar photographiert. Hunderte von menschen wollen über Mexiko City ein falches, fliegendes Gebilde gesehen haben, das mit unglaublicher Geschwindigkeit von Horizont zu Horizont raste und mehrmals auftauchte, einmal auch plötzlich in der Luft haltmachte und mehrere Minuten lang bewegungslos über dem Flugplatz schwebte. Glücklicherweise war ein Kameramann der amerikanischen Filmgesellschaft Columbia Pictures zur Stelle, und glücklicherweise hatte er eine Telephotokamera zur Hand; er filmte die "Fliegende Untertasse" mit Schwarzweiß- und mit Farbfilm. Die Streifen werden zur Zeit entwickelt, und in mexiko, in Amerika, in der ganzen Welt wartet man gespannt auf das Ergebnis. Ein Flugkapitän der kubanischen Luftverkehrsgesellschaft stellte mit dem Theodoliten fest, dass die Ortsveränderung des beobachteten Objekts in der Zeit von fünfzehn Sekunden acht Winkelgrad bei 2000 Meter Höhe betrug. Die eindrucksvollsten Erlebnisse aber hatten zweifellos die Einwohner der Stadt Farmington im amerikanischen Staat New Mexico. Über Farmington sollen angeblich ganze Geschwader von Fliegenden Untertassen in exakt ausgerichteten Verbänden aufgetaucht sein. Mindestens 50 Personen haben "etwas" gesehen - wenn sie auch dieses "etwas" ganz verschieden beschreiben. Hat Farmington einen Gesprächsstoff, so hat Washington seine offizielle Erklärung: "Es gibt keinen Beweis für die Existenz ´Fliegender Untertassen´", teilte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums mit und murmelte ungehalten "Massenhysterie".

 

Nachgeschaltet war eine AP-Kurzmeldung: Die "Fliegenden Untertassen", die über Livoro und Pisa gesehen wurden, waren nur kleine Wolken von Auspuffgasen des britischen Düsenflugzeuges "Comet", wurde berichtet. Das Flugzeug befand sich auf dem Rückweg von Bari nach London.<

 

>Auch in Piemont "Fliegende Teller"< hieß es am 20.März 1950 in der ´Tagespost´ aus Freiburg: Es vergeht jetzt kaum ein Tag, an dem auch die italienische Presse nicht Meldungen über die unheimlichen "Fliegenden Teller" bringt. Am Donnerstag konnten die sechs Mitglieder einer Jagdgesellschaft bei Crescentino abends um elf Uhr das Phänomen beobachten. Dre Industrielle und drei Förster sahen eine leuchtende Masse, die sich schnell in horizontaler Richtung von Westen nach Osten fortbewegte. Alle sechs sagten übereinstimmend aus, der "Himmelskörper" habe die Form einer Scheibe gehabt und sei von einem dunkelroten Funkenschweif sowie einer gleichfarbigen Rauchwolke begleitet gewesen. Plötzlich habe sich ein kleinerer Teil der leuchtenden Masse abgelöst und scheine in Richtung auf die Erde abgestürzt zu sein. Die übrige Masse setzte, immer nach der Erzählung der sechs Jäger, ihren schnellen Flug fort. Die Erscheinung soll rund zwanzig Sekunden gedauert haben.

 

>Jeder vierte Amerikaner glaubt an "Fliegende Untertassen"< hieß es am 21.März 1950 in einer UP-Meldung aus New York, die von der ´Frankfurter Rundschau´ aufgegriffen wurde: Eine in zahlreichen amerikanischen Städten durchgeführte Umfrage unter dem "Mann auf der Straße" ergab, dass jeder vierte Einwohner der USA an die Existenz der "Fliegenden Untertassen" glaubt. Das Ergebnis der Umfrage zeigt, dass 66 Prozent der Befragten die Existenz der "Fliegenden Untertassen" verneinen. Acht Prozent der Befragten wußten keine Antwort zu geben, während 26 Prozent der Befragten erklärten, sie seien davon überzeuigt, dass es "Fliegende Untertassen" gebe. Nun wurde dem "Mann von der Straße" auch die Frage vorgelegt, woher denn diese "Untertassen" kämen. Neun prozent der Befragten äußerten dazu, dass sie sicherlich von einem anderen Planeten kämen. Ein prozent glaubt, sie kommen aus einem anderen Land und zwei Prozent der Befragten sind trotz amtlicher Dementis davon überzeugt, dass die "Fliegenden Untertassen" Versuchsprojektile der amerikanischen Streitkräfte seien. Eines steht jedoch fest: das Wiederauftauchen der "Fliegenden Untertassen" hat unter der Bevölkerung der USA keine Aufregung oder besondere Sensation ausgelöst. Herbert Morrison, ein ehemaliger Offizier der amerikanischen Luftstreitkräfte, der in Pittsburgh beheimatet ist, erklärte am Sonntag: "Ich glaubte nicht an die ´Fliegenden Untertassen´ bis ich sie selbst sah. Ich habe an einem einzigen Tag fünf Untertassen gesehen, während ich mit sechs Freunden Golf spielte. Die Untertassen habe ich ganz gewiß nicht mit Flugzeugen verwechselt. Zwei von ihnen flogen in einer Weise, die den Eindruck erweckte, als seien sie in loser Formation geflogen." Andrew Grast, ein New Yorker Portier, sagte: "Wir werden eines Morgens aufwachen und feststellen, dass Männer vom Mars oder von sonst einem Planeten auf der Erde eine Invasion durchgeführt haben." Ein Polizeibeamter in Denver sagte: "Die einzige Fliegende Untertasse, die ich bisher sah, war eine, die mir meine Frau an den Kopf warf." Verantwortliche Offiziere der amerikanischen Luftstreitkräfte sprechen von einer "milden Form einer Massen-Hysterie".

 

>Portugiesen melden auch "Fliegende Untertassen"< hieß es via ap aus Lissabon und die ´Abendpost ´vom 23.März 1950 berichtete: Dutzende von "Fliegenden Untertassen" werden von portugiesischen Küstenwachen gemeldet. Die Untertassen "sollen schneller als Leuchtspurgeschosse" geflogen sein. Auch in Oporto, Leixos und Duero will eine Anzahl von Personen Fliegende Untertassen gesehen haben. Ebenso Italien. Como: Eine Gruppe italienischer Wissenschaftler hat in Como Fliegende Untertassen gesichtet. Auch aus dem italienischen Dorf Asiago kommt ein Bericht über beobachtete Fluggeräte dieser Art.

