UFO-Forschung - Aus dem CENAP-Archiv: UFO-History Teil-488

1.11.2025

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9.05.2010

Und nun geht es weiter mit... UFOs: US-Regierungsgeheimnisse?

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Unmittelbar mit den vorausgegangen Themenkomplexen (es ist ja eigentlich ein einziger großer im Gesamtrahmen!) verbunden ist das Kapitel der geheimen Bergungen von UFOs bis hin zum Roswell-Zwischenfall. Nachdem sich das MJ-12-Rätsel als Schwindel entpuppte, ist die ufologische Seite schwer unter Druck geraten. Verzweifelt sucht die ufologische Gefolgschaft nun Zuflucht im Sektor Project Moon Dust etc. Zunächst einmal greife ich das Heft "UFO Universe" für den Herbst 1994 auf, wo Kevin D.Randle die Feder ergriff.

 

Randle wurde damals stundenlang von Cliff Stone in Beschlag genommen, um über dessen Spezialgebiete Project Moon Dust und Operation Blue Fly eingewiesen zu werden, die angeblich auch konkret dazu eingesetzt wurden, um UFOs aus dem Weltraum zu bergen. Im Newsletter "Just Cause" von ´Citizens Against UFO Secrecy´ (CAUSE) vom September 1994 (# 41) deckten die Verantwortlichen unter Barry Greenwood einen neuen Skandal auf. Bereits seit geraumer Zeit kursierten immer wieder "Dokumente" mit denen nachgewiesen werden soll, dass die US-Air Force eine geheime Politik betreffs der Bergung von abgestürzten Fliegenden Untertassen und ihren außerirdischen Piloten betreibt. Zumindest wollen UFOlogen damit beweisen, dass die amerikanische Regierung (oder eine ufologisch-eingeweihte geheime Schattenregierung) viel mehr über außerirdische Besucher auf Erden weiß, als sie nach außen hin eingesteht. Zumindest seit dem "Roswell Incident" und der Diskussion darum, lebt dieses Thema wieder auf, weil damit der Finger nicht mehr auf die UFOlogie selbst gerichtet wird, sondern von ihren Behauptungen weg auf das Pentagon oder Weiße Haus (synonym dafür steht z.B. auch die Area 51). Zu dem kleinen Bündel von "Beweisen" gehört auch ein Papier, welches am 3.November 1961 vom Department of the Air Force, im Washingtoner Hauptquartier, erstellt wurde und Geheimaktivitäten im Rahmen der Projekte Moon Dust (Mondstaub) und Blue Fly (Blaue Fliege) gegenüber Luftwaffen-Geheimdienstchef Colonel Betz darlege - übrigens wurde das Papier bereits im August 1979 ganz offiziell unter der Freedom of Information Act (FOIA) freigegeben und kam keineswegs durch "geheime Insider-Quellen" in die Hand der UFOlogie. Diese beiden genannten Projekte sollen der ufologischen Deutung nach verdeckte UFO-Bergungs-Operationen beinhalten. Das Dokument vom 3.November 1961 enthält in seiner originalen FOIA-Freigabe eine wichtige und alles entscheidende handschriftliche Notiz von seinem Verfasser Lt.Col. Norman M.Rosner, die von den UFO-Freunden des Phantastischen mit Tipp-Ex entfernt worden ist, um ihr Spiel überhaupt treiben zu können: "Dieser Konzept-Entwurf wurde nicht genehmigt und tritt somit nicht in Kraft." Die § 5f und 5g über die Missionen, die Blue Fly und Moon Dust ausführen sollten, wurden im Original im eckigen Klammern gesetzt, aber auf diesem Entwurf dann mit einem handschriftlichen NEIN versehen. Dies besagt, dass das Luftwaffen-Ministerium die von Lt.Col. Rosner angedachten Aufgaben für diese Projekte nicht genehmigte und damit auch nicht umsetzte.

 

Kurz gesagt: ´Mondstaub´ ist ein Projekt des amerikanischen Air Defense Command, um feindliches Personal, Ausrüstung und Gerät zu orten, zu bergen und abzutransportieren. Moon Dust wurde zur Zeit des Korea-Kriegs (also weit nach Roswell!) ins Leben gerufen und hat seine Basis auf Fort Belvoir, VA. Randle mit seinen eigenen Worten: "Leider wurden die Nachrichtenteams dieses Projekts bis 1957 nicht gefordert, um dann mit verschiedenen Friedenszeit-Aktivitäten ausgelastet zu werden, darunter die Untersuchung von glaubhaften UFO-Berichten in den USA." Klartext: Moon Dust hatte bis zehn Jahre nach Roswell nix zu tun. Um es noch deutlicher zu machen: Projekt Mondstaub hatte deutlich die Aufgabe, die Bergung von Objekten zu gewährleisten, die als Rückkehrer von irdischen Unternehmungen im Weltraum den atmosphärischen Durchgang überlebten. Randle: "Blue Fly assistierte das Projekt bei der Bergung von Ausrüstungen des sowjetischen Blocks". Sprich: Blue Fly diente der logistischen Unterstützung. Soweit ist eigentlich alles klar und logisch, jetzt setzen aber die gewohnten ufologischen Verdrehungen und Halbwahrheiten ein.

 

Randle geht in der Geschichte zurück. Am 3.Januar 1953 wurde die 4602d Air Intelligence Squadron (AISS) durch den Befehl 24-4 des Air Defense Command ins Leben gerufen. Acht Monate später wurde am 26.August 1953 die 4602d mit der offiziellen Untersuchung der UFOs unter Air Force Regulation 200-2 betraut. Das war billiger und schien effektiver als die 1952 diskutierte Idee zu verwirklichen, wonach man an speziellen Standorten mit besonderer UFO-Sichtungs-Frequenz noch zu entwickelnde Filmkameras mit besonderen Spektralfiltern zu installieren, um endgültig einmal wissenschaftlich auswertbares Beweismaterial in Händen zu halten. Geplant war nach den green fireball-Sichtungen in Neu Mexiko Ende der 40er und Anfang der 50er Jahre Videokameras für die UFO-Beobachtung einzusetzen. Diese sollten der Planung nach von einer Einheit betreut werden, die aus 20-40 Einsatzteams bestände, um diese umfangreichen Ausrüstungen dorthin zu bringen, wo es Konzentrationen von UFO-Meldungen gab. Schließlich aber wurde das Projekt wegen der Sprunghaftigkeit, den negativen Erfahrungen mit UFO-Beobachtungsposten während der Welle von Grünen Feuerball-Sichtungen und auch wegen den damit verbundenen ungeheuren Kosten wieder verworfen. Es wäre dem Steuerzahler nicht zuzumuten gewesen, für nichts sehr viel Geld auszugeben. Randle: "Dieser Befehl sorgte dafür, dass alle UFO-Berichte aus den USA zunächst über die 4602d liefen, bevor sie ans Projekt BLAUBUCH gingen." Und dies sei nun ein gewaltiger Schritt in der Verschwörungs-Hypothese und ein Beweis. Gähn! Nach Randle ist also die 4602d Air Intelligence Squadron die wahre UFO-Forschungseinrichtung der US-Regierung und BLAUBUCH vorgeschaltet. Klipp und klar: die Fort Belvoir-ansäßige AISS sei die echte und wahre UFO-Station der US-Regierung! Über die 4602d würde nun entschieden sein, was ans ATIC auf Wright-Field weiterging - Cover-Up!!! Randle, am Rande seiner Roswell-Argumentation: "Die primäre Verantwortlichkeit für UFOs hatte also Fort Belvoir." Quatsch: Das personell völlig unterbesetzte Projekt BLAUBUCH rief nach externer Hilfe für Fall-Ermittlungen und die AISS wurde wegen Unausgelastetheit berufen, Blaubuch zu unterstützen! UFOlogen drehen den Spieß einfach um. Während die AISS dazu diente, Vorab-Untersuchungen zu leisten und Blue Book zu entlasten, wird der 4602d nun ein weitaus höherer Grad an Verantwortung zugeschaufelt. Die Arbeit der 4602d AISS war nur jene einer Zuträgertruppe!

Blue Book soll nur eine vorgeschaltete PR-Einheit gewesen sein, um die wahrhaft interessanten UFO-Fälle an anderen Orten zu bearbeiten. Insider von Blue Book würden sich deswegen im Grabe umdrehen! Und: Die PR-Arbeit lief übel. Jetzt stürzt sich die ganze UFOlogen-Herde auf eine Abschlußfeststellung von Brigadier General Bolender, welcher zum Niedergang von Blaubuch anno 1969 ein Memo verfaßte und erklärte, dass weiterhin Berichte über UFOs, die die nationale Sicherheit betreffen, entsprechend JANAP 146 oder Air Force Manual 55-11 behandelt werden.

