UFO-Forschung - Aus dem CENAP-Archiv: UFO-History Teil-500

17.11.2025

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22.05.2010

Pseudowissenschaft UFOlogie - ohne echte Unbedenklichkeitsbescheinung!

Lesen, was schlau macht - alles andere ist nur Behelf! - Glaubwürdigkeit der UFO-Forschung: Weiter geht es mit der Sarbacher-Kontroverse - Die FBI-Akte über Alien-Kontaktler George Adamski!

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Crazy-Talk im virulente UFO-Virus: Weiteres zur geheimen UFOlogie-Geschichte - UFO-Kollisionen mit der Wirklichkeit, Teil 2 (u.a. - Die FBI-X-Akte über George Adamski)

 

... 1985 sprachen verschiedene UFOlogen mit Sarbacher - so auch Jerry Clark und Bruce Maccabee. Aber das was er dabei äußerte, war war keineswegs geeignet die Roswell-Story oder MJ-12 zu unterstützen. Hierbei kam auch heraus, dass seine Ansicht sei, dass die UFOs "höher als die H-Bombe" klassifiziert sind, sich auf das USAF-UFO-Projekt im Jahre 1950 bezogen, von dem er aber kaum wirklich Ahnung hatte. Barry Greenwood vom CAUSE berichtete im September 1985, das Sarbacher aufgrund seiner Kontakte zum Research and Development Board (R&DB ab jetzt genannt) von der UFO-Story wußte, genauer weil er Leiter des "Guidance and Controll Panel of the Guided Missile Committee" gewesen war. Dort diskutierte man viele andere Themen, gelegentlich aber auch die heiß umstrittenen Fliegenden Untertassen, aber immer wenn es konkret um UFOs ging, war Sarbacher niemals anwesend gewesen und hörte immer nur im Nachhinein auszugsweise und grobumrißen davon. Was er wußte war aus der UFO-Literatur, der Presse, Gesprächen unter Kollegen sowie einer guten Dosis der Washingtoner Gerüchteküche angereichert. Scott Crain forschte an diesem Punkt weiter und stieß auf Fred A.Darwin, der damals der Executive Director des Guided Missile Committee beim R&DB von 1949 bis 1954 war und zudem ein guter Freund Sarbacher´s. Er kannte Sarbacher schon von alten Harvard-Zeiten her, wo er und William Edson ebenfalls studiert hatten.

 

Im August 1988 erklärte Darwin so schriftlich gegenüber Scott Crain: "Ich wünschte, ich könnte Ihnen mehr sagen, als ich kann. Das R&DB hatte nur ein eher mildes Interesse betreffs UFOs. Nicht das UFOs nicht existieren, sie gibt es wahrscheinlich seit Anfang der Zeit. Aber Raumschiffe aus dem Weltraum sind wieder eine andere Sache." Hinsichtlich Sarbacher´s Beteiligung am R&DB erklärte Darwin: "Bob Sarbacher hatte keine weitere Verbindung mit den Aktivitäten des Research and Development Board. Bob wurde von mir als Mitglied des aufsichtsführenden Kontrollausschußes eingesetzt. Schon nach ein paar Monaten wurde er dort aber abgesetzt, weil er nie die Sitzungen besuchte, dabei hatte Bob Talente die uns wertvoll gewesen wären." Kein Wunder, wenn Sarbacher gegenüber Friedman zugestehen mußte, sich auch gar nicht mehr so recht an die Leute von R&DB zu erinnern. Aus dem United States Government Organization Manual 1951-52 wird klar, wer beim R&DB arbeitete (darunter übrigens auch Dan A.Kimball für die Navy, ein Mann der selbst Zeuge einer UFO-Sichtung war!). Darwin kannte natürlich "sehr gut" Johnny von Neumann, Wernher von Braun, Robert Oppenheimer, Vannevar Bush, Detlev Bronk und Lloyd Berkner, "doch keiner von diesen war jemals davon überzeugt, dass da Fahrzeuge aus dem Weltraum zu uns kommen". Darwin wußte auch nichts über irgendwelche UFO-Bergungsaktionen etc, die vor dem Director of the Missile Committee diskutiert worden oder Thema einer Tagung gewesen wären. Sarbacher´s alter Schulfreund William Edson hatte auch nie mit Sarbacher über UFOs diskutiert und zeigte sich ob des Memos erstaunt, weswegen er sogar die Echthheit des Memos in Zweifel stellte.

 

Auch das Büro für öffentliche Angelegenheiten auf Wright-Pat nimmt den Vermutungen von Sarbacher die Luft, als es im Januar 1985 aufgrund der vielen Anfragen sogar ein Formular herausgab, in welchem es erklärt: "Immer wieder wird fälschlich behauptet, dass die Überbleibsel extraterrestrischer Besucher auf der Wright-Patterson AFB untergebracht waren oder sind. Dem ist nicht so, und war nie so. Niemals gab es irgendwelche außerirdischen Besucher oder ihre Ausrüstung auf der Wright-Patterson Air Force Base." Was bleibt nun übrig? Wie es scheint, hörte Sarbacher tatsächlich irgendwelche Offiziere am Rande über Untertassen sprechen, dies zu einer Zeit freilich wo es noch unzählige ungelöste Fragen gab und viel Unsicherheit diesbezüglich herrschte, zudem es auch im UFO-Projekt durchaus Stimmen gab, die die extraterrestrische Münze mit der inzwischen berühmt-berüchtigten Estimate of the Situation spielten, was bekanntlich aber aus Beweismangel durch General Twining zurückgewiesen wurde. Aus diesen Gesprächshappen baute er sich dann im Gespräch mit Wilbert Smith seine Aussage zusammen, eine Aussage die, wie wir sahen, mehr Probleme aufwirft, als das man sie irgendwie bestätigen könnte - und wenn, dann immer nur mit ebenso recht zweifelhaften Indizien oder gar als Beweisen vorgeführten Betrugsmanövern (siehe MJ-12-Papiere). Wie auch immer, eines ist sicher: Sarbacher selbst gesteht zu, nie selbst Tagungen des R&DB besucht zu haben, bei denen es konkret um UFOs ging und auch er selbst hatte nie etwas direkt mit geborgenen Untertassen etc zu tun. Seine "persönlichen Geschäfte" waren ihm immer wichtiger, vielleicht nutzte er auch nur den schönen Aushängetitel sich als Berater des R&DB verwenden zu können, da ihm dies allein schon eine Reputation sowie Kreditwürdigkeit gegenüber seinen Geschäftspartnern einbringt. Auch wenn Sarbacher von seinen Freunden als "netter" und "charmanter" Freund eingestuft wurde, ein schwadronnierender Schwätzer schien er auch gewesen zu sein, der seinen Vorteil für seine "persönlichen Geschäfte" ob der Titelgläubigkeit herauszog.

