17.11.2025


21.05.2010
Geheimer US-UFOlogie-Extrakt: Hinter den Kulissen des ´Flying Saucerdoms´!
...Nun machen wir einen kleinen Zeitsprung, ... es vergingen zwölf Jahre
+ "Saucer Smear", mit dem durch John Keel am 25.März 1977 verliehenen Beititel "Du bist die Beule am Arsch der UFOlogie", immer noch rotzfrech und informativ mit dem 42.Jahrgang am Markt, weiß am 10.August 1995 eine aufsehenerregende News auszugeben: Roswell-UFO-Crash-Zeuge Jim Ragsdale behauptet nun, damals neben den Aliens auch 15 Goldhelme gefunden zu haben, die sie - die Aliens - in der Wüste vergruben! Leider ist unbekannt geblieben, weshalb der inzwischen verstorbene Ragsdale den Weltraum-Schatz nie geborgen hat, reich wurde und somit sich auch das 4.Juli-Wochenende 1995 mit der UFO-Convention in Roswell selbst tragen mußte. Moseley findet es schon bemerkenswert, das Frank Scully in seinem Klassiker von 1950, "Behind the Flying Saucers", zwar eine Reihe von UFO-Absturz-Örtlichkeiten im Südwesten erwähnte, aber Roswell außer acht ließ! Die Crash-Örtlichkeiten wurden eher schwammig mit Arizona, New Mexico und Texas angegeben, aber die Details der Fälle selbst korrespondierten nie mit dem inzwischen erst berühmt-gemachten Roswell-Crash von 1947! Selbst Moselely, der 1953 einen Untersuchungs-Trip in die Gegend unternahm, bekam erst nach 1978 über Roswell etwas zu Ohren. Der Herausgeber der ´Untertassen-Schmiere´ fand dagegen ein Bundesgesetz in den USA, welches als das "Extraterrestrial Exposure Law" uns UFO-Forschern bekannt sein sollte und als "Title 14, Section 1211 of the Code of Federal Regulations", am 16.Juli 1969, noch kurz vor der Apollo 11-Mondlandung, verabschiedet wurde und in Kraft getreten ist. Für jedermann, der einen "extraterrestrial contact" herstellt, drohen bis zu einem Jahr Gefängnis und bis zu 5.000 $ Strafe! Die Absicht dieses Gesetzes ist deutlich, die US-Bürger vor einer außerirdischen Verseuchung zu bewahren. Doch keine Angst, liebe Kontaktler und CE III-etc-Zeugen/Opfer, das Gesetz wurde Anfang der 1980er Jahre wieder außer Kraft gesetzt (wer näheres hierzu wissen will, bestellte die Juni 1995-Ausgabe von "Delve", 17 Shetland Street, Willowdale, Ont., Canada M2M 1X5). Ausgerechnet in Pensacola (nahe Gulf Breeze) erscheint jetzt ein neues UFO-skeptisches oder zumindest saitirisches Magazin namens "The Devils Advocate" (herausgegeben von Tim Brigham, P.O.Box 10853, Pensacola, FL 32524, USA), die erste Ausgabe beinhaltet ein ausführliches Interview mit James Moseley zu vielerlei Themen aus dem UFO-Feld.