 

Auch hier hören die Verschwörungs-Taktiker überdeutlich hin und empfangen Signale aus dem Kosmos. UFO steht nach wie vor für unidentifiziertes Flug-Objekt, die wahrhafte Domäne jeglicher Flugraum-Sicherung und -Verteidigung. Dies muß nicht sofort etwas mit unserem Thema zu tun haben! Es wäre geradezu gefährlich und leichtsinnig, wenn die USAF mit Niedergang von Blue Book den eigentlichen UFOs keine Beachtung schenken würde - der Ost-West-Konflikt machte zu jenem Zeitpunkt überall die Menschen heiß. Es ist vielleicht an dieser Stelle zu betonen, dass der UFO-Begriff für die Militärs ein anderer ist, als für UFOlogen! Was die Militärs unter UFOs verstehen {unidentifizierte feindliche Flugzeuge} und was die UFOlogen {´Fliegende Untertassen´ als friedliche Besucher aus dem Kosmos} darunter versinnbildlichen, ist ein himmelweiter Unterschied. Genau daran krankt die ganze Diskussion.

 

Gut, irgendwo mag der Aufgabenbereich der 4602d AISS sich mit Mondstaub überschnitten haben, aber die Vorab-Auswägung von UFO-Berichten in den USA und der Blue Fly/Mooon Dust-Einsatz im Ausland sind zwei verschiedene Dinge! Ein FOIA-freigegebenes Papier vom November 1961 wird überdeutlich: "HQ USAF hat Projekt Mondstaub dazu berufen, ausländisches Raumfahrtmaterial auszumachen, zu bergen und zu sichern." Die hierfür eingesetzten Teams bestehen, in aller Regel, aus drei Mann: Einem Linguisten, einem Techniker und einem Geheimdienstler, "der dazu geeignet ist, Geheimdienstteams schnell ans Ziel zu führen, Verhöre von feindlichem Personal durchzuführen". Randle wird nun tollkühn und setzt sich außerhalb der vernünftigen Diskussion. Moon Dust sei ein USAF-Projekt, um UFO-Material von unidentifizierter "und außerirdischer Herkunft" zu sichern.

Argument: Die USAF habe nach dem vom CIA gesponserten Robertson-Forum vom Januar 1953 eine Reihe von Spezialeinheiten einberufen, um die Blaubuch-Aktivitäten zu umschiffen. "Blaubuch war seither nicht mehr wirklich verantwortlich für die UFO-Untersuchung", lesen wir da. Der historische Kontext wird übersehen. BLUE FLY war der logistische Teil, Moon Dust die operative Einheit. Die 4602d (dann die 1006th AISS und dann die 1127th USAF Activities Group) unterstützte zunächst die Arbeit des USAF-Stabs in Kriegszeiten, während "Friedenszeiten" wurde sie herangezogen, um verschiedene USAF-Projekte zu unterstützen, dies in Form von "schnellen Eingreif-Einheiten" - heutzutage hat man hierfür die beweglichen Einheiten der Fort Bragg-Gruppe Delta Force oder die Navy Seals. Um in Friedenszeiten die 4602d zu beschäftigen, ließ man sie auf die UFO-Untersuchung los, sozusagen eine Arbeitsbeschaffungs-Maßnahme, aber erst sechs Jahre nach Roswell. "Mondstaub wurde vom HQ der USAF dafür ins Leben gerufen, um ausländisches Raumfahrtmaterial ausfindig zu machen, zu bergen und uns bereitszustellen", heißt es in der USAF-Anweisung vom November 1961.

In einem klassifizierten Dokument des US-Außenministeriums vom 26.Juli 1973 (ausgegeben an "alle amerikanischen diplomatischen und konsularische Posten") wurde erklärt, dass das Projekt MONDSTAUB bereitstehe, um eingesetzt zu werden, sobald es um "Fälle von nicht-amerikanischen Raumobjekten oder Objekten von unbekannter Herkunft geht". Damit waren aber Satelliten, Raketen, Booster-Stufen, Treibstofftanks und sonstige Raumfahrt-Technologie-Teile gemeint - wie der "International UFO Report" im Mai/Juni 1994 in einem Report von Christopher D.Allan verdeutlichte! Dokumente die Clifford Stone erhielt, weisen auf, dass die Mondstaub-Operation einige Male anlief. In der Nacht vom 25.auf den 26.März 1968 gingen im Gebiet von Nepal vier Objekte nieder. Die amerikanische Botschaft in Kathmandu alarmierte am 23.Juli die 1127th USAF Field Activities Group in Fort Belvoir, obwohl der Botschaft bereits klar war, um was es sich bei den Teilen handelte. Drei dieser Objekte wurden dann von den USA untersucht und später wieder an Nepal zurückgegeben.

 

Moon Dust wurde ebenso am 17.August 1967 eingesetzt, als man Material im Sudan barg: Teile von einem Satelliten in Röhrenform mit drei Tonnen (?) Gewicht. Die bisher geborgenen Dokumente über MONDSTAUB, so geben die Autoren in Bezug auf diese Affäre zu, "weisen darauf hin, dass die zunächst als von unbekannter Herkunft ausgegebenen und geborgenen Objekte, schließlich doch auf irdische Maschinen zurückgingen". Dennoch, die US-Regierung habe also spezialisierte Teams im Einsatz, "welche auch dazu dienen könne, etwas zu bergen, was von einem anderen Planeten hier abstürzt". Klar, aber das könne stört doch gewaltig. Wie auch immer, General Arthur Exon, der 1965 Basis-Chef der Wright-Patterson AFB war, erklärte gegenüber Randle: "Gelegentlich erhielten wir einen Anruf aus Washington, DC um eine Maschine bereitzustellen. Mal ging es dann nach Montana, dann nach Wyoming und in die nordwestlichen Staaten; zwei oder drei Mal ging es nach Arizona." Hierbei handelte es sich jedoch nicht um die dreiköpfigen Teams von MOON DUST, sondern um Einheiten mit acht bis fünfzehn Leuten. Nach Exon´s Interpretation handelte es sich dennoch um Moon Dust-Einheiten, die zu Bergungen von Raumobjekten aufbrachen. Dennoch, es gibt keinen Beweis dafür, dass damit automatisch ´Fliegende Untertassen´ als Raumschiffe vom anderen Planeten gemeint sein müßen. Die Historie belegt dies durchaus. Colonel Mattingley, USAF, gestand zwar zu, dass die Einheiten Moon Dust und Blue Fly ehemals existierten, aber wegen mangels Einsatzmöglichkeiten aufgelöst wurden. Wörtlich: "Obgleich Raumobjekte und Trümmer gelegentlich von Bürgern der USA gemeldet und geborgen werden, um schließlich in die Hände von USAF-Personal zu gelangen, läßt dies es nicht zu, hierfür ein spezielles Geheimdienst-Team einsatzbereit zu halten."

 

Tatsache ist auch, das man ab August 1955 begann diese Ballons als Ziele für radargesteuerte ´air-to-air missiles´ zu verwenden, wodurch so manche Story über Raketenbeschuß von einer Fliegenden Scheibe am Himmel erstmals für uns eine neue Wendungen bekommt. Ab 1960 wurden diese Ballons auch zu Tests von Teilen des ersten US-Fernaufklärungs-Satelliten eingesetzt, wieder von der Holloman AFB aus gestartet. In den 60er, 70er und 80er Jahren wurden derartige Stratosphärenballone von vielerlei Abteilungen der US-Regierung, des Militärs und der Wissenschaft eingesetzt und an den unterschiedlichsten Orten auch weit außerhalb der USA aufgelassen. Ja, selbst viele NASA-Tests mit Teilen von Raumsondern, deren spezielle Eigenschaften bei atmosphärischem Wiedereintritt geprüft wurden, fanden über diese Ballons statt. ´´ Hierfür wurden spezielle "rapid recovery-teams" ausgebildet und bereitgestellt, was ganz besonders für die Arbeiten rund um das erste amerikanische Fernaufklärungs-Satelliten-System unter dem Kodenamen CORONA für das damals offiziell gar nicht existierende NRO galt! Man war ganz heiß darauf, die verbleibenden physikalischen Teile ganz schnell zu bergen und zu untersuchen, die als Payload hochgebracht und dann als Re-Entry zurückkamen. Dies hatte seinen Grund: Das amerikanische Programm hinkte mit zehn Fehlschlägen in den Jahren 1959 und 1960 den sowjetischen Gegen-/Parallel-Entwicklungen nach. Unter diesem Druck ist es sicherlich zu verstehen, wenn sich amerikanische Geheimdienste einen Teufel um internationale Vereinbarungen scherten, wonach man fremdes Fluggerät, welches über eigenem Territorium niederging, der jeweils dafür Besitzanspruch anmeldenden Nation wieder zurückgeben sollte. Ganz schnell holte man die fremden Kastanien aus dem Feuer, gerade auch im freundlich-gesonnenen Ausland, um sich der jeweils noch fremden Technologie (dazu zählen auch Materialkomponenten) anzunähern. Wie sich Fliegen weitgehendst unbemerkt über einen Kadaver hermachen, bekommt dann auch eine anderen ufologische Legende eine neue Kehrtwendung.

