UFO-Forschung - Aus dem CENAP-Archiv: UFO-History Teil-498

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20.11.2010

UFO-Psychologie: Die Menschen und der virulente UFO-Virus zur Hörensagen-UFOlogie

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Und weiter gehts in Sachen UFOlogie-Aufklärung mit wissenschaflichen Anspruch...

 

... Zwischen McInyre und Stringfield gab es Streitigkeit, da Stringfield zwei Aufnamen eines "Fisch-Tank-Manns" in der Fass-Publikation "Ancient Astronauts" (ein Nebentitel zu "Official UFO") bevorzugt als authentisch betitelte - dort ist ein toter Alien in einer Art offenem Glassarg oder Fisch-Basin zu sehen, welchen man angeblich in einem Tunnel unter dem New Yorker Empire State Building entdeckt habe, nachdem ein ansonsten unbekannt geblieber Dr.L.K.Barnes durch einen telepathischen Kontakt mit alten Atlantiken darauf hingewiesen worden war. Doch wie sich herausstellte, gab es keinen "Dr." Barnes, dafür aber einen Herrn Barnes, der ein "Official UFO"-Redakteur ist und eine Menge Spaß mit seinen Kollegen hatte, als sie eine kleine Puppe zurechtmachten, um sie als "Alien" wirken zu lassen. Ein weiterer "Official UFO"-Spaß war die Behauptung, wonach man den Kopf eines Aliens im Abwasserkanal von Chicago gefunden habe. [Schon damals gab es also eine Welle von Alien-Funden.] Die Frage für Moseley war: "Wieviel besser ist aber der "Tomaten-Mann"? McIntyre´s Quelle wird namentlich nicht genannt, aber er soll Fotograf in White Sands, NM, gewesen sein, als der Absturz geschah. Die bekannten zwei Bilder wurden an Bill Spaulding von der GSW geschickt, der wohl bestätigte, dass das Material aus dem Jahr 1948 kommen kann und unmanipuliert ist. Dies ließ McIntyre frohlocken, auch wenn er den Rest der GSW-Feststellungen wegließ: Die fraglichen Bilder sind nach GSW-Ansicht die Missinterpretation eines normalen Labor-Affens, der übel verbrannt und teilweise verstümmelt ist. GSW geht von einem gescheiderten Raketentest aus, bei dem der Affe Verwendung fand und umkam. GSW fragte sich auch, warum diese Bilder nun Verbreitung finden, sind sie zu Desinformations-Zwecken bestimmt? Will die US-Regierung mit den bewußt ausgestreuten Gerüchten über Untertassen-Abstürze nur von peinlichen eigenen Versagern, vielleicht sogar mit Opfern, ablenken?

Moseley fragte nochmals bei Spaulding nach, der tatsächlich wiederholte, davon auszugehen, dass das Bildmaterial einen toten Affen in den Trümmern seines Raketen-Kontainers zeige und er sicher sei, dass die alten ´Fliegenden Untertassen´-Crash-Gerüchte von der US-Regierung bewußt zur Verheimlichung fehlgeschlagener wichtiger eigener Militär-Flug-Experimente oder ähnlichem ausgegeben wurden. George Earley schrieb für die FATE-Ausgabe vom März 1981 den Artikel "Crashed Saucers and Pickled Aliens". Hier verdichtete er seine Überlegungen, wie eigentlich die abgestürzten Untertassen in den verschiedenen abgelegenen Zonen nach der Sicherung durch das Militär abtransportiert worden sein sollen, wenn es hierfür keine Straßen, Bahnstrecken etc gab und Hubschrauber und Flugzeuge zu jener Zeit nicht existierten, um großdimensionierte Ladungen wegbringen zu können, zumal dies dann auch von vielen Menschen zu beobachten sei. Tatsächlich fällt auf: Es gibt zwar viele verschiedene Absturz- und Bergungs-Berichte zu Fliegenden Untertassen (die zumeist noch als Körper intakt waren!), aber wo sind die Berichte von Abtransport-Vorgängen bis hin nach der Wright-Patterson AFB in Ohio?