 

Glaubwürdigkeit der UFO-Forschung

 

In diesem Beitrag brachen manche Indizien aus dem ufologischen Treibsand einmal mehr wie ein Kartenhaus zusammen und zogen einige schwere Elemente des ufologischen Aberglaubens gleich mit hinunter. Dies läßt uns zu Kevin D.Randle kommen, dessen Buch "A History of UFO Crashes" nun im Dezember 1997 als Taschenbuch im Ullstein-Verlag unter "UFO-Kollisionen" erschienen ist. Randle ist hier noch überzeugt, dass der UFO-Absturz von Roswell eine ´Fliegende Untertassen´ aus dem Weltraum beinhaltete. Dennoch gibt er zu, dass die als Schwindel erkannte Scully-Geschichte (übrigens war ´Variety´-Profi-Humorist Frank Scully niemals besonders aufgeregt, nachdem J.R.Cahn von der Zeitschrift ´True´ seine Story platzen ließ) die Basis für viele darauf aufbauende Gerüchte ist und dazu "passende Märchen erfunden" wurden. Darüber hinaus muß aber auch festgestellt werden, das es von Anfang an eine Zirkusatmosphäre um das Thema gab und bereits "eine unglaubliche Anzahl von Schwindel aller Art" kursierten. Man war einfach bereit, sich jeglichem Unfug hinzugeben, wenn er nur irgendwie zur "wissenschaftlichen Art" gehörte. Die Scully-Story kam nur in einer dafür bereits programmierten Atmosphäre von Schwindel und Spaß auf, weswegen die Erstauflage von 40.000 Bänden schnell vergriffen war. Und dies führte ihn direkt zum Hauptproblem der heutigen UFO-Forschung - dem Mangel an objektiven, gut durchdachten und sauber ausgeführten Untersuchungen: "Allzu oft lassen die angewandten Maßstäbe sehr zu wünschen übrig. Wenn die Ergebnisse nicht mit dem Glauben an UFOs und an Außerirdische vereinbar sind, dann werden die Ermittler einfach gefeuert und lächerlich gemacht, und eine zweite und dritte Untersuchung wird in die Wege geleitet" bis es wieder paßt. Randle: "Ein Beispiel hierfür sind die Sichtungen und Fotografien von Gulf Breeze. Ermittler, die von einer der wichtigsten UFO-Organisationen [konkret MUFON] mit einer Untersuchung des Falles von Gulf Breeze beauftragt worden waren, haben festgestellt, dass es sich hier nicht um ´Fliegende Untertassen´ handelte, sondern um eine Kombination aus Schwindel und Massenhysterie. Als diese Ergebnisse der Dachorganisation unterbreitet wurden, entließ man die Ermittler und ersetzte sie durch andere. Als dann eine zweite Untersuchung zu denselben Schlußfolgerungen gelangte, wurde diese Ermittler ebenfalls entlassen und ein dritter Versuch wurde in die Wege geleitet" der die gewünschten Resultate endlich erbrachte. "Dieses Verhalten zeigt deutlich, was bei der UFO-Forschung im argen liegt, und selbst Skeptiker könnten es weder mündlich noch schriftlich besser zum Ausdruck bringen. Wir nehmen für uns in Anspruch, objektiv zu sein, aber wir sind es nicht. Wir haben bestimmte Vorgaben, und diejenigen, die davon abweichen, werden ignoriert, verbal attackiert und niedergeschrien", klagt Randle an, der selbst nicht ganz so glänzend dasteht, den wir aber zumindest in diesen Aussagen voll unterstützen können.

 

Randle fordert sogar die Teilnehmer des UFO-Spiels zu Nachdenklichkeit und innerer Erkenntnis ob ihres eigenen Tuns auf: "Wir dürfen die Ergebnisse nicht abtun, weil es vielleicht nicht die sind, die wir haben wollen. Unser mangelndes Verständnis für wissenschaftliche Untersuchungen hat uns in der Vergangenheit geschadet. Wir fragen uns, warum die traditionelle Wissenschaft, die Medien und die Regierung das ignorieren, was wir sagen und tun. Wenn dann die Ergebnisse nicht diejenigen sind, die wir haben wollten, verwerfen wir sie und sprechen von einer Verschwörung der Regierung, die angeblich das Datenmaterial vor uns verbirgt. Wir sind nicht bereit einzusehen, dass wir unrecht haben könnten." Freilich versagt auch Randle darin, aber er gibt damit unerwartetes und deckendes Geschützfeuer für die vorab dargelegte Erfahrung aus der Affäre Sarbacher, bei deren Aufführung die Protagonisten sich geradezu die letztgenannten Sätze Randle´s hinter die Ohren schreiben - und, noch wichtiger, daraus lernen sollten (was sie wohl nicht tun werden, da dies völlig unüblich für die UFOlogie ist). Randle gesteht zumindest ein, dass die Skeptiker, und von denen haben Robert Todd, Robert Young und Philip Klass bei Randle´s einiges beigesteuert, "gutes Datenmaterial liefern, gute Recherchenarbeit leisten und uns zwingen unsere Arbeit zu vervollkommnen". Ja: "Ein gesundes Maß an Skepsis ist angebracht, sonst würden wir nachlässsig werden." Und: "Eigentlich ist es sogar so, dass die Beweise, die wir so voller Stolz verbreiten, überhaupt keine sind, sondern unbegründeter Lärm um Nichts, der erzeugt wurde, um etwas ganz Bestimmtes zu beweisen." Hier greift Randle insbesondere Stanton Friedman an, der seinen Kritikern einfach nicht zuhören will. Dies ist natürlich eine Facette des UFO-Problems und sie belegt auch den Grund dafür, "warum uns niemand zuhört".