 

>"Fliegende Untertassen" für 10 Dollar zu verkaufen< meldete UP aus Bello Horizonte, Brasilien, und am 23.März 1950 druckte so die ´Frankfurter Rundschau´: Hier wurden die beiden Geschäftsleute Iswaldo Silva und Circio Souza verhaftet, weil sie Verträge über die Lieferung von "Fliegenden Untertassen" abgeschlossen haben. Personen, die am Erwerb von "Fliegenden Untertassen" interessiert waren, wurde von den beiden das Angebot gemacht, schon jetzt die entsprechenden Bestellungen aufzugeben. Von ihnen wurde lediglich "etwas Geduld und eine Anzahlung von 10 Dollar für eine Untertasse" verlangt. Ein mißtrauischer Kunde erstattete schließlich Anzeige. Silva und Souza werden sich "wegen Verbrechens gegen die Volkswirtschaft" vor einem Gericht zu verantworten haben. Ein algerischer Zivilangestellter, Francois Martial aus Phillipeville, teilte laut dpa mit, er habe eine "Fliegende Untertasse" entwickelt. Die Pläne seien fertiggestellt, und ein Modell werde in Kürze zu besichtigen sein.

 

>Präziser Bericht: "Auf jeden Fall war es kein Flugzeug!" Zwei amerikanische Piloten schildern eine "Untertasse"< kam es via UP aus Washington und der ´Weser-Kurier´ vom 23.März 1950 meldete so: >Obwohl das Oberkommando der Luftstreitkräfte der USA energisch bestritten hat, dass es so etwas wie "Fliegende Untertassen" gebe, mehren sich im Laufe der der letzten Zeit die Berichte von Augenzeugen, die solche seltsamen Himmelsfahrzeuge beobachtet haben wollen. Wir geben nachfolgend einen solchen Augenzeugenbericht wieder. Er stammt von zwei erfahrenen Piloten einer amerikanischen Luftfahrtgesellschaft. Unmittelbar nachdem sie dem Vertreter der United Press von ihrem Erlebnis berichtet hatten, wurden die beiden Flieger von Offizieren der Aufklärungsabteilung der Luftstreitkräfte verhört. Captain Jack Adams und First Officer C.W.Anderson gaben dem Vertreter der United Press folgende Darstellung von ihrer Begegnung mit einer "Fliegenden Untertasse": "Wir sind fest daovn überzeugt, dass es sich bei der ´Fliegenden Untertasse´, die wir am Montagabend über Arkansas sahen, um einen der Öffentlichkeit bisher unbekannten Flugzeugtyp handelt und nicht um einen Besucher von einem anderen Planeten. Wir haben bereits früher niedergehende Meteore gesehen und können mit Bestimmtheit sagen, dass es sich hier nicht um einen Meteor gehandelt hat. Es war ein Flugzeug in gesteuerten Fluge, das sich mit unglaublicher Geschwindigkeit fortbewegte. Mit Bestimmtheit kann gesagt werden, dass es kein Düsenflugzeug war. Die ungeheure Geschwindigkeit,m mit der die Erscheinung sich fortbewegte, erregte zuerst unsere Aufmerksamkeit. Außerdem beobachteten wir einen merkwürdigen, sehr intensiven bläulich-weißen Lichtschein, der in schneller Folge auf der Oberseite des fliegenden Gegenstandes aufblitzte. Wir befanden uns auf dem Flug nach Shreveport, Louisiana. Jack saß am Steuer. Plötzlich machte Jack mich auf ein hell blinkendes Licht aufmerksam, dass sich etwa dreihundert Meter über uns und vielleicht einen Kilometer entfernt schnell nordwärts bewegte. Ich schätzte seine Geschwindigkeit auf 800-900 Kilometer in der Stunde. ´Mein Gott, was mag das sein?´ rief Jack, und als auch ich die Erscheinung entdeckt hatte, fügte er hinzu: ´Das kann doch nicht eines von diesen Dingern sein´ - womit er die ´Untertassen´ meinte. Wir hatten beide viel über die ´Fliegenden Untertassen´ gelesen und waren als Flieger gegenüber dieser Erscheinung skeptischer als andere. Wenn man aber eine ´Untertasse´ tatsächlich vor sich sieht, bleibt einem nichts anderen übrig, als seinen eigenen Augen zu trauen. Wir konnten den fliegenden Gegenstand etwa 30 Sekunden lang deutlich beobachten. Die ´Untertasse führte keine Positionslichter, wir konnten jedoch andere Lichter deutlich sehen. Sie sahen aus wie acht oder zehn Fenster oder Bullaugen an der Unterseite. Dieses Licht floureszierte. Es war gedämpft und schemenhaft, wie wir es früher noch nie gesehen haben. Der fliegende Gegenstand schien kreisrund zu sein und wir sind beide der Ansicht, dass er von Menschen gelenkt wurde. Wir schalteten unsere Landelichter mehrmals ein und aus, erhielten jedoch keine Antwortsignale. Wir hatten nicht die geringste Vorstellung, worum es sich bei dem seltsamen fliegenden Gegenstand handeln konnte, auf jeden Fall war es kein Flugzeug."<

 

>Auch Berlin meldet jetzt "Fliegende Untertassen - "Flammenbündel schossen aus der Scheibe"< hieß es am 24.März 1950 in der ´Abendpost´: "Fliegende Untertassen", die einige Berliner über dem Innsbrucker Platz gesehen haben wollen, waren gestern das Stadtgespräch von Berlin. Sie beschrieben die Untertassen als ein kreisrundes silbernes Gebilde, das in sehr großer Höhe auf der Stelle geschwebt habe. Zeitweilig seien Flammenbündel aus der Scheibe hervorgeschossen. Das silberne Etwas habe sich schließlich mit großer Geschwindigkeit in nördlicher Richtung entfernt. Über dem Nürnberger Dutzendteich. Zwei Fliegende Untertassen wurden nach einer Meldung der Radiostation der amerikanischen Besatzungstruppen, "afn", am Mittwoch, den 22.März, gegen 11:30 h in großer Höhe über dem Nürnberger Dutzendteich von mehreren Personen gesehen. Und über Österreich. In Österreich wollen Insassen eines DP-Lagers in Viellach (Kärnten) vor drei Tagen eine "Fliegende Untertasse", etwa von der "Größe des Mondes" gesehen haben.

