UFO-Forschung - Aus dem CENAP-Archiv: UFO-History Teil-466

7.10.205

cenap-infoline-2025-21

cenap-archiv-titel-2025-21

17.04.2010

Wieder Feuerkugeln (!) unterwegs gewesen

9815-0

 

Welch ein Abschied von Merkur... Kaum 45 Minuten später meldete sich Lorenz D. aus der Nähe von Kassel, der gerade nach Hause zurückgekehrt war und auf dem Fußweg zum Haus es plötzlich am Himmel hell aufblitzen sah und sich "total erschrocken hatte", weil es plötzlich so hell wurde - "in grünlich". Irgendetwas sauste durch den Himmel und "teile sich am Ende hin auf". Das war lautlos durch den ganzen Himmel geschehen. Sofort zu Hause angekommen, ging er ins I-Net und suchte nach "ungewöhnlichen Himmelserscheinungen" und fand meine Rufnummer. Wie ich am Samstagmorgen beim Astrotreff.de feststellte gab es dort den Thread "Bolide um 23:30Uhr", wo ein Altuser (leider ohne Ortsangabe) berichtete: "Gerade eben beim Spechteln einen grün/weißen Boliden gesichtet, gerade als wir mit einer Langzeitbelichtung angefangen hatten. Die Flugbahn entsprach ziemlich exakt von Süd nach Ost, dazu später auf dem Bild warscheinlich mehr zu sehen. Die Dauer schätze ich auf 10sek, die Helligkeit auf mindestens -4mag. Gegen Ende zerbrach er und wurde dann von Bäumen verdeckt." Ein anderes Forumsmitglied dazu: "Gerade kam über Twitter folgende Meldung aus Wiesbaden: ´Wow! I saw now the biggest comet in my life! It shined a few green and I could see how it scattered on haven! Amazing´.. Es folgte noch eine Ergänzung: ´I saw it over Wiesbaden, Germany.´"

 

Kurz vor 9 h erreichte mich Evelny K. aus Rheinstetten, um mal nachzufragen, was gegen 23:30 h gestern Nacht da durch den Himmel "rauschte" und gelb-grün so die Gegend vom Himmel her erhellte. Sie war zufällig zu dieser Zeit auf der Veranda gestanden, um eine Zigarette zu rauchen und wurde dabei davon "überrascht". So richtig habe sie zwar nichts gesehen, weil sie sich eigentlich auch mit ihrem Hund beschäftigte - und auch nichts wie einen Knall gehört - "aber mächtig war der lautlose Lichtblitz am sternklaren Himmel schon". Vielleicht sei ja davon was inzwischen schon bekannt? Klar, ich erzählte ihr das, was dazu schon bekannt war. Da gibt es ja keine Geheimnisse draus zu machen, ist ja in dem Sinne Allgemein-Wissensgut und kein ´Kaiserwissen´.

 

Bei Astronomie.de wurde an diesem Vormittag der Thread "Meteor, 16.4.2010, ca. 23:30 Uhr" so von einem Mitglied eröffnet: "Zu dem genannten Zeitpunkt habe ich vom Odenwald (Litzelbach) einen außerordentlich hellen Meteor gesehen. Er kam aus SSW recht langsam, erst dachte ich an die ISS, war aber noch deutlich heller als diese. Die Höhe betrug ca. 40°, geschätzt -8m. Er erschien flächig und breit, also nicht in Flugrichtung gestreckt. In etwa 60° Höhe löste sich der Meteor auf und verglüht in ca. fünf kleinen bei weitem nicht so hellen Teilen. Die Farbe war hellgelb bis orange, die Dauer ca. 6-8 Sekunden. Geräusche konnte ich nicht wahrzunehmen." Ein anderer Zeuge aus Darmstadt: "Dieses Teil habe ich Gestern auch im OdW. sehen können, leider in meinem Rücken. Der Himmel hellt sich deutlich auf, ich erschrak ertwas. Als ich rumschasute sah ich noch eine ca. -4m hellen Boliden in ca. 70° Höhe von Westen kommend mit orange nachleuchteten Rauchfahne. Sah fast aus wie ein Feuerwerkskörper. War sehr beeindruckend." Und im AKM-Forum meldete sich ein Mainzer: "Eine Freundin in Mainz hat mich angerufen, da sie wohl eine Feuerkugel vor 23:30 MESZ am 16.04.2010 beobachtet hat."

 

Da tat sich der Himmel auf... Und noch einer von denen da oben kam durch...

 

Wow! Mark Vornhusen gelang es gegen 2:11 h an diesem Samstagmorgen eine weitere FK von Gais aus gegen Norden hin zu verzeichnen. Auch in München konnte das Teil auf einer Meteorkamera aufgenommen werden. Aus Frankfurt/M. ein AKM-User dazu: "Cool, die hab ich eben auch gesehen. Als ich am Rechner saß ist sie praktischerweise ins Sichtfeld des Dachfensters geraten. Uhrzeit: 2:11:45 MESZ (Funkuhr). Beobachtungsrichtung: ziemlich genau Süden, etwa 10° über´m Horizont. Flugrichtung südlich mit leicht östlicher Tendenz. Sehr wahrscheinlich hab ich aber nur das Ende der Feuerkugel gesehen. Der Anfang lag wohl außerhalb des Sichtfelds des Fensters, grünlich war sie und im Fensterausschnitt so 1 bis 1.5 Sekunden zu sehen. Gehört hab ich nichts. Hatte subjektiv auch eher den Eindruck ein recht weit entfernter Beobachter zu sein."

