1.11.2025


9.05.2010
Psycho: Eine Welt, die von der Wissenschaft befruchtet und vom Aberglauben verdunkelt wird

Zuerst aber zur Auffrischung betreffs Erinnerung: "Legenden haben ein zähes Leben; sie sterben selten an der Wirklichkeit." - G.M.Trevelyan, Britischer Historiker
Im Laufe unseres allmählichen Übergangs von einer ländlichen zu einer städtischen Kultur im vorletzten Jahrhundert haben wir zunehmend unsere Fähigkeit verloren, die Natur zu verstehen, sie zu erleben und zu beschreiben. Der Naturforscher Edward Hoagland sagte dazu einmal: "Die Menschen verlieren die Fähigkeit, irgendeine Natur außerhalb ihrer eigenen ergründen zu können." Dies war die Ära, in der unsere Begnungen mit der Natur sich von schönen in bestürzende Erlebnisse verwandelten. In ganz alter Zeit war die Welt lebendig. Die Menschen sahen buchstäblich Dinge und in die Dinge hinein*; Stichworte: Deutung und Bedeutung, erschröckliche Himmelswunderzeichen. Nach dem Aberglauben gab es Omen überall. Z.B. kündeten sie als ´Vorboten´ den Wechsel der Macht oder die Götter an! Dies waren die {Himmels-}Zeichen der Zeit. So gab es Parallen in Märchen dazu, wo man die unverstandenen Naturwunder auch romantisch mystifizierte, heute haben wir die "Hypothese von den Aliens in UFOs" daraus ´modern´ gemacht, weil wir ja so fortschrittlich weiterentwickelt sind. Neo-UFOlogen betrachten dies unter dem Aspekt der "psychosozialen oder psychokulturellen Hypothese" und man wagt sich dort zu Recht deswegen in die Welt der Volkskunde und Anthropologie vor. Da haben wir mythisches Material, das an Qualität und Quantität genauso einmalig ist, wie heutzutage ´UFO-Zeugs´. In "Passport zu Magonia" machte auch Jacques Vallee die Tür auf und stellte schon die Vermutung über die ´Natur der UFOs´ an, weil er die Geschichte als solche durchforstet hatte und grundlegende Parallelen zwischen den "Luftbesuchern" in den Märchen und Legenden unserer Alten und der modernen Welle von UFO-Sichtungen mit "Wesen von anderen Welten" entdeckte.
* = Viele ungewöhnliche meteorologische Phänomene, die heutige UFOLogen als UFOs bezeichnen würden, schilderten die Menschen z.B. des Mittelalters und der frühen Neuzeit in ihren Chroniken und Flugschriften als fliegende Drachen. Wie UFO-Erscheinungn sind auch Sichtungen von Feuerdrachen ein multikausales Phänomen, das heißt, die als Feuerdrachen gedeuteten Erscheinungen konnten vielfältige Ursachen haben, wurden aber unter einem Begriff beschrieben.
Er fand bemerkenswerte Übereinstimmungen als Muster vor, die jeweils nur dem entsprechenden Zeitgeist ihrer Epoche ausgedeutet wurden. Nach langen Forschungen kam er zur Überzeugung, dass den "schillernden Gerüchten" (Jung nannte dies das "visionäre Gerücht") in inneres Gesetz innewohnt, das das Bewusstsein überall auf der Welt beeinflusst. Diese Art von innerem psychokultureller Mechanismus produziert Visionen, Glücksgefühle dabei, Entzücken und führt auch geistig das Erscheinen von Göttern und Göttinnen herbei, Zauberern und Feen, ´Geistführern´, ´Fliegende Untertassen´ und Außerirdische; jeweils abhängig von der Bildersprache ihrer Zeit und der jeweiligen gesellschaftlichen Stimmung und Kultur. Damit wurde Vallee recht bald in der Traditions- und konservativen UFOlogie abgebügelt, weil er das Großthema in eine gefährliche Zwischenwelt zwischen Wirklichkeit und Phantasie brachte und die ufologische Standard-Konzeption damit entwertete*, und geriet deswegen auch gerne in Vergessenheit. Dies war zu negativ für ein "physikalisches Nieten- und Bolzen-UFO-Phänomen", aber alles was der Mann positiv in dieser Richtung später deutete, ging für alle Ewigkeit in der UFOlogie als Unterstützung auf. Klar... - aber auch: Der ´Psychomotor´ des selektiven Exotik-UFO-Erhaltungsdenkens ist in der Szene vorherrschend. Korrektive Ideen, Geistesblitze und vernünftige Gedanken auf dem Boden der Tatsachen sind nicht gefragt und werden in die Verbannung geschickt, ausgeschlossen und wie aussätzig behandelt! Da muss man doch erkennen, dass dies zum ´Kicherfaktor´ in DER Wissenschaft betreffs UFOlogie führt, wenn man dort so nur einen neuen Aberglauben erhalten WILL und alles sich zurechtschnitzt bis das erwünschte Modell sich zeigt. UFOs sind somit das "kosmische Chamäleon" unserer Zeit geworden. Kein Wunder, wenn es da keinen wirklichen roten Faden gibt und untereinander abweichende Details mit zu vielen Deutungsmustern die Lage keineswegs für die Wissenschaft ´verführerisch´ machen, aber genau dies übt in der Pseudowissenschaft den Reiz aus.