 

´Gewidmet allen Hand-und-Fuß-Theoretikern´ war "Saucer Gear" vom 10.März 1981, nachdem eine Flut von Storys über abgestürzte Untertassen die Szene beschäftigte. Hier fielen Stringfield und MyIntyre wegen der Alien Body-Bilder vom Tomaten-Mann und Fischtank-Mann übereinander her, jeder warf dem anderen vor, Fälschungen, Lügen und Manipulationen in Umlauf zu bringen. Wie auch immer, Roswell-Forscher Bill Moore nahm sich der Überlegungen von George Earley über die Transportmittel an und hinsichtlich der etwa 10 Meter durchmessenden Roswell-Untertasse will Moore herausgefunden haben, dass diese mit der Bahn aus der Wildnis von Neu Mexiko nach Edwards AFB und von dort aus nach Ohio kam, "weil dies die einzige Möglichkeit des Abtransports" war. Moore erinnerte daran, dass der ca 5 Meter große Spiegel vom Mount Palomar ebenfalls auf dem Bahnweg quer durch das Land anno 1948 bewegt worden war. Hört sich zunächst vernünftig an, aber der Spiegel-Transport war eine offene Angelegenheit und keine abgeschirmte Operation, zudem die Untertasse doppelt so groß war und kein flaches Objekt wie der Spiegel eines Teleskops, sondern auch noch eine beträchtliche Höhendimension mitbringt, die man nicht mal so mit einem Tuch abdecken kann. Der logistische Aufwand für den Bahntransport müßte allein schon wegen den auf der Strecke zu erwartenden Hinternissen gewaltig und auffällig gewesen sein. Von solchen Beobachtungen ist aber nichts bekannt.

 

In "Saucer Jeer" vom 5.April 1981 ging die Debatte fleißig und hitzig weiter, nebenbei aber wurde auch bekannt, dass der NASA-Astronaut Col.Edwin "Buzz" Aldrin nun die Autoren und Verleger von "The Roswell Incident" verklagte, weil in dem Buch behauptet wurde, dass der Astronaut im Weltraum und auf der Mondoberfläche Alien-UFOs während der historischen Raumexpedition von Apollo 11 gesehen habe. James Oberg dagegen nahm sich der Hintergrund-Story zum Fotofall des Alien Body namens Tomaten-Mann an, um einige faule Eier zu finden. Genauso wie beim Roswell-Alien-Film fanden sich nämlich schwarze Flecken: Der Fotograf habe von einer telefonischen Direktleitung gesprochen, diese gab es aber erst ab Mitte 1957; die Dyess AFB sei zur flugtechnischen Unterstützung in den Fall verwickelt gewesen, obgleich sie bis 1953 noch nicht einmal über eine Rollbahn verfügte; dort seien F-94-Jets stationiert und eingesetzt gewesen, aber der Prototyp der Maschine kam erst im Juli 1949 zum Einsatz, eine Einsatz-Schadron gab es erst Ende 1950; eine L-19-Maschine sei mit fünf Mann und Ausrüstung herbeigeflogen, aber die Maschine hat gerade einmal für zwei Mann Platz. Und die Bilder? Oberg zeigte Fliegern das Material und alle bestätigten Oberg´s ersten Eindruck, wonach man hier einen verkohlten menschlichen Körper sieht. "Fast sicher einen Luftwaffen-Piloten, was man anhand des Flughelms und der Luftwaffen-Standard-Sonnenschutzbrille sehen kann, welche deutlich identifizierbare anhand ihres Gestells im Wrackbereich vorne sichtbar ist. Die Körperstellung ist typisch für diese Art von grausamen Tod. Das Wrack ist nicht ungewöhnlich für ein Kleinflugzeug und es wäre geradeu albern sagen zu wollen, dass ein fremdes Raumschiff genauso aussehen solle. Man weiß doch wie Flugzeug-Wracks der 40er und 50er Jahre aussahen und die vorliegenden Fotos passen in diese Interpretation, siehe doch die Holme, Bolzen, Bänder und den gebundenen Draht. Es ist meine Folgerung, dass Dein Zeuge hier versucht hat mit realen Unfallfotos Dich zu leimen und er eine unbegrenzte Imaginationskraft aufbrachte, um die Unfähigkeit von UFO-Gruppen herauszufordern die wahren Umstände aufzudecken und ihnen Dinge berichtete, die hinten und vorne nicht stimmen. Wenn die UFOlogen solch leichte Fakten nicht einmal angehen können, wie schaut es dann mit ihrer Glaubwürdigkeit hinsichtlich schwereren Nüßen aus", erklärte Oberg.