Am 5.Dezember 1995 erfahren wir, dass das ´Public Access TV´ unter Louis Razzano eine 12-teilige UFO-dokumentarische Serie produziert, jede Folge zu jeweils 30 Minuten Dauer. Ed Komarek, Mitbegründer der "Operation Right to Know", will sich 1996 im US-Kongreß für den Distrikt von Georgia aufstellen lassen, auch wenn er dazu nur bescheidene Mittel zur Verfügung hat. MUFON dagegen hat inzwischen mit über 5200 Mitgliedern den höchsten Stand aller Zeiten erreicht. Ed Walters aus Gulf Breeze sieht und filmt weiterhin UFOs. Anna Foster, die spirituelle Beraterin der "Gulf Breeze Six" hat nun einen von ihnen geheiratet: Jim Deason. Anna´s Ex-Mann dagegen heiratete Ed Walters Ex-Frau Frances und Ed selbst hat sich eine ganz gewöhnliche Frau aus Gulf Breeze genommen. Moseley fürchtet um den Fortbestand von CUFOS aufgrund dringlicher Finanz- und Personal-Probleme (der IUR wurde inzwischen auf vierteljährliche Erscheinungsweise umgestellt). Während auch in Amerika ein beträchtlicher Teil der UFO-Szene vom Santilli-Roswell-Alien-Autopsy-Film Abstand nimmt, hat sich ausgerechnet die Mutter-Abductee Betty Hill bei Moseley gemeldet, um zu verkünden, dass der Videofilm-Alien die realen Außerirdischen zeigt, "es sind nicht die gespenstischen Insekten-artigen Kreaturen wie uns UFOlogen und die Medien vorgaukeln. Wenn irgendjemand behauptet, dass das Video ein Schwindel ist, dann wurde er dafür wahrscheinlich von der Regierung bezahlt. Kein Wunder, dass die UFOlogen erklären, der Film sei ein Schwindel, schließlich geht es um ihre Storys und um ihr Geld..." Der ehemalige NASA-Wissenschaftler Dr.Thornton Page wurde am 26.September von Jim Oberg besucht, da Page der letzte noch lebende Teilnehmer vom 1953er Robertson-Forum ist und sonach es Zeit würde, seine Feststellungen dazu auf Video aufzuzeichnen. So entstand ein 90minütiges Interview, in welchen Page nochmals die Zeit von damals Revue passieren ließ. Ganz klar, der CIA bezahlte die Show und der entstandene Robertson-Report wurde als GEHEIM klassifiziert. "Für die Firma und Robertson war der wichtigste Aspekt des Phänomens, das durch UFO-Berichte die Kommunikations-Kanäle zusammenbrechen könnten."
Supreme Commander James (Jim) W.Moseley war am 10.Januar 1996 wieder im Tritt. "Saucer Smear" ist nun auch im WWW abrufbar geworden: http://www.mcs.com/~kvg/smear.htm . Ende 1995 lief bei "Unsolved Mysteries" eine Folge mit der dramatisierten Nachstellung der 1964er UFO-Landung bei Socorro, NM. Polizist Zamora wurde dafür interviewt, ebenso Jerry Clark vom CUFOS für eine Stellungsnahme. Die 20.Februar 1996-Nummer mußte verkünden, das Dr.Thornton Page am 2.Januar 1996 im Alter von 82 Jahren an einem Herzinfarkt verstorben ist! Auch wenn Page kein UFO-Gläubiger war, so war er jedoch ein guter und loyaler Freund für Moseley und einige wenige andere im UFO-Feld gewesen. Anzukündigen ist ein Artikel des ´Schmieren-Herausgebers´ in der Frühjahr 1996-Ausgabe von Tim Beckley´s Kioskmagazin "UFO Universe", worin es um die Dämmerung der ´Fliegenden Untertassen´-Ära gehen wird. Moseley frägt sich nun, warum die UFOs heutzutage im Südwesten der Staaten nicht mehr abstürzen (wahrscheinlich haben sie besser fliegen gelernt) und warum es damals keine Entführungen gab. Eine Neuveröffentlichung namens "UFOs: An Insider´s View of the Official Quest für Evidence" wird von Roy Craig angekündigt, der für das Condon-Team Untersuchungen anstellte; der Band soll bei der University of North Texas Press erscheinen.