* = Nach der folkloristischen UFOlogie-Vorstellung geht es bei ihren Thesen um eine objektive Richtigkeit, aber Vallee ließ dies außer acht und wurde deswegen abgestraft oder gründlich falsch verstanden, wenn es ´gut´ ging - wonach er quasi bewiesen hätte, das die Alien-UFOs und Aliens selbst schon immer auf der Erde sind und in der Geschichte mit ihrem Auftauchen belegt {fast wie wie eine Art zweiter Erich von Däniken wurde er so gehandelt}. Dies war aber nicht provokante Vallee´s Absicht & Ansatz gewesen, nur die der UFOlogie, die zweckdienlich dachte und sich nur den "physikalischen Nimbus ihrer Wissenschaft" erhalten wollte: Hier ging es ihm auch als Naturwissenschaftler aber um tiefergehende subjektive Wahrheiten als Ergebnis einer kreativen Interaktion des Menschen mit einer imaginierten Umwelt. Diese Bereicherung wollte er als Ausdruck des Menschseins begreiflich machen, als eine mytische Erfahrung die archetypisch verwurzelt ist und damit in uns schlummernd uralt. Eine lebendige Tradition unseres Volkes der Menschen! Die Produkte daraus hängen in ihren Deutungen nur von den Moden und Trends der Denkmodelle in ihrem Zeitgeist entlang der Zeitachse ab.
Wie CUFOS-Hendry in seinem nützlichen Leitfaden "The UFO Handbook" schrieb, "gab es für die weitaus meisten Sichtungen prosarische Erklärungen; sie stellten fehlerhafte Wahrnehmungen von natürlichen oder von Menschen geschaffenen Reizen dar." Z.B. wenn ein erfahrener Polizeibeamter (Achtung: ´Elitezeuge´ und ´Ich weiß doch, was ich sehe!´) den Planeten Jupiter für eine ´Fliegende Untertasse´ hält. Er berichtete auch davon, dass die ´USS Houston´ während des 2.Welktkriegs 250 Schuss auf die Venus abfeuerte, während der Artillerieoffizier herumbrüllte: "Verlängert den Feuerbereich...!" Man nahm an, dass das seltsame Licht am Himmel eines an einem Flugzeug der Japaner sei... Genau die selbe Situation trat bei Bomberangriffen der Amerikaner auf Japan ein, als man glaubte ´Foo Fighters´ zu begegnen und abschießen zu müssen und das Feuer auf die Venus eröffnete, die aber keine Kamikaze-Absichten weiter zeigte und sich auch in diesem Fall nicht wehrte. Eine weitere Geschichte kam vom FAA-Beamten vom Metropolitan Airport von Detroit, der Hendry fragte: "Wissen Sie, wie viele Male wir der Venus die Landebahn räumten, damit sie dort als ungemeldetes Flugzeug landen kann?"
