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Astronomie - Ausstellung „Mainz blickt ins All“

29.04.2017

Ausstellung „Mainz blickt ins All“ im Mainzer Rathaus zeigt Geschichte der Astronomie und spektakuläre Bilder 

 
 

MAINZ - Mit farbenprächtigen Astrofotografien, historischen Exponaten, Fragmenten des „Mainzer Meteoriten“ und dem „Pulsarium“ des Künstlers Steffen Henschel stellt die am Donnerstag im Foyer des Mainzer Rathauses durch Dr. Michael Schmitz, Direktor des Naturhistorischen Museums, eröffnete Ausstellung „Mainz blickt ins All“ die Region Rheinhessen aus astronomisch-kosmischer Perspektive vor. Hinter der Ausstellung, die eindrücklich Geschichte und naturwissenschaftliches Wissen mit der Faszination des Sternenhimmels verbindet, steht die Astronomische Arbeitsgemeinschaft Mainz (AAG), die mit etwa 80 Mitgliedern seit 1970 fester Bestandteil der lokalen Vereinslandschaft ist. 

Ein Zeitstrahl führt durch die Geschichte der Sternwarten in Mainz und Umgebung. Man erfährt, dass die erste Sternwarte mit Kuppel auf dem Dach des heutigen Frauenlob-Gymnasiums errichtet wurde. 1971 wurde der Bau der Sternwarte auf dem Dach der Anne-Frank-Schule fertiggestellt, die 1972 zum Zuhause der AAG wurde. Dass die Volkssternwarte 2012 aus brandschutztechnischen Gründen geschlossen werden musste, empfindet der Verein bis heute als großen Verlust: „Wir verstehen uns als naturwissenschaftlichen Bildungsverein an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Bevölkerung“, sagt Vorstandsmitglied Jan-David Förster. Dass die Vereinsmitglieder nicht nur in die Sterne, sondern auch in die Zukunft schauen, zeigt sich im Projekt „Rheinhessen-Sternwarte“, welches 2014 erstmals vorgestellt wurde. Das Modell und Konzept der zukünftigen Sternwarte, deren Realisierung allerdings noch in den Sternen steht, werden in der Ausstellung ausführlich präsentiert. 

 

Neben vier Fragmenten eines im Jahre 1852 in der Nähe des Gautores gefundenen Meteoriten finden sich in der Ausstellung weitere Unikate und Informationen, die staunen lassen: so der auf 150-220 nach Christus datierte, einzige vollständig erhaltene Astralglobus mit 48 Sternbildern, zwei Teleskope der ehemaligen Volksternwarte, Informationen zu Adam Elsheimer, der 1609 die erste naturnahe Darstellung des nächtlichen Sternenhimmels schuf, sowie ein Modell des Parkes-Radioteleskops, welches – konstruiert im MAN-Werk Gustavsburg und aufgebaut in Australien – durch die Übertragung von Bildern der ersten Mondlandung bekannt wurde. 

Ferne Sternensysteme wie die Whirlpool-Galaxie, mysteriöse Sternencluster, kosmische Nebel wie der Trifidnebel mit seinen rot-blauen Farbspielen, spektakuläre Aufnahmen von Sonnenfinsternis und Chromosphäre – zweifellos tragen auch die Astrofotografien begeisterter Hobbyastronomen zur Faszination der Ausstellung bei.

Quelle: Allgemeine Zeitung

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