 

Das US-´Flying Saucertum´ zu Zeiten George Adamski´s, wie das damals war

Geschichte: Die gute alte APRO

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Die Historie der UFOs moderner Epochen ist auch die Geschichte der sogenannten UFO-Forschung. Amerika war da federführend und wegweisend, eine der allerersten Vereinigungen war die von Jim und Coral Lorenzen gegründete "Aerial Phenomena Research Organization" (APRO), die mit dem Tod von Coral Lorenzen 1988 auch in der Versenkung verschwand. 1952 wurde APRO in Sturgeon Bay, Wisconsin, gegründet während in Los Angeles die "Civilian Saucer Investigation" (CSI) vom technischen Redakteur der North American Aviation Corporation, Ed Sullivan, ins Leben gerufen wurde (diese Vereinigung umfaßte Wissenschaftler aus dem LA-Gebiet und konnte Dr.Walther Riedel als bekanntestes Mitglied für sich gewinnen). APRO war damals vielen als ein großer "mom-and-pop UFO shop" bekannt, der weltweite Verbindungen und insbesondere auch nach Südamerika hinein hatte. APRO hatte eine Affinität dafür entwickelt auch Fälle mit UFO-Insassen (also CE III´s nach Hynek´s Klassifikationssystem) zu akzeptieren, was dem großen Mitspieler NICAP (National Investigations Committeee on Aerial Phenomena) unter Keyhoe´s Führung nicht gefiel. Von James A.Harder erfuhren wir auf dem 1994 MUFON-UFO-Symposium mehr über die bislang dunkel gebliebenen Hintergründe der APRO und die Pioniere der UFO-Forschung.

 

Gegründet wurde APRO von der "Großen Dame" der UFO-Forschung Coral Lorenzen im Jahre 1952, kurz nach deren 27.Geburtstag. Damit ist APRO die einzige UFO-Forschungs-Gesellschaft, welche von einer Frau gegründet und zielstrebig ausgebaut wurde. Coral war damals Journalistin, ihr Ehemann Jim arbeitete als Plattenaufleger einer lokalen Rundfunkstation. Auch ohne APRO wäre ihr Leben voller Einsatz gewesen, warteten doch die sechsjähriger Tochter Leslie und der zweijährige Sohn Larry zu Hause. Die Rollenverteilung war klar: Coral war die Frontfrau von APRO, Jim war mehr der Familienvater. Die Lorenzen´s widmeten sich allen Aspekten des UFO-Phänomens und verstanden sich als wissenschaftlich orientierte Forscher, was zu jener Zeit wegen der Kontaktlerflut nicht so leicht zu bewerkstelligen war. Was kaum jemand weiß, bereits in den frühen 50ern hatten Coral und James Harder ein Papier über den Gebrauch von Hypnose und der Pendeltechnik zur Untersuchung von "misssing-time"-Erfahrungen abgefaßt. Bald baute APRO ein internationales Korrespondenten-Netz auf und ihr Beraterstab ließ sich durchaus sehen, um ihn für Presse, Funk und Fernsehen zum Ansehen von APRO vorzuführen. Ihre Publikation war das "A.P.R.O. Bulletin", welches im Juli 1952 zum ersten Mal mit 52 Exemplaren erschien, gerade als die große Washingtoner UFO-Show lief (eingestellt wurde das Journal 1988, da Coral schwer erkrankte und am 12.4.88 verstarb, Jim war bereits am 21.8.1986 von uns gegangen - es hatte sich bei APRO niemand gefunden, der die Publikationsarbeit weiterführte). In Insider-Kreisen sah man die Lorenzen´s gerne, wenn sie mit ihrem berühmten pinkfarbenen Cadillac zu Konferenzen etc vorfuhren.

 

1954 fand Jim einen Job als Elektroniker auf der Holloman AFB in Alamogordo, New Mexico, und so zogen sie dorthin um. Coral arbeitete dort ebenso eine zeitlang als Sekretärin. 1960 zogen sie nach Tucson, Arizona, um. Als 1957 NICAP auf den Plan trat, gab man sich kollegial und Coral empfahl ihren Mitgliedern, die neue Gruppe um Keyhoe zu unterstützen, damit diese kräftig wachse und eine Arbeitsteilung möglich würde. Kein Wunder also, wenn bei NICAP dann auch die Herren Prof.Charles Maney, Reverent Albert Baller und der Kommentator Frank Edwards in führenden Positionen aufgenommen wurden, die gleichfalls bei APRO waren. Coral´s erstes Buch erschien 1962 unter dem Titel "The Great Flying Saucer Hoax". Weitere Werke waren "Flying Saucer Occupants" (1967) oder "Encounters with UFO Occupants" (1975), die durchweg die Linie des APRO klarmachten: Außerirdische Besucher sind unter uns gelandet. Dies hatte aber noch lange nicht mit dem Anliegen der Kontaktler-Kulte und deren ufologisches Selbstverständnis zu tun, führte aber dennoch zu Rangeleien mit NICAP, welches keine allzu positive Stellungsnahme zu diesem Bereich abgab und CE III´s sehr kritisch gegenüberstand. Kaum bekannt dürfte sein, dass der Hill-Fall vom 19.9.1961 zwar als erster von NICAP´s Walter N.Webb aufgegriffen wurde, Coral aber gleich darauf einsprang und die Wichtigkeit des Falls erkannte und die Glaubwürdigkeit von Betty Hill unterstützte und sich soetwas wie eine lose Freundschaft zwischen den beiden "Großen Damen der UFOlogie" entstand.

 

Im November 1971 kam ´National Enquirer´-Chefreporter William Dick in Tucson mit dem APRO-Stab zusammen und er fragte in die Runde, ob jemand im Raume sei, der an Fliegende Untertasse glaube. Leo Sprinkle sprach für alle: "Wir tun das alle." Dick war davon überrascht worden, weil seiner Erfahrung nach, die seriösen UFO-Forscher sich hier recht bedeckt geben. Dies führte dazu, dass das Revolverblatt einen 50.000 $-Preis jener "Person bietet, die beweisen kann, dass ein UFO aus dem Weltraum kam und kein Naturphänomen ist". APRO gewann man als Berater-Forum und gewann hierfür sogar J.Allen Hynek. Leider, der Beweis konnte nicht erbracht werden. Ein vielversprechender Hinweis erbrachte der Travis Walton-Fall vom November 1975 und NE-Reporter Paul Jenkins hatte alle Mühe den NE-Stab zu überzeugen, dass damit der erforderte Beweis eingebracht wurde. Schließlich reichte es nur für einen Sonderpreis von 5.000 $ für "den besten UFO-Fall des Jahres".