Erschröckliche Himmels-Wunderzeichen: Dem Volksaberglauben der Lappländer zufolge wird das nördliche Polarlicht von Geistern erzeugt, die, wenn sie die Seelen der Verstorbenen durch das Himmelsgewölbe hindurch ins Jenseits begleiten, brennende Fackeln tragen... Umschalten auf unsere heutige Zeit: Ein Zeuge mag etwa einen Meteoren sehen, der in mehre Teile zerplatzt. Das Ereignis ist so nichts Ungewöhnliches, sondern nur für unserewn Beobachter, der vielleicht von Presseberichten in der Zeitung, nach denen in der Gegend UFOs gesehen wurden, den Meteor für etwas Außerordentliches halten. Natürlich sah er kein Raumschiff, doch er hat jetzt konditioniert durch die UFO-Meldung im Blatt die Lichter am dunklen Himmel (die ideale Tarnkappe für UFOs/IFOs) für eine Reihe von Bullaugen halten und das Raumschiff darum im Vorgang des Silhoutten-Tracking durch seine Kreativität ausgemalt haben, also selbst erschaffen. Diese doppelte Verzerrung der Realität durch den heutigen UFO-Zeugen (und mögliche weitere durch die Forscher, die die jeweilige Beobachtung in ihre eigene Terminologie übertragen) muss man stets vor Augen haben, wenn man eine Sichtuzng beurteilen will, sonst läuft man Gefahr 1) den Mythos nur auszubauen und 2) über seine eigene Füße zu stolpern. Und was begegnen wir hier? Eine Gleichsetzung kulturell verarbeiteter Erzählung und Wirklichkeit. Allein dies ist schon unheimlich genug!
Mystische Visionen aufgrund von Naturereignisse sind hier in einem Maße Allgemeingut, das wir modernen Menschen dies kaum nachvollziehen können, aber zur Ablöse haben wir unsere eigenen zeitgenössischen Mysterien entwickelt. Es scheint, dass unheimlich-wirkende Lichter am Himmel, bizarre Geschichten an der dünnen Linie zwischen Realität und Mystik sich in allen Kulturen im Laufe der Geschichte wiederholt ereignet haben und in der jeweiligen Kultur eine eigene wundersame ´Wirklichkeit´ in der Ausdeutung erfahren, die nur ´übernatürlich´ zu nennen ist. Der Mangel an echtem naturwissenschaftlichen Wissen ist dafür dann auch verantwortlich. Margaret Sachs als Herausgeberin von der "The Ufo Encyclopedia" (1981) kommentierte, dass der Glaube an bemannte Raumschiffe aus dem Weltraum nur aufgrund der Interpretationen wenig verstandener Phänomene bestehe, die "das 20.Jahrhundert als Weltraumzeitalter lieferte, und der Mensch das Bedürnis hat, an eine höhere Macht zu glauben". Diejenigen, die aus der Geschichte nichts lernen, sind dazu verdammt, erneut einem Irrtum zu verfallen, indem sie meinen, dass ihre Generation die unergründlichen Geheimnisse (Omen*) aller Zeiten besitze. Dabei wiederholt sich alles nur ´modern´-umgedeutet mit neuen Worten in eigener, zeitgemäßer und der jeweiligen Massenkultur angepassten Bildersprache! Die zur UFOlogie berufenen Menschen legen scheinbar viel mehr Wert auf das "Geheimnisvolle" und seinem Erhalt als "letztes Geheimnis der Welt", als auf Entschlüßelung als IFO. Die psychologische, soziologische Analyse vorzunehmen und den Komplex der menschlichen Wahrnehmung und Vorstellungkraft zu berücksichtigen ist da einfach nur unangenehm als ´Störfall´ wenn man auf die nächste Debatte zum nächsten ´Fliegenden Untertassen´-Absturzfall wartet, um endlich die Umfaller aus dem Weltraum ´nachzuweisen´.
* = Als 1938 ein Nordlicht über Deutschland aufflackerte, hielten es viele Zeugen davon für ein Kriegsomen - so lange ist dies noch gar nicht her. Die ´Spannung´ lag in der Luft. Am Vorabend des Ersten Weltkriegs führte die vergleichbare Situation zu einer Angst vor einer deutschen Invasion in Großbritannien dazu, dass dort deutsche Zppeline am Himmel gesichtet wurdn, obwohl nachweislich alle in Deutschland waren. manche Briten wollten sogar mit deutschen Luftschiffern gesprochen haben, die in England und Wales gelandet seien. Eine Untersuchungskommission des Militärs sammelte Zeugenberichte dazu ein. Das ´Zeppelinlicht´ am Himmel in der Dunkelheit erwies sich als der Planet Venus...