 

>Saison in "Untertassen" - Die geheimnisvollen "Flugzeuge" sind immer noch haltloses Gerücht< vermeldete die ´Rhein-Neckar-Zeitung´ mittels ihres Korrespondenten in New York am 24.März 1950: >Die Erde scheint gegenwärtig durch zahlreiche Geschwader "Fliegender Untertassen" ernsthaft bedroht zu sein. Alle jene Menschen, und es gibt deren nicht wenige, die von Sensationen leben, sind in den letzten Wochen auf ihre Kosten gekommen, denn die "Fliegenden Untertassen" griffen sogar den Südpol an, singende Muezzins vergaßen auf ihren Minaretts vor Schreck das Gebet, und Alarmnachrichten aus aller Welt riefen die Erinnerung an das allzu realistische Hörspiel wach, mit dem Orson Welles 1938 den amerikanischen Hörern mit einer Landung von Marsmenschen auf der Erde panischen Schrecken einjagte. Sie haben alle etwas Gemeinsames, diese "Fliegenden Untertassen", nach den Aussagen jener, welche sie gesehen haben oder gesehen haben wollen: die mehr oder weniger flache Tellerform und eine Art Düsenantrieb. Im übrigens aber sind ihre Eigenschaften sehr verschieden, ihre Größe wie auch ihre Schelligkeit. Es gibt Einzelgänger und Gesellige, die wie Zugvögel in Schwärmen auftreten. Still und leise sind die einen, geräuschvoll die anderen. Eine Art Untertassen liebt Beleuchtungseffekte und bunte Farbenspiele, eine andere gibt sich durchsichtig. Manche enteilen wie Mephistos Pudel mit einem Rauchschweif, und die ganz geheimnisvollen sind sogar "bewohnt".

 

Die Astronomen haben es leicht zu behaupten, weder vom Mars noch vom Mond noch von einem anderen der Erde "benachbarten" Himmelskörper lägen Nachrichten über feindselige Absichten vor. Sie selbst glauben daran; aber sind die Laien verpflichtet, sich davon überzeugen zu lassen? Soll man sich die Sensation durch die Feststellung verderben, dass in diesen Märzwochen Schwärme von Meteoren die Erde heimsuchen, dass die Venus als Abendstern schon häufig die Menschen getäuscht hat? Einer der Mexikaner, der vor kurzem einen Sensationsbericht abgab, bekannte kleinlaut, er habe sich durch Luftspiegelungen der Venus täuschen lassen. Und 1948 wurde ein französisches Flugzeug, das auf ein fliegendes Ungetüm "stieß", durch die Tatsache überrascht, dass es sich um den Kometen 1948 handelte, der Millionen Kilometer von der Erde entfernt ist. Noch mehr als die Astronomen versuchen aber jene Wissenschaftler den Menschen das Recht auf eine handgreiflich schöne Sensation streitig zu machen, die behaupten, dass die "Fliegenden Untertassen" gar keine festen Körper seien, sondern einfach sichtbar gewordene Schallwellen, die von Düsenflugzeugen stammen [???]. Obwohl die amerikanischen Militärs auf entschiedenste bestreiten, die "Fliegenden Untertassen" im geheimen hergestellt zu haben, und von "Massenhysterie" sprechen - obwohl ferner keinerlei verbürgte Nachricht vorliegt, dass der Mars "Fliegende Untertassen" besitzt, bleibt immer noch Stalin übrig, der Auskunft über seine Untertassen geben müßte. Und bei Stalin kann man sicher sein, dass er nichts sagen wird. Also wird die Sensation weiterleben.<

 

Die ´Frankfurter Allgemeine Zeitung´ vom 25.März 1950 verwendete die gleiche Meldung, untertitelte sie aber mit "Die Menschen brauchen ihre Sensationen."

 

"Besuch aus dem Weltall? Das Rätsel der Fliegenden Untertassen" berichtete am 25.März 1950 die ´Neue Presse´: Der Leser möge entschuldigen, dass wir eine Einleitung geben: das Thema ist nämlich auf seine Art gefährlich. Die Redaktion möchte sich einerseits nicht den Zorn der 60-Zentimeter-Männchen zuziehen, die angeblich auf rasenden Untertassen um unsere Erde kreisen, andererseits möchten wir vermeiden, die allgemeine Psychose noch mehr zu steigern. Etwas Endgültiges lässt sich ohnehin erst sagen, wenn wir das Glück haben sollten, eine fliegende Scheibe etwa auf der kommenden herbstmesse zu bewundern und gleichzeitig ein Interview mit Mister Brzahjn Muhabtop, dem Chefpiloten eines Untertassen-Geschwaders, wiedergeben können, das hoffentlich nicht auf dem Planeten Mars stationiert ist. Da ist uns die Venus schon lieber. Bisher waren wir in der Dossierung dieser Meldungen sehr vorsichtig. Aus gutem Grund. Alle bisherigen Meldungen sind mehr oder weniger verschwommen und bieten zur Kommentierung wenig Anhaltspunkte. Die erste Stellungsnahme wird Mrs.Eleanor Roosevelt vorbehalten bleiben, die am Montag in ihrem wöchentlichen Fernsehprogramm ein Stelldichein mit zwei amerikanischen Piloten haben wird, die "Fliegende Untertassen" über Arkansas jagten. Um zu versuchen, unseren Lesern eine Antwort auf ihre berechtigte Frage, was nun eigentlich los ist, zu geben, haben wir unseren Mitarbeiter, Dipl.-Ing.Heinz Gartmann, den wissenschaftlichen Leiter der Gesellschaft für Weltraumforschung, gebeten, sich zu diesem Thema zu äußern.

