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UFO-Forschung - Aus dem CENAP-Archiv: UFO-History Teil-346

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11.01.2009

"Astronomische UFOs" am Himmel...

 

Ein wunderbar, gediegenes Leuchtobjekt über Gevelsberg

 

Kurz nach 13 h meldete sich Frau F. aus Gevelsberg, weil sie seit einigen Abenden immer zwischen 18 und 20 h "ein wunderbar, gediegenes Leuchtobjekt" immer hoch im SW bei pechschwarzem Himmel stehen sieht, welches dann so unmerklich die zwei Stunden über zum Horizont herabsinkt. Am Samstagabend hat sie dann mit einer Videokamera dieses "besondere UFO" mal mit Zoom gefilmt. Und da zeigten sich "ganz wunderbare Details und man sieht richtig, wie es sich in verschiedene Gestalten hin transformiert". Eigenartig! Auch ihr Mann redete mit und meinte, "dass das alles jetzt nicht mehr normal ist, so wie das auf Video aussieht". Die beiden waren aber verblüfft zu erfahren, dass das einfach nur der Abendstern - die Venus - ist, spontan Frau F.: "...aber dass hätten wir uns jetzt nicht gedacht, aber Sie haben ja recht, es sieht am Himmel ja wirklich nur wie ein übergroßer und extrem stark-leuchtender Stern aus..."

 

Das Abendstern vom Flughafen-Zürich aus und aus einem Flugzeug heraus am Abend des 4.Januar 2009 als UFO gefilmt:

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http://www.youtube.com/watch?v=fK02... .

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3 rote UFOs ziehen gegen 18 h über Freigericht dahin

Gegen 21:45 h meldete sich ein Herr aus Freigericht, der um etwa 18 h von seinem Sohn vor die Haustüre gerufen wurde, weil da drei komische Objekte dahinschweben. Der Mann eilte hinaus und sah etwas für ihn ganz und gar Ungewöhnliches, obwohl er durch den Flugverkehr rund um Frankfurt International einiges an Luftverkehrsbewegungen gewohnt ist - nur halt eben soetwas noch nie: es waren drei halbwegs kräftig in Rot leuchtende und keineswegs blinkende Objekte. Sie zogen noch geräuschlos etwa 1 Minute nebeneinander dahin, als sich zwei von ihnen aufeinander zubewegten - aber es gab keine Kollision, sondern das eine Objekte zog etwas tiefer an ihm vorbei und dann begannen sie nach und nach relativ schnell "wie Kerzen auszugehen, zu verlöschen, unglaublich anzusehen..." Er war schon a) erstaunt und b) gleichsam sehr erleichtert, als ich ihm ausführte, was dies für Dinger wohl waren.

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Himmelslaternen müsssen echte UFOs sein, wenn der Bock zum Gärtner wird!

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https://www.youtube.com/watch?v=OWea7vWGzbE