Die Engel und die Außerirdischen... - Wir kommen um sie nicht herum!
In seinem brillianten Werk "Angels: An Endangerd Species" hob Malcolm Godwin eine Reihe von Parallen zwischen Engeln und Außerirdischen hervor, zu denen unter anderem folgende gehören: Beide existieren im inneren und äußeren Weltraum und sind kraft ihrer Nähe zu Gott überlegene Wesen; sie sind häufig im Besitz einer phantastischen Sprachbegabung, so dass sie die Sprache des jweiligen von ihnen besuchten Landes sprechen können; sie sind ´Botschafter´ im wahrsten Sinne des Wortes; beide verwenden magische Scheiben, Räder oder Untertassen als Transportmittel; beide sind Lichtwesewn und strahlen subtile Auren aus, und beide haben ein ernsthaftes Interesse am Wohlergehen der Menschen auf unserem Planeten. Der Betrachter und der Betrachtete scheinen durch ein Gefühl von mystischer Einheit kosmisch miteinander verbunden zu sein, deswegen wurde der jeweilige ´Kontaktierte´ auch auserwählt. ´Engel´ sind von ihrem Betrachter untrennbar. Dies gilt auch für die Beziehungsverhältnisse von Menschen mit ihren ´UFO-Entführern´, den Trollen aus dem Weltraum.
Was wir lernen können: Insgesamt gesehen stellen diese UFO-Meldeberichte eine geradezu hypnotisierende Mischung aus Wissenschaft, Mystizismus, wahrgewordene SF-Dramatik (´Akte X´) und der Eindringlichkeit von Schlagzeilen dar. Die UFO-Geschichten provozieren fantastische Fragen in unserer Zeit wie "Was-wäre-wenn...?" hinsichtlich des Wesen des Weltraums und reines Spekulantentum dazu, wir kennen dies alle alls z.B. "Was würde sich ändern, wenn das alles wahr wäre was in der BILD-Zeitung zu UFOs steht?" Ich denke, das der Psychologe und UFO-Entführten-Forscher Kenneth Ring der Sache ziemlich nahe kam, als er schrieb: "Vielleicht ist in vielen von uns sogar der Wunsch vorhanden, das UFO-Geheimnis nicht so bald zu lösen, es vielmehr zu genießen, denn die Anziehungskraft des Geheimnisvollen besteht darin, dass es unser eigenes Potenzial an Kreativität und Fantasie wachruft."* Deswegen ist leicht verständlich, wenn auch gewisse UFOlogen-Menschen wie allergisch reagieren, wenn man ihnen extern die ´Spielzeuge der Fantasie´ wegnimmt und durch Lösungen des Geschehens kaputtmacht. Da sind natürlich all jene weitaus eher gefragt und beliebt, die das Geheimnis bewahren! Ich dagegen denke, das dies alles was wir hier gehört haben, das echte UFO-Geheimnis ist und darstellt.
* = Übrigens machte er mit den Leuten die UFO-Entführten-Erfahrung, dass dadurch 1) die Objektivität durch die subjektive Personifizierung verloren geht und 2) er das Muster bei den Betroffenen entdeckte, das jene "Personen sind, die zu Begegnungen neigen, sie fordern transzendale Erfahrungen geradezu heraus, sie sind für alternative Wirklichkeiten geradezu empfänglich." Er folgerte daraus, das die Grenzen der Realität mit jenen durcheinander gebracht werden, die den inneren Erfahrungsraum ausmachen. Was will da die Naturwissenschaft dazu sagen, wenn mystische Erfahrungen verwissenschaftlicht werden sollen und man als einzig Option in der Esoterik verbleiben soll? Soetwas bringt Stress für die ´Anerkennung der UFOlogie als Wissenschaft´ mit sich und führt sie gleichsam nicht aus der pseudowissenschaftliche Nische nicht heraus. Sorry, mal einmal mehr so erst sein zu müssen und die Grenzen aufzuzeigen!
UFO-Nester und Kornkreise als Pilgerorte des Wundersamen
In den obigen Rahmen eingepasst ist die Idee vom UFO-Lande- oder Kornkreis als außergewöhnliches Geländemerkmal mit ´Sonderbarkeiten´ wie ´Orbs´. Deshalb zieht es die ´Pilger´ dorthin und es ist ihr spezieller Wallfahrtsort.