 

Eine Art Roswell-Crash auch in Deutschland?

 

Durch die Hintertüre machen dann Aktionen wie "Blue Fly" [sic!] in den Operationen von "Moon Dust" auch einen Sinn. Als Kommunikations-Geheimdienst war hier natürlich auch die NSA (National Security Agency) eingeklinkt, welche entsprechende Fundmeldungen von space object-crahs von im Ausland stationierten US-Botschaften handhabte, auch im Interesse der NASA (National Aeronautic and Space Administration). Entsprechende NSA-Dokumente weisen dies überaus deutlich auf! So ein Airgram des Außenministeriums, ausgegeben vom amerikanischen Konsul Monterrey in Mexico City. Konsol Monterrey hatte am 17.Februar 1967 den Bericht über ein unidentifiziertes Objekt, welches nahe General Teran (im Staate Nuevo Leon) nierging, durchgekabelt, um es an die NASA weitergeben zu lassen. Über das frühe NASA-Interesse in dieser Angelegenheit berichteten wir im gedruckten CR 243, womit das Gesamt-Thema einer deutlicheren Ausleuchtung in ihren Twilight-Zonen erfuhr. Der damalige, wir sprechen konkret von 1967, NASA-Direktor Kurt H.Debus, hatte in seiner "Managment Instruction" auch das Thema "Bearbeitung von Berichten über Sichtungen von Raumfahrt-Fahrzeugs-Fragmenten" aufgegriffen, um die entsprechenden Prozeduren in Gang zu setzen, mittels derer man derartiges Material auch in die NASA-Hände bekommen wollte. Auch wir Deutsche können in diesem Fall mitsprechen, wurde unser Land doch tatsächlich einmal Ziel eines Bergungseinsatzes - und, es ist noch nicht einmal so lange her. Erinnern wir uns an die Silvesternacht 1978 auf 1979, in der auch Lord Gainford "einen leuchtenden weißen Ball mit einer Spur von rot und einem weißen kegelförmigen Schweif" gesehen hatte. In dieser Nacht zog sich ein UFO-Flap von England bis nach Norddeutschland hin, der in Zusammenspiel mit dem ´UFO-Film´ von TV-Nachrichtenmann Quentin Fogarty im fernen Neu Seeland die UFO-Debatte weltweit zu einem neuen Höhepunkt führte, weil in Folge dieser Verwirrung sogar das britische "House of Lords" eine Art UFO-Krisensitzung einberief, weswegen sich dort gar ein UFO-Unterausschuß bildete, der eher unregelmäßig zusammenkam. Wir berichteten bereits. Hinzu kommt noch ein weiterer Faktor: Das Pentagon selbst hatte die UFO-Diskussion genau zu jener Zeit angeregt, weil es bisherige Geheimberichte freigab, wonach UFOs (beschrieben übrigens als "hubschrauberähnliche Gebilde" mit entsprechender und typischer Sound-Begleitung, was das für UFOs wohl waren?) über amerikanischen Atomwaffen-Silos im Jahre 1975 erschienen waren! Wie auch immer, uns interessiert hier zunächst einmal ein Deutschland betreffendes Detail. Agenturmeldungen nach, sei damals ein kegelförmiges UFO-Teil bei Nienburg im schneebedeckten Acker eingeschlagen, nachdem man vorher eine seltsame Lichterformation durch den Himmel rasen gesehen hatte. Die Regionalzeitung ´Die Harke´ berichtete am 9.Januar 1979 verblüffende Details, die wir bereits in unserer Dokumentararbeit "1990: UFOs - Das europäische Haus!" vorstellten.

 

Auf dem Feld des Bruchhagener Landwirts Friedhelm Schumacher schlug das UFO-Teil ein, um welches "sich zunächst die Polizei und jetzt andere zuständige Stellen" kümmerten. Gefunden worden war ein teilweise verglühter 10 kg schwerer Metall-Kegel, der von der Zeitung sogar noch fotografiert werden konnte, bevor er für immer aus der öffentlichen Sicht verschwand und man niemals mehr etwas davon hörte. Der Kegel bestand aus dunkelgrauem Metall, welches in einem Stück gegossen wirkte und am oberen Ende stark eingeschmolzen ausschaute: "Der an beide Seiten offene Kegel hat eine Höhe von etwa 110 Zentimetern, unen einen Durchmesser von 77 und oben von 30 Zentimetern. Die doppelte geriffelte Wandung hat einen Durchmesser von etwa fünf Millimetern." Spezialisten der nahen niederländischen Luftwaffe nahmen eine Strahlenmessung vor, "die dem Vernehmen nach negativ verlief". Man brachte das Objekt in der Zeitung sofort mit der damals berühmten amerikanischen Raumstation "Skylab" in Verbindung. Doch zeigte sich in der Ermittlung zu den UFO-Sichtungen, dass das fragliche Objekt zwar Teil eines Raumschiffs war, wenn auch von sowjetischer Seite her stammte: Dem Kosmos 1068! Somit kann man davon ausgehen, dass die "anderen zuständigen Stellen" weder das deutsche Militär noch das Braunschweiger Luftfahrt-Bundesamt waren, sondern militärisch-geheimdienstliche Regierungs-Aktivisten des US-Pentagons.Wie Niels N.von Haken (Reuter) am 15.Januar 1979 in z.B. der ´Franfurter Rundschau´ meldete, zeigte sich die Polizei wenig auskunftfreudig. Nachdem der Fund geborgen war, ging er zum Braunschweiger Luftfahrtbundesamt, was nach der dortigen Untersuchung mit dem Teil geschah, weiß seither niemand. von Haken kontaktierte in Bonn das Bundesinnenministerium sowie den Bundesforschungs-Minister über den Verbleib des Objektes, doch in Bonn wußte niemand bescheid. Unter dem Druck der Reuter-Agenturmeldung schob dpa am nächsten Tag die Erklärung aus Braunschweig nach, wonach der kosmische Findling Teil einer "Raketendüse" gewesen sei, was sicherlich auch stimmt. Was aber der Verbleibt des Obejektes anging, ist seither alles im Trüben verblieben. Man kann durchaus davon ausgehen, dass die Amerikaner sich das Teil geangelt haben.

 

Zehn Jahre vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion und des Warschauer Pakts stand die Welt gerade mittels einer wahnwitzigen Rüstungsspirale an der Wand und die Isolation des Riesenreichs unter dem russischen Bären war vollkommen wie nie zuvor, sodass natürlich der aktuelle und augenblickliche Entwicklungsstand sowjetischer Raumstreitkräfte Anlaß zur flotten Bergung des space debri gab. Und dabei war es den Verantwortlichen völlig schnurzegal, ob sie damit gegen internationale Verträge verstoßen, wir berichteten bereits im gedruckten CR 227 darüber: ALLES was mit MiIitär-, Luftfahrt- und Raumfahrt-Technologie im weitesten Sinne zu tun hat, fällt nicht nur in den Vereinigten Staaten unter den Sicherungsschirm der "nationalen Sicherheit", und um diese nationale Sicherheit zu gewährleisten, leistet man sich auch manchen Vertragsbruch, da seit Sputnik (Oktober 1957) das Rennen in den Weltraum nicht nur ein wissenschaftlich ausgetragen wurde, sondern ursächlich strategisch-militärisch vorangetrieben worden ist. Raketen befördern nämlich nicht nur Astronauten und wissenschaftliches Messgerät in den Kosmos, sondern auch Kriegsgerät, sprich Sprengköpfe! Im Zeitalter des Kalten Kriegs war natürlich der nukleare Sprengkopf die äußerste Bedrohung, die mittels Raketentechnologie einem potentiellen Feind den Garaus bereiten sollte und damit die Führungsstäbe in allen Lagern bittere Sorgen bereitete.