 

>"Fliegende Untertassen" bereits während des Krieges< hieß es via up aus Rom und die ´Abendpost´ vom 25.März 1950 berichtete: In einem Interview erklärte Professor Giuseppe Belluzzo, dass "Fliegende Untertassen" tatsächlich existieren. belluzzo ist einer der führenden italienischen Turbinen-Ingenieure und war während der Faschistenzeit Minister. Hitler und Mussolini hätten im Jahre 1942 Experimente mit "Fliegenden Untertassen" durchführen lassen, die Ferngeschosse tragen sollten. Er persönlich, sagte Professor Belluzzo, habe Pläne für eine "Fliegende Untertasse" entworfen, die aber 1943 bei der Flucht Mussolinis nach Norditalien "verschwunden" seien. Nach den damaligen deutsch-italienischen Plänen hätten die "Fliegenden Untertassen" Explosivgeschosse tragen sollen. Heute könnten sie Atombomben tragen, die ganze Städte zerstören. Die von ihm entworfene "Untertasse" habe einen Durchmesser von zehn Meter gehabt, sagte Belluzzo. Einen größeren Umfang halte er aus technischen Gründen für unpraktisch. Das Prinzip der rotierenden Scheibe sei sehr einfach. Sie könne aus Leichtmetall konstruiert werden. Zwei Strahlrohre, an jeder Seite der rotierenden Scheibe in entgegengesetzter Richtung angebracht, gäben den Bewegungsantrieb.

 

"Die Fliegende Untertasse ist alt" tickerte AP aus Rom und am 27.März 1950 schrieb so die ´Neue Presse´: Der italienische Wissenschaftler Giuseppe Belluzzo, eine Kapazität auf dem Gebiet des Raketen- und Geschützbaues, erklärte im Giornale d´Italia, Fliegende Untertassen seien bereits 1942 in Deutschland und Italien entwickelt worden. Sie stellten nichts Übernatürliches dar und kämen auch nicht vom Mars, sondern seien lediglich unter rationeller Anwendung der letzten technischen Erkenntnisse entwickelt worden. Gegenwärtig würden sie wahrscheinlich von irgendeiner Großmacht zu Studienzwecken abgeschossen. Der Start könne ähnlich wie bei einem Torpedo durch eine Ladung erfolgen, während Naphta und Luft als Antrieb diesen könnten. Professor Beluzzo war unter Mussolini eine Zeitlang Wirtschaftsminister.

 

>"Untertassen" geistern überm Mittelmeer< meldete am 27.März 1950 die ´Frankfurter Neue Presse´: Nun wurden auch über dem Mittelmeer "Fliegende Untertassen" gesichtet. Der Kapitän eines ägyptischen Verkehrsflugzeuges berichtet, dass er gestern vormittag etwa 50 Kilometer südwestlich von Haifa in einer Höhe von etwa 400 Meter Fliegende Untertassen gesichtet habe, die sich in Überschallgeschwindigkeit bewegten. Ein zweiter Flieger, der sich in der gleichen Maschine befand, versichert ebenfalls, dass er drei "silberfarbene Untertassen" gesehen habe.

 

>Mrs.Roosevelt über die "Fliegende Untertasse"< kam es mit UP aus New York und am 28.März 1950 hieß es in der ´Frankfurter Neuen Presse´: In ihrer letzten wöchentlichen Fernsehsendung unterhielt sich Mrs.Eleanor Roosevelt mit zwei amerikanischen Piloten, die während eines Fluges eine "Fliegende Untertasse" gesehen haben wollen. Die beiden Flieger hatten ein Modell der von ihnen beobachteten "Untertasse" angefertigt, das sie in der Sendung vorführten. Mrs.Roosevelt fragte einen der Piloten, ob er an Bord des Flugapparates Menschen beobachtet habe. "Ich weiß nicht, ob jemand darin war", lautete die Antwort. "Aber ich bin absolut sicher, dass es sich um einen gesteuerten Flug handelte."

 

>"Fliegende Untertassen gibt es wirklich"< hieß es am 29.März 1950 in einer UP-Meldung aus Dallas und die ´Frankfurter Rundschau´ druckte es so ab: Henry J.Taylor, ein bekannter amerikanischer Rundfunkkomentator, erklärte über mehrere amerikanische Sender: "Es gibt wirklich Fliegende Untertassen. Die Bevölkerung der USA hat jedoch keinen Grund, beunruhigt zu sein. Diese Fliegenden Untertassen kommen nicht von anderen Planeten, sie kommen auch nicht aus der Sowjetunion. Die Antwort auf die Frage, was es mit diesen Untertassen auf sich habe, könnten Ihnen die amerikanischen Luftstreitkräfte geben, sobald sie dazu bereit sind. Vorläufig sind sie noch ein militärisches Geheimnis."

 

"Schüsse auf Fliegende Untertasse - Ein mexikanischer Jagdflieger drückte auf alle Knöpfe" meldete am 29.März 1950 die ´Fuldaer Zeitung´ in einem verdächtigen "eigenen Bericht" kurz vor dem 1.April: An einem Sonntagvormittag schrillte bei der Flugplatzleitung von Mexiko in Mexiko plötzlich das Telefon und unterbrach das Skatspiel der Landungswache. Aus Guatemala meldete eine aufgeregte Stimme "Fliegende Untertassen", 4 oder 5 an der Zahl, in etwa 10.000 Meter Höhe in verhältnismäßig langsamer Geschwindigkeit in Richtung Mexiko. Im Nu kam Leben in das Stationshaus. Sämtliche Alarmknöpfe wurden gedrückt, und knapp zehn Minuten später stiegen die Piloten der Jagdstaffel 11 in ihre Düsenjäger und starteten, um die bisher nur vom Hörensagen bekannten Erscheinungen in luftiger Höhe zu empfangen. Mit echt amerikanischem Tempo hatte sich die Nachricht von den angekündigten Flugkörpern in der Stadt verbreitet, und kurz nach dem Aufstieg der Flugzeuge fand sich bereits eine ansehnliche Menschenmenge an Ort und Stelle ein und beobachtete mit Ferngläsern und bloßem Auge die in großer Höhe kreisenden schnellen Jagdflugzeuge. Auf einmal näherte sich vom Horizont mehrere helle Punkte, die bald die Form einer Untertasse, einer Scheibe oder eines Diskus erkennen ließen. Sie schien in aller Ruhe weit über den Jägern am Firmament dahinzusegeln. Durch Funk wurde die Jagdstaffel verständift. Sie hatte inzwischen ebenfalls die sich nähernden geheimnisvollen Fluggeräte wahrgenommen und schraubte sich unter Leitung ihres Führungsjägers schnell in höhere Regionen. Schließlich nahmen Kumuluswolken die Jäger auf. Sie entschwanden den Blicken der Menge, während die "Fliegenden Untertassen" im Gegenteil weiter herunterzukommen schienen, als wollten sich irgendwelche Insassen davon überzeugen, ob dort unten wirklich eine Menschenmenge stehe und zu ihnen hinaufgaffe.