Aus dem Kessel Buntes, UFOlogie als reine Nervensache: Als ich mal wieder in den I-Net-UFO-Klubs herumschlenderte, gab es ja wieder Köstlichkeiten zu vernehmen, als es um die ´UFO-Sichtungen´ in der Silvesternacht ging. Naja, was da wieder abging, kann einem aber auch einen mentalen Schluckauf verschaffen.. Ich mute Ihnen mal einen ´Flash´ zu: Da hatte ein Mühlheimer gegen 0:30 h insgesamt vier "orange-weiße Lichter" durch die Gegend schweben gesehen, die zuvor irgendwo in der Ferne vom Boden her aufgestiegen waren. Ingesamt war dies etwa 10 Minuten zu lang zu sehen und der "Anblick war sehr schön". Als Neuanmelder wollte er wissen, was dies nun war. Ein User meinte gleich darauf, dass das die ´Partyballons´ (es sind Himmelslaternen!) waren. Der Melder war der Ansicht dazu, dass das nie und nimmer gewesen sein kann. Und: "Was ich auch noch zu bedenken gebe ist, das Partyballons unkontrolliert durch die Luft fliegen {er meint Luftballons als Partyballons, aber die sind eben keine Himmelslaternen} und nicht so wie die Dinger, die ich gesehen habe..." Die Chefin* des UFO-Klubs aka ufologischen Komödienstadtels: "Ich glaube nicht daran, das es Partyballone gewesen sind. Es hört sich vor allen Dingen eher nach Ufo an. ... Vielleicht haben sie Dich ja extra besucht, und blieben kurz stehen, um Dir Gewißheit zu verschaffen. Ich hoffe, das Ihr, die schon Ufos sahen sich endlich mehr glauben was sie gesehen haben. ... Auch hier hört sich eher nach erfolgreicher Ufosichtung an, als nach Partyballone. ... Ansonsten gratuliere ich Dir zu Seiner Sichtung. Habe keine Angst. Sie sind schon so lange hier, das sie uns mehrmals hätten etwas tun können, wenn sie das vorhätten!" Der Zeuge: "Hey danke Dir für Deine Antwort und Deine Meinung dazu! Freut mich das Du Dir meinen Beitrag angehört hast! Ich bin sowieso ich selbst und glaube daran was ich gesehen habe und was mir mein Gefühl sagt!"

WW

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Ein paar Tage zuvor hatte hemand als Neuanmelder aus Dortmund seine Sichtung - die sich sofort als für den Sachkundigen als Himmelslaterne erkennbar zeigt - UFO-Sichtung beschrieben und bekam als Begrüssung entgegnet: "Es ist doch wirklich faszinierend, wie viele Menschen diese Erscheinungen beobachten. Und es ist gut zu wissen, dass man nicht der Einzige ist. ... Naja wenn wir alle mal logisch überlegen... Wir wissen alle wie Feuerwerkskörper aussehen! Naja...ich glaube fest daran, das was ihr gesehen habt war zumindest nix alltägliches wie Partyballons oder Feuerwerk etc..." Der Zeuge war froh darum so empfangen zu werden: "Vielen Dank für den Willkommensgruß und auch für die sachlichen Antworten. Dennoch sind Eure Einschätzungen schon super.. So muss ein Forum sein, jeder sollte dem anderen helfen! ... Ja, das ist mir schon klar, das halte ich auch für äußerst unwahrscheinlich. Ich dachte jetzt mehr an die Erprobung von geheimen Flugprojekten oder so etwas in der Art."

 

Ich nenne soetwas ganz einfach die mutuale Förderung eines Irrglaubens hin zur Irrlehre. In einem anderem I-Net-UFO-Klub ging es naturgemäß ebenso um die Silvesternacht-´UFOs´ und eine Sichtung von einem Forumsmitglied aus Essen dazu, die eigentlich ganz eindeutig ist, er aber sofort so reagierte: "...dieser rote Punkt war genauso gross wie der Abendstern... Wiederum gibt es ja Aussagen von diesen ´Skylaternen´ ich bin mir 100% sicher, dass es keine von diesen Dingern war. Denn: Ist das saukalt da oben, da würde das Licht (Teelicht was darin ist) ausgehen und kann ja nicht mehr angehen, da es ja niemanden dort oben gibt, der sie wieder anzünden kann. Glaube ich nicht, dass jenem Tag um jene Uhrzeit auf der Welt, solche Skylaternen losgelassen werden ... das ist unwahrscheinlich! Das Universum ist so groß...groß genug um andere Wesen die evtl sogar schon eher im Universum existieren als wir {was auch immer NICHT dies mit der Sichtung zu tun haben mag}. ... Nicht nur ich habe diese Kugel gesehen...sondern mein Schwager, Kollegin und mein Dad...ne ne ne... Aber die halten es auch für solche Laternen. " Ein anderer User dazu: "Also ich habe zu Silvester auch diese roten Lichter gesehen. kurz nach Mitternacht. Während alle knallten und in den Himmel schauten flogen bestimmt um die 10 Stück über München West. Einfach so ganz ungeniert. Wahrscheinlich wollten die Ausserirdischen das Feuerwerk mal von oben anschauen und dachten als Sky Laterne getarnt fallen sie niemandem auf. Ich versteh nicht, das es noch nicht alle begriffen haben." Ein anderer User daraufhin, schnallen Sie sich bitte fest:

 

"Himmelslaternen gibts nicht. Das ist nur eine Verschleierungsaktion der Regierung um von dem massenhaften Auftauchen der Silvester-UFOs abzulenken. Denn, mal ganz im Ernst. Wer würde schon auf die Idee kommen eine Himmelslaterne zu starten und das auch noch an Silvester? Ist doch absurd. Wobei ich mal gehört habe das Wissenschaftler nachgewiesen haben das die Himmelslaternen gar nicht fliegen können. Das ist physikalisch unmöglich. Es ist völlig unmöglich die so leicht zu bauen das das bißchen Auftrieb die Dinger schweben lässt. Vor allem wenns kalt ist kühlt die warme Luft doch viel zu schnell ab. Nee, völlig unmöglich*. Haben Wissenschaftler bewiesen. Es ist ja auch bekannt das UFOs aufgrund des Antigravantriebs gelb-rötlich leuchten. Und rund sind sie auch, diese Form ist absolut notwendig um im Weltraum hohe Geschwindigkeit zu erreichen. Und besonders wenn sie auf der Stelle schweben oder sich nur langsam bewegen leuchtet das Antigravfeld besonders hell. Das liegt an Interferenzen mit dem Erdmagnetfeld an dem sich die Gravitonen abstützen."

2009-himmelslaternen-gb

https://www.youtube.com/watch?v=0SEalLaLdS0

Aber wenn das Normale nicht normal sein soll, aber das aus den ´Outer Limits´ des Zusammengesponnenen, na dann...

 

Einem anderer User platzte da der Kragen und er sagte es mal, was Sache ist und hieb auf den Tisch: "Du willst nicht wissen, sondern glauben und deswegen verweigerst Du dich allen Informationen, die dir deine Wunschwelten verderben könnten. Das hat nichts mit Aliens zu tun, sondern mit Psychologie. Traurig ist nur, das solche wie Du, mit ihrer Kritiklosigkeit, die Ufologie zu bestimmen scheinen und diese Thematik deswegen auch zu Recht als unseriös angesehen wird. Eine der eigenen Erkenntnis widersprechende Argumentation bewirkt eine kognitive Dissonanz. Eine Dissonanz ist psychologisch unangenehm. Daher will man sie reduzieren. Das kann dadurch geschehen, dass man versucht, aktiv Situationen und Informationen zu vermeiden, die möglicherweise die Dissonanz erhöhen könnten. Oder die Person sucht konsequent nach Informationen, die (nur) mit der eigenen Haltung oder Meinung stimmig sind."

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Aus den Gehardt-Files...

 

"Ich habe lange gezögert, Ihnen zu schreiben, aber da mich das, was ich gesehen habe, sehr beschäftigt, schreibe ich nun doch. In der Nacht vom 8. zum 9.1.2009 habe ich etwas gesehen, was mich sehr erstaunte und auch ein wenig beunruhigte, wie ich zugeben muss. Ich beobachtete Lichter am Himmel, die erst für mich aussahen wie Flugzeuge mit Positionslichtern. Da dies an sich ja nicht ungewöhnlich ist, dachte ich mir nichts dabei, bis ich sah, dass sie die Richtung wechselten. Es waren sieben Objekte. Ich habe mir eines ausgesucht, um es genauer zu beobachten. Es wechselte die Richtung, da bin ich ganz sicher. Das Phänomen dauerte etwa eine halbe Stunde. Laternen waren es ganz sicher nicht und auch keine Flugzeuge oder Hubschrauber, denn gehört habe ich nichts. Wir wohnen außerhalb von Overath im Bergischen Land; es ist sehr ländlich und sehr ruhig hier. Es sind selbst die Turbinen von Flugzeugen, die sehr hoch fliegen, zu hören. Nach einer halben bis Dreiviertelstunde verschwanden sie in verschiedenen Richtungen. Ob dies nun eine halbe Stunde dauerte oder länger, vermag ich nicht mehr zu schätzen, denn ich bin immer mal wieder ins Haus gegangen, um mich aufzuwärmen. Die Beobachtung war ca. zwischen 0.30 und 1.30 Uhr. Ich habe so etwas noch nie gesehen und vermute, bzw. hoffe, es war ein Wetterphänomen. Vielen Dank, Renate Sch."