 

Zu dieser Zeot erreichte mich die eMail "Koblenz, 16.April 2010" von Andreas L.: "Ich habe am gestrigen Freitag-Abend, den 16. April 2010 so gegen 23:00Uhr, am Himmel in der Nähe von Koblenz/Rheinland-Pfalz eine helle, grünlich-aussehende ´Sternschnuppe´ gesehen, die ich für ca. drei Sekunden sehen konnte. Sie war auch etwas größer als normale Sternschnuppen die ich bisher gesehen hatte. War es ein Bolide? Sie kam aber nicht von ´oben´, sondern hatte eine eher waagerechte Flugrichtung. Der Schweif war auch lange zu sehen. Als sie erlosch war aber kein Geräuch o.ä. zu hören." Auch beim Blog der UFO-Meldestelle von Roland Gehardt tat sich deswegen was: "Wie uns ein aufmerksamer Blogleser mitteilte sah er eine grünlich schimmernde Feuerkugel gegen 23:30 Uhr über Mönchengladbach." Eine weitere Sichtung kam aus Stuttgart dazu dort ein. Zu dieser Zeit etwas wurde auch im AKM-Forum der Thread "Feuerkugel am 16.04.10 ca. 23:30 MESZ" von einem Beobachter eröffnet: "Ich war gestern gegen 23:30 zu Fuss mit einer Gruppe von 5 Leuten auf der Saarstrasse in Hoppstädten-Weiersbach unterwegs. Da fiel eine Feuerkugel ca. 3-5 Sek. parallel zur Saarstrasse. Sie war gelblich mit Schweif und es sah aus wie eine riesen Sylvesterrakete. Hat die noch jemand gesehen?"

 

Kurz vor 16 h erreichte mich Gunnar F. aus Bad Homburg, der "irgendwann vor Mitternacht" nochmals seinen Hund Gassi führte und dabei "eine blitzschnell, scheinbar gelb-blaue leuchtende Erscheinung mit Schweif durch das Firmament fast gerade brettern sah", die dann in mehrere Teile zu Boden hin gegen den Horizont geräuschlos verging. "Dies dauerte maximal 5 Sekunden, dann war wieder Ruhe am Himmel". Schrott aus dem All? Vielleicht war irgendwas von der ISS "abgefallen"? F. hatte schon früher verschiedene Male Sternschnuppen gesehen, "aber so heftig war noch keine gewesen, Mann".

----

18.04.2010

 

Vierer-Gruppe zieht in einem Pulk über Dillenburg dahin

 

Kurz nach 12 h meldete sich Thorsten R. aus Dillenburg. Gestern Abend war er und seine Frau gegen 22:30 - 23 h h aus einer Gaststätte gekommen. Nach ein paar Schritten auf dem Weg zum abgestellten PKW in einer Nebenstrasse sahen sie halbhoch über den Dächern der Häuser eine "Vierer-Gruppe" von hellen sowie "leicht gelblich-rötlichen" Lichtern in einem Pulk vorbeiziehen, "ganz langsam und für etwa 1 Minute, dann verschwanden sie über den Dächern der anderen Strassenhausseite". Die Gruppe zog in einem dahin, schien aber aus vier unterschiedlichen Lichtern wie bei einem "Würfel-Vierer" zu bestehen. Irgendwie sah das ganze Ereignis wegen den lautlosen Lichtern allein schon "flatterhaft" - irgendwie jedenfalls - aus. Insgesamt wirkte der ganze Pulk "kleiner als der Vollmond, wenn man den jetzt sehen würde". Eine Kontur wie bei einem Flugzeug war nicht zu erkennen, "aber die fliegen derzeit ja eh nicht" wie er wusste - seine Frau ist LH-Stewardess und hat ´Zwangsurlaub´ deswegen (normalerweise hätte sie an diesem Abend Dienst). Himmelslaternen...

 +++

 