Pilgern ist eine uralte Tradition des Reisens zu einem legendären Ziel wie einem heiligen Schrein, mit dem sich Menschen durch einew mythenreiche Historie verbunden fühlen. In jüngster Zeit ist diese Praxis wieder in Mode gekommen. Genauso, wie wir bei näherer Betrachtung des UFO-Phänomens davon angetan sein können, zu beobachten, wie ein Mythos im Entstehen begriffen ist, so können wir auch dem geheimnisvollen Prozess des Entstehens von Wallfahrtsorten beiwohnen. Tausende von Menschen pilgern jetzt zu Orten auf der ganzen Welt, die Berühmtheit erlangt haben, weil dort ´Fliegende Untertassen´ oder verdächtigte militärische Geheimaktivitäten beobachtet worden sein sollen {Area 51); andere Plätze wiederum verheißen, dass dort die Intergalaktische Förderation vom Himmel herabsinken wird. Etc pp.
Wallfahrtsorte üben traditionellerweise deshalb eine starke Anziehung aus, weil es sich um kraftvolle, ja göttliche Orte handelt. Etwas ist an diesem Ort passiert, jemand hatte eine Begegnung mit Gott, jemand ist eine Offenbarung zuteil geworden, eine Sekte oder Religion ist dort gegründet, ein Geheimnis enthüllt worden - oder zumindest wurde das Versprechen gegeben, dass es dem Gläubigen bald enthüllt werden wird. Dorthin zu reisen, diesen Boden zu berühren, jene Luft zu atmen, über das Geschehene nachzudenken bedeutet, auf eine solche Weise in "das heilige Zentrum" einzutreten, das neugierige Seelen dann ihre Identität als Mitglied einer spezifischen Religion oder einer gesellschaftlichen Tradition bekräftign können: Ich gehöre dazu* - und feiere hier in einer Glaubensgemeinschaft einen Propheten oder Visionär ab, huldige ihm! Es ist ein uralter Weg, um an einem großen Mysterium teilzuhaben, einem Übergangsritus, der den Menschen hilft, die nächste Phase ihres Lebens zu beginnen, oder der sie dazu inspiriert, die große Palette menschlicher Leistungen zu überdenken. Das Persönliche steht als außergewöhnliche Zusatzerfahrung im Mittelpunkt. Und genau dies ist das eigentliche und wichtige Phänomen um diesen Punkt der Personifizierung und der Personalifizierung der Wunder, wo wir wieder bei Deutung und persönlicher Bedeutung sind. Die Leute wollen das Licht sehen..., sie sind dann nicht mehr {so) allein {gelassen}.
* = Bemerkenswert ist in diesem Rahmen die Ausweitung des Themas auf die in den 1990er Jahren so ´beliebten´ UFO-Entführungsopfer. Dazu schrieb Ulrich Magin in seinem TB der ´Beck´schen Reihe´, "Von UFOs entführt", 1991 auf: "Die meisten Zeugen suchen sich unter UFO-Interessierten einen neuen Bekanntenkreis, wo sie weder ihre Erfahrung noch ihr Gefühl des Auserwähltseins verschweigen müssen. In der Gruppe der UFO-Anhänger finden die Entführten die Anerkennung, die ihnen von der Gesellschaft versagt wurde. ... Für viele ersetzt die UFO-Subkultur das frühere soziale Umfeld." Vielen Sektieren wie ´Scientologen´ oder ´Zeugen Jehovas´ geht es genau so! Unter diesen Bedingungen macht sich natürlich die persönliche ´Transformation´ besonders gut und besser als auf der Psychiater-Couch. Es geht ja auch um Psycho-Wellness in unserer Dimension trotz des Herumjammerns über die Qual mit der anderen Realität im Kopf.
UFOlogen-Pilgerstätten waren in der guten, alten amerikanischen Kontaktlerzeit in Kalifornen das Yucca Valley mit dem Gigant Rock im Zentrum (ausgesucht weil dies ein uralter, heiliger Platz der Indianer bei Joshua Tree war). Aber auch in St.Paul, Alberta/Kanada ging die ´UFO-Ausstrahlung´ ein. Dort wurde nämlich ein ungewöhnliches Monument errichtet: Eine Landebahn bzw ein UFO-Flughafen! Während eines Besuchs von DER Mutter Theresa in Kanada 1982 stand sie auf der Plattform dieses besonderen ´Spaceports´ und erklärte zur Eröffnung: "Wenn jemand im Weltraum krank wird, dann würden wir auch dorthin gehen...." In Sachen UFO-Mystery-Industrie fällt uns noch der UFO-Cash in Roswell dazu ein, um ein ufologisches Touristenzentrum mehr zu erwähnen.