Auf Nachfrage kam noch heraus: "Das Auftauchen aller Objekte habe ich nicht gesehen; einige waren schon da, als ich hinaus ging. Die übrigen kamen langsam, etwa in der Geschwindigkeit wie hoch fliegende Flugzeuge. Dann waren während der ganzen Sichtungsdauer permanent sieben Objekte zu sehen. Wie hoch sie nun wirklich waren, ist schwer zu sagen, weil ein Himmel natürlich keinen Anhaltspunkt bietet, an der man eine Größe festmachen kann. Die Lichter sahen auch aus wie Positionslichter von Flugzeugen und waren weiß und blinkend. Die Objekte verschwanden nicht plötzlich, sondern eines nach dem anderen. Sie verschwanden in verschiedenen Richtungen. Kleiner wurden sie nicht, sie verschwanden einfach am Horizont, fast, als wollten sie landen. Ihre Geschwindigkeit hat sich während der ganzen Zeit nicht verändert, nur die Richtungen. Sie waren nicht formatiert, sondern es wirkte wie ein Aufklärungsflug. Kreisend. Sie kreuzten mitunter den Flug der anderen. Ich habe in den folgenden Nächten den Himmel aufmerksam beobachtet und er war leer, so wie ich es gewohnt bin. Bis auf die Sterne und den Mond natürlich."

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14.01.2020

The latest sightings follow reports of a UFO above the Purley Tesco, last August. Sid O´Driscoll spotted the green and white light, moving quite fast, then stopping. And Carrie Negri, 23, of Chichester Road, East Croydon, watched seven bright orange missile-shaped {die Standard-Skylanterns sehen halt eben aus wie Zylinder, auch wir haben schon ICBM-Abschuß-Meldungen deswegen bekommen, unsere kontinuierlichen Nutzer wissen dies ja} lights travelling slowly in formation across the night sky a month later.<

 

{1} Im Grunde geht es ja nur um "alten Gruscht". Raymond Fowler veröffentlichte 1981 das Standardwerk "The Casebook of a UFO Investigator". Hierin verlor er über seine Arbeit am UFO-Klassiker Exeter ein paar Worte. Fowler untersuchte für NICAP den Fall vom 3.September 1965. Hierbei stellte er aufgrund seiner Zeugengespräche fest, daß das gesichtete Phänomen den Charakteristiken nach kugelrund und hellrot mit einer Art Heiligenschein (Halo oder Aura) war, "es schwebte, wackelte und tat Dinge, die kein Flugzeug kann. Dann jagte es einfach über den Bäumen dort drüben auf Hampton zu". Diese Details erinnern verteufelt stark an einen ´alten´ UFO-Stimuli, den Miniatur-Heißluftballon! Solche Körper sind als Scherzballone (´prank balloon´) gerade in Amerika nicht gerade selten und in der seriöseren UFO-Literatur mehrfach beschrieben worden, noch ehe wir vom CENAP diese als wichtigen UFO-Auslöser hierzulande 1980 entdeckten. Fowler hatte es mehrfach mit solchen nicht-erkannten IFOs zu tun. Im Frühjahr 1966 schwebte z.B. solch ein orange-rot-glühendes Rundobjekt "so groß wie der Vollmond" über Newbury Neck und wurde auch in Beverly als aufsehenerregendes UFO gemeldet. Fowler staunte während der Untersuchung dieser Vorfälle, die immer irgendwelche Schulhöfe im Zentrum hatten, selbst nicht schlecht, als er einem solchen Objekt begegnete. Zunächst hielt er es tatsächlich auch für ein authentisches UFO, genauso wie wir in der Silvesternacht 1979. Dann stieß er auf ein Ereignis, bei dem er Schüler dabei erwischte, wie sie gerade einen solchen Ballon bestehend aus einem transparenden Reinigungsbeutel, stabilisiert mit Draht und auf einem Balsaholzkreuz am offenen Ende angebrachten Kindergeburtstagskuchen-Kerzen, aufsteigen ließen. Er war erstaunt, daß das durch dieses Objekt hervorgerufene Trugbild einen wunderbaren UFO-Effekt hervorrief.