UFO-Kunde, so war es einmal: Esoterik als UFO-Schiene

"Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer und zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht, je öfter und anhaltender sich das Nachdenken damit beschäftigt", konnte Immanuel Kant in seiner "Kritik der praktischen Vernunft" von 1788 noch schreiben: "Der bestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir." Doch der bestirnte Himmel entschwindet uns immer weiter. Wen mag es da verwundern, dass es mit dem moralischen Gesetz auch nicht mehr so weit her ist? Wie will und kann ein Metropolenmenschen heute noch etwas von der Größe und Erhabenheit des Kosmos spüren, wenn die Sterne an seinem Firmament größtenteils als flimmernde Flugzeuglichter und Funkturmspitzen flackern? Dabei ist der Blick zu den Sternen nicht nur uralte Tradition, sondern geradezu ein Sinnbild für den Aufstieg der menschlichen Kultur. "Das Bedürfnis nach einer über staunendes Betrachten hinausgehenden Beobachtung des gestirnten Himmels verband sich seit den frühesten Epochen der Menschheit mit praktischen Bedürfnissen des Lebens", beginnt so der Wissenschaftshistoriker Jürgen Hamel seine 1998 erschienene "Geschichte der Astronomie". "Die religiöse Verehrung der Himmelskörper, der Gedanke, dass das irdische Leben durch himmlische Abläufe bestimmt wird, und die Möglichkeit, aus den regelmäßigen Gestirnsbewegungen eine Zeiteinteilung abzulesen, waren die wichtigsten Motive für den aufmerksamen Blick nach oben." Die Namen und Sagen über die Sternbilder geben noch heute ein Zeugnis für die Verbundenheit von Mensch und Kosmos, was sich inzwischen freilich meist auf horoskopischen Kommerz und privat-astrologische Absurditäten beschränkt. Doch ohne astronomische Beobachtungen gäbe es weder Orientierungen in unbekanntem Terrain noch Kalender - wesentliche Voraussetzungen für die Erschließung und Erweiterung von Raum und Zeit in unserer Kulturgeschichte. Ohne den Blick auf die einfache Regelmäßigkeit des Sternenlaufs hätten wir wahrscheinlich auch keine Naturwissenschaft.So oder so, der Himmel über uns bot immer Schein oder Sein.

 

Am Ausgang des 20.Jahrhunderts wurde eine neue Religiosität erkennbar, die sich an den scheinbar natürlichen religiösen Bedürfnissen der Menschen und an den Gesetzen der Konsumgesellschaft orientiert. Es gibt einen Markt mit den unterschiedlichsten Anbietern, die versucht sind alte Bedürfnisse neu zu wecken und mit neuem Hokuspokus abzudecken - sei es materiell mit irgendwelchen esoterischen Devotionalien oder mit einer kaum übersehbaren Palette esoterischer Heilslehren und Parawissenschaften, die die Nachfrage nach Sinn und Orientierung bedienen. Analysiert man die Angebote von Esoterik und New Age genauer, so erweisen sie sich als Mogelpackung, gerade auch wenn sie so verführerisch Auswege aus dem unbefriedigenden grauen Alltag versprechen und das persönliche Lebensglück vom Himmel loben. Unter der Lupe betrachtet, sind sie weder für individuelle Dauerlösungen noch für gesellschaftliche Probleme als Lösungsansätze zu verwenden. Klar ist, daß die Verantwortung des Individuums durch die esoterischen Erklärungsmuster auf Götter, Führer oder in den Kosmos verlagert wird und so diese Menschen ihre Entscheidungskompetenz dem Aberglauben überantworten. Indem irrationalen Verhaltensweisen Vorschub gewährend wird, werden vernunftgemäße Lösungen verhindert. Die sanfte Verführung der Esoterik und all dem, was hinter ihr folgt ist nicht nur die Metaphysik der dummen Kerle, sondern auch ein Angriff auf die Vernunft und auf die Freiheit des einzelnen Menschen. Einzig und allein die Brieftaschen jener füllen sich, die als Scharlatane diesen Markt bedienen und hohe Summen für ein Wochendendseminar etc abverlangen, um zumindest damit ihr persönlichen Glück auf Kosten anderer garantiert zu finden. Hier funktioniert die berühmte Pyramide von den vielen da unten an der Basis für die wenigen da oben an der Spitze perfekt und nicht umsonst ist deswegen die Pyramide in der Esoterik ein wichtiges Symbol. Erstaunlich sind die Rückschlüsse auf die gesellschaftliche Stellung der spirituellen Sucherinnen und Wanderer, die sich da einiges kosten lassen, um ihren Weg zwischen den Welten (oder auch zu anderen Welten) zu finden. Es handelt sich wohl zum größten Teil nicht um Unterpriviligierte, sozial Schwache, Ausgegrenzte oder Deklassierte. das Bedürfnis nach Spiritualität ist an eine bestimmte gesellschaftliche Ebene gebunden: die Mittelschicht.

 