 

"Ein Feuerstrahl!" Irgendwer hatte es gerufen. Die temperamentvollen Mexikaner blickten mit offenen Mündern und weit aufgerissenen Augen zu den Flugscheiben empor. Jetzt sahen sie es ganz deutlich. Fünf Stück waren es, und sie blitzten im Sonnenlicht wie Metallscheiben und schossen mit einem Feuerstrahl, der aus ihrem Mittelpunkt hervortrat, mit unglaublicher Geschwindigkeit schräg in die Höhe, genau in jene Kumuluswolkendecke, in der eben die mexikanischen Düsenjäger verschwunden waren. Damit war für die Zuschauer der Spuk vorbei. Als die Jäger später landeten, rannte alt und jung klopfenden Herzens den ausrollenden Maschinen entgegen. "Wir hatten die Wolkenschicht gerade hinter aus", berichtete der Staffelführer, "als zwei Kilometer westlich die Wolkendecke von fünf ´Fliegenden Untertassen´ durchbrochen wurde. Wir nahmen sofort Kurs auf die deutlich stählern blinkenden diskusförmigen Flugzeuge oder Geschosse. Ich ging auf äußerste Geschwindigkeit, das bedeutet Überschallgeschwindigkeit. Die Geschosse stiegen jedoch immer schneller, ohne dass zunächst Antriebskraft wahrgenommen werden konnte und befanden sich in wenigen Augenblicken bereits 200 Meter schräg über mir einen Kilometer voraus. Als ich überlegte, ob es eine Täuschung gewesen sei, dass die Metallscheibe um ihren Mittelpunkt rotierte - es waren seit dem Auftauchen der fünf geheimnisvollen Flugscheiben höchstens 50 bis 60 Sekunden vergangen -, schoß aus allen Scheiben zu gleicher Zeit genau aus dem Mittelpunkt ein Feuerstrahl hervor. Da bemerkte ich, wie einer der Flugkörper etwas weiter nach Westen zurückblieb, und da er mir am nächsten war, setzte ich mich hintenan. Wenige Sekunden gelang es mir aufzuholen. Dann mußte meine Maschine offensichtlich bemerkt worden sein; denn die Untertassen gingen ruckartig mit meiner Ansicht nach vielen tausend Stundenkilometern wie durch einen Magnet angezogen senkrecht in die Höhe. Ich wußte, dass ich sie nicht mehr erreichen konnte und drückte auf eigene Verantwortung auf alle Knöpfe und schoß meine Raketenmagazine leer. Ich beschoß also eine der ´Fliegenden Untertassen´, weiß aber nicht, ob die Geschosse getroffen haben. Die anderen Jagdmaschinen hatten sich in dem Augenblick, als sie sahen, dass ihr Anführer Kurs auf den Außenseiter nahm, auf die anderen Flugkörper konzentriert. Sie konnten sie jedoch nur bis in 12.000 Meter Höhe verfolgen.

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In der Sparte "Luftfahrt" meldete am 30.März 1950 ´Der Spiegel´:

 

>Untertassen - Sie fliegen aber doch. "Es handelt sich lediglich um Fehldeutungen gewöhnlicher Luftfahrzeuge, kombiniert mit einer milden Form der Massenhysterie und verfrühten Aprilscherzen." Das routinemäßige Beruhigungs-Dementi des US-Verteidigungsministeriums konnte jedoch nicht verhindern, dass die Meldungen über das Auftauchen der "Fliegenden Untertassen" Ende März zur Lawine schwollen. Von Uruguay bis zur Türkei, von Mexiko bis Österreich herrschte die Epidemie der fliegenden Scheiben. Als die Kurve des fast dreijährigen Untertassen-Fiebers ihren Höhepunkt errreichte, meldeten sich die ersten "Erfinder". So der italienische Wissenschaftler Prof.Giuseppe Belluzzo, Turbinen-Ingenieur, Fachmann für Raketen- und Geschützbau und Wirtschaftsminister unter Mussolini. "Ich selbst habe die Pläne entworfen", ließ er sich vernehmen. "Der Durchmesser der rotierenden Leichtmetallscheibe betrug zehn Meter. Als Treibstoff wurde eine Mischung von komprimierter Luft und Naphta verwendet, wie bei den Düsenflugzeugen. Das komprimierte Gas strömte aus zwei entgegengesetzt an der Scheibe angebrachten Strahlrohren, der Apparat wurde in rotierende Bewegung versetzt und bewegte sich in der Luft weiter." Bereits 1942 hätten Hitler und Mussolini Versuche mit "Fliegenden Untertassen" durchführen lassen, die Ferngeschosse tragen sollten. "Leider", bedauerte Beluzzo, "sind die Pläne auf der Flucht Mussolinis nach Norditalien verlorengegangen." Gegenwärtig würden sie wahrscheinlich von "irgendeiner Großmacht zu Studienzwecken" abgeschossen.

 