Diese "unendliche Geschichte" ist somit abgeschlossen, aber zur dunklen Seite der UFO-Historie gibt es noch weiteres mitzuteilen, machen wir uns dran:
Crazy-Talk: Weiteres zur geheimen UFOlogie-Geschichte - UFO-Kollisionen mit der Wirklichkeit, Teil 1 (u.a. der Secret Service nahm sich den APRO-Gründern an)
>"Fliegende Untertassen" lösen sich in Rauch und Nebel auf - Ein amerikanischer Untersuchungsbericht lüftet das Geheimnis um unbekannte Himmelserscheinungen - Meist handelte es sich um Täuschungen< berichtete Manfred George als Mitarbeiter des ´Münchner Merkur´ am 24.November 1955 aus New York:
"Neulich kam meine Sekretärin, ein junges Mädchen mit veilchenblauen Augen, das gerne phantastische Romane liest, ganz aufgeregt zum Abenddiktat. Sie hatte ´Fliegende Untertassen´ hoch über der Stadt gesehen. Kreisrunde, mondweiße, scheibenartige Gebilde seien es gewesen, die sich in großer Höhe schnell bewegten. Sie genierte sich etwas, mehr davon zu erzählen, weil die Leute schon oft über solche Dinge gespottet hatten. Aber sie behauptete doch fest, dass sie immerhin "ganz bei Sinnen" gewesen sei. Es war natürlich unmöglich, die Beobachtung des jungen Mädchens auf ihre Richtigkeit zu kontrollieren [schon gar nicht mit der mehr als mageren Darstellung, was überhaupt genau vorgefallen ist]. Vielleicht hatte es gar schon einige jener vertikal aufsteigenden Düsenflugzeuge gesehen, über die der Luftfahrtminister Donald A.Quarles kürzlich gesprochen hatte [dies ist zwar rhetorisch nett dahergeschrieben, geht aber am Versagen des Berichterstatters vorbei, hier einmal der Sache auf den Grund zu gehen - eine journalistische "Krankheit" übrigens, die bis in unsere Epoche hereinreicht]. Diese neuen Flugmaschinen, die aus kreisrunden Scheiben mit einem erhöhten, kreisförmigen Aufsatz und einer kleinen Kabine bestehen, sind nichts anderes als Nachkommen der uns bekannten Flugzeuge, obwohl sie ihnen kaum noch ähneln. Sie sehen wie jene ´Fliegende Untertassen´ aus, die in den letzten Jahren die Phantasie zahlloser Menschen in mehreren Erdteilen und nicht zuletzt die militärischen Stellen in der ganzen Welt beschäftigen. Diesen Visionen ist soeben der Garaus durch einen von der amerikanischen Luftwaffe veröffentlichten 326 Seiten starken Bericht gemacht worden, der das Ergebnis einer umfassenden Untersuchung ist, mit der die Leitung des Luftfahrtministeriums das "Air Technical Intelligence Center" beauftragt hatte. Erst fünf Jahre nach den ersten Berichten über "Fliegende Untertassen", die bis dahin nur routinbemäßig verbucht worden waren [!], hatten sich die Führungsstäbe der Luftwaffe 1952 entschlossen, ein sogenanntes "Project Blue Book" durchzuführen. Die Sammlung "Unbekannte Himmelserscheinungen" umfaßte die Zahl von 4.965 Mitteilungen über "nicht identifizierbare fliegende Objekte". Der Intelligenz-Dienst [was für eine naive Übersetzung für "Geheimdienst"] des Landes-Verteidigungswesens, Abteilung Luftabwehr, ging nun in mühseliger Arbeit daran, die Berichte systermatisch zu untersuchen. Das "Project Blue Book" wimmelt von Statistiken, Karten, wissenschaftlichen Gutachten u.a. Ein großer Teil der mysteriösen Erscheinungen, so stellte sich jetzt heraus, waren Wetterballons, Meteore, leuchtende Staubwolken, Raketen, Spiegelungen oder Naturphänomene gewesen. Die untersuchenden Beamten stellten fest, dass es sich bei einem großen Teil der Personen, deren Meldungen gewissenhaft geprüft wurden, keineswegs etwa um Spaßmacher, Phantasten oder Hysteriker, sondern um ernsthafte Menschen handelte, die, von patriotischem Verantwortungsbewußtsein getrieben, einer Mystifikation erlegen waren.