Sie ist es genau, die irgendwo zwischen Ökologie, Staat und Gesellschaft geistig herumvagabundiert und nach dem neuen Weg sucht. Gerade auch in Krisenzeiten sind sie anfällig, da anstehende Reformen eine qualitative Umstrukturierung notwendig machen und Unsicherheit über das persönliche Wohle und Wehe herrscht. Familienbünde verplatzen, Geschlechterrollenverhältnisse brechen auf, die Grundlagen der patriarchalen Gesellschaftsstrukturen verändern sich durch den erstarkenden Bewußtseinswandel der Frau, ´politische Korrektheit´ wird eingefordert, viele haben das ungute Gefühl das menschliche Beziehungen (nehmen sie nur den unglücklichen Begriff der "Partnerschaft", wodurch unterschwellig die Reduktion auf "Geschäftspartner" aufkommt um soziale Beziehungen am individuellen Nutzungswert zu messen) auf einen Warenwert geschrumpft sind - ja, gesellschaftliche Veränderungsprozesse fordern ihren Tribut und die Mobiltätsanforderung an jeden Einzelnenen macht die Zeit ´immer schneller´. Und über allem schwebt das furchteinflößende Damoklesschwert der Arbeitslosigkeit und des sozialen Abstiegs als Danaergeschenk der Demokratie und Freiheit im Spätkapitalismus der ach so freien Markt-Wirtschaft. Eine zunehmende individuelle Erosion findet hierbei unmerklich mit immer schnelleren Schritten statt und greift sich ihre Opfer als graue Mäuse der geschönten Sozial-Statistiken. Die neuen Anforderungen der härter werdenden Zeiten mit all ihren Technologisierungen und Rationalisierungen erforderen immer öfters und immer schneller eine qualifizierte und flexible Reaktion, wenn man nicht zurückfallen und mithalten will/muß. In der modernen Arbeits- und Geschäftswelt verliert sich der Mensch auf einem Markt der Konkurrenz, dem Verdrängungswettbewerb auch auf ganz persönlichem Niveau, weshalb tradierte Vorstellungen über den Sinn ihre Grundlagen verlieren. Der Mensch als Individuum ist immer wieder neu gefordert, zu präsentieren und zu repräsentieren - als sei er ein Produkt. In diesen Krisen- und Umbruchphasen tritt das Recht des Stärkeren gegenüber dem Schwächeren auf, wobei in netten Worten wie "feindliche Übernahme" der Untergangs des Schwächeren verpackt wird.

 

Wie viele Menschen sehen ihre eigene Autonomie gefährtet im unruhigen Fahrwasser dieser Zeit? Wie viele fühlen sich als Verratene, Verkaufte und Gefangene der ´Wall Street´-Autoritäten? Genauso viele wie sich wohl auch z.B. von der Politik abwenden, weil "die da oben, mich sowieso nicht vertreten". Sieht man das Potential der fundamentalen Nicht- oder Protestwähler, dann wird es einem schon schaurig über dem Rücken fahren. Während der ursprüngliche Reformbegriff der 60er/70er Jahre noch positiv besetzt war.

Schon immer sahen die Menschen in ihrer jeweiligen Epoche Erscheinungen beim Blick zum Himmel. Wohl und Wehe lasen sie daraus und bauten sich Ideologien und Religionen darauf basierend auf - und verfielen damit auch dem Aberglauben. Lichter am Himmel haben Menschen erschreckt auffahren lassen und an den Teufel, an Dämonen oder auch an Zeichen der Götter glauben lassen. Die Deutungen über diese himmlischen Zeichen waren jeweils von mentalen Zustand der entsprechenden Zeitperiode unserer menschlichen Evolution abhängig. Als dann nach dem Zweiten Weltkrieg dann zu Beginn der Ära der Weltraumerkundung wieder neue Zeichen gesehen wurden, bekamen sie das Kleid des Space Age umgehängt - die ´Fliegenden Untertassen´ waren da und niemand außer Hollywood wußte mit etwas so recht anzufangen. Eine neue Zeit der Deutelei fing um diese mysteriösen Himmelserscheinungen und befremdlichen Flugkörper an und nahm, einmal mehr, die Menschen für sich ein... Bevorzugte Hypothese: Die ´Fliegenden Untertassen´ sind Raumschiffe fremder Intelligenzen aus dem Kosmos, die uns technologisch und geistig weit überlegen sind. Viele Menschen akzeptierten dies ohne großes Wenn und Aber, vielmehr fragten sie sich, was diese engelsgleichen Außerirdischen von den Erdbewohnern wollen... Und wo sich viele Menschen Fragen stellen, gibt es alsbald einige ´Auserwählte´ die dem Publikumsgeschmack angepaßt Antworten parat haben...

 

Anfang/Mitte der 50er Jahre traten irdische Frauen und Männer (eigentlich weitaus mehr Männer) hervor und erklärten in Konversation mit einigen hochentwickelten Raumbrüdern (Space Brothers) zu stehen, die uns Menschen etwas zu lehren hatten; diese Lehren (und auch ihre menschlichen Wegbereiter im höheren Auftrag) besaßen deutliche Wurzeln im Okkultismus. Der Name des Kontaktlers George Adamski sollte hier Bände sprechen, er und einige andere setzten eine Dynamik frei, welche einen sozialen Einfluß auf das Verständnis (öffentliche Gewahrwerden) des UFO-Phänomens nahm und sich bis zum heutigen Tag meiner Meinung nach schädlich auswirkt. Adamski´s Buch Flying Saucers Have Landed schlug ein und setzte ab 1953 eine neue ufologische Bewegung in Gang. Unter den Freunden Adamski befand sich auch Meade Layne aus San Diego, der bereits 1950 das Bändchen "Das Geheimnis der Ätherschiffe" geschrieben hatte, um die grundlegende Informationen des großen Spiritisten-Mediums Mark Probert aus dem Jahr 1946 aufzuarbeiten und scheinbar Adamski weitere Inspiration gab. Adamski sammelte um sich eine Insider-Gruppe zu der George Hunt Williamson und Jerrald Baker (ehemals ein USAF-Offizier) gehörten. Wie die holländische UFO-Zeitschrift "Disc Digest" 1959 berichtete, scharrte er sich eine "Clique neurotischer Personen" um sich, "denen logisches Denken abgeht". Nach einigen Frustrationen gestand aber Baker ein, er habe eine Bandaufzeichnung gehört, in welcher Adamski mit seiner Gruppe Pläne diskutierte, wie sie wirkungsvoll die Alien-Story in Gang bringen könnten. Ray Palmer, Herausgeber von diversen Okkultismus- und UFO-Magazinen mit SF-Einschlag, erklärte hierzu, das Adamski ihm schon vor seinem angeblichen Kontakterlebnis einen Roman um 1944 vorgelegt habe, in welchem es um die später erklärte Story ging und in welchem Christus als Raumfahrer auftrat. Frank Edwards, der Adamski ganz offen als Fälscher bezeichnete, entdeckte dann in der Kongreß-Bibliothek einen 1949 von Adamski herausgebracht Roman namens An Imaginary Trip to The Moon, Venus, and Mars und ganze Textpassagen waren verdächtig an den Inhalt des späteren Buches angelehnt, welches eine authentische unheimliche Begegnung der dritten Art beinhaltete. Adamski hatte darüber hinaus bereits in den 30er Jahren als selbsternannter Gelehrter östlicher Religionen und der Metaphysik in seinem eigenen Kloster namens ´The Royal Order of Tibet´ gewirkt. 1978 erklärte Ray Stanford in einem Interview, das er damals im zarten Alter von 15 Jahren selbst dem charismatischen Adamski verfallen war, obwohl Adamski ein starker Trinker war. Solche Hintergründe wurden selbstverständlich der breiten und inzwischen auf weltweitem Niveau angewachsenen Gefolgschaft nicht bekannt, sodaß der Kult blühen konnte. Naja, wie heißt es so schön: "Der Okkultismus ist die Metaphysik der dummen Kerle..."