In Norddeutschland meldete sich Hans-Joachim Brux, ein 27jähriger Bastler, der gegen Kriegsende im Junkers-Ausweichwerk Brandis bei Leipzig Versuchsflugzeuge in Tellerform gesehen haben will, die "Fliegende Bierdeckel" oder "Blattlaus" genannt wurden. Für den Photoreporter des "Wesenkurier" warf Brux sogar sein neuestes Kleinmodell im Kuhstall in die Luft. In Phillipeville, Alergien, kündigte der französische Regierungsangestellte Francois Martial das Modell einer "Super-Untertasse" an. "Meine Super-Untertasse hat einen Durchmesser von 70 Metern und kann 35 Passagiere befördern. Als Antrieb sind fünf Motoren vorgesehen." Damit will Martial den Gegenbeweis zu allen Untertassen-Dementis führen. Die mußte das amerikanische Verteidigungsministerium seit dem 24.Juni 1947 in regelmäßigen Abständen veröffentlichen. An jenem Tag hatte Geschäftsmann Kenneth Arnold aus Boise, Idaho, auf einem Flug über dem Mount Rainier in Washington zum ersten Male neun Untertassen-ähnliche Objekte beobachtet. "Sie flogen vollkommen geräuschlos in Formation, so ähnlich wie der Schwanz eines Drachens. Ihre Geschwindigkeit betrug ungefähr 2000 Stundenkilometer", gab Arnold an. "Ich kann es kaum glauben, aber ich sah sie." Die Zeitungen trugen die Geschichte in die Runde. Wissenschaftler nahmen Stellung: "Unsinn, das sind Flecke vor den Augen." Kurze Zeit später meldeten sich in Seattle fünfzehn Personen, die "Fliegende Untertassen" gesehen haben wollten. Zwei Sheriffs in Portland beobachteten 20 "Flying Saucers", die in Kiellinie "wie der Teufel" westwärts flogen. Ähnliche Beobachtungen wurden aus fast allen Staaten der USA und Kanada gemeldet. Luftfahrtsachverständige registrierten die Untertassen-Saison als "Massenhysterie", und die englische Presse stellte Vergleiche mit der Seeschlange von Loch Ness an. Einige Wochen vergingen, dann gaben E.J.Smith und Ralph Stevens, zwei erfahrene Flugkapitäne der United Air Lines, eidesstattliche Erklärungen ab: Auf dem fahrplanmäßigen Flug Nr.105 von Boise nach Portland hatten sie fünf "merkwürdige Objekte" gesichtet. "Sie flogen mit großer Geschwindigkeit. Ihre Oberseite schien gewellt, ihre Unterseite glatt zu sein."

 

Die Wissenschaftler zogen andere Täuschungsmöglichkeiten in Betracht: Reflektion des Sonnenlichtes, Meteorkristalle, Eiskristalle, Hagelkörner. Denn die Sternwarten konnten keine ungewöhnlichen Himmelserscheinungen verzeichnen. Auch auf den Radarschirmen des US-Verteidigungsgürtels waren keine fremden Objekte gesichtet worden. Die Wochen vergingen, neue Untertasse kamen. Kleine Kinder sahen kleine Untertassen. Ein Goldsucher in den Cascade Mountains beobachtete sechs fliegende Scheiben. "Daraufhin tanzte die Nadel meines Kompasses wie wild." Das Untertassen-Delirium schlug sich in den Washingtoner Regierungsstuben nieder. Die US-Luftwaffe stellte "Project Saucer (Untertasse)" auf. Air Force-Spezialisten sollten alle Einzelheiten über die Beobachtung "unbekannter Luft-Phänomene" sammeln. Sie waren vollbeschäftigt. Die Untertassen flogen ohne Unterlaß. Im Januar 1948 wurde über dem amerikanischen Luftwaffenstützpunkt Godman, bei Fort Knox, Kentucky, ein Objekt gesichtet, "das wie ein Trichter aussah, aus dem oben rotes Licht herauskam". Drei Jagdflugzeuge nahmen die Verfolgung auf. Captain Thomas F.Mantell verfolgte das Gebilde bis auf 7.000 Meter Höhe. Später fand man die Trümmer seiner Maschine. "Es ist anzunehmen, dass Sauerstoffmangel als Absturzursache vorliegt." Im Oktober meldete Leutnant George F.Gorman von der National Guard des Staates Nord-Dakota einen Luftkampf mit einer Untertasse über dem Städtchen Fargo. "Ich befand mich auf dem Rückflug, als ich ein geheimnisvolles Licht sah, 1,30 bis 1,80 Meter im Durchmesser, weiß und vollkommen rund, mit einer Art Ausstrahlung am Rand." Gorman nahm Kurs auf das Licht. Das Licht nahm Kurs auf Gorman. "27 Minuten lang drehten wir uns wie verrückt im Kreise. Dann gab das Licht Gas und verschwand in nordwestlicher Richtung." Die Untersuchungsbeamten des "Project Saucer" wühlten sich durch diese und 270 ähnliche Berichte aus allen Teilen der Staaten. "Ein Drittel der Meldungen sind auf optische Täuschungen durch astronomische Objekte, wie Meteore, besonders helle Sterne oder Planeten zurückzuführen", stellten die "Saucer"-Leute fest. Andere fliegende Scheiben erwiesen sich als Positionslichter von Wetterballons. Als weiteres Täuschungsobjekt wurden die sogenannten "Radar-Ballons" ermittelt. Diese Ballons werden vom Signal Corps der US-Armee mit riesigen Aluminiumscheiben in einige Kilometer Höhe geschickt, um als künstliche Reflektionswände für die kurzen Radarwellen zu dienen. Passionierte Untertassenbeobachter ließen sich trotzdem nicht überzeugen: "Sie fliegen aber doch!"

 

Eine Gallup-Umfrage in den amerikanischen Städten ergab, dass jeder vierte Einwohner der USA an die Existenz der "Flying Saucers" glaubt. Dann ließ das amerikanische Magazin "True" eine publizistische Atombombe platzen: "Seit 175 Jahren steht die Erde unter Beobachtung durch lebende, intelligente Wesen von einem anderen Planeten." Das war das Fazit, das Luftfahrtexperte Donald E.Keyhoe nach achtmonatiger Untersuchungsarbeit für das Magazin zog. Keyhoe hatte seine Ermittlungen mit astronomischen Mitteilungen aus dem vergangenen Jahrhundert verschmolzen. Danach benutzen die Kundschafter aus dem Weltraum drei verschiedene Flugmaschinen:   kleine, ferngesteuerte fliegende Fernsehsender; ? fliegende Scheiben mit einem Durchmesser von 80 Metern, die wie irdische Hubschrauber angetrieben werden; Ã große zigarrenförmige Flugmaschinen. Nachdem Hunderte von Zeitungen und die bekanntesten Radiokommentatoren die True-Story durch die Staaten und in die Welt trompetet hatten, konnte kein noch so eindringliches Dementi der amerikanischen Luftwaffe die Flut der Untertassengerüchte eindämmen. Eine Version der Von-Mund-zu-Mund-Geschichten lief so: Seit langem schon wurde die Raketenversuchsstation in White Sands, New Mexico, von interplanetarischen Eindringlichen beobachtet. Eines Tages stürzte eines ihrer großen Raumschiffe brennend über New Mexico ab. Die 15 Besatzungsmitglieder verbrannten bis zur Unkenntlichkeit, aber einige Bordinstrumente blieben intakt. Darunter befand sich ein Empfänger, über den in kurzen Abständen geheimnisvolle Meldungen in einer unverständlichen Morsesprache eintrafen. Die Story geht weiter: Während die amerikanischen Experten die Wrackteile untersuchten, stürzte ein zweites Raumschiff in der Nähe zu Boden. Die beiden Insassen waren tot, aber der Körper des einen war unversehrt, ungefähr 90 cm groß und von affenähnlichem Aussehen. Dann kam eine bessere Variante in Umlauf: Die Männlein des Raumschiffes waren gar nicht tot. Fünfzehn wurden lebend gefangengenommen. Sie konnten zwar nicht sprechen, aber ein Männlein zeichneten sofort eine Karte des Planetensystems und deutete auf den der Sonne zweitnächsten Planeten. Daraufhin wurden die Herren vom anderen Stern schnell in einer Druckkammer verbracht, die, entsprechend der Venus-Atmosphäre, mit Kohlendioxyd gefüllt wurde.