 

Wie bekannt, empfahl das Robertson-Forum, dass man ein Auge auf die privaten UFO-Organisationen werfen solle, namentlich die ´Civilian Flying Saucer Investigators´ aka ´Civilian Saucer Intelligence´ in Los Angeles und APRO in Wisconsin. Harder spekuliert, dass einmal ein großzügiges Angebot zur Innenraum-Renovierung von Geheimagenten vorgelegt wurde, um das APRO-HQ auszuspionieren. In einem anderen Fall kam einmal ein Mann daher und bot an, Bürodienst für APRO zu leisten - genau zu einem solchen Zeitpunkt, wo APRO dies genau brauchte. Einen Tag später hatte er schon kein Interesse mehr. Harder spricht deswegen von einer Infiltration von APRO als Auswirkung des Robertson-Forums-Beschlußes...

 

Etwas anderes dagegen ist der Fall von 1976. Damals nahm sich der US-Präsidenten-Geheimdienst Secret Service Jim Lorenzen an und ließ über das Federal Bureau of Investigation (FBI) und seiner Außenstelle Phoenix eine Ermittlung in Sachen Lorenzen laufen. Dies hatte weniger mit UFOs zu tun, als das Lorenzen damals eine Drohung gegenüber den US-Präsidenten (Threat Against The President) Carter ausgesprochen hatte und damit in Visier des Geheimdienstes geriet. Doch da im Bundesstaat Arizona die Bundesgesetze nicht wirken, konnte er sich einem Verfahren entziehen (siehe noch den gedruckten Alt-CR194, April 1992, S. 28).

 

Die alten APRO-Akten sind heute weit verstreut und man weiß nicht mehr so recht, wer alles Teile davon besitzt. In den frühen 70ern hatte man bei APRO aufgrund einer großzügen Geldspende begonnen die alten Unterlagen auf Mikrofilm zu bannen, worin sich Assistant Director Richard Greenwell auszeichnete und 1972 ans Werk ging. Mehr als 2000 UFO-Berichte wurden damals auf die erste Mikrofilmrolle übertragen, eine unbekannte Anzahl weiterer Meldungen auf eine zweite Rolle. Von diesen wurden zumindest wzei Kopien gezogen, eine für den APRO-Biblothekar Allen Benz und eine für das parallel anlaufende COMCAT-Team, welches einen computerisierten UFO-Berichte-Katalog auf damals noch IBM-Lochkarten erstellen wollte. Michael Sowrds konnte in der Sommer 1999-Ausgabe des ´International UFO Reporter´ berichten, dass inzwischen eine Kopie der erste APRO-Mikrofilmrolle wieder aufgetaucht ist, die den Titel "APRO: Historical UFO Reports, 1600 B.C. through December 1956" trägt. Hierzu hatte Coral Lorenzen 1972 eine Information beigelegt, die besagt, dass diese Berichte entweder aus Briefen von Zeugen übernommen wurden, aus UFO-Fragebögen stammen sowie Artikel fremdländischer UFO-Zeitschriften oder Zeitungsausschnitte sind. Zudem ist wichtig zu wissen: "Die meisten der hier aufgelisteten Fälle sind nach heutigen Standard nicht wirklich untersucht worden, weil APRO von Anfang bis Mitte der 50er Jahre noch kein Field Investigators Network besaß." Swords bedauert darüber hinaus, dass die Mikrofilmrolle auch keinerlei Korrespondenz der Lorenzens mit den damaligen UFO-Persönlichkeiten beinhaltet, wovon er sich viel versprochen hatte.

 

... Warum es mit APRO und NICAP nie klappte

 

Immer wieder kommt die Frage in UFO-Kreisen auf, warum sich die UFO-Gruppen untereinander nicht wirklich grün sind und warum es mit der Zusammenarbeit so schwer ist. Dies ist eine uralte problemstellung. Hierzu wurden die Lorenzen´s auch im ´Saga UFO Report´ vom August 1977 betreffs der Konkokurenz-Gruppe NICAP befragt. Coral Lorenzen antwortete darauf: "Die Antwort ist ganz einfach. Zunächst erhielten wir eine Anfrage von NICAP um unsere Mitgliederliste zu bekommen. Dies konnten wir nicht machen weil viele Leute sich vertraulich an uns gewendet haben und auch unter diesem Status bei uns Mitglied waren. Darüber war man beim NICAP nicht sehr glücklich. Als NICAP 1956 gegründet wurde hatten wir bereits viele Untersuchungen durchgeführt, darunter auch Fälle von Landungen und Insassen-Berichte. NICAP wollte mit dieser Art von Berichten zunächst nichts zu tun haben und lehnte sie ab, dies führte zu weiteren Problemen." Jim Lorenzen führte weiter aus, dass der öffentliche Auftritt von NICAP den Führungsleuten beim APRO nicht gefiel: "Keyhoe lieferte sich einen Klein-Krieg mit der Luftwaffe und wir glaubten nicht daran, dass dies effektiv sein kann. Was hier lief diente nur dazu der Luftwaffe neue Munition für ihre Propaganda zu liefern. Die unterschiedlichen Philosophien bei uns sorgten für Bitterheit an beiden Enden. Keyhoe war gegen die Insassen-Berichte und damit wurde die Sache radikal. Daraus resultierten reakionäre Fronten."