 

Wegen den Projekten ´Blue Fly´ und ´Moon Dust´: Brechen die USA Resolutionen der UNO ?

 

... In der ´United Nations General Assemby Resolution No.1962´ aus dem Jahre 1963, wird nämlich von allen Teilnehmern festgeschrieben, dass der Besitzanspruch von in den Raum geschoßenen Objekten und ihren Teil-Komponenten, die später dann in einem anderen Land der Erde auf ihrer natürlichen Bahn durch den erdnahen Weltraum und der Atmosphäre niedergehen, von der startenden Nation geltend gemacht werden kann und jene Nation, die die Teile hervon barg, diese zurückgibt. In einem speziellen UNO-Abkommen über die Nutzung des Weltraums wurde dies grundsätzlich noch einmal von den führenden Nationen bekräftigt. Einzige einschränkende Bedingung ist, dass der Staat, welchen den Verlust reklamiert, genau sagen kann, wo und was niederging. Dokumente, welche unter der FOIA aus dem Außenministerium herauskamen, weisen auch die weitestgehende Einhaltung dieser UNO-Entschlüße nach, aber es gibt auch nachgewiesene Ausnahmen, über die man gerne schweigt. Wäre alles klar und sauber, dann bräuchte man z.B. den ATIC auf der Wright-Patterson AFB nicht.

 

Dies ist der Punkt für Blue Fly und Moon Dust, warum es verborgen gehaltene "UFO"-Abstürze und Bergungs-Einsätze gibt. Es ging um sicherheits-sensitives Material, welches man nicht zurückgeben wollte. Deswegen auch das Schweigen, bitte schön - das Cover-Up. Keine Regierung will ja ihr Gesicht verlieren und zugestehen, internationale Verpflichtungen nicht eingehalten zu haben. Das Dilemma ist deutlich: Hier internationale Beschlüße, die man selbst getragen und ratifiziert hat, dort nationale Sicherheitsinteressen! Verletzungen internationaler Gesetze werden in Kauf genommen, aber nicht an die große Glocke gehängt. Im Fall von Kecksburg (9.Dezember 1965) trug der KOSMOS-96 (gestartet am 23.November 1965) einen speziellen Schutzmantel für seinen Dummy-Sprengkopf, klar: Das Ding war zu wertvoll, um es den Russen im Zeitalter des Kalten Kriegs und der internationalen Hochrüstung zurückzugeben. In den Jahren 1977 und 1978 bereits gab es einige UFO-Forscher, die bei der US-Regierung betreffs Informationen zu einem "Projekt Mondstaub" anfragten. Die meisten daraufhin unter FOIA freigegebenen Unterlagen bezogen sich auf "herabgekommene Raumfahrt-Teile, die zumeist Besitz der Vereinigten Staaten waren". Aber: Es gab auch Operationen zu "ausländischem Raumfahrt-Material und Objekte unbekannter Herkunft". Hieran hat natürlich die Foreign Technological Division (FTD) ein Interesse. Blue Fly-Operationen werden als rasche Reaktionseinheiten, bestehend aus qualifiziertem Geheimdienst-Personal, verstanden, um unidentifizierte Flug-Objekte oder bekanntes Aerospace-Material des Sowjetblocks zu bergen, besonderes Interesse gilt hier natürlich Waffen-Systemen und ihren Komponenten! Am 12.März 1991 gab dann das Außenministerum 280 Seiten betreffs Projekt Mondstaub frei. Hier erfahren wir nun, dass im März 1968 die Regierung von Nepal vier Objekte barg, die vom Himmel gefallen sein sollen, eines davon war ein nasen- oder konusförmiges Objekt. Die amerikanische Botschaft wurde darüber informiert, da die nepalesische Regierung es wünschte, dass diese Teile an ihren Eigentümer zurückgegeben werden, entsprechend der bereits erwähnten UNO-Resolution. Die Amerikaner zogen die Teile ein und unterrichteten die Regierung von Nepal nicht über die Identität und Herkunft der Objekte. Genauso unbekannt blieb auch, wie die nepalesische Regierung in diesem Fall reagierte und unter welchen Umständen die USA das aufgefundene Material bargen. In einem Dokument der Defense Intelligence Agency (DIA) wird eine vermeintliche Satelliten-Bergung am 3.August 1967 im Sudan erwähnt. Hier wurde ein röhrenförmiges Teil von drei Tonnen Gewicht 50 Meilen vor Kutum geborgen. Und wieder war die DIA nicht bereit die Nationalät dieses Fundstücks zu identifizieren und bezog sich auf "das Interesse der nationalen Sicherheit". Freilich hörte auch die deutsche Öffentlichkeit nichts mehr über den Verbleib des geborgenen UFO-Kegels. In zwanzig oder dreißig Jahren könnte dieser für Deutschland fast einzigartige Vorfall zur Ausprägung einer eigenständigen "UFO-Crash von Nienburg"-Legende führen...

 

Brechen die USA Resolutionen der UNO ?

 

Schaut, was fällt vom Himmel nieder! Im UFO-Weltbild geht so mancher Fan davon aus, dass da konkrete Hardware herabfiel und in Bergungsoperationen geheimer Dienste und Einheiten abkassiert wurde. Dies geschieht in der Regel in aller Heimlichkeit und wird hauptsächlich von US-Behörden betrieben. Warum offenbart man uns nicht die volle Wahrheit? Erinnerungen an den angeblichen UFO-Crash von Kecksburg (Pennsylvania, 1965) kommen auf, was hat es mit Blue Fly und Moon Dust auf sich? Darüber haben wir schon einiges geschrieben und so manches Geheimnis aufgeklärt. Die UFO-Welt und die Geheimdienstwelt des James Bond sind doch grundverschiedenen, auch wenn gewiße Elemente der UFOLogie dies gerne übersehen und ganz im Gegenteil alles tun, um beide Fraktionen in einem Verschwörungs-Spiel einzubringen. Der amerikanische Spezialist für sowjetische Raumfahrt, Jim Oberg, sah so den Kecksburg-Fall als eine geheime Bergung des sowjetischen KOSMOS 96-Satelliten an. Warum eine geheime Bergung in diesem wie in anderen Fällen?

 

ALLES was mit MiIitär-, Luftfahrt- und Raumfahrt-Technologie im weitesten Sinne zu tun hat, fällt nicht nur in den Vereinigten Staaten unter den Sicherungsschirm der "nationalen Sicherheit", und um diese nationale Sicherheit zu gewährleisten, leistet man sich auch manche Schweinerei. Entweder testet man Nuklearmaterial an Menschen, führt Drogen-Experimente an Unwissenden aus, schafft im PAPERCLIP-Programm NAZI-Techniker aus Deutschland weg (der Vatikan half mit), oder man bricht internationale Verträge wenn es zum eigenen Vorteil dient. UFOs dienen gelegentlich auch als Mantel zur Verdeckung militär-technologischer Operationen, siehe so einige russische Fälle (Petrozavodsk, 1977). Unserem Vorstellungsbild nach diente auch ROSWELL als Cover für ein fehlgeschlagenes US-Experiment, dem Niedergang eines zur Aufklärungssonde umfunktionierten SKYHOOK-Ballon. Kommen wir aber nun zum Kern unseres Vorwurfs. In der United Nations General Assemby Resolution No.1962, aus dem Jahre 1963, wird nämlich von allen Teilnehmern festgeschrieben, dass der Besitzanspruch von in den Raum geschoßenen Objekten und ihren Teil-Komponenten, die später dann in einem anderen Land der Erde auf ihrer natürlichen Bahn durch den erdnahen Weltraum und der Atmosphäre niedergehen, von der startenden Nation geltend gemacht werden kann und jene Nation, die die Teile hervon barg, diese zurückgibt. In einem speziellen UNO-Abkommen über die Nutzung des Weltraums wurde dies grundsätzlich noch einmal von den führenden Nationen bekräftigt. Einzige einschränkende Bedingung ist, dass der Staat, welchen den Verlust reklamiert, genau sagen kann, wo und was niederging. Dokumente, welche unter der FOIA aus dem Außenministerium herauskamen, weisen auch die weitestgehende Einhaltung dieser UNO-Entschlüße nach, aber es gibt auch nachgewiesene Ausnahmen, über die man gerne schweigt.