Schließlich schmolz die Zahl der als "unbekannt" bezeichneten Erscheinungen auf 434, also auf elf Prozent der ursprünglichen Summe zusammen. Ein Jahr später waren es nur noch neun Prozent und zuletzt drei Prozent.
In dem Bericht heißt es weiter, die zuständigen Stellen der Luftwaffe hätten zwar niemals an "Fliegende Untertassen" als Raumschiffe von anderen Planeten geglaubt, seien aber gezwungen gewesen, auf die öffentliche Meinung und die allgemeine Erregung Rücksicht zu nehmen. Außerdem wäre es nicht ausgeschlossen gewesen, dass eine ausländische Macht völlig unbekannte Luftfahrzeuge erprobt hätte, und selbst raumschiffe lägen heute theoretisch im Bereich des Möglichen. Nirgendwo sei festgestellt worden, wird sodann betont, dass die angeblich gesichteten ´Fliegenden Untertassen´ irgendeinen der Vernunft entsprechenden Flugplan gehabt hätten, ganz im Gegensatz zu aller Erfahrung mit Raketen und Flugzeugen. Auch kein Radarsystem sei imstande gewesen, die Existenz von Augenzeugen beobachteter "Untertassen" zu bestätigen. In den meisten Fällen müsse es sich um Augentäuschungen auf Grund bestimmter Reflexbildungen von Spiegelungen oder um Lichterscheinungen aus natürlicher Quelle gehandelt haben. Sehr interessant ist das Ergebnis der Untersuchung hinsichtlich der Furchtmomente, die offenbar vielfach Anlaß der Meldungen waren. Die ersten Berichte über geheimnisvolle Flugkörper kamen 1946 aus Stockholm und basierten vermutlich auf Erinnerungen an jene in die Irre gegangenen V-2-Geschosse, die während des zweiten Weltkrieges auf schwedischen Boden gefallen waren. Der schwedische Generalstab hatte damals weitere Veröffentlichungen verboten, nachdem das Stockholmer ´Aftonbladet´ diese Himmelserscheinungen für russische Raketen erklärt und eine offizielle Protestaktion verlangt hatte [und mit seiner hysterischen Berichterstattung den Menschen Hirngespinste und Flausen in den Kopf setzte, um einen neuen "UFO"-Archetypus zu gestalten]. Die "Geister-Raketen" wurden später als Perseid-Meteore identifiziert. In den Vereinigten Staaten wurde die erste "Fliegende Untertasse" von einem an sich wenig Phantasien zuneigenden Geschäftsmann namens Kenneth Arnold aus Boise (Idaho) gesichtet, der mit seinem Flugzeug über das Kaskaden-Gebirge flog. Der Flugkörper war nach Arnolds Darstellung scheibenartig geformt, grau, mit einem orangefarbenen glühenden Rand [alle Details stimmen nicht]. Kaum war ein Bbericht darüber erschienen, häuften sich von allen Seiten ähnliche Beobachtungen, und je mehr die internationale Spannung stieg, um so häufiger wurden die Meldungen in der Presse. Während 1951 nur 160 ´Untertassen´ gesichtet wurden, waren es nach dem Erscheinen eines Artikels über dieses Phänomen in einer volkstümlichen Zeitschrift 1952 bereits 2.018. [+ Hier zeigt sich rückblickend auf 1946 auch der entscheidende Mechanismus, der subtil die weiteren UFO-Berichte produziert: sensationelle, alles offenlassende oder gar mit besonders reizvoller Deutung versehene Pressedarstellungen über einen einzigen Vorfall ziehen einen ganzen Rattenschwanz nach sich und sorgen für ein Phänomen.] Der Regierungsbericht schließt seine Untersuchungen mit einer genauen Analyse der 131 zwischen dem 1.Januar und dem 5.Mai dieses Jahres gesichteten Objekte. Davon wurden als Ballons 26 Prozent, als Flugzeuge 21 Prozent, als Erscheinungen der Atmosphäre u.a. 43 Prozent festgestellt. Bei sieben prozent der Beobachtungen waren die Berichte zu ungenügend, um zu einer Identifizierung des Vorgangs zu kommen. Unbekannt blieben drei Prozent. "Ich bin überzeugt", erklärte Luftfahrtminister Quarles im Anschluß an diesen Bericht, "dass auch diese unbekannten drei Prozent als konventionelle Phänomene oder Illusionen hätten erklärt werden können, wenn vollständigere Beobachtungsdaten [und/oder mehr persönliche Hintergrundinformationen über den jeweiligen Beobachter!] vorhanden gewesen wären." Immerhin ist es interessant, dass gerade zur Zeit der Veröffentlichung dieses Berichts die amerikanische Luftwaffe ihr vertikal aufsteigendes Flugzeug mit Düsenantrieb [im Stadium der Reißbrettarbeit] präsentiert, das in seiner Scheibenform jenen Phantasieflugzeugen ähnelt, die zur volkstümlichen Vorstellung von den ´Fliegenden Untertassen´ geworden waren."