 

Ein Rückblick auf Adamski

 

In der Juni 1983-Ausgabe des ´The APRO Bulletin´ erinnerte sich Coral Lorenzen an ihre ersten Tage im Feld der "Fliegenden Untertassen", wie man die UFOs Ende der 40er und Anfang der 50er Jahre nannte. Im Frühjahr 1951 lebte die junge Frau Lorenzen bei ihrem gerade geheirateten Mann in Burbank, Kalifornien. In jenen Tagen berichteten die Tageszeitungen aus Los Angeles immer wieder in großer Aufmachung über "Fliegende Untertassen" - scheinbar mehr als die Blätter aus anderen Bundesstaaten. Einmal berichteten die Zeitungen über die Sichtung eines rot-orangenen Diskus, der minutenlang durch die Gegend geschwebt war und von den Leuten von unterhalb in der Nacht gesehen wurde. Dieses Objekt wurde von den Leuten auf Wright-Pat, also dem dortigen UFO-Projekt, dann als ein Meteor identifiziert. Deswegen schrieb Coral einen Leserbrief und klagte über diese fadenscheinige Lösung. Der Leserbrieg wurde mit kompletter Adresse abgedruckt und es meldete sich Ross Graham ebenfalls aus Burbank bei ihr. Sie trafen sich und Ross brachte einen ganzen Stapel von Fliegenden Untertassen-Zeitungsausschnitten mit, von denen sich viele auf einen "Professor George Adamski" vom "Mount Palomar" bezogen - dieser sollte Fliegende Untertassen nicht nur gesehen, sondern auch fotografiert haben. Damals waren viele am Thema interessierte Menschen deswegen von ihm eingenommen.

 

Coral und Ross beschlossen so der Sache einmal nachzugehen und mit dem Mann zu sprechen. An einem sonnigen Sonntagmorgen "machten wir uns auf dem Weg nach Mt.Palomar. Da die Zeitungen von einem ´Professor´ sprachen, glaubten wir automatisch, er würde am berühmten Observatorium arbeiten und wir könnten ihn dort antreffen. Auf dem Weg dorthin verspürte ich erste Anzeichen von Hunger und so hielten wir an einem kleinen Restaurant namens Palomar Gardens, dem letzten Stop vor dem Berg. Und da fanden wir überraschenderweise auch George Adamski vor, wo er als ´Mädchen für alles´ arbeitete. Das Restaurant war klein, nur ein Raum und wurde von ein paar Frauen in ihren späten 40ern und 50ern geführt: Lucy McGinnis und Alice Wells. Adamski war an einem Tisch damit beschäftigt verschiedene Zeitungsartikel zu sortieren und Fotos seiner vermeintlichen ´Fliegenden Untertassen´ zierten die Wände der Bude. George Adamski war ein charmanter Mann, trug normale Kleidung. Hemdsärmelig beschrieb er willig seine Sichtungen der Scheiben, stellte seine ´vertrauliche´ Korrespondenz mit der US Air Force dar (er zeigte uns zwar deren Briefumschläge, aber nicht deren Inhalt) und schwärmte über das Schmidt-Teleskop im Palomar-Observatorium. Die US-Luftwaffe habe mit ihm wegen den Untertassen korrespondiert, sie setzte sich mit seinen Sichtungen und Fotos auseinander und bezog sich auf die befrüchtete Panik, die ausbrechen würde, wenn der Öffentlichkeit ´die volle Wahrheit über unsere interplanetarische Besucher bekannt werde´ und das sie von der Venus kommen."

 

An dieser Stelle soll darauf hingewiesen werden, das Frank Scully und Donald Keyhoe mit ihren 1950 erschienen Büchern mit den Konzepten über interplanetarische Raumschiffe groß herausgekommen waren und das Thema der Luftwaffen-Vertuschung dadurch ebenso vorgestellt wurde. Neu war sozusagen die Idee Adamski´s also nicht, sie schwomm im Zeitgeist mit. Während ihres Gesprächs kamen immer wieder neue Gäste hinzu, die sich beeindruckt die Ausführungen von Adamski anhörten und offenbar ebenso wegen ihm gekommen waren. Kaum jemand kam in den Laden, weil er wirklich zum Observatorium oben auf dem Berg wollte. Gerne spekulierte hier bereits Adamski über die Absichten und Motive der Untertassen-"Piloten". Für ihn war damals schon klar, dass die Ausserirdischen an starkes Interesse an der "Wiederbevölkerung anderer Planeten" hätten, die irgendwie ausgestorben seien oder die überhaupt erst besiedelt werden sollten. Mit einem Grinsen meinte er dabei, er würde sich an einem solchen Programm selbst nicht beteiligen, wenn man ihn dazu auffordern würde.

 

Coral Lorenzen: "Während wir das Palomar Gardens mit offener Gesinnung aufgesucht hatten, so verließen wir es mit ernsthaften Zweifeln. Während der Heimfahrt diskutierten wir unsere Erfahrungen. Ross stellte fest, das jeder irgendwelche Post von Regierungsstellen - so auch der Luftwaffe - bekommen kann, sobald man ihnen ein oder zwei Fragen stellt oder um Informationsmaterial nachsucht. Wir wunderten uns auch darüber, weshalb ein Mann, der behauptet echte Fliegende Untertassen fotografiert zu haben, es nötig hat sich das Image zu verschaffen, als sei er Professor am Mt.Palomar-Observatorium während der gleichzeitig in einem Schnellimbiss-Restaurant lebt und arbeitet. Mit seinen astronomischen Kenntnissen war es auch nicht weit her, immer wieder nannte er den Mond einen Planeten, ein Fehler dem selbst einem echten Amateurastronom nicht passieren darf. Nun standen wir der Sache eher reserviert gegenüber, aber wir wollten die Story weiter im Auge behalten."

 

1952 zogen die Lorenzen´s nach Wisconsin in eine größere Wohung wegen ihren zwei Kindern um und gründeten APRO. Von dort aus korrespondierte Coral weiterhin mit Adamski und erhielt deswegen eine Reihe seiner ersten Aufnahmen der "Fliegenden Untertassen". Es waren übrigens nicht diejenigen, die ab 1953 weltbekannt wurden, sondern Aufnahmen von zuvor. Einer der ersten APRO-Mitglieder war der Berufsfotograf Herb Reynolds aus Sturgeon Bay gewesen, der schon 1952 sagte, dass die Bilder von Adamski Fälschungen sind und auch den Lorenzen´s zeigte, wie man solche Aufnahmen machen konnte. Die Objekte waren keine Raumschiffe ferner Welten, sondern nur kleine Modelle nahe vor der Kamera. Zudem wurden noch andere Techniken verwendet, wobei kleine schwarze Objekte aus Papier oder Pappe auf Glasflächen aufgeklebt wurden. Inzwischen hatte Coral auch den Direktor des Palomar-Observatoriums geschrieben und nachgefragt, ob Adamski ein Mitarbeiter oder freier Mitarbeiter seiner Anlage sei. Der Direktor antwortete tatsächlich und stritt dies alles mit Betonung ab, Adamski hatte nie etwas mit seiner Sternwarte zu tun gehabt. Für APRO war damit die Sache erledigt, auch wenn die Gruppe in den nächsten Jahren natürlich immer wieder mit dem von Adamski gezeugten Mythos zu tun bekam.