 

Wäre alles klar und sauber, dann bräuchte man z.B. den ATIC auf der Wright-Patterson AFB nicht. Dies ist der Punkt für Blue Fly und Moon Dust, warum es verborgen gehaltene "UFO"-Abstürze und Bergungs-Einsätze gibt. Es ging um sicherheits-sensitives Material, welches man nicht zurückgeben wollte. Deswegen auch das Schweigen, bitte schön - das Cover-Up. Keine Regierung will ja ihr Gesicht verlieren und zugestehen, internationale Verpflichtungen nicht eingehalten zu haben. Das Dilemma ist deutlich: Hier internationale Beschlüße, die man selbst getragen und ratifiziert hat, dort nationale Sicherheitsinteressen! Verletzungen internationaler Gesetze werden in Kauf genommen, aber nicht an die große Glocke gehängt. Im Fall von Kecksburg trug der KOSMOS-96 einen speziellen Schutzmantel für seinen Sprengkopf, klar: Das Ding war zu wertvoll, um es den Russen im Zeitalter des Kalten Kriegs und der internationalen Hochrüstung zurückzugeben. Dazu braucht man aber keine verqueren Spinnereien zu Worte bringen und auch nicht die ufologische Paranoia anzuheizen, es reicht schon aus, die Welt zu sehen und zu kennen wie sie ist...

 

Clifford E.Stone (Autor des Buches: "UFOs: Let the Evidence Speak for Itself") hatte auf dem MUFON-Symposium 1992, in Albuquerque, etwas über seine Ermittlungen in Sachen Operation Blue Fly kund zu tun, da er sich in den letzten Jahren speziell mit sogenannten Bergungs-Programmen beschäftigt hat, die in UFO-Zusammenhang stehen mögen. In den Jahren 1977 und 1978 bereits gab es einige UFO-Forscher, die bei der US-Regierung betreffs Informationen zu einem "Projekt Mondstaub" anfragten. Die meisten daraufhin unter FOIA freigegebenen Unterlagen bezogen sich auf "herabgekommene Raumfahrt-Teile, die zumeist Besitz der Vereinigten Staaten waren". Aber: Es gab auch Operationen zu "ausländsichem Raumfahrt-material und Objekte unbekannter Herkunft". Hieran hat natürlich die Foreign Technological Division (FTD) ein Interesse. Blue Fly-Operationen werden als rasche Reaktionseinheiten, bestehend aus qualifizierten Geheimdienst-Personal, verstanden, um unidentifizierte Flug-Objekte oder bekanntes Aerospace-Material des Sowjetblocks zu bergen, besonderes Interesse gilt hier natürlich Waffen-Systemen und ihren Komponenten! Am 3.Mai 1990 erklärte die USAF gegenüber Stone, zwei Dokumente des Luftwaffen-Geheimdienstes zu besitzen, diese seien aber im Interesse der nationalen Sicherheit klassifiziert und können nicht freigegeben werden. Am 12.März 1991 gab dann das Außenministerum 280 Seiten betreffs Projekt Mondstaub an Stone frei. Im Anhang wurde erklärt, es gäbe weitere 38 Dokumente, die aber unter der Obhut anderer Behörden ständen.

Hier erfahren wir nun, dass im März 1968 die Regierung von Nepal vier Objekte barg, die vom Himmel gefallen sein sollen, eines davon war ein nasen- oder konusförmiges Objekt. Die amerikanische Botschaft wurde darüber informiert, da die nepalesische Regierung es wünschte, dass diese Teile an ihren Eigentümer zurückgegeben werden. Die Amerikaner zogen die Teile ein und unterrichteten die Regierung von Nepal nicht über die Identität und Herkunft der Objekte. In einem Dokument der Defense Intelligence Agency (DIA) wird eine vermeintliche Satelliten-Bergung am 3.August 1967 im Sudan erwähnt. Hier wurde ein röhrenförmiges Teil von drei Tonnen Gewicht 50 Meilen vor Kutum geborgen. Und wieder war die DIA nicht bereit die Nationalät dieses Fundstücks zu identifizieren und bezog sich auf "das Interesse der nationalen Sicherheit".

 

Die Express-Mission

 

Nach dem Zusammenbruch der UdSSR und nach Beendigung des ´Kalten Kriegs´ veränderte sich auch hier schnell die Situation. Re-Entrys verloren das militärisch-geheimdienstliche Interesse. In der Nacht vom 15.auf den 16.Februar 1995 startete vom japanischen Space-Center Kagoshima eine Rakete auf einer Mission an der Deutschland, Japan, Rußland und Australien beteiligt waren. Das Unternehmen hieß schlichtweg "Express" und stand für "Experiment reentry space system", um Phänomene beim Wiedereintritt einer Kapsel in die Erdatmosphäre zu studieren. Dafür wurden an der Kapsel eine von den Deutschen entwickelte Schutzkachel angebracht, um zu testen, ob das keramische Material den extremen Hitzeentwicklungen beim Wiedereintritt in die Atmosphäre standhält. Finanziert wurden die Experimente von der Deutschen Agentur für Raumfahrtangelegenheiten (DASA). Der Zusammenbau der Express-Kapsel und die Integration der verschiedenen Experimente lag als Systemführer bei der DASA in Bremen. Zum erstenmal in der Raumfahrtgeschichte wurde russische Hardware, die Kapsel stammte aus dem Saljut-Programm, eingekauft. "Nur durch diese Kooperation mit den Russen waren wir in der Lage, Express in nur 18 Monaten startklar zu machen", führte Sami Gazey, Leiter der Orbital Systeme bei der DASA aus. 30 Millionen Mark kostete Express auf deutscher Seite, weitere 30 Millionen brachten die Japaner auf. Doch die Hoffnungen der Ingenieure fanden ein jähes Ende.

 

Durch ein technisches Problem an der zweiten Raketenstufe erreichte die japanische Rakete des Typs M-3 SII nicht die geplante Höhe von 250 km. Den Wissenschaftlern gelang es noch, innerhalb der zweiten Erdumkreisung den Computer und die Meßinstrumente an Bord der Kapsel zu aktivieren. Danach brach der Kontakt zu Express aber endgültig ab. Statt einer planmäßigen Landung nach fünf Tagen in einem Wüstengebiet glaubte man Express im Meer versunken. Um so größer war die Überraschung, als ein dreiviertel Jahr später eine erstaunliche Meldung aus Ghana eintraf. Am 3.Februar 1996 meldete nämlich die ´Ghana Times´eine UFO-Landung: "Unbekanntes Objekt mit orangefarbenen Fallschirm landete letzten Donnerstag im Gebiet des West Mamprusi Distriktes nahe Kotorigu. Der Fallschirm an dem Objekt hat eine russische Aufschrift." Die Bewohner des Dorfes Kotorigu, eine gute Tagesreise vom westafrikanischen Tamale entfernt, fanden den Besucher aus dem All dort wo sonst nur roter Staub und ein paar Bäume und Sträucher zu finden sind. Der Dorfälteste benachrichtige so die Polizei und die Sache nahm ihren Lauf bis zur Einschaltung der Luftwaffe, die fünf Tage später vor Ort erschien während der Sohn des Dorfältesten solange das UFO bewachte. Captain George Aryeetey von der Ghana Airforce barg mit einem Trupp das unbekannte Objekt und brachte es zum Militärflughafen Tamale, wo es im einzigen Hangar untergebracht wurde, da man sonst nichts damit anzufangen und einzuordnen wußte. Ein britischer Journalist bekam so von der Sache Wind, brachte die Story in die Zeitung und so erhielten schließlich die Verantwortlichen in Deutschland den entscheidenen Wink. Durch etliche Rücksprachen erwies sich das UFO tatsächlich als die verschollen geglaubte Express-Kapsel! Die DARA schickte schließlich so ein Expertenteam nach Ghana, um die Express zu identifizieren, die in einem relativ guten Zustand erhalten geblieben war und im März 1996 dann nach Deutschland überführt wurde.