 

In der Abenddämmerung des 17.März 1967 tanzte und hüpfte ein zylindrisches Objekt mit feurigem Auspuff über die Straßen von South Lawrence, Massachusetts, bis es im benachbarten Andover die Route 495 - eine vielbefahrene Autobahn - überquerte und über der Raytheon-Fabrik vor sich hin leuchtete. Das merkwürdige Schauspiel brachte den Stoßzeitenverkehr am Boden zum Erliegen. Eine Hausfrau beschrieb es als fliegendes, an der Unterseite brennendes Brett. Einige junge Männer erzählten, daß es wie eine umgedrehte Zahnbastatube ausgesehen und heftige Flugmanöver ausgeführt habe. Ein Trucker berichtete aufgeregt, wie er am Straßenrand angehalten hatte, um ein flammendes ´fischförmiges Objekt´, so groß wie ein Verkehrsflugzeug, über den Himmel schießen zu sehen. In jener Zeit beschrieben Fernsehsendungen und Zeitschriften in allen Einzelheiten wie Schüler Heißluftballons bauen und fliegen lassen können. Dazu braucht man nur eine gewöhnliche Kleiderhülle aus Plastik, einen Kleiderbügel, ein Stück Metallfolie, Bindfaden und Feuerzeugbenzin. Im eben behandelten Fall hatten zwei Jungen beschloßen, eines dieser improvisierten UFOs zu bauen und selbst mal zu sehen, was sie dadurch anrichten konnten. Als erstes hatten sie einen Kleiderbügel zu einem rechteck gebogen und das Metall mit Trinkhalmen bedeckt, um die Öffnung des Beutels mit Klebeband an dem strohhalmbedeckten Rahmen zu befestigen. Als nächstes formten sie die Metallfolie zu einem Becher, den sie am Rahmen befestigten. Nachdem das Feuerzeugbenzin in den Becher gegossen und entzündet worden war, füllte die Heißluft mit einem Knall den Beutel. Der kissenförmige Ballon stieg schnell auf, soweit es seine Leine gestattete. Doch dann brannte das Feuer den Bindfaden durch und der Ballon flog, dem Wind hilflos ausgeliefert, schnell davon und die UFO-Story war nicht mehr zu bremsen.

 