Nochmals: Die Sarbacher-Kontroverse
"Echte Wissenschaft ergibt sich nicht aus dem, was wir glauben möchten, sondern aus dem, was tatsächlich ist." - Kevin Randle in "UFO-Kollisionen", 1997
Gerne wird in ufologischen Kreisen ein Mann namens Dr.Robert Sarbacher als ´Aushängeschild´ zitiert, wenn es darum geht zu belegen, dass die amerikanische Regierung a) außerirdische ´Fliegende Untertassen´-UFOs geborgen hat und b) ihr Geheimnis "zwei Punkte höher als die H-Bombe klassifizierte". Er mußte es wissen, war er doch zeitweise wissenschaftlicher Berater für das US Defense Department´s Research & Development Board unter Vannevar Bush gewesen und arbeitete in dieser Funktion ganz kurz für das "Guided Missile Committe" sowie für das amerikanisch-kanadische Radar-Frühwarnsystem. Die Sarbacher-Affäre wird durch Whitley Strieber´s Buch "Breakthought" (1995) nochmals aktuell, weil er hier schrieb, Sarbacher habe ihm telefonisch einmal erzählt, dass die von ihm gemachte Memo-Aussage sich tatsächlich auf die Untertassen-Bergung von Roswell bezieht und dieses Material ganz außergewöhnliche Eigenschaften besaß, welche für neue amerikanische Produkte übernommen werden konnten und u.a. beim Tarnkappen-Bomber Anwendung fanden. Strieber berichtete, das Sarbacher nicht nur Berichte darüber damals gelesen habe, sondern Teile des fremden Raumschiffs selbst untersucht und studiert habe! Hier scheint dann auch die Philip J. Corso-Story aus dem 1997er Buchwerk "The Day After Roswell" anzusetzen, dumm ist nur ein Widerspruch den sich Strieber selbst in seinem Erstlingswerk "Communion" leistet und damit seine neueste Behauptung zu Fall bringt: Dort schrieb er nämlich, das er a) erst nach Sarbacher´s Tod von dessen Memo hörte, b) er nur das Material von Steinman kennt und c) "leider selbst nie imstande war mit Sarbacher zu sprechen". Strieber entpuppte sich somit als schlimmer Geschichtenerzähler schon in einem objektiv überprüfbaren Beleg. Corso selbst nannte Sarbacher ein Mitglied der geheimen "US Government UFO working group", der auf General Nathan F.Twining eingewirkt haben soll, dass die Roswell-Untertasse zur vorläufigen Untersuchung nach Wright-Pat geschafft werde. Wie wir sehen werden entpuppt sich an diesem Detail Corso ebenfalls als Geschichtenerzähler.