 

Bill Retoff hatte sich ebenfalls historisch schlau gemacht und wies den affige Erklärung zurück, da der erste Primate namens "Albert" am 14.Juni 1948 in einer V-2 hochgeschossen wurde. Erst 1949 gab es weitere lebende Passagiere in den Raketen, die allesamt mißglückten. Erst 1951 überlebten ein Affe und elf Mäuse am 20.September den Raketenschuß. Außerdem: Was sucht ein Navy-Fotograf in der trockenen Wüste von White Sands? Wie auch immer, von der MUFON-Konferenz im Jahre 1978 (abgehalten in Dayton, Ohio!) berichtete Al Manak, selbst Leiter einer UFO-Konferenz namens NUFOC. Hier hatte Len Stringfield seinen ersten großen Vortrag über die abgestürzten und geborgenen Untertassen in einem 2500 Sitze fassenden Saal vor 150 besetzten Stühlen für 3 1/2 Stunden sturr abgehalten: "Die Leute konnten zwischendurch gemütlich aufstehen, hinausgehen, eine Zigarette rauchen gehen oder sich die Angebote der Speisekarte servieren lassen. Schließlich waren mehr Leute beim Essen, als welche noch zuhörten. Hier merkte man schnell, dass das UFO-Feld voller exzentrischer Leute ist, die über viel erzählen, aber wie immer nichts zurücklassen, bestens das ganz große NICHTS."

 

Mit der "Saucer Leer" vom 30.April 1981 ging die angestochene Debatte über die Alien-Fotos weiter. Zwecks dem Tomaten-Mann hatte Dr.Leon Davidson dem Chef für Forschung am Luftwaffen-Museum der Wright-Patterson AFB das Bildmaterial geschickt und bekam darauf die Antwort, dass die Fotos wohl ein Objekt von Röhrenkonstruktion zeigten, wie sie gut zur Produktion von Ausbildungsflugzeugen in den 40ern paße. Wer verwies zudem noch auf die sichtbare Pilotenbrille, die den Fall offensichtlich klar zuordne. Im weiteren beschäftigte sich Moseley mit den damals tief-greifenden internen Problemen denen sich CUFOS, NICAP und APRO ausgesetzt sah, weil inzwischen der Fall Billy Meier seine Auswirkungen auf dem anderen Kontinent zeigte. Bei APRO gab es gar den geschickten Versuch von Pro-Plejaden-gestimmten Mitgliedern die Leitung zu übernehmen. Diese Leute hatten in einer Umfrage versucht, Stimmung gegen die Lorenzens zu machen und gleichsam alle ´Anti-Plejaden-Leute´ auszutricksen. Der Versuch unter Ron Spanbauer scheiderte... George Earley meldete sich Wort und hofft, dass Moore´s Roswell-Nachforschungen besser ausfielen, als jene zum Spiegel-Transport des Mt.Palomar-Teleskops. Earley konnte nämlich erklären, dass der Spiegel nicht via Bahn transportiert worden war, sondern mit dem LKW in sorgsamer Verpackung und Verdäuung abgeliefert wurde. Mary LeVesque aus Santa Fee hatte die Schnauze ob der öffentlichen Verdummung durch Kiosk-UFO-Blätter voll und schrieb verärgert: "Solche Magazine sollte man eher Ancient Assholes und Official Bullshit nennen. Wie kann man nur deren Geschichten glauben?"