 

Bald darauf stieg u.a. auch Dan Fry in die Saga ein und erklärte, in der Mojave-Wüste mit dem Venusianer "A-Lan" anno 1950 zusammengetroffen zu sein. Fry gründete daraufhin die theosophische Gruppe "Unterstanding", die danach lehrte, daß die menschliche Kultur auf den Hochzivilisationen von Lemuria und Atlantis aufbaue - hier wurde schon recht früh der Brückenschlag zu dem gelegt, was man heute Prä-Astronautik nennt! Die UFO-Begeisterten zeigten sich auch auf entsprechenden Conventionen wie am Giant Rock (George Van Tassel) dann auch für allerlei Geheimnisse und Mysterien zugänglich. Egal ob Adamski oder Fry und andere, sie machten ihrer Gläubigen-Schar Versprechungen und Hoffnung alsbald selbst die Untertassen (landen) zu sehen, um der Erwartungshaltung dieser Begeisterten zu entsprechen. Ein wesentliches und vitales Element, was sich bis heute wie ein roter Faden durch den ufologischen Aberglauben zieht. Vielleicht ist es für den Forscher nicht verkehrt, sich einmal das ameriknaische Buchwerk The Gods Have Landed: New Religions From Other Worlds aus der Feder von James R.Lewis anzueignen, welches von der State University of New York (SUNY) Press 1995 herausgegeben wurde und auf 343 Seiten einige Enthüllungen enthält, die den Soziologen unter uns entgegenkommen. Soweit also einige Wurzeln der UFOlogie bei Lichte betrachtet.

 

Während die breite Wissenschaft, insbesondere die Astronomie, die Finger vom UFO-Thema ließ, übernahmen freilich Revolverblätter (wie BILD), die yellow press (die Frauenblätter) und esoterische Organe den Part in Sachen öffentliche Information (oder sollte man sagen: öffentliche Irreführung?). Wir sprechen hier über die Ereignisse der Vergangenheit, nicht der fernen Epoche, sondern von einer Ära, die vor etwa 6 oder 7 Jahren ein Ende gefunden hat und über 40 Jahre lang bestimmend war. Kiosk-Produkte wie Huters Neue Weltschau, Das Neue Zeitalter oder Esotera bestimmten die Gedankenwelt mit wirren und phantastischen UFO-Abenteuern. Die Spezialzeitschrift UFO-Nachrichten* gab es damals nur via Abo und für die Mitglieder der esoterisch-angehauchten Wiesbadener UFO-Sekte "Deutsche UFO/IFO Studiengemeinschaft" des Künstler-Ehepaars Karl & Anny Veit. Wechselseitig befruchteten DUIST-Mitglieder und die Autoren der genannten Esoterik-Zeitschriften das UFO-Thema und seine öffentliche Gewahrwerdung, gab es öffentliche Darstellungen in Pro- und Kontra-Form griffen Journalisten mangels anderer Stimmen auf genau jenen Stamm von UFO-Promotern zurück - wie gesagt, dies ging fast 40 Jahre so! Abgerundet wurde ab Ende der 60er/Anfang der 70er Jahre dies natürlich noch durch Erich von Däniken und seinen Trittbrettfahrern, die neue und populäre Phantastereien aus der Vergangenheit einbrachten, um damit den UFO-Brei abzuschmecken. Die nicht-kommerzielle UFO-Forschung mit teilweise eigenen Privat-Publikationen stand damals (Mitte der 70er) noch in den Kinderschuhen, wir alle mußten uns noch orientieren... - CENAP, GEP und MUFON-CES. Der Buchmarkt würde von den von Dänikens bestimmt, wer UFO-Literatur speziell suchte, mußte schon ganz genau hinschauen, um irgendwo im Buchhandel fündig zu werden.