Nun nahm sich aber T.Scott Crain jr im "MUFON UFO Journal" Nr.354 (Oktober 1997) dem Thema nochmals unter der Überschrift "Sarbacher´s UFO Allegations Questioned" (Sarbacher´s UFO-Vermutungen in Frage gestellt) analysierend an. Am 15.September 1950 hatte Sarbacher während eines Treffens mit einer Gruppe kanadischer Regierungs-Wissenschaftler und Ingenieure zur Diskussion von Angelegenheiten der nationalen Verteidigung auf die Aussage von Wilbert B.Smith, wonach jener daran arbeite, das Erdmagnetfeld als Energiequelle nutzen zu wollen, um dann imstande zu seine, "eine eigene Fliegende Untertasse zu betreiben", geantwortet: "Was wollen Sie damit sagen?" Smith hatte Scully´s Buch gelesen und wollte wissen, "wie viel daran wahr ist". Sarbacher überraschte seinen Gesprächspartner aus Kanada mit der Antwort: "Die in dem Buch gemeldeten Fakten sind substantiell korrekt." Sarbacher implizierte damit, dass die UFOs wahrscheinlich außerirdischer Herkunft sind und amerikanische Wissenschaftler daran arbeiten, ihren Motor nachzubauen und diese ganze Affäre zwei Stufen höher geheimgehalten wird als der Bau der H-Bombe. Die Frage ist nur, weshalb diskutierte Sarbacher dann diese Sache so offen mit einem ausländischen Ingenieur der für das kanadische Verkehrs-Ministerium arbeitet? Unterlag er nicht einer Schweigepflicht? Was hatte Sarbacher eigentlich mit der UFO-Geschichte zu tun?
Nachdem der kanadische Forscher Arthur Bray aus dem Smith-Memorandum, aufgezeichnet von Lt./C.Bremner und offiziell via FOIA freigegeben, auf dem 1982er MUFON-UFO-Symposium zitierte, nahm sich Stanton Friedman der Sache an und kontaktierte Sarbacher direkt, sprach ihn telefonisch Anfang 1983 (Sarbacher verstarb am 26.Juli 1986 in West Palm Beach, Florida). Dabei erklärte Sarbacher "nicht tief in die UFO-Forschung der US-Regierung verwickelt gewesen zu sein". Vorher schon war klar, dass der damals bekannte amerikanische Wissenschaftler Sarbacher nicht für z.B. "Project Saucer", "Sign" und "Grudge" gearbeitet hatte, da sein Name nirgends in den dazu existierenden Unterlagen auftauchte. Gegenüber Friedman gab Sarbacher zu, dass er nur von anderen Kollegen etwas über den Absturz einer Untertasse und ihre Bergung zur Untersuchung gehört habe (die Sache entwickelte sich damit schon zu einer verdächtigen "friend-of-a-friend-story"), die in dem supergeheimen Projekt mitwirkten. Sarbacher selbst sei einmal auf die Wright-Patterson AFB eingeladen worden, um bei einer Sitzung von Wissenschaftlern und Militärs in Sachen UFO-Beweise teilzunehmen, aber aufgrund anderer Verpflichtungen sagte er damals ab. Genaues wisse er aufgrund der lange zurückliegenden Zeit aber nicht mehr, um so erstaunlicher ist deswegen, wieviele Zivilisten sich in den Neunziger meldeten um über ihre vorgeblich klaren Erinnerungen an z.B. den Roswell-Vorfall zu berichten, als wäre es gerade vorgestern gewesen. Wie auch immer, wir müßen uns daran erinnern, dass das UFO-Projekt des Pentagon tatsächlich auf der Wright-Patterson AFB stattfand und es dort natürlich immer wieder mal UFO-Besprechungen mit Wissenschaftlern und Militärs bzw Geheimdienstlern gab. Schließlich erinnern wir uns daran, dass da manche Runde zusammenkam, um den besten vorliegenden UFO-Beweis zu studieren, wie z.B. das Robertson-Forum, welches aber schließlich im Januar 1953 in Washington, DC tagte. Was Friedman erfahren hatte, ging dann über sein Ex-Kollege William L.Moore zu UFO-Fan William S.Steinman, der nochmals an Sarbacher schrieb und von diesem am 29.November 1983 auch Antwort erhielt.