 

+ Toll: UFO-Sex. James Oberg griff sich Beckley´s UFO REVIEW, in welchem Beckley über Sexualkontakte von Aliens mit Menschen berichtete und einen besonders bizarren Fall als Beispiel verwendete. Es geht hierbei um eine Penelope Kuntz, die mit außerirdischem Weltraumsamen während einer Entführung beglückt worden sein soll. Beckley´s Quelle wird mit Toronto ´Sunday Sun´ angegeben. Oberg prüfte dies und fand dort nichts, dafür wurde er aber im ´National Lampoon´s Sunday Newspaper Paraody´ fündig, wo nämlich diese Story veröffentlicht wurde und auf die dort verwendete populäre Witzfigur mit dem selben Namen zurückgeht. Während Moseley sich recht selten mit aktuellen UFO-Sichtungsfällen beschäftigt, gab es in dieser Nummer der SAUCER SMEAR doch eine Ausnahme, worüber Tommy R.Blann berichtete: "Während Stanton Friedman und Philip Klass sich über UFOs in San Antonio, Texas, am 22.Februar, stritten, flog irgendetwas 20 Meilen westlich davon nahe La Vernia herum. Über 30 Leute behaupteten, in der Dunkelheit ein dreiecksförmiges UFO mit zwei hellen, weißen Lichtern vorne und einem roten und weißen Licht hinten gesehen zu haben. Einige von ihnen wollen sogar einen summenden Ton gehört haben und ander erklärten, es sei kein summender Ton, sondern ein wimmerndes Geräusch gewesen. Ein paar Leute gaben sogar an, ihre TV-Geräte und Telefone wären zur Zeit der Sichtung gestört gewesen! Doch man fand heraus, dass die Kelly AFB gerade zu jener Zeit eine C-5 Alpha im Sichtungsgebiet eingesetzt hatte, die zu den Beobachtungen führte."

 

Am 10.September 1981 beglückte "Saucer Smear" die wenig-interessierte Gemeinde. Darin finden wir das Foto von einem kleinen grünen Mann in einem Einmachglas. Die Aufnahme bekam Moseley von einen glaubwürdigen und ehrlichen Bekannten bereitgestellt, der sie (wirklich!) auf der Wright-Patterson AFB schoß.

 

"Son Of Saucer Leer" nannte sich die 20.Mai 1981-Nummer, wozu Kenneth Behrendt, Herausgeber des "The Sixth Quark Journal" hinsichtlich dem "Fisch-Tank-Mann" einiges beizusteuern wußte. Der dort sichtbare "Alien-Körper" ist nach einer Fotoanalyse nichts weiter als ein Holz-oder Gips-Modell, silbern angemalt und leicht mit Plastikmaterial umhüllt. Die ganze Länge ist weniger als 1 Meter. Der Körper liegt auf einer Platte aus fester Wellpappe. Die glasigen Knöpfe sind deutlich Lampenköpfe, welche direkt in die Wellpappe eingedreht wurden. Die angeblichen cryogenetischen Leitungen mit Nitrogen-Kondensations-Dampf nahe des Kopfes sind nichts weiter als gewöhnliche Trinkgläser aus denen bestensfalls schweres Schwefeldioxid hervorquillt. Die cryogenische Überlebenskammer ist eine billige Wellpapp-Lager-Kiste, wie man sie in jedem Laden findet. Jener Teil am Fuß des Alien ist nach außen hin mit Aluminium beschlagen worden und mitten drin hat man noch ein paar Lampen angebracht. Die Reflektionen auf den Lampenkörpern kommen durch die Beleuchtung während der Aufnahmen zustande. Die ganze Konstruktion wurde entweder auf einem Spiegel oder auf einen polierten Kaffee-Tisch gestellt und mit einem Blitzlicht fotografiert. Tischplatten-Einschlüße reflektieren dabei auf dem Aluminium des Fußteils.