Der kumulative Mystery-UFO-Effekt
Sie sehen wieder, nichts ist verrückt genug rund um das Mysterium mit den drei Buchstaben - und dieses angeblich mystische Phänomen und die Verbreitung dieses Gerüchts mit dem medialen und visonären Impuls führt zu einer kumulativen Wirkung auf die Gesellschaft und ihre Popkultur. ´Fliegende Untertassen´-Bilder wie die von Billy Meier etc haben auf die Vorstellungskraft von Millionen ihren Eindruck hinterlassen und die Gedanken auf mysteriöse Art und Weise inspiriert. Die davon ausgehende Aura um den Fall Meier zeigt ganz gut das Mysterium des menschlichen UFO-Phänomens auf. Ja ist die Wahrheit wirklich dort draussen? Oder schließen wir mit dem goldenen Mystery-Schlüßel in allen Zeiten nur die Tür für unsere schrulligen Zeitgeist-Fantasien in der Twilight Zone auf? Rod Serling, das kreative Genie hinter der US-Fernsehserie ´The Twilight Zone´ aus den 1960er Jahren sagte einmal: "Man hat gesagt, dass Science Fiction und Fantasy zwei verschiedene Dinge seien. In der SF wird das Unwahrscheinliche möglich gemacht, in der Fantasy wird das Unmögliche wahrschewinlich gemacht." Beide Parameter treffen auch zusammengenommen auf die UFOlogie zu. Je weniger man die Dinge scheinbar erklären kann, um so besser für sie. Das entspricht ja dem Zeitgeist der ´Flying Saucerers´ und aus diesem wurden sie geboren, um dann sinnbildlich ins ´Akte X´-Studio zu marschieren, in ihr amazing Mystery-Studio für die Privatabenteuer im Kopf, die sie aber gerne mit anderen Gleichgesinnten teilen mögen. So entstand die Odyssee im Weltraum der speziellen Art in unserer Zeitebene, UFOlogie ist ihr Eigenname. Der eigensinnige Wahlspruch dieser Bewegung ist gleichsam ihr ´Heiliger Gral´: Die UFO-Wahrheit ist da draussen, und sie wird uns selbst befreien. Ebenso wie sich in den Büchern von Jules Verne und H.G.Wells die ´Bilder´ des ´kollektiven Unterbewussteins´ ihrer Zeit widerspiegelten, so lebten die Medien von den Ideen z.B. eines Donald Keyhoe oder George Adamski "zu einer Zeit auf, als die Idee des Reisens in den Weltraum*, und besonders der Kontakt mit dem Mars, bereits in der Luft lag", sagte Hilary Evans zum unserem modernen UFO-Zeitalter im Rückblick. Autor Phil Cousineau, der "UFOs: Das Handbuch der Phönomene" als Ullstein-TB auf den Markt bringen konnte (1997), notierte als Abschlußwort dort auf: "Stellen wir fest, dass der Akt des Erforschens dieser Thematik selbst ein Tanz sein kann, der unser Leben hier auf der Erde von neuem belebt. ... Dort, wo wir in Stille schweigend auf die modernen Zeichen am Himmel blicken, können wir noch einmal in den Zustand ständigen Erstaunens über das Leben zurückkehren."
* = Der Weltraum... Damit ist es so eine Sache. Heute übernimmt der unendliche Weltraum des großen mysteriösen Ortes, aus dem unerklärliche Phänomene sich bis zu uns am Himmel (meist Nachthimmel, erinnern Sie sich an die ´UFO-Lichter in der Nacht´ - nach langer Fahrt durch das dunkle All braucht man schon etwas Licht als Raumschiffer) ausbreiten können. SF-Autoren und die UFOlogen besiedeln ihn auf ihre Weise schon lange mit ihren technologisch-verbrämten Sagen. WW
Quelle: CENAP Archiv