Fowler hatte diesen Fall untersucht und die Identifizierung vorgenommen. Hier war es ein großer Zufall die Verursacher der kleinen UFO-Panik ´dingfest´ zu machen. Zumeist "werden doch die meisten solcher Ballons absichtlich fliegen gelassen, um falsche UFO-Berichte zu provozieren. Die am häufigsten verwendete Wärmequelle ist dabei ein Bündel von Geburtstagskerzen, die auf einem leichten Balsaholzrahmen befestigt werden, der wiederum auf den Büngel gesetzt wird. Die Mehrzahl der Starts findet bei Nacht statt, meist während der Schulferien. Die häufigste Beschreibung spricht von einer sich langsam dahinbewegenden, orangeglühenden Kugel. Manchmal fängt der Plastikbeutel auch Feuern, was den Eindruck eines abstürzenden, brennendes Objektes erweckt." In Allen Hendry´s Standardwerk für die UFO-Forschung, "The UFO Handbook" (1979), finden wir diese UFO-stimulierenden Objekte auf Rang 7 der NL (Night Lights)-Hitliste, hier als "prank balloons" bezeichnet. Interessant in diesem Zusammenhang vielleicht der folgende Fall aus der Radar-Visuell-Klasse: Es war um 1:16 h in Fairborn, Ohio, als die Polizei fortgesetzt Anrufe über ein orangenes Objekt mit roten Lichtern hereinbekam. Sie rief daraufhin RAPCOM (Radar Approach Control) von Wright-Patterson AFB an, um festzustellen, ob man es dort auf dem Schirm habe. Zunächst war dort nichts zu sehen, kurze Zeit später aber rief RAPCOM die Polizei zurück und berichtete, man habe ein sehr schwaches Echo in der fraglichen Gegend festgestellt - wenn auch nur für zwei Sekunden. Schließlich stellte sich heraus, daß Jugendliche einen der bekannten Spaß-Ballone aufgelassen hatten, welcher auf einem transparenden Wäscherei-Beutel und einer Kleiderbügel-Metall-Rahmen-Konstruktion basierte, die sich schwach auf Radar abzeichnete. In einem Fall aus Moline-Davenport bewegte sich ein orangenes Lichtobjekt langsam nach Nordosten, welches der Polizei gemeldet wurde, woraufhin diese sich mit dem örtlichen Flughafen in Verbindung setzte, welcher eine Radarsbestätigung von einem soliden Objekt über Minuten hinweg abgab. Später stellte sich heraus, daß dieses Radarziel ein Kleinflugzeug war und mit dem "UFO" nichts zu tun hatte. Sogar CE I-Fälle können durch diese Ballons hervorgerufen werden, Hendry berichtet von einem "gelblichen Frisbee-Objekt" in Baumwipfelhöhe, welches Flammen ausstoß und dann rapide zum Himmel fegte. In Deutschland sind uns diese Miniatur-Heißluftballs Marke "Partygag" und dem Werbespruch "Setzen Sie einen Stern an den Himmel!" von der damaligen Firma Schorr-Flugbedarf in Staffelstein seit 1980 bekanntgeworden, nachdem wir selbst in der vorausgehenden Silvesternacht erstmals mit einem solchen himmlischen Pseudo-Wunder konfrontiert wurden und uns ungläubig die Augen rieben. Als wir das Objekt schließlich aufgrund unserer Recherchen identifizieren konnten, stellten wir in einem eigenen Feld-Experiment fest, daß diese Miniatur-Heißluftballons wirklich teuflisch einen UFO-Effekt produzieren - als unerwartete Folge unseres Tests bekamen wir promt weitere UFO-Meldungen aus der Region zu Ohren. Mit der Identifizierung dieser "fliegenden Feuerqualle" war es uns gelungen, eine ganze Reihe bisher als "UFO ieS" behandelte Vorfälle aus ganz Deutschland in die IFO-Schublade zu stecken und entdeckten dieses Stimulus für Deutschland sozusagen ´neu´. In einer in den folgenden Jahren über die Massenmedien laufenden Informations- und Aufklärungskampagne gelang es uns dann tatsächlich auch mit der Zeit, daß dieses Objekt so gut wie nicht mehr als UFO gemeldet wird.

 

Der amerikanische UFO-Untersucher war immer wieder selbst erstaunt, wie viele angeblich "authentische UFOs" auf solche Ballons zurückgehen. Werden diese bei Tag gesichtet, beschreiben die Leute sie als fliegende Röhre, fliegende Fische, Zylinder und Kissen. In einem von Fowler behandelten Fall ließen einige Kinder ein paar dieser Spaßballone in der Nähe des Startbahnendes eines Privatflugplatzes steigen: "Da ihnen Vergleichspunkte zur Orientierung fehlten, berichteten die Piloten, die diese Objekte erblickten, daß sie die Größe eines Linienflugzeugs gehabt hätten!" Eine Abwandlung von solchen Spaßballonen sind heliumgefüllte Ballons, an denen man Eisenbahn- oder Straßen-Signal-Fackeln anhängt (aber auch an Drachen wurden solche schon angehängt), die dann in der Dunkelheit ein gespenstisches Schauspiel liefern. Fowler beschreibt hierzu Fälle, die analog zu den späteren Ereignissen von Anfang der 90er Jahre aus Gulf Breeze, Florida, passen, wo man die RUFOS (Red-UFOs) sah. Anzumerken ist hier, daß nach dem Untergang von NICAP viele Leute zum neugegründeten MUFON-Netzwerk marschierten, um sich dort anzuschließen. MUFON sollte später dann die RUFOS von Gulf Breeze als echte UFOs durchgehen lassen, obwohl nicht nur NICAPler Fowler diese echten IFOs genau kennt und MUFON-Direktor Walt Andrus selbst schon derartige Objekte starten ließ. Fowler: Selbst wenn diese UFO-Streiche nicht gefährlich sind, verursachen sie doch oft unnötige Verschwendung von Zeit und Geld des Forschers." Hier spricht er uns aus der Seele.