 

UFOs: Alles einfach nur gaga

 

Am 10.Oktober 1981 kam die neue "Saucer Smear" heraus, Kernpunkt war die "National UFO & New Age Conference", die Tim Beckley ("Mr.UFO") im Keller einer NYC-Kirche abhielt. Unter den Teilnehmern waren auch Jim Moseley, Dr.Frank Stranges, Gray Barker, John Keel und der ehemalige UFO-Fan Dominic Lucchesi. Als besonderer Teilnehmer wurde Frank Winn vorgestellt, der als Channel für das Marswesen "Mon-Ka" auftrat und deswegen auch zwei Runden Beifall spendiert bekam - einmal für sich selbst als Mon-Ka und dann für sich selbst als sich selbst, alles klar? Besucht wurde die Konferenz immerhin von etwa 200 Hardcore-UFO- und Psycho-Fans. Ebenfalls anwesend war auch Anna Genzlinger aus Miami, die bei Gray Barker´s ´Saucerian Press´ ein Büchlein namens "The Jessup Dimension" herausgegeben hatte und damit die Legenden über Jessup nährte. Jessup soll sonach ermordet worden sein, da er "der Wahrheit [die ihm Carlos Allende offenbarte] zu nahe" gekommen war, doch der Mord war in Wahrheit ein Selbstmord, was gegen besseres Wissens der Dramatik wegen nur anders ausgegeben wurde. Doch Moseley ging dies einmal mehr zu weit und er bringt Fakten ein, die zur Bestimmung des Falls Jessup wichtig und ausschlaggebend sind, wie auch Barker es weiß! Moseley: "Niemand der jemals Allende sprach, kann sagen, dass dieser irgendetwas Ernsthaftes mal von sich gab. Jessup hatte Briefe an Long John Nebel und andere geschrieben, worin er seinen Selbstmord handschriftlich weit vorher ankündigte, aber dies bot er als ein ernsthaftes Experiment unter speziell-kontrolierten Bedingungen an, um zu beweisen, das man aus dem Totenreich wieder zurückkehren könne! Jessup war seit Anfang an Leser von SAUCER NEWS und daher kannte Moseley Jessup einigermaßen gut und wußte um dessen Persönlichkeit und dessen Probleme, die eine ausreichende Erklärung für die Selbsttötung mit sich bringen. "Ich halte es für unehrenhaft, wenn sich jemand beständig auf der Suche nach eigener Profilierung und Prestige, sich über die persönliche Tragödie einer tragischen Persönlichkeit hermacht im Versuch, daraus Kapitel zu schlagen", weist Moseley einmal überaus ernst alle Verrücktheiten um den Abgang von M.Jessup zurück.

 

´Gewidmet den höchsten Prinzipien des ufologischen Journalismus´...

 

...ist so "Saucer Smear" vom 15.Dezember 1981, eingeläutet mit einem Absatz aus Robert Sheaffer´s damals gerade erschienen "The UFO Verdict": "Als regelmäßiger Leser dieser Publikation bin ich mir sicher bewußt, dass Moseley´s Sinn für Humor fast legendär ist. Man mag ihn vielleicht mal den Voltaire der UFOlogie nennen, dies hinsichtlich seines Sinns für scharfsichtige und intelligente Satire." Moseley hätte das Sheaffer-Werk selbst noch nicht gelesen, weil u.a. MUFON´s Direktor Walt Andrus es "einen Anschlag auf die Intelligenz jeden wissenden Lesers" nannte und schließlich: "Was zur Hölle sollen wir mit einem weiteren Untertassen-skeptischen Buch?" Da aber Sheaffer auch an den UFO-Schmierfink ein Besprechungsexemplar schickte, kam Moseley nicht umher, darin zu blättern und schließlich Andrus Meinung hierzu zurückzuweisen: "Sheaffer hat wirklich (ernsthaft, Leute!) eine ausgezeichnete Forschungsarbeit geleistet, um die komplexen Probleme mit den Vorgängen im UFO-Feld zu untersuchen. Das Buch ist intelligent und leicht lesbar geschrieben, wobei nicht immer die skeptische Haltung des Autors wie ein beständig erhobener Zeigefinger durchkommt. Wir drängen Sie, kaufen Sie dieses Buch! Helfen Sie dadurch mit, dass der Autor Bob Sheaffer so reicht wird, das er sich um andere Dinge kümmern kann und das UFO-Feld verläßt und uns in Ruhe weiter schlafen läßt..." Wie gut sich mit den UFOs leben läßt, beweist ein Foto mit dem bekannten UFOlogen Gray Barker, der mit einigen guten Bekannten letzthin das sogenannte Manor House auf seiner luxuriösen Länderei nahe Sutton, West Virginia, baute. UFO-Fans werden sich erinnen, das dort 1952 das berühmte Flatwoods-Monster herumschlich.