 

Ray Stanford´s Begegnungen mit Adamski: "I realized soon enough that he was a heavy dringer"

 

Im ´UFO Report´ vom August 1978 fanden wir ein Interview von Jerome Clarke mit Ray Stanford, der das Projekt Starlight International (PSI) gründete, eine instrumentenbestückte UFO-Aufspüranlage nahe Austin, Texas, die er mit einigen Interessenten aus eigener Tasche mit einigen tausend Dollar aufbaute. Mehr dazu finden Sie im "MUFON-CES-Tagungsbericht Nr.7" von 1981 auf den Seiten 220 bis 230, dessen Titel übrigens die PSI-Anlage zeigt. Das Grundstück mit dieser Anlage umfasst 400 Morgen Land, besitzt zwei Gebäude, eine optische Instrumentenanlage und ein Verfolgungs-Radar. Zum Zeitpunkt des Interviews war Clarke noch voller Hoffnung und erklärte: "Die UFO-Forschung wird immer professioneller, die Qualität unserer Forschungen wird immer besser. Die kleinen Fliegenden Untertassen-Organisationen haben da keine Chance mehr, weil die Wissenschaft immer mehr in den Mittelpunkt kommt. Ich bin mir sicher, in den nächsten Jahren wird es den Durchbruch durch solche Einrichtungen wie PSI geben. Alles in allem bin ich also optimistischer als je zuvor über den weiteren Fortschritt in unseren Bemühungen das UFO-Phänomen aufzuklären." Inzwischen sind mehr als 20 weitere Jahre vergangen, wie die Ergebnisse der UFO-Forschung ausschauen, wissen Sie alle...

 

Stanford bekam zusammen mit seinem Bruder Rex als Teenager in den frühen 1950er Jahren Interesse an den UFOs und nachdem er "Flying Saucers Have Landed" Ende 1953 gelesen hatte, verspürte er wie viele andere eine große Anziehungskraft an Adamski und seiner Geschichte. Via Korrespondenz wurde der damals 15jährige Bub ein heftiger Enthusiast des Kontaktlers und wollte selbst später Raketen-Ingenieur deswegen werden. Die Begeisterung und Faszination ging sogar soweit, das er glaubte "psychische Kommunikationen mit UFOnauten zwischen 1954 bis 1959 aufgebaut zu haben". Aber erst im Sommer 1956 begegneten sich Stanford und Adamski persönlich, weiterhin mochte er sein Idol Adamski, "auch wenn ich merkte, das er ein starker Trinker war". Dennoch, Adamski verstand es eine gebildete, gutmütige und künstlerische Seite hervorzukehren, aus der er seine Fliegende Untertassen-Darstellungen schöpfte. Damit faszinierte er viele und wickelte sie ein. Doch je mehr Stanford sich mit der Materie UFO beschäftigte und je mehr er auch Hintergründe von Adamski und anderen Kontaktlern jener Periode erfuhr, je "verdächtiger kam mir alles vor und ich wurde mehr und mehr enttäuscht, schließlich wurde mir klar, das Adamski diese Dinge nur tat, um Geld damit zu machen". So kamen Adamski, die Stanfords und Bill Hamilton eines Morgens im Jahr 1958 zusammen und Adamski fing an über Politik zu schwelgen. Er sagte dabei in seinem schweren polnischen Akzent:

"Oh ihr Jungs, ihr seit zu jung um euch daran zu erinnern, was für ein Mann Roosevelt war. Ihr wißt nichts über die Prohibition während ich noch den Sacred Order of Tibet spielte. Dadurch war ich imstande an Wein heranzukommen, da ich für meine religiösen Zeremonien den Wein brauchte konnten die Behörden ihn mir nicht verbieten, weil sie dann mit meiner Religion und der damit verbundenen Religionsfreiheit zusammengestossen wären. Hölle, ich hatte genug Wein um die Häfte des südlichen Kaliforniens zu versorgen. Ja, Jungs, ich war der größte Alkoholschmuggler hierzulande. Dann kam dieser Roosevelt daher und schaffte die Prohibition wieder ab. Wenn der Kerl nicht aufgetaucht wäre, müßte ich mich nicht mit dieser Untertassen-Kacke abgeben. Ray, höre mir zu: Ich war niemals im Weltraum, was ich über die anderen Welten und Raumschiffe weiß, aber mich mir überall zusammengelesen und darüber spekuliert. Schau in mein Büro, dort steht das Buch "Pioneers of Space", welches ich bereits in den 40ern als Roman schrieb. Das ist fast identisch mit ´Inside the Space Ships´. Alles was ich machen mußte, war nur meinen Grips anzustrengen um mir vorzustellen, was solche Wesen machen könnten, was sie wissen mögen und wie es in ihren Raumschiffen aussieht. Schaut es euch an." Dies gab Stanford einen Knacks, es war ihm zu dumm weiterhin an Adamski zu glauben und er verlor bald darauf auch seine eigenen "psychischen Fähigkeiten", die er sich im Eifer der Begeisterung zusammengesponnen hatte. Adamski war als ´Royal Order of Tibet´ und als Mystiker nicht so recht angekommen, versuchte sich dann in Science Fiction um sich schließlich der Astronomie und Fotografie zu widmen, als die "Flying Saucers" dann so richtig ´In´ wurden, zog er in ihrem Kielwasser mit und produzierte eine neue Story.