 

Die NASA und die UFOs, ein seit vielen Jahren nicht mehr wegzudenkendes Thema in der UFOlogie. Nun druckte die Sonderausgabe ´The Unopened Files´ vom britischen "UFO Magazine" ein Dokument ab, welches von niemanden anderen als NASA-Direktor Kurt H.Debus am 28.Juni 1967 für das "John F.Kennedy Space Center" der NASA als "Managment Instruction" zum Thema "Bearbeitung von Berichten über Sichtungen von Raumfahrt-Fahrzeugs-Fragmenten" verfaßt worden war! Auf jeden Fall bedeutsam ist der Umstand, das erst mit dieser Anweisung, Prozeduren zur Handhabung von Sichtungsberichten zu Objekten "wie Fragmenten oder Komponenten-Teile von Raumfahrzeugen, die dem Beobachter bekannt sind oder als solche von ihm angenommen werden" in Gang gebracht wurden. Hierbei geht es zunächst klipp und klar um irdisches Raumfahrtmaterial, aber auch um "Berichte von Objekten, die nicht mit Raumfahrzeugen verbunden sind." ("Included are reports of sightings of objects not related to space vehicles.") Das John F.Kennedy Space Center der NASA (KSC) gab diese Anweisung an alle "organisatorischen Elemente" der Raumfahrtbehörde aus. Damit wurde befohlen, dass das KSC sofort über alle gemeldeten Sichtungen von Raumfahrzeug-Fragmenten und anderen derartigen "unidentifizierten Flug-Objekten" zu informieren ist.

 

Unter der "Definition" erfahren wir, um was es der NASA geht. Vor allem um Fragmente oder Komponenten von Raumfahrzeugen, die auf der Erdoberfläche eingeschlagen sind. Als UFO verstand man dort "ein unidentifiziertes Objekt, welches in der Atmosphäre beobachtet wurde". Jubel, Jubel ist nun bei den UFO-Enthusiasten angesagt, weil sich hier die NASA deutlich in das Aufgabenressort der USAF und ihrem Projekt Blaubuch ungefragt einmischte. Das KSC richtete bei der KSC Scheduling Branch im Test Support Managment Office, unter Telefon 857-3013, eine entsprechende Hotline ein. NASA-Personal, welches mit derartigen Berichten konfrontiert werde, sollte "auf keinen Fall über die Herkunft des gemeldeten Objektes mit dem Berichterstatter diskutieren". Nach der Meldung wird das KSC die nächste Militär-Basis kontakte, um deren Einschätzung über den Wert der Sichtung zu erhalten. Gleichfalls würden Kontakte zu den entsprechenden Polizeibehörden durchgeführt, um den Bericht bewerten zu können. Klipp und klar wurde angeordnet, dass die Medienanfragen diesbezüglich an die KSC-Public Information Branch zu übermitteln sind und der Senior Scientist einzuschalten sei, der das "space vehicle fragment sighting program" überwacht und alle entsprechenden Anordnung verteilt, die dazu notwendig sind, um eine wissenschaftliche Untersuchung der geborgenen Teile durchführen zu können. Klare UFO-Berichte seien an den Patrick AFB-Kommandoposten unter der Telefonnummer 494-7001 weiterzugeben.

Uns scheint dies keinerlei klare Auskunft darüber zu sein, dass die NASA geheime UFO-Material-Ermittlungen durchführte, auch wenn wir, zugegebenermaßen, bisher nicht ganz klar die Affäre durchschauen. Grundsätzlich war das UFO-Programm der USAF und von ihrem Projekt Blaubuch getragen worden, sodass eine "Doppelgleisigkeit" kaum vorstellbar ist. Viel eher scheint es uns, als habe Debus hier unglückliche Formulierungen gefunden. Klar ist auf jeden Fall, dass die erste Priorität genau definiert wurde: Zurückkehrende Teile von irdischen Raumfahrtmissionen zu bergen, wobei deutlich nirgends definiert ist, dass dies nur amerikanisches Material beinhalten soll. Der Kalte Krieg tobte und die Kuba-Krise war noch längst nicht vergessen zu jenem Zeitpunkt. Das "Wettrennen" zum Mond hatte gerade eingesetzt, die Unsicherheiten über die Fortschritte der sowjetischen Raumfahrt waren in den USA gewaltig und ein Gesichtsverlust bei einem russischen Treffer stand im Raume. Unter diesem historischen Blickwinkel müßen wir wohl diese Anweisung von Debus sehen, jedenfalls solange, bis anderswärtige Informationen dies widerlegen sollten. Sicherlich hatte die NASA ein sehr großes Interesse, mehr über die Entwicklung der sowjetischen Raumfahrt zu erfahren, welche hinter dem Eisernen Vorhang einmal mehr keine genauen Einschätzungen erlaubte. Aufgrun des deutlichen Umstandes, wonach jegliche Raumfahrt-Aktivitäten nur im Luftraum auf globaler Ebene geschehen können und parallel einher Versager zu erwarten sind, muß natürlich erwartet werden, das auch sowjetisches Raumfahrtgerät versagt und als Folge daraus einmal auf amerikanischen Grund und Boden bzw auf amerikanischen Einflußgebiet niedergeht. Geo-strategische Politik schlägt hier durch. Zudem verstecken sich hinter UFO-Berichten gelegentlich auch immer wieder Re-Entrys von (irdischem) Raumfahrtmaterial, sodass diese Erkenntnis höchst wahrscheinlich von Debus eingebracht wurde, wenn er von UFOs sprach.

Die Meldung von konkreten UFO-Berichten an die naheliegende (davon gehen wir einfach mal aus, weil keine andere telefonische Vorwahlnummer angegeben wurde!) Patrick AFB deckt sich dann wieder mit den USAF-Befehlen, wonach örtliche UFO-Berichte an die nächstliegende USAFB weiterzugeben sind. Dies weist auch nach, dass die NASA nicht ursächlich an UFO-Meldungen im breitesten Sinne interessiert war und es damit eine klare Linie bis zu den Entwicklungen in heutigen Tagen gibt. Bis jetzt halten wir es unverantwortlich, der NASA daraus einen Strick zu drehen.

 

Der Tarija-Zwischenfall

 

UFO-Crash 1978 in Bolivien? Geheime Eingreiftruppe namens "Project Moon Dust" oder "Operation Blue Fly" im Bergungs-Einsatz? Antonio Huneeus stellt uns im "UFO Universe" vom Winter 1994 seine bisher unveröffentlichen Nachforschungen zu einem vermeintlichen UFO-Crash im südamerikanischen Bolivien vor.

 

Wir schreiben den 6.Mai 1978, es ist gegen 16:30 h. In einer weiten Zone hören Tausende von Menschen einen gewaltigen Explosionsknall vom Himmel her, in einem 120 Meilen langen Korridor erzittern durch diesen Überschallknall die Fenster, kurz darauf zieht ein verschiedentlich als Fliegende Zigarre oder als Fliegende Untertasse dargestelltes Feuergebilde mit langem Schweif dahin und geht in den Bergen von El Taire, örtlich bekannt als Cerro Bravo, nieder. Je nach Aussprache des Wortes gab es verschiedene Darstellungen in den Zeitungen des Kontinents über den Namen der Örtlichkeit: El Zaire, Saire, Salle und Oaire. Dies führte zu einiger anfänglicher Verwirrung. Die meisten Blätter waren sich einig, dass das Objekt in Bolivien herabstürzte, während die im argentinischen Buenos Aires den Himmelsbesucher für sich beanspruchten und ihn in "Bolson de los Fantasmas" nahe Oran in der Provinz Salta niedergehen ließ, aber egal - diese Örtlichkeit existiert sowieso nicht.

 

Wilde Spekulationen erschienen in den Zeitungen und breiteten sich wie ein Buschfeuer in der Bevölkerung aus. Einmal schrieb man von einem "Meteoriten" oder "Aeroliten", der als glühender Feuerball durch den Himmel blitzte; dann war es ein "zylindrisches Objekt" und ein "metallisch aussehendes OVNI"; tags darauf war es eine Raumkapsel ähnlich der von Apollo. Ein und das selbe Objekt und Geschehen wurde unterschiedlich von den vielen Zeugen dargestellt, wieder einmal. Die Sache wurde jedoch noch komplizierter: Der seriöse argentinische UFO-Forscher Robert Banches wies darauf hin, dass der bolivianische Crash einher ging mit der Meldung über "UFO-Flotten", die man in Argentinien am Tag zuvor beobachtet hatte und beide Ereignisse zufällig mit dem Maxima des Eta Aquarids-Meteorschauer einhergehen. Es ist recht plausibel, dass die Erklärung dieser Geschehnisse hiermit gefunden wurde.

 

Verwirrt beginnt die Jagd nach einem himmlischen Phantom...