 

"Saucer Smear" vom 15.Mai 1982 ließ mal wieder eine Bombe hochgehen. Ausgerechnet einer jener, die den Tomaten-Mann-Fall veröffentlichten, trat aus dieser Promotion-Aktion zurück und erklärte den Fall als Absturz eines Flugzeugs, in welchem ein menschlicher Pilot verbrannte. Der Abwiegler war Charles Wilhelm, der ob dieser Erkenntnis sich aus der Szene zurückzog und zugab, dass der von McIntyre in Umlauf gebrachte Fall gar nicht richtig überprüft worden war, was Wilhelm in Nachhinein über die angebliche Forschungsarbeit von UFOlogen und ihrer Beweise desillusioniert (ähnlich erging es Moseley als er vor vielen Jahren den Fall George Adamski näher untersuchte). Moseley rief daraufhin McIntyre an und bat um eine Stellungsnahme, die er auch bekam und die nicht druckreif ist. Dafür hatte McIntyre eine neue Sensation anzubieten: Er werde demnächst einen Bigfoot-Film (weitaus besser als der berühmte Patterson-Film) der Öffentlichkeit vorführen auf dem der Bigfoot Geräusche von sich gibt (verdächtig ist dabei nur, das er sich vorher von Ron Schaffner eine Schallplatte mit Wal-Geräuschen auslieh).

 

Untergang von NICAP: eine der kraftvollsten Pro-UFO-Gruppen im Saucerdom!

 

Moseley hatte die traurige Pflicht zu erfüllen, den Untergang von NICAP mitzuteilen, "eine der kraftvollsten Pro-UFO-Gruppen im Saucerdom". NICAP ging in CUFOS auf, wie Richard Hall in der Februar 1982-Ausgabe vom ´MUFON UFO Journal´ berichtete. Alte amerikanische UFO-Enthusiasten werden sich an die feurige Auseinandersetzung zwischen SAUCER NEWS und NICAPs Donald Keyhoe erinnern, die in "A Resolution for a Better NICAP" im März 1966 kulminierte und in der Moseley Richard Hall vorwarf paranoid zu sein. Moseley: "Dies führte damals soweit, das wir uns in den folgenden Jahren bestens mal ein HELLO zukommen ließen, wenn wir uns auf UFO-Veranstaltungen zufällig begegneten. Nach dem 1966er Sumpfgas-Flop löste ich Major Keyhoe in der lukrativen Vortragsaktivität an Colleges ab und sprach so an über 100 Einrichtungen in den nächsten acht Jahren. Dann wurde ich nach und nach durch den genialen Stanton Friedman ersetzt, dessen authoritärer Bart und sein ´Ich bin Nuklear-Physiker-Button´ uns alle völlig ins Abseits für einen solchen Job stellte." Auf was ging eigentlich diese Rivalität zurück? In der seriösen Bemühung die albernen Behauptungen von Kontaktlern wie Adamski, Bethurum, Fry etc herabzuspielen, gab NICAP´s Führung Maßstäbe aus, was man überhaupt als einen UFO-Fall aufgreifen dürfe. Demnach kann eine Untertasse nahe dem Boden kommen, nur landen durfte sie nicht - darauf folgte die ungeschriebene Regel, sie könne wohl landen, aber aussteigen dürfe niemand - schließlich stand NICAP aufgrund des äußeren Drucks und durch die Entwicklung des Phänomens zu, dass die Raumleute wohl aussteigen konnten, aber nur solange, solange sie keine philosophischen Dinge weitergeben. Mit anderen Worten, NICAP wollte zunächst nichts mit kleinen grünen Männern zu tun haben, mußte sie schließlich aber akzeptieren, dachte aber weiterhin daran, die Kontaktler als albern zurückzuweisen. Was würde NICAP heute wohl in Anbetracht vom Entführungs-Fieber verordnen wollen? NICAP wollte sich seriös geben, aber die Entwicklung ging weiter und UFO-Sex, UFO-Mörder und sonstiger Rindvieh-Horror zogen ein, während gleichzeitig wohlgebildete und auch irgendwie ernsthafte Menschen in die UFO-Szene vorstießen und hypnotische Regression einführten, über 3 1/2 D- oder 4 D-Wesenheiten, alternative Universen etc nachdachten und sprachen. Die alte NICAP-Linie wo man schnell zwischen "verrückter Kauz" und "glaubwürdig" unterscheiden konnte, gibt es heute nicht mehr. Der ´spirituelle´ Führer war zudem längst nicht mehr Keyhoe, sondern Hynek.