 

Kaum bekannt ist auch, das einer von Adamski engen Freunden der Fotograf und Kamermann Norman S.Kossuth war; er war es auch der den Stanford´s einmal alle Adamski-Filme vorführte, worüber sie sich wunderten, wie er sie in die Hand bekam, obwohl sie normalerweise von Adamski wie ein Schatz gehütet wurden (tatsächlich war es lange Zeit mehr als schwierig einem breiteren Publikum jene Filme zu zeigen, von denen viele Gerüchte umgingen, die aber kaum jemand gesehen hatte). Zudem gehörte Carol Honey, ein Luftfahrtingenieur, zu Adamskis engen Freunden und er diente sieben Jahre lang als dessen rechte Hand aus dem Hintergrund heraus. In einem anderen Fall konnte Stanford einmal mit mehreren jener "Zeugen" sprechen, die am denkwürdigen 20.November 1952 mit draussen in der Wüste waren, als Adamski seinen Kontakt mit dem schönen, arischen Venusianer Orthon hatte. Gesehen hatten die "Zeugen", alles gute Freunde Adamski´s, nur etwas in der Ferne aufblitzen, was genausogut ein Spiegel hätte sein können. Von einem konkreten Raumschiff und von einem Außerirdischen sahen sie definitiv aber nichts. Sie glaubten wohl daran, weil Adamski ihnen dies mit suggestiver Darstellungskraft ausführte und deswegen unterstützten sie dessen Aussagen als "Zeugen". Orthon, so wie er im Buch abgebildet ist, hat nie jemand gesehen und Alice Wells erklärte gegenüber Stanford, das wohl ausser Adamski niemand die Möglichkeit dazu hat, dieses hohe Wesen wahrzunehmen... Die Fassade des "Großen Meisters der UFOlogie" war also zusammengebrochen, Stanford wollte fortan mit Adamski und derartigen Leuten nichts mehr zu tun haben.

 

Ray Stanford fiel uns erstmals in den Veit´schen ´UFO-Nachrichten´ Nr.49 für September 1960 auf, als unter der Schlagzeile "Silikone als UFO-Baustoff" nachzulesen war, dass der amerikanische Kontaktler Stanford in seinem Buch "Look Up" (herausgegeben beim anhängigen ´Ventla-Verlag´ als "Schau empor!") erklärte, dass die Raumschiffe der Planetarier "nicht gebaut sind, sondern organisch auf Silikon-Basis wachsen". Im Vorwort zu "Schau empor!" schrieb Karl Veit: "...Hier berichten zwei sehr kluge, absolut ehrliche junge Männer über ihre ungewöhnlichen Erlebnisse mit Fliegenden Scheiben. Ihre telepathischen Fähigkeiten, die wiederholt unter Beweis stehen, sind mehr als verblüffend..." Viel später, in der Ausgabe Nr.211 (April 1974) schrieb Veit wieder über seinen "Freund" Ray Stanford, der sich inzwischen als "zweiter Edgar Cayce" gemausert haben soll. Kaum bekannt ist ebenso, dass es niemand anderes als Ray Stanford ist, der den bei Projekt Blaubuch eingereichten UFO-Film Corpus Christi (Texas), vom 28.Juli 1959, mit seiner Wollensack 8-mm-Kamera, aufnahm. Leider ist darauf so gut wie nichts zu sehen. NICAP untersuchte den Fall und stellte dabei fest, dass die Venus höchstwahrscheinlich das Objekt der Begierde darstellt. Ein weiterer UFO-Film vom 18.September 1956 lieferte Mr.Stanford auf 8-mm-Material ab, hierbei soll man sehen wie zwei USAF-Jagdflugzeuge ein UFO verfolgen. Doch das Objekt, welches zwischen den Wolken zieht schaut eher wie ein Wetterballon aus und die "verfolgenden" Maschinen fliegen nur perspektivisch gesehen scheinbar an ihm vorbei. Erstaunlicherweise wurde Stanford 1964 nicht nur NICAP-Mitglied sondern auch Untersucher für Keyhoe´s Gruppe. Insbesondere beschäftigte ihn der Socorro-Fall, worüber er auch ein Buch veröffentlichte: "Socorro Saucer in a Pentagon Pantry". Weiter veröffentlichte Stanford "Fatima Prophecy" und "What Your Aura Tells Me".

 

Clarke wunderte sich so im ´UFO-Report´: "Sie sind ja eine sehr kontroverse Gestalt. Sie rufen Kontroversen hervor, weil es in Ihrer Person Widersprüche gibt. Ein Teil von Ray Stanford ist ein psychisches Trance-Medium, welches behauptet Auren sehen zu können und sich an vorangegangene Leben zu erinnern; der andere Ray Stanford ist ein zäher, ernsthafter, Hardware-orientierter wissenschaftlicher UFOloge, der paranormale Theorien über UFOs verachtet." Stanford antwortete darauf: "Dies ist nicht so widersprüchlich wie es ausschaut. Zuerst möchte ich klarstellen, dass ich kein richtiges Trance-Medium bin oder war, also ´psychische Informationen´ im unkontrollierten Stadium der Meditation oder so abgab. Soetwas war ich niemals, aber ich war früher mal nahe dran dies zu glauben - aber diese besondere Stufe meines Lebens habe ich schon lange hinter mir gelassen..."

 

Die FBI-X-Akte über Adamski

 

Im Zuge der Freedom of Information Act wurde bekanntlich auch ein ganzes Bündel von UFO-Unterlagen freigegeben. Darunter befanden sich auch UFO-Dokumente, die Anfang der 1980er Jahre von der US-Bundespolizei FBI (Federal Bureau of Investigation) über George Adamski freigegeben wurden. Wir erhielten das Material über den amerikanischen Arcturus Book Service, der es erstmals im Sommer 1983 anbot. Die FBI-Akte hat die Bezeichnung "BUFILE No.100-395273". Chronolgisch gesehen beginnt das Material als "Sicherheits-Information" (gekennzeichnet übrigens nur als "Vertraulich") vom 28.Mai 1952 an den FBI-Direktor Edgar Hoover durch einen Spezialagenten des Aussenbüros in San Diego, Kalifornien. In den ersten Tagen des Phänomens war das FBI vom Pentagon gebeten worden auf zwei Ebenen in Sachen flying saucers tätig zu werden: a) herabgekommene Untertassen zu untersuchen und b) die persönlichen Hintergründe von UFO-Berichterstattern auszukundschaften, um zu sehen, ob sie "rote Agenten" mit subversiven Absichten im Sinne der psychologischen Kriegsführung sind. Und dies war genau auch der Punkt für die FBI-Ermittlung im spektakulärsten UFO-Fall der damaligen Zeit.