 

In heutigen Tagen (aus der Sicht der 90ziger Jahre gesehen!) gibt es genug Spezialzeitschriften und öffentlich-vorgetragenen UFO-Promotion-Aktivitäten für den UFO-Markt. Außerdem gibt es eine derart lebhafte Szene, wie noch nie zuvor, wofür wir zwei ursächliche Gründe festmachen wollen: Zum einen der Zusammenbruch der DDR (und die Demokratisierung ganz Ost-Europas bis hin zur GUS) und damit in Folge die Wiedervereinigung (und die schwere ökonomische Krise Russlands und aller anderen GUST-Nationen), wodurch sich ein neues Potential in den Neuen Bundesländern (und im Osten des euro-asiatischen Kontinents) öffnete; zum anderen freilich waren es die englischen Kornkreiskünstler, welche mit ihrer faszinierenden Kunst ästhetischer Piktogramme dem New Age einen gewaltigen Schub voran gaben, Mystiker und Esoteriker einer neuen Generation in Szene treten ließen und darüber hinaus wunderbare "Zeichen" setzten, die auch der UFOlogie eine neue Gefolgschaft, ja eine neue Generation einbrachten. Während Huters Neue Weltschau und Das Neue Zeitalter sich überlebt haben, ist die Esotera heute zwar noch am Markt, hat sich aber vom UFO-Thema zurückgezogen. Dies ist kein tragischer Verlust, da die Lücke andere besetzt haben und zudem weiter zu einer Marktnische erfolgreich ausbauten: Magazin 2000, UFO-Nachrichten, UFO-Kurier. Parallel einher boomte der UFO-Buch- und -Video-Markt zeitweise wie noch nie zuvor. Dies hängt zweifelsfrei auch mit der Entwicklung des Kommerz-Fernsehens zusammen, welches in den letzten zehn Jahren den Fernsehkonsum völlig umkrempelte und auch die Sicht auf die Dinge. Ich will hier kein Essay über die gesellschaftlichen Auswirkungen des veränderten gesellschaftlichen Fernseh-Konsums halten, dies geschah bereits. Wichtig ist hier nur die eindeutige Feststellung, daß das UFO-Thema durch die Schiene TV und hier zunächst über die Schiene Esoterik und New Age eingeführt wurde und seinen Tabu-Charakter für dieses Medium verlor - und damit via gottesgleichem Bildschirm millionenfach absorbiert worden ist und da jenes Medium nach immer neuen faszinierend-exotischen Reizen lechzt, brechen schnell die vorherigen Reizschwellen um Sensationen. Die UFO-Sichtung als solche reicht derzeit nicht mehr aus, Entführungs-Storys müßen es sein (was wir davon halten, wurde bereits mehrfach betont).

Eine Verrohung der Sitten innerhalb der UFOlogie können wir seit Ende der 80er Jahre mit ihrem öffentlichen Boom parallel einhergehend beobachten, als das New Age durch die ufologischen Promoter Michael Hesemann und seinem Ex-Spezl Andreas Schneider hierzulande via Channeling heimisch wurde und der Freundeskreis des ufologischen Phantastischen sich enorm ausdehnte, wobei natürlich auch die Mystik der Kornkreis-Piktogramme einen entscheidenden Einfluß nahm. Eine neue "Power" erreichte Deutschlands UFOlogie, führte ihr im Mix mit dem vorgenannten neues Personal zu. UFO-orgiastischer Höhepunkt, die 1989er Welt-UFO-Veranstaltung in Frankfurt, deren Stilblüten sich heute noch auswirken. Die Potenz des UFO-Marktes wurde hier ersichtlich. Der Boom setzte ein, einige Jahre noch bevor es Akte X gab. Das Volksgut U.F.O. wurde nun auch vom Fernsehen aufgegriffen, welches seine Scheu zum Thema verlor. Während das Privatfernsehen auf dem Niveau zwischen BILD, Abendzeitung und Praline sich mit seinen UFO-Beiträgen ansiedelte, haben die Veranstalter der "Ersten Reihe" den Bodensatz zwischen Neue Revue und Bunte für sich in Anspruch gneommen, um damit die Qualität des Programms, welches ehemals zwischen Die Zeit und Stern angesiedelt war, dem Kommerz-TV fast schon nahegebracht. Die Amerikanisierung griff weiter um sich, vor allem ihre negativen Vorzeichen in der Kommerzialisierung. Nina Hagen und Miko wurden plötzlich Vertreter ufologischer Sichtweisen. Irgendwie wurde ganz schnell die ufologische Bewegung zu einem Lotterbett von Esoterik und New Age, Stammtisch-Spinnereien und Weltfremdheit. UFO-Forschung, ja, wurde fast schon zu einem Fremdwort, UFOlogie dagegen zur Show. Die UFOlogie wurde zu einem bunten, megamäßigen Show-Konzert. Das war vorher anders gewesen, da waren die Claims wohl abgesteckt und die Szene weitaus übersichtlicher gewesen. Natürlich, bei der Popularisierung des UFO-Aberglaubens hat so mancher UFO-Promoter abkassiert, sein Bankguthaben in trockene Tücher gebracht. Das UFO-Thema selbst aber wurde als kosmisch-komische Symbiose zum schrägen Kult-Objekt degradiert. Zum Freejazz in dem allerhand UFO-Päpste, -Gurus, New Age-Befruchteten, Ego-Geschädigte, agile Geschäftemacher und weltfremde Verrückte ihre Instrumente zum gigantischen Mißklang anstimmten. Doch dieses Problem herrscht nicht nur im neuen Deutschland vor, sondern die Kommerzialisierung der UFOs ist längst ein weltweites Problem. UFOs als Showtreppe für die Popkunst im Mickey Mouse-Zeitalter? Bereits im März 1992 wies Barry Greenwood im Just Cause-Newsletter darauf hin, daß für die ernsthafte UFO-Forschung eine äußerst befremdliche Situation aufgekommen ist: "Die UFO-Forschung wurde auf Entertainment-Niveau gedrückt, auf etwas reduziert was der alltagsproblembelastete Durchschnittsbürger scheinbar braucht, um sich von den Problemen der Gesellschaft abzulenken. Auf diesem Weg haben sich die Medien eingehängt. Die UFO-Forschung muß sich dagegen erwehren, wenn sie nicht verlottern woll. Wir alle wissen, daß die echte UFO-Forschung weitaus weniger sensationell ausfällt, als es nach außen hin von UFO-Promotern und Medien verkauft wird. Wir haben es hier mit einer ernsthaften Bedrohung zu tun, weil man die UFO-Forschung in die SF hineinpressen will."