 

Ähnliche Geschichten gab es über die Beschaffenheit der imaginären Raumschiffwracks. Da sollte festgestellt worden sein, dass die Apparate mit einem Kunststoff bespannt waren, wie er auf der Erde vollkommen unbekannt sei, dass die Metallrohre nicht zusammengeschweißt, sondern mit einer diamantharten, klebstoffähnlichen Masse verbunden und dass die Nieten, Schrauben und Muttern von einer völlig neuartigen Konstruktion waren.* In der Treibhausatmosphäre der Gerüchte gediehen die Blüten gerissener Geschäftemacher. Die beiden brasilianischen Kaufleute Oswaldo Silva und Circlo Souza machten Personen, "die am Erwerb einer Fliegenden Untertasse interessiert sind", das Angebot, "die Bestellung schon jetzt aufzugeben". Silva und Souza verlangten "nur etwas Geduld und eine Anzahlung von 10 Dollar pro Untertasse". Die beiden Untertassenhändler wurden nach kurzer Zeit verhaftet, "wegen Verbrechens gegen die Volkswirtschaft". In Mephis sammelten die Einwohner vor einiger Zeit eifrig "Flying Saucers" aus Pappe. Die Inschrift lautete: "Fliegende Untertasse - bei Abgabe erhalten sie auf ein Pfund Wurst 10 Prozent Rabatt." Für die Photographen waren die Untertassen ein dankbares Montageobjekt für 1.April-Bilder. Die spanische Zeitung "Madrid" fand eine andere Lösung: "Hitler ist mit einer Gruppe Wissenschaftler in die Himalaja-Berge entkommen, von wo aus er die Fliegenden Untertassen losläßt." In Bremerhaven-Lehe, Luisenstraße 9, II.Etage links, sammelt Flugzeug-Ingenieur Rudolf Schriever, Flugkapitän a.D., sorgfältig alle Meldungen über die fliegenden Scheiben. "Ich habe gleich an mein Gerät gedacht", sagt der 40jährige, "an den von mir konstruierten Flugkreisel. Die Idee stammt aus dem Jahre 1942. Damals war ich Chefpilot in Eger", berichtet Schriever. Als er spielenden Kindern zusah, die waagerecht rotierende Propeller von einem spiralenförmig gedrehten Flachdraht in die Luft schnellten, kam ihm der Einfall. "So wie diese Kinderpropeller kann auch eine runde Scheibe, wenn sie entsprechend konstruiert wird, emporschnellen." Schriever brütete über den ersten Skizzen. Nach einem Jahr betraute er einige tschechische Ingenieure in Prag mit den statischen Berechnen und den Detailzeichnungen. "Die Leute wußten damals nicht, worum es sich handelte." Sein Leichtmetall-Flugkreisel bestand aus drei Teilen: dem Gondeloberteil (das einer abgeplatteten Kugel glich) mit dem Kommandostand und den Kontrollgeräten, dem drehbaren Gondelunterteil und der rotierenden Schaufelblattscheibe, die dem Gerät, wie bei einem Hubschrauber, den Auftrieb geben sollte.

 

Die Schaufelblattscheibe des Schrieverschen Kreisels sollte einen Durchmesser von 14,40 Meter haben. An der Unterseite der Scheibe waren drei Antriebsdüsen an besonders breiten, hohlen Streben montiert, die den Brennstoff enthielten. "Die Düsen bringen die Scheibe zum Rotieren, durch die Verbrennungsgase entsteht der Eindruck einer feurigen Scheibe. Leistungen von 1650 bis 1800 Umdrehungen pro Minute könnten erreicht werden. Das entspricht einem Auftreib von 100 Meter pro Sekunde. Bei einem normalen Jagdflugzeug sind es höchstens 25 m/sek", verglich Schriever. Die 3 Meter langen Schaufelblätter waren wie bei einer normalen Luftschraube verstellbar, so dass sie auf Steig- oder Gleitstellung eingestellt werden konnten und das Höhenruder ersetzten. "Sobald diue Scheibe arbeitet, ersetzt sie die Tragfläche." Sie umlief die Kommandogondel in einer Speziallagerung, die mit einer Ausgleichszahnung versehen war. Auf diese Weise wollte Schriever verhindern, dass die Gondel durch die Rotation der Scheibe in entgegengesetzte Drehung gebracht wird. Das Gondelunterteil ist um 360 Grad drehbar und enthält zwei Antriebsdüsen als Horizontal-Antriebsmittel. "Will der Pilot den Kurs ändern, so braucht er nur das Unterteil in die entsprechende Richtung zu drehen." Der Durchmesser der Gondel betrug, nach Schrievers Plänen, 3,60 Meter, die Höhe 3,20 Meter. Sämtliche Berechnungen waren die Antriebsdüsen der damals gerade entwickelten Me 262 zugrunde gelegt, mit denen der 3 Tonnen schwere Flugkreisel eine Horizontalgeschwindigkeit von 4.200 Kilometer pro Stunde entwickeln sollte. Seine Reichweite betrug nach Schrievers Berechnungen rund 6.000 Kilometer. Zu den Vorteilen seiner Konstruktion rechnet Schriever: ¨ Hervorragende Start- und Landemöglichkeiten, != geringer Luftwiderstand (keine Bildung von Randwirbeln) ermöglicht hohe Geschwindigkeiten, Æ verbesserte Steigfähigkeit (der Apparat kann stundenlang auf einer Stelle in der Luft verharren oder millimeterweise sinken), Ø Verbilligung der Herstellung. Bis zum 15.April 1945 arbeitete Schriever an seinen Plänen. Die Zeichnungen waren abgeschlossen, Schriever wollte seine Unterlagen Hermann Goerings RLM vorlegen. Die Russen kamen eher. Schriever packte ein.