Auch diese Antwort war eher enttäuschend, weil Sarbacher klipp und klar zugestand: "Ich habe keinerlei Verbindung mit jenen Leuten gehabt, die in die Bergung involviert waren und ich weiß auch nichts betreffs den Daten der Bergung... Ich kann nur dies sagen: John von Neuman war definitiv involviert, und ich denke das es auch Dr.Robert Oppenheimer war." Sarbacher hatte zu dieser Zeit nur zeitweise einen Kontakt mit dem Research and Development Board von Dr.Compton in der Eisenhower-Regierungszeit, aber ausgerechnet bei den UFO-Meetings war er niemals dabei gewesen, dafür aber auf jeden Fall Dr.von Braun. Zudem verwies Sarbacher gegenüber Steinman darauf, dass er seine Untertassen-spezifischen Aussagen gegenüber Smith "nur privat" und als persönliche Meinung gemacht habe und er dies keineswegs als offizielle Position oder Stellungsnahme angesehen haben will. Außerdem war Sarbacher dazu gar nicht imstande, da er nur als Teilzeit-Berater eingesetzt war, man nannte derartige Jobs damals "dollar-a-year men", und ansonsten seinen eigenen "geschäftlichen Aktivitäten" nachging. Am erstaunlichsten war jedoch etwas ganz anderes in diesem Antwortbrief: Sarbacher erklärte, dass das Material der Fliegenden Untertassen extrem leicht und dennoch sehr dicht war, genauso wie die Wesen, die darin herumfliegen. Er habe gehört, dass die "Aliens" darin "wie Insekten beschaffen sind", weil sie sonst von den freiwerdenden Gravitationskräften des Untertassen-Beschleunigungs-Manövers zerquetscht würden. Beschaffen wie Insekten? Dies paßt auch hinten und vorne nicht zu den Greys, den kleinen grauen Männlein, die als doch robust im Körperbau beschrieben werden (und lt. Santilli-Alien-Autopsie-Film erst recht nicht in das insektenhafte Konzept Sarbacher´s passen). Hier herrscht ein offener Widerspruch, den die Promoter von Sarbacher´s Memo gerne unter den Tisch kehren. Und nicht nur dies: Einige dieser Promoter fördern auch die Story um die menschenähnlichen Roswell-Aliens und den Inhalt des Santilli-Films, weil sie darin einen "roten Faden" sehen.
Wer war Dr.Sarbacher eigentlich? T.Scott Crain und Grant Cameron haben für ihr Buch "UFOs, MJ-12 and the Government" einige Hintergrundrecherchen getätigt. Sarbacher war Abgänger der University of Florida, besuchte Princeton und Harvard. Schließlich arbeitete er als Einweiser in Physik und Kommunikations-Ingenieurwesen beim ´Illinois Institute of Technology´, war im 2.Weltkrieg wissenschaftlicher Berater der US-Navy und dann Dean des Georgia Institute of Technology von 1945 bis 1949. Er war ein Erfinder und schrieb technische Werke wie Hyper and Ultra-High Frequency Engineering. Noch in den 80er Jahren war er Präsident des Washington Institute of Technology gewesen. Sarbacher´s zeitweise Tätigkeit für den R&D Board hat ihn definitiv in eine Position versetzt, wo er Zugang zu höchst-sensitiven Informationen hatte und wahrscheinlich auch die Details über UFO-Bergungen kennenlernen gekonnt hätte, wenn er sich dafür wirklich interessierte oder er sogar damit in seinem Job wirklich zu tun gehabt hätte. Aber wir haben gesehen, dass der Mann sich nur auf "Hörensagen" berufen konnte, welches er damals im Jahre 1950 rund um die Debatte zum Scully-Buch "Behind the Flying Saucers" aufschnappte und nur als private Äußerung gegenüber Smith mitteilte. Dies reduziert schon erheblich den Wert seiner Feststellung im bekannten Memorandum.
Quelle: CENAP Archiv