Ufologischer Marktführer in der Meinungsbilderei ist zweifelsfrei das von Michael Hesemann ausgegebene ufo-esoterische und zeitweise auch religiös-mystisch besetzte Magazin 2000. Inzwischen firmiert es als sogenanntes "Internationales Forum der Grenzwissenschaften" mit Schwerpunkt UFO, aber immer mit einem Auge auf Mystik und Esoterik etc gerichtet, teilweise seitenlang. Im Großen und Ganzen ist es nichts mehr als der farbig-aufgepeppte Schnittwert bestehend aus UFO-Nachrichten, ESOTERA und Das Neue Zeitalter. Die esoterische Verführung als Angriff auf Vernunft und Freiheit ging also weiter, auch wenn es die abgehobenen Jünger nicht zugeben werden und sich gar vehemment dagegen wehren mögen. Man kommt also um Esoterik und New Age nicht herum, will man die Transportschiene für UFOs zu finden, kein Wunder also auch, wenn die UFO-Literatur in so mancher Buchhandlung in der Esoterik- und New Age-Ecke steht, genauso wie übrigens auch die ganze parapsychologische Literatur - die Grenz- und Para-Wissenschaften gehören also mit der Esoterik-Weltanschauung und New Age-Mystik wie auf einem großen Misthaufen zusammen. Und ausgerechnet dessen Ausdünstungen fasziniert die Menschen wie nie, scheinbar nach dem Motto: Tausend Fliegen können sich nicht irren... Während die reine Esoterik sich aus einem Patchwork aus Tarot, Astrologie, Düften, Massage und fernöstlichen Lebensweisheiten zusammensetzt und eine neue Alltags-verträgliche Religion des gestreßten Managers und der Verlorenen dieser Welt darstellt, ist die UFO-Connection aus diesem Lager her- aus wohl durch die besondere Action gewährleistet, die die vorgegebenen Muster in der historischen Verwebung schon längst aufzeigten. Hier geht es um übergeordnete Mächte (Gott und seine abgesandten Engel in Sternschiffen), die plötzlich auf Foto und Film uns zugänglich werden und uns näher liegen als die biblischen Wunder. Kein Wunder also, wenn die Esoteriker ihre Bewegung als neue Religion mit Neuem Bewußtsein verstehen - sicherlich angereichert, gefördert und erfolgreich ausgestaltet, weil es die Ökologie-Bewegung auf politischem Niveau gibt. Esoterik kommt aus dem Griechischen und bedeutet "nach innen gerichtet"; gemeint sind damit Riten und Gebräuche von "Insidern" eines in sich geschloßenen Kultverbandes, die Außenstehenden unbekannt und geheim sind. Esoteriker sind also Mitglieder geheimer Bünde und studieren Lehren, die sich rein rationaler Mitteilbarkeit entziehen, sich also nicht als Teil der Schulwissenschaften verstehen. Esoterik ist also die Suche nach verborgener Erkenntnis. Ihr Kern: Der menschliche Geist repräsentiert göttliches Wesen, ist aber in der Materie gefangen. Esoterik ist in unserer Zeit zu einem Begriff "religiöser Individualkultur" geworden - jeder sucht sich seine individuellen Elemente aus dem großen Eso-Kuchen für sein eigenes Wohlgefallen aus. Parallel einher geht eine Art Aberglauben, die "Para-Gläubigkeit" an grenzwissenschaftliche Phänomene. Der Glaube an die Phänomene der Parawissenschaft basiert auf der ihr eigenen Wunschvorstellung, es handle sich "um wissenschaftliche Beweise" mit bildhaften Erklärungen. Das ist alles anschaulich dargebracht und viel leichter zu verstehen als Evolutionsbiologie, Verstärkertechnik, Wahrscheinlichkeitsrechnung oder die kompliziert Physik der Gezeitenkräfte.