 

Dass diese Scherzballone nach dem Heißluftballon-Prinzip auch von UFO-Fans selbst gestartet werden, wurde 1967 in Nr.3 der ersten amerikanischen Dell Publishing-Kiosk-Zeitschrift zu unserem Thema, "Flying Saucers/UFO Reports", durch Frank McClenny aus Wanna Walla, Washington eingestanden. Er hatte zusammen mit seinem Freund Mark Thompson selbst 1966 mehrfach in seiner Heimatstadt mittels den Plastikbeuteln aus einer Reinigung und darunter angebrachten Geburtstagskerzen UFO-Alarm nicht aus Zufall, sondern ganz bewußt ausgelöst. Während vier verschiedenen Nächten hatten sie insgesamt etwa 15 solcher prank balloons hochgelassen und immer wieder einen Erfolg verzeichnen können. Auch Phil Klass beschrieb in seinem Buch "UFOs - Explained" (1974, Random House Inc., New York) einige bemerkenswerte Beispiele von handgemachten UFOs, den amerikanischen Prank-Balloons. Darunter auch folgenden Vorfall. Während des Abend des 7.Juli 1968 bezeugten viele Menschen im Gebiet von Seattle, Washington, das befremdlich anzuschauende Manöver einer UFO-Schwadron und ein Privatpilot, der auf dem nahen Boeing-Field landete, berichtete von einer aufregenden Begegnung mit diesen Objekten. Am nächsten Morgen berichtete die Zeitung Seattle Post-Intelligencer mit einer Titelgeschichte von den Vorgängen unter der Schlagzeile "UFO-Mysterium: Gespenstische rote Lichter von Flugzeug verfolgt". Um was ging es?

 

Neun rubinrote Lichter wurden vom Boden aus gesichtet, darunter befanden sich die Kontroll-Turmleute der Federal Aviation Administration (FAA, Bundesluftfahrtbehörde) von Boeing-Field. Sie alle sahen die UFOs am Himmel, wie sie hin und her zogen. Nach etwa einer halben Stunden verschwanden sie genauso mysteriös wie sie aufgetaucht waren. Trotz der vielen visuellen Sichtungen konnte die Formation nicht auf dem FAA-Radar aufgezeichnet werden. Der Privatflieger befand sich gerade im Anflug auf die Stadt als er direkt vor sich die neun glühenden Objekte ausmachte. Um einer Kollision zu entgehen, drehte der Mann scharf bei und so wirkte es so, als würden auch die Objekte beidrehen. Der Flieger nahm zunächst an, dass diese Formation eine Reihe von Militärflugzeugen sei, aber von der FAA erfuhr er, das keine militärische Flüge in der Region derzeit stattfanden. Der Pilot sah glühende Objekte von den UFOs nach unten zischen, was ihm den Eindruck vermittelte, als würden ´Raketen´ zum Boden geschossen! Der Privatflieger drehte dann bei und kam unterhalb der Objekte in dieser klaren Mondschein-Nacht. Während dieser Phase strahlte er mit seinem Scheinwerfer einmal ein paar Objekte an, aber dabei zogen sich diese vermeintlich sofort zurück. Nach der Landung stellte der