 

Offenbar meldete sich bereits am 5.September 1950 jemand aus San Diego beim FBI-Büro San Diego, weil er drei Monate vorher mit Adamski im Palomar Gardens Cafe gesprochen hatte, wobei sich Adamski als Besitzer oder Eigner ausgegeben hatte. Die Quelle hatte früher in Valley Center, Kalifornien, gelebt und war zehn Jahre lang Nachbar von George Adamski gewesen. Damals bereits besaß Adamski ein kleines Teleskop und hielt in der Gegend Vorträge über "seltsame Themen". Dann sah er jüngst Adamski in einer Fernsehsendung aus San Diego, wohin er inzwischen umgezogen war, und erlebte wie dieser nun über "Raumschiffe" referierte. Deswegen wollte er ihn als alter Nachbar nochmals besuchen und mit ihm sprechen. Ansonsten wußte der Berichterstatter nichts über subversive Aktivitäten von Adamski zu berichten und schilderte ihn als "brilliante Persönlichkeit mit einer geistigen Unausgeglichenheit". Aufgrund des Besuchs der Quelle legte das San Diego-Büro "eine Sicherheits-Sache-Akte über Adamski an um festzustellen, ob er es ehrlich mit seinen Bemerkungen über Russland meint, alle Informationen in dieser Angelegenheit werden auch zur Analyse ans FBI-Büro von Cleveland weitergereicht". Doch eines nach dem anderen:

 

Das Restaurant befindet sich fünf Meilen östlich von Rincon an der Auffahrt hoch zum Mt.Palomar-Observatorium. Wie die FBI-Quelle bekanntgab hatte sie den Eindruck, als würden vier oder fünf Frauen in dem Laden arbeiten, obwohl das Gastaufkommen dies niemals rechtfertige. Die Quelle hatte zwei Mal Adamski besucht und lange Gespräche mit Adamski geführt, in denen er ausführliche Feststellungen betreffs Fliegende Untertassen und alles darum herum machte. Einige der Aufnahmen von einem drei Meilen langen zigarrenförmigen Raumschiff zwischen Mond und Erde waren damals sogar in der San Diego Union abgedruckt worden, was den Berichterstatter erstmals auf die Sache aufmerksam gemacht hatte. Adamski soll diese Aufnahmen (von 80 waren nur drei etwas geworden) der Marine geschickt haben, aber weil diese kein weiteres Interesse daran zeigte, ging er eben zur Presse. Wie Adamski behauptete, habe die Federal Communications Commission (FCC) unter der Leitung der "Militär-Regierung" der USA inzwischen Kommunikationen mit Völkern anderer Welten aufgenommen und dabei lernen können, wie hochentwickelt diese da draussen sind und alle irdischen Sprachen recht schnell erlernen können. Hierbei habe die FCC feststellen können, dass die Ausserirdischen eine gänzliche andere Art von Demokratie als die USA besitzen. Dies sei der Grund, warm die US-Regierung alles über die hochentwickelten Nachbarrassen geheimhalte: "Wenn Sie mich fragen, so haben die dort oben eine kommunistische Form der Regierung und dies will unsere Regierung natürlich nicht zugeben. Nur der Kommunismus kann uns also in die Zukunft führen."

 

Der Kommunisten-Hasser Hoover muß hier zusammengezuckt sein. Erinnern wir uns daran, dass im US-Kongress gerade Senator McCarthy wütete und zur Kommunisten-Hatz aufrief und sogar unter den Hollywood-Größen "aufräume", was zu manchem berufsverbot führte. Genau in dieser Zeit jagte auch das FBI die "Roten" im Land. Die Aussagen Adamski´s müssen also das FBI geradezu elektrisiert haben. Gerade auch wegen den Absichten Adamski, der erklärte er wolle eine Radiostation aufbauen, um mit den Bewohnern der fernen Welten Kontakt aufzunehmen, aber leider habe er die dazu notwendigen $ 5.000 nicht. Adamski erklärte auch zu wissen, dass die UdSSR in dieser Sache naturgemäß schon weiter sei und von dort der große Durchbruch zu erwarten ist, wodurch wir eine Friedensära für 1000 Jahren erfahren würden. Er ließ durchblicken sehr großes Wissen über die Entwicklungen jenseits des Eisernen Vorhangs zu haben und das Russland imstande sei, künstliche Erdbeben mit der Wasserstoffbombe hervorzurufen, was deren Geheimwaffe ist. Er erklärte auch zu erwarten, das in den nächsten zwölf Monaten wohl San Diego mit dieser Geheimwaffe getroffen würde. Es sei völlig egal wer nun mehr Atomwaffen habe, Russland allein sei mit zehn Sprengköpfen imstande die lebensnotwendigen US-Zentren ausser Gefecht zu setzen und damit die Kontrolle zu übernehmen. Zudem behauptete Adamski, das sich die Vereinigten Staaten heute in jenem Auflösungsstadium befänden, wie ehemals das Römische Imperium. Er schimpfte über die korrupte US-Regierung und wie die Kapitalisten die Bevölkerung versklavten. Die USA hätten keine Chancen gegenüber Russland und es sei völlig klar, das Russland die USA überrennen und übernehmen würden.

 

Am 22.September 1952 meldete San Diego an den FBI-Direktor zur weiteren Information, dass die Sache inzwischen "nicht weiter untersucht" worden ist, da die vorgebrachten Behauptungen "keiner Sicherheitsdienst-Untersuchung notwendig erschienen liessen, wie die letzten Anweisungen ausführten". Hier erfahren wir aber, das George Adamski mit einer Victoria (Mary) K.Adamski (geborene Shimberski) verheiratet war, diese taucht aber sonst nirgends auf. Das FBI San Diego hatte zudem noch beim DIO des 11th Naval District und beim Office of Special Investigation (OSI) der USAF zwecks Adamski nachgefragt, aber "dort gab es keinerlei Informationen in dieser Sache" und wurden durch den FBI-Kontakt erstmals damit konfrontiert. Kopien dieses Office Memorandum gingen an die FBI-Büros in Cleveland, Dallas und Los Angeles zur weiteren Information, da es von jenen vorher schon Kommunikationen betreffs der Angelegenheit gegeben hatte.

Quelle: CENAP Archiv

 

 

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