 

Streifen der 20.Polizeiabteilung für Grenzsicherung in Oran, Argentinien, rückten aus, um entlang des Bermejo-Flußes nach Spuren des Niedergangs zu suchen, da man annahm, es sei hier abgestürzt. Ein Schwarm von Journalisten fiel dann über die Provinz her und folgte den Grenzpolizisten ins unwegsame Gebiet, da Hunderte den "Feuerball" hier niedergehen gesehen haben wollen. Viele der Zeugen beschrieben das UFO als ein künstlich ausschauendes, leuchtendes Raumobjekt, was natürlich dem Ganzen einen Hauch des Geheimnisses gab. Schließlich gab es ja zudem die Möglichkeit, dass das Objekt ein geheimer sowjetischer Satellit war, da die US-Regierung sich hinsichtlich dieser Möglichkeit ausschwieg. Gleichsam aber wurde die US-Botschaft und der Verteidigungs-Attacheé in La Paz angeblich aktiv und leitete alle Maßnahmen ein, um "Project Moon Dust" und "Operation Blue Fly" wirken zu lassen. (Forscher Clifford Stone brachte hierzu ein Buch namens UFOs: Let the Evidence Speak for Itself heraus.)

 

Allein 500 Zuschauer bei einem Fußballspiel blickten zum Himmel auf, nachdem sie den Donner gehört hatten und nun einen leuchtenden Blitz sahen, an dessen Spitze ein ovales, metallisch anzuschauendes Objekt über Aguas Blancas dahinschoß und einen mehrfarbigen Schweif hinter sich herzog. Augenzeugenberichte gingen bei lokalen, regionalen, überregionalen und ausländischen Reportern und Zeitungen, bei der bolivianischen Luftwaffe und an der Universität von Tarija ein. Als Aufschlagspunkte kamen Padcaya und La Mamora ebenso in Betracht. Velez Orozco, ein Ingenieur, zählt wegen seiner Ausbildung und seines Berufs zu den sogenannten "besseren Zeugen"; er beschreibt sein UFO als ein zylindrisches Objekt, welches von Blitzen begeleitet wurde. Er schätzte es auf vier Meter im Durchmesser und von konischer Frontgestalt. Hier taucht wieder das Phänomen der Wahrnehmungs-Psychologie auf: Bei ähnlichen, auch gerade deutschen Fällen (!) stellten wir fest, dass selbst nur tatsächlich als feuerballartiges Lichtspektakel wahrzunehmende Himmelserscheinungen von technisch-hochgebildeten Zeugen in ihrer Vorstellungswelt interpretiert und daraus projiziert dargestellt werden - die Neigung, dann raketenartige oder UFO-mutterschiffartige Gebilde wiederzugeben, hat mit dem beruflichen Profil und Einfluß zu tun. Erstaunlicher Weise sind es jetzt gerade diese "präzisen" Aussagen von "guten Zeugen", welche dienlich sind, um den ganzen Spuk extrem zu verwirren! Eigenartig ist dabei, dass diese fundamentale UFO-Erkenntnis von den meisten UFOlogen ignoriert wird, gerade auch von jenen, die das Aushängeschild "wissenschaftlicher UFOloge" vor der Tür plazieren.

Mitunter war es die Aussage von Ingenieur Orozco, dass der Sturmlauf zur Jagd auf das UFO begann: Die bolivianische Luftwaffe schickte drei alte einmotorige Klapperkästen vom Typ AT-6 (welche bereits im 2.Weltkrieg dienten) ins Gebiet des vermeintlichen Crashs rund um den El Taire. Eine erste Expedition von bolivianischen Forschern erbrachte nichts, was aber die argentinische Boulevardzeitung "Clarin" (die ja geradezu ein Quell latainamerikanischer UFO-Abenteuer ist und eine bunte Mischung zwischen BILD & "Neue Spezial" zu sein scheint) nicht hinderte am 14.Mai zu schreiben, dass man das mysteriöse Objekt geborgen habe. Dazu zieht man eine autoritäre Stimme herbei: Den Polizeichef von Tarija, der gesagt haben soll: "Wir haben das Objekt gesehen, aber wir durften es nicht untersuchen. Es war ein metallisch-grauer Zylinder, vier Meter lang und mit einigen Einbuchtungen. Niemand weiß derzeit, was sich darin verbirgt, man wartet gespannt auf die Ankunft einer NASA-Kommission mit ihren technischen Experten." Clarin legte auch gleich die Skizze jenes Körpers bei, die verdammt nach einer amerikanischen Apollo-Raumkapsel ausschaut. Konsens schien es zu sein, dass das Objekt ein Satellit war, wodurch man sich an den Kosmos-954 erinnerte, der Monate zuvor am 24.Januar 1978 im nördlichen Kanada niedergekommen war und das Aufschlagsgebiet atomar verseuchte. Schnell ging in südamerikanischen UFOlogen-Zirkeln das Gerücht die Runde, dass das Objekt von der bolivianischen Luftwaffe geborgen und in Sicherheit gebracht wurde. Clarin heizte diese gespannte Atmosphäre der ´nichts-genaues-weiß-man´- und ´gefunden hat man bisher nix´-Behauptungen an und infizierte andere Blätter. Zwei NASA-Experten, Colonel Robert Simmons und Major Johne Heise, seien nach Tarija gekommen. Ihre geheime Mission: Das Objekt aufgreifen und mitnehmen, um es mit einer USAF Hercules C-130-Frachtmaschine abzutransportieren, die bereits in La Paz warte, um den Findling in die Vereinigten Staaten zu bringen.

 

Natürlich hat die amerikanische Botschaft in La Paz vehement diese Zeitungs-Story zurückgewiesen. Ernesto Uribe, Chef des Informationsdienstes an der Botschaft, erklärte gegenüber der Presse, dass man keinen Satelliten gefunden habe: "Ich weiß nicht wer diese Story erfunden hat, daran ist überhaupt nichts wahr. Es stimmt auch nicht, dass man NASA-Techniker deswegen herschickte, und sie werden auch gar nicht kommen." Die Zeitungsstory wurde von einem Bild begleitet, welches zwei Amerikaner in militärischer Kleidung zeigt; sie tragen schwarze Uniformen und scheinen sich vor der Kamera verdecken zu wollen. Inzwischen freigegebene Dokumente zeigen auf, dass die Herren Simmons und Heise vom Verteidigungs-Attacheé der Botschaft in La Paz kamen und zusammen mit bolivianischen Luftwaffen-Offizieren als Teil des "Moon Dust"-Projekt nach Tarija flogen.

 

Das Geheimnis von Mondstaub

 

"Moon Dust" hat sein HQ bei der Foreign Technology Division (FTD) auf der sagenumwobenen Wright-Patterson AFB in Dayton, Ohio, Sitz des ehemaligen UFO-Projektes Blaubuch. Tatsächlich ist die Verbindung zwischen Raumfahrt-Missions-Niedergängen und UFO-Abstürzen selbst innerhalb der Luftwaffe wenig bekannt; hierzu gibt es übrigens ein interessantes Memorandum vom 3.November 1961 mit dem Thema AFCIN Intelligence Team Personnel. Das Dokument beschäftigt sich mit der Notwendigkeit, "qualifiziertes Personal für das AFCIN (Air Force Command Intelligence)-Team" bereitzustellen, welche aus Linguisten, Technikern, Optikern und Fliegern zusammengesetzt ist. Zu Beginn des Memos wird erklärt, "dass dieses Personal neben ihrem Stabsdienst in Friedenszeiten auch als Nachrichtendienstpersonal zur Unterstützung solcher Luftwaffen-Projekte wie Moondust, Blue Fly und UFO bereitsteht, genauso wie für andere AFCIN-geführte ´quick reactions projects´ für welches deren Fähigkeiten benötigt werden." Das Dokument führt dann die "Definitionen" für jene Projekte aus. Wie wir bereits wissen wurde das UFO- oder Bluebook-Programm unter die Dienstanweisung AFR 200-2 gestellt. "Operation Blue Fly ist einzurichten, wenn es darum geht FTD-Material für Moon Dust oder andere Bereiche von großem technisch-nachrichtendienstlichem Interesse zu transportieren. Das USAF-Hauptquartier richtete Project Moon Dust ein, um herabgekommene ausländische Raumfahrzeuge ausfindig zu machen, zu bergen und sicher abzutransportieren", heißt im Moon Dust-Dokument. Während das UFO-Projekt offiziell 1969 abgeschloßen wurde, arbeitete Moon Dust aktiv noch im Jahre 1978. Clifford Stone geht davon aus, dass die Projektnamen Moon Dust und Blue Fly 1981 geändert wurden - einhergehend mit der öffentlichen Bekanntwerden dieser Programme. Unter neuen Namen sind die Projekte weiterhin im Einsatz.