 

Die Zeiten haben sich geändert (sie sind komplexer und komplizierter geworden) und für viele Menschen ist immer noch ein ´National Enquirer´-Artikel mindestens genauso viel wert wie eine wissenschaftliche Arbeit. Die einfache und schlichte ´3- D-Hand-und-Fuß-Haltung´ des alten NICAP wäre mit der Zeit sowieso umrundet worden, auch wenn Keyhoe´s alter Fight gegen die USAF von neuen Kämpfern und unter völlig neuen Wahngebilden wieder aufgenommen wurde. Während Keyhoe gegen den Wind kämpfte (und dazu eigentlich Jahrzehnte brauchte), brachte die Aktivität von ein paar neuen Gesichtern im Fall Roswell recht schnell die USAF auf Zack und ließ sie eine immense Untersuchung auf den Weg bringen. In diesen veränderten Zeiten schrieb auch GSWler Bill Spaulding an Moseley und erklärte, dass die Gruppe GSW ihre Betrachtungen zur ETH betreffs dem UFO-Phänomen eingestellt hat, gerade auch nach Freigabe der Regierungsakten unter der FOIA. Spaulding: "Wir werden weiterhin eine offene Gesinnung zur ETH haben, aber da in den letzten 30 Jahren betreffs dieser Theorie nichts, aber auch gar nichts bewiesen wurde, nehmen wir jetzt eine skeptische Position ein."

 

Eine weitere Überraschung hatte am 16.Juni 1982 die "Saucer Smear" hinsichtlich der 19.Jahres-Konferenz NUFOC parat. Dort war nämlich Gray Barker aufgetreten und hatte über das "The UFO Abduction Syndrome" gesprochen und ging damit jenseits seiner "Three Man in Black"-Routine. Schließlich erklärte ausgerechnet Gray Barker dem 300köpfigen Publikum nebst Presse: "Vielleicht haben Sie noch kein UFO gesehen, dann werden Sie diese auch nich im Weltraum oder in anderen Dimensionen finden. Schauen Sie einfach ganz tief in sich selbst hinein und ich garantiere, dort werden Sie fündig." Bob Goerman hielt hier auch den Vortrag "The Allende Dossier", worin er bekanntmachte, er habe die Familie von Carl/os Allen/de kennengelernt und auch den ´mysteriösen Wanderer´ selbst getroffen. Nach allem konnte er nur feststellen, dass die ganze Story um das sogenannte ´Philadelphia Experiment´ purer Nonsens ist, der, aber durch einige Autoren aufgegriffen und als ernsthaftes Geschehen weitergeben, zu einem modernen Mythos auswucherte, der heute viele Menschen für sich vereinnahmt.