 

Im Gartenhaus seiner Schwiegereltern in Bremerhaven-Lehe richtete er sich eine Erfinder-Werkstatt ein. Am 4.August 1948 wurde eingebrochen. Schrievers Flugkreiselpläne und sein einziges Handmodell waren nicht mehr aufzufinden. Die betreffende Akte der Bremerhavener Kriminalpolizei schließt mit dem Vermerk: "Verfahren eingestellt. Täter unbekannt entkommen." Seitdem hat Rudolf Schriever schon mit einigen Agenten fremder Mächte über ferne Länder und schone Pläne parliert. Der Bremerhavener CIC achtet um so mehr auf den Kraftfahrer Rudolf Schriever, angestellt beim Motor Pool der U.S.Army. "Wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich so´n Ding sofort bauen und fliegen. Denn die Flugkreisel oder ´Fliegenden Untertassen´ sind keine Spielerei. Sie haben für die Entwicklung der Flugtechnik größte Bedeutung." Rudolf Schriever ist heute überzeugt, dass die Prager Ingenieure seinen Flugkreisel für eine andere Macht rekonstruiert haben. Für ihn gibt es kein Geheimnis der "Fliegenden Untertassen". Inzwischen veröffentlichte die Wochenzeitung "Teen-Age Times" in Dublin das erste Photo von fünf "Fliegenden Untertassen" in V-förmiger Formation. In einer ausführlichen Reportage bescheinigt die Zeitung den Untertassen, dass sie die Vorläufer von unbemannten "Hängebomben" oder Raumstationen seien. Mit Atombombenladung könnten sie eine "feste Stellung" über jedem beliebigen Punkt der Erdoberfläche einnehmen und bei Bedarf ferngesteuert auf das vorher angepeilte Ziel losstürzen. Die "Teen-Age Time" glaubt, dass derartige "Hängebomben" bereits über mehreren Hauptstädten und einigen Atombomben-Fabriken schaukeln. Beruhigt das amerikanische Verteidigungsministerium: "Die Sicherheit der Vereinigten Staaten ist keineswegs bedroht. Sobald jedoch die Fliegenden Untertassen landen sollten und kleine Männer mit Radarantennen an den Ohren herausklettern, werden wir wohl irgend etwas unternehmen müssem."<

 

+ Zu dem knapp dreiseitige Artikel im ´Der Spiegel´ wurde eine Spiegel-Grafik verwendet, die nach Schrievers Ideen dessen Flugkreisel ausweist. Jene Konzeption, die das Nachrichtenmagazin hier vorstellte, sollte späterhin die Debatte um den deutschen Nazi-Kreisflügler begleiten - jenseits der konkreten, die später beliebte Geheimwaffen-Theorie entkräftenden inhaltlichen tatsachen, die nämlich den aufkeimenden ´Neo-Nazi-Untertassen-Ideen´ und den damit versponnenen Idoelogien zuwiderlaufen! Wichtig ist auf jeden Fall auch festzumachen, dass Schriever nur seine Ideen auf Papier verbracht hatte und neben einem ihm erst 1950 geklauten Handmodell kein 1:1-Prototyp zuvor gelungen war, noch nicht einmal Produktionsvorstufen erreicht worden sind...! Dies ist ganz wichtig zu realisieren, um zu erkennen, dass die später aufkommenden Darstellungen über ein bereits während Kriegszeiten gebautes und geflogenes 1:1-Geheim-Muster heftige Übertreibungen und Fälschungen sind, auf die sich ein gewißer und bestimmter Teil der UFO-Fans noch bis heute als "Tatsachen" berufen! Verrückt dabei ist (aber im Gesamtkontext wieder völlig normal): Erfundene Spinnereien und falsche Tatsachenbehauptungen/Lügen werden als historische Tatsachen zementiert und die tatsächlichen Realitäten bleiben nicht beachtet und umschifft auf der Strecke. Irre/wirre Welt der UFOlogie.

 

+ Verwendet wurde ebenfalls eine Montage um einen Kirchturm, der von hinmontierten Tellern umschwirrt wurde (Untertext: "Dankbares Objekt - 1.April-Photo"). Ebenfalls wurde das sehr an eine Montage erinnernde Foto der "Teen-Age Times" verwendet (mit dem Untertext: "Erstes Photo: "...dann werden wir wohl etwas unternehmen müssen."). Ebenfalls findet sich ein Foto von Ingenieur Schriever: "So´n Ding bauen und fliegen..."

 

+ Inbesondere wichtig erscheint es uns aus heutiger Sicht darauf zu verweisen, dass in diesem recht frühen Magazin-Beitrag eindeutig klar wurde, dass der Flieger Mantell keine bildliche Fliegende Untertasse wie von der Kinoleinwand verfolgte, sondern ein am Himmel schwebendes kegelförmiges Objekt, dessen oberer Teil die untergehende Winter-Sonne derart reflektierte, dass hier rötliche Reflexe auftauchten - genauso wie man es gestaltlich von einem Skyhook zu erwarten hat und wie es aufgrund dessen Flughöhe in vielen Kilometern Höhe aufgrund der Sonneneinstrahlung der spätnachmittaglichen Untergangssonne zu erwarten hat. Es ist völlig unverständlich, wenn in nachfolgenden UFO-Berichten völlig verdrehte Hollywood-Phantasien zum Kern-Bestandteil einer falschen Darstellung ob der Umstände im Fall Mantell zustandekamen und sogar sein tragischer Unfall-Tod auf mysteriöse Ebenen völlig unnötig gezogen wurde. Hier kann man entweder a. nur bewußte Irreführung oder b. journalistisches Versagen diagnostizieren, da die richtigen Informationen auch hierzulande verfügbar waren! Im weiteren wird auch festgestellt, dass in dieser frühen Phase das Project Saucer keine wissenschaftliche Feld-Forschung betrieb, sondern nachrichtendienstliche Datenanalyse vonm auflaufenden Quelleninformationen durchführte, was etwas ganz anderes ist.

Quelle: CENAP Archiv

 

 

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