 

Mindestens zwei weitere Bundesbehörden sind für gewöhnlich in dieser Art von schnellen Bergungs-Operationen involviert. Aufgrund ihrer Natur und ihres Verantwortungsgebietes als nationale Raumfahrtbehörde wird die NASA routinemäßig über solche Ereignisse informiert. Kopien von "unklassifizierten" Telexnachrichten betreffs Abstürzen aus dem Raum führen sechs wichtige NASA-Einrichtungen von fast 40 insgesamt aufgeführten Stellen auf. Darunter alle Arten von militärischen und geheimdienstlichen Kommandoeinrichtungen, darunter auch FTD auf Wright-Patterson. Geschehen solchen Ereignisse im Ausland, dann schaltet sich auch das Außenministerium ein. "State Airgram A-6343 vom 25.Juli 1973" weist die Verantwortlichkeit von US-Botschaften im Ausland dementsprechend an und dies wird auch in Moon Dust-Nachrichten betont, aber die Inhalte dieser Telexnachrichten sind weiterhin klassifiziert.

 

Zurück zu unserem aktuellen Fall. Robert Pratt war damals Reporter für den "National Enquirer" und bekam den Auftrag, diesem Geschehen nachzugehen. Die Ergebnisse, die er einbrachte, ließ die Redaktion den Fall vergessen und dies will schon etwas bedeuten. Pratt jedoch stellte schließlich seine Ergebnisse in einem UFO-Magazin aus Rio de Janeiro, "OVNI Documento", vor. Hiernach erreichte er Ende Mai 1978 das Gebiet des vermeintlichen Absturzes und besuchte im September 1979 es nochmals. Er stellte bald fest, dass zahlreiche Informationen falsch waren: Weder wurde jemals das Gebiet vom Militär abgesperrt, weder wurde ein Objekt jemals von der NASA oder sonstjemanden geborgen, noch hatte eine Hercules irgendetwas aufgeladen und es gab keine Verheimlichung. Das Absturzgebiet selbst liegt völlig isoliert und abgelegen, ist schwer zugänglich - nur mittels schweren Hubschraubern, solche wie der CH-47, könne man überhaupt dorthin vordringen. Pratt hatte insgesamt vier Wochen im Gebiet verbracht, sieben Tage allein an der Crash-Stelle selbst. Aber niemals fand er jemanden, der sich an Hubschrauber-Operationen etc erinnern konnte, noch nicht einmal irgendwelche Fremde (gemeint sind Nicht-Ortsansäßige) hatte man damals zu Gesicht bekommen, abgesehen von Pratt selbst und einigen wenigen Reportern aus Argentinien und Bolivien. Insgesamt gab es drei Expeditionen, um die Absturzstelle zu erreichen: eine organisiert von der Tarija-Universität, eine von bolivianischen Luftwaffen-Offizieren und die von Pratt. Die erste Expedition war 13 Tage lang unterwegs gewesen, erreichte jedoch nicht ihr Ziel, da sie für das unerwartet schlechte Terrain unzureichend ausgerüstet war. Die zweite Expedition stand unter Kommando von Major German Callejas. Pratt konnte nur wenige Stunden nach Rückkehr von Major Callejas ausführlich mit ihm sprechen: Dieses Team hatte nichts gefunden, außer vielleicht einige Flecken im Gelände, die verbrannt aussahen. Ein Krater von 100 m Durchmesser und nur 3 m Tiefe war anzutreffen, mehr nicht. Pratt´s erster Versuch war knapp vor dem Aufschlagsgebiet abgebrochen worden, wieder war das rauhe Terrain daran Schuld. Am 21.Mai gab das HQ der nordwestlichen Grenzpolizei-Region in einem Communique bekannt: "Das fragliche Objekt ist weiterhin nicht aufzufinden gewesen." Hiernach nannten die Zeitungen das Objekt "definitiv ein Meteorit".

 

Doch die ufologische Welt gibt keine Ruhe...

 

In Washington, DC machte sich inzwischen die FOIA-UFO-Lobby unter Citizens Against UFO Secrecy/CAUS an den Fall ran. Todd Zechel & der New Yorker Anwalt Peter Gersten ermittelten. CAUS rief die NASA an, wo Sprecherin Debbie Rahn antwortete: "Nein. Wir haben niemanden da runtergeschickt." Aber sie bestätigte, dass die NASA von dem Zwischenfall über das Außenministerium informiert worden war, die Nachricht kam von der US-Botschaft in La Paz. Als rief CAUS das State Department an und sprach mit Colonel Robert Eddington vom Bureau of Oceans, International Environmental and Scientific Affairs. Eddington erwies sich als hilfreich und bestätigte, dass sein Büro "Starts zurückverfolge" und er selbst all die wilden Zeitungsberichte kenne; jedoch besaß Eddington "keine erste Hand-Informationen wonach das Objekt tatsächlich auch existiere". Das Außenministerium war nicht imstande, den Niedergang mit einem Re-Entry von irgendeinem bekannten von NORAD (Nordamerikanisches Luftverteidigungs-Kommando in den Cheyenne Mountains bei Colorado Springs, Colorado) überwachten Raumereignis zu verbinden. Dies bestätigte bald darauf auch NORAD und Forscher James Oberg, ein NASA-Mitarbeiter, welcher sehr guten Zugang zu entsprechenden Aufzeichnungen besitzt und als Erz-Skeptiker sich mit solchen Sachen beschäftigt. CAUS stellte daraufhin eine weitere FOIA-Anfrage an das Außenministerium und nach der gewöhnlichen Zeit des bürokratischen Warte-Alltags kamen fünf Dokumente heraus. Die erste Meldung kam sonach vom amerikanischen Botschafter in Bolivien, Paul H.Boeker, der sich auf die Zeitungsmeldungen zu dem Crash bezog und das Ministerium darum bat, "über die entsprechenden Behörden nachzusehen, ob man etwas Licht auf die Natur des Objektes werfen könne". Andere Dokumente waren schlichtweg Abschriften von Radiosendungen, die der CIA-eigene Foreign Broadcast Information Service (FBIS) in Panama und Paraguay aufgezeichnet hatte. Darin wurde aber auch nicht mehr bekannt als aus anderen südamerikanischen Zeitungsmeldungen zu dem Vorfall.

Interessanter war da schon ein Telegramm vom 18.Mai, ehemals klassifiziert "Secret" und mit dem Namen des Außenministers Cyrus Vance versehen, wenn auch von Col.Eddington verfaßt. Hiermit wurden die Aussagen von Col.Eddington gegenüber CAUS nochmals bestätigt! Als nächstes ist eine Meldung des US Defense Attache Office (DAO) in La Paz vom 24.Mai interessant, welches eine "Moon Dust"-Nachricht an die Foreign Technology Division (FTD) auf Wright-Patterson und an das USAF-HQ im Pentagon schickte. Dieses Dokument trägt die Sicherheitsstufe "Confidential NOFORN", d.h. "Keine Weitergabe an Angehörige ausländischer Nationen". In diesem Papier wird bekannt, dass der Verteidigungs-Attacheé der Botschaft den Stabschef der bolivianischen Luftwaffe und den Kommandant der bolivianischen Armee kontaktierte. Beide gestanden zu, dass man Suchtrupps in das Gebiet geschickt hatte, aber keinerlei Objekt auffand. Über die Herkunft des Objektes wurde nur spekuliert.

 

Entgegen der sachlichen Auseinandersetzung wirkten wieder einmal UFOlogen. So auch der argentinische UFOloge und Journalist Pedro Romaniuk, der sich für die Theorie von der "außerirdischen Maschine" stark machte und jegliche Erklärung wie ein Meteorit, ein Satellit oder eine Rakete vorweg zurückwies. Typisch. Seine Gegenargumente sind, wenn überhaupt existent, schwach. Dazu kommt noch, dass man Romaniuk in Argentinien selbst kaum als ernsthaften UFO-Forscher versteht (auch wenn er sich als solcher ausgibt), sondern als quasi-mystischer Vertreter der extraterrestrischen Hypothese. Die Meteoriten-Theorie verbleibt sonach als der Favorit für eine Erklärung.

Quelle: CENAP Archiv

 

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