 

Und heute will die moderne Wissenschaft uns die Mythen wegnehmen. Vielleicht herrscht in weiten Teilen der Bevölkerung der Wunsch nach einer Überwindung dieser säkularisierten, entmystifizierten Welt vor und der Weg back to the roots zu atavistischen Aberglaubensvorstellungen? Offensichtlich ist auf jeden Fall, daß der erneute Ausbruch von Aberglaubensvorstellungen, Okkultismus und Spiritismus dem nicht widerspricht. Offensichtlich ist aber auch, daß der Kosmos der Para-Mythologien mit den diversen esoterischen Krakenarmen sowie paranoiden Verschwörungs-Klauen die Ordnung der Welt erschüttert. Hier verschwinden Gewißheiten und man stellt einen anderen, wenn auch allgemein akzeptierten und gesellschaftlich kompatiblen Mythos unserer Zeit in Frage: Den Glauben der Menschen, alles unter Kontrolle zu haben. Die Erfolge des New Age und der Esoterik, die Bestseller sensationsträchtiger Schreiberlinge und die Eiferer neuer "grenzwissenschaftlicher" oder "paranormaler" Zirkel, die ihren Glauben an diese Grenzbereichs-Erfahrungen ausdrücken und damit den neuen Kult fördern, stehen dieser Frage auch nicht negativ bescheidend gegenüber. MYSTERY heißt der neue Trend mit dem der Mensch versucht die Mythen der Welt wieder dazu zu berufen was sie für uns bedeuten sollen: Die Wiederverzauberung des Menschen als Kontrapunkt zur Kälte der (wissenschaftlichen, alles erklärenden und rationalen) Welt und die Abgabe der dauernden Verantwortungsbeürde an höhere Mächte bei denen der Zauber durch düstere, unerklärliche Kräfte wirkt. Hier bekommt die Technik eine Seele zugeschrieben und hier werden Geheimnisse bewußt konstruiert und produziert. Der Mystery-Trend lebt davon, weil Geheimnisse den Menschen aufgrund seiner Neugierde magisch anziehen. So ist es zu erklären, das laut einer Emnid-Umfrage über 10 Millionen Deutsche an Außerirdische glauben und gar 52 Millionen sich einem Wunderheiler anvertrauen würden. Das Verlangen nach mysteriösen Geheimnissen, Vorgängen und Welten entspringt unterschiedlichen Quellen.

 

Es kommt hinzu, daß die Naturwissenschaft lauter eigenartige Begriffe wie Kraft, Energie und Feld verwendet; das sind zwar Konzepote der Physik, die mathematisch definiert sind und sich als meßbare Größen bestätigen lassen, aber zugleich sind sie bedeutungsstark, bildlich, ihr sprachlicher Ausdruck ist seltsam aufgeladen, lädt ein zu allerlei Hokuspokus. Eine weitere Stärke der Parawissenschaft liegt darin, daß die von ihr beschriebenen Phänomene von vielen Menschen als Realität wahrgenommen werden. So auch UFOs. Parawissenschaften wie die UFOlogie nutzen für sich den Umstand, daß uns die Evolution mit großer Phantasie plus Dickköpfigkeit ausgestattet hat. Der gläubige Mensch baut in seine Theoriengebäude sogar Sicherungen gegen Kritik ein, er immunisert sie förmlich. Und auch das UFO-Phänomen ist per se so beschaffen, daß es sich der direkten skeptischen Nachprüfung auf dem Labortisch entzieht, sodaß UFOlogen mit ihren phantastischen Vorgaben immer einen rhetorischen Schritt voraus sind. So sind sie schnell mit "Erklärungen mit hohem Nachrichtenwert" bei der Hand, doch nicht selten ist die Ursache einer Abnormität bloß eine Volte des Alltags unserer dichtbesiedelten Welt, in der wir uns gegenseitig alles Mögliche weismachen. Parallel einer haben wir es mit einer journalistischen Umwelt zu tun, die nach dem Leitmotiv handelt, man dürfe solche bunten Themen nicht "kaputtrecherchieren", um "Spannungsbögen" zu erhalten.WW 

Anmerkung: 2025 ist ein großes Heulen in der Ufologie da man ein STIGMA hat, sieht aber nicht ein man selbst dazu beiträgt es zu erhalten. Alte Legenden werden aufgewärmt, Beweisnot nach wie vor das Hauptproblem trotz Whistleblower welche sich mit Behauptungen aus zweiter und dritter Hand ein üppiges Taschengeld verdienen. Die Promoter jubeln alte Denkweisen in die Höhe und haben Katzenjammer das die Öffentlichkeit sie nicht ernst nimmt. Von den ehemaligen drei Großen und der damaligen Aufbruchstimmung ist nur noch großes Schweigen zu hören und ist wie so oft in der Vergangenheit an ihren großen Worten erstickt. 

Quelle: CENAP Archiv

 

 

57 Views