Am 10.August 1982 kam ´Big Jim´ Oberg in dem jetzt feststehend SAUCER SMEAR genannten Egozine zu Worte. Vor über drei Monaten hatte er Dutzende einführender ufologischer Analysen zu den berühmten 1967er Sichel-UFOs in Rußland an die bekannten sowjetischen Kollegen verschickt und um Stellungsnahmen gebeten - doch niemand antwortete. Ganz im Gegenteil, die statistische Arbeit aus dem Jahre 1979 der AdW wird weiterhin verwendet, um vorgeblich "anomale atmosphärische Phänomene" in der Sowjetunion zu dokumentieren. Parallel einher versorgte er die russischen UFOlogen mit aufklärenden Informationen zu den großen UFO-Sichtungsfällen nahe Moskau vom 14.Juni 1980 und 15.Mai 1981 und erklärte professionell, wie diese Sichtungen durch IFOs zustandekamen. Darüber hinaus wurde von ihm die Unglaubwürdigkeit der Forscher Zigel, Azhahza, Bozhich und anderen belegt, was wohl in den USA auch Henry Gris das Herz brechen ließ. Um eine nachvollziehbare Aufklärung der genannten Geschehnisse vorzulegen, führte er auch die südamerikanischen UFO-Flaps vom 11.Februar 1980 und 31.Oktober 1981 mit ihren schlichten Lösungen aus. Nichts, aber rein gar nichts antworteten die Sowjets/Russen darauf und machten weiter wie bisher... Auch sie wollen offensichtlich nichts, aber rein gar nichts von wissenschaftlicher Aufklärung wissen und versteigen sich wie die meisten westlichen Fachkollegen in ihre Pseudowissenschaft vom "Willen-zum-Glauben". Daran hat sich scheinbar auch viele Jahre später nichts geändert, da nach wie vor die selben Fälle uns aus Russland und der GUS als echte UFOs gemeldet werden.

 

Der 10.Dezember 1982 brachte spacige News von ´Big Jim´ Oberg ein, der an Moseley weitergemeldet hatte, sich um die Gordon Cooper-UFOs zu kümmern und nun einige Fortschritte anzumelden hatte: "1.) Das UFO in Verbindung mit Cooper´s Merkury-Raummission stellte sich als Erfindung aufgrund einer Medien-Überreaktion und Verfälschung durch UFO-Schriftsteller heraus - der Fall geschah niemals. 2.) Das Cover-Up einer UFO-Landung auf Edwards AFB, aufgenommen durch ´Cooper´s Männer´, geschah niemals. Er war auf der Basis und er hörte nur über einen UFO-Bericht vom 2.Mai 1957, welcher von Blaubuch (ich habe die Fallnummer) untersucht wurde und positiv eine Identifizierung als Wetterballon erfuhr. 3.) Die UFO-Flotten von 1951 über Deutschland, ich nahm mit etwa 20 Leuten Kontakt auf, die damals ebenso dort stationiert waren, aber niemand konnte sich auch nur annähernd an derartige Ereignisse erinnern. Drei Schläge und schon ist man draußen - wenn man nur diesen Sagen glaubt!"

 

Die ´Untertassen-Schmiere´ vom 25.August 1983 hatte besonders schlüpfrigen Inhalt. Hier ging es um den pensionierten USAF-Lt.Col.Wendelle Stevens, der in den Staaten inzwischen zum Kämpfer für den Fall Billy Meier geworden war. Doch inzwischen warf der Staat Arizona Stevens einige Straftaten vor, insgesamt 16 Verbrechenstatbestände einer Kategorie: Sexuelle Belästigung eines unter 15jährigen Mädchens, die Vorführung von obszönen Material gegenüber Kindern, die Produktion von Kinderpornografie allein in der Zeit Sommer 1981 bis Sommer 1982. So ging Stevens für sieben Jahre in den Knast. Ausgerechnet der Kontaktler Bill Herrmann meldete sich daraufhin in der ´Schmiere´ vom 10.Oktober 1983 zu Worte, um Stevens noch einiges unterzubuttern, nachdem er 5 Jahre mit ihm eng zusammengearbeitet hatte und enttäuscht wegen dessen "sexuellen Perversionen" ihm den Rücken kehrte - "Stevens hat seine Forschungs-Bemühungen selbst damit zuschande gemacht, er braucht dringend qualifizierte psychologische Hilfe. Stevens ist aber auch schuld an Fehldarstellungen von UFO-Fällen, groben Überzeichnungen von UFO-Dokumentationen und daran, den deutlichsten Schwindel aller Zeiten (Fall Billy Meier), als faktisch darzustellen..."

 

Fortsetzung folgt zu diesem Kapitel im unendlichen Buch zur UFOlogie...

Quelle: CENAP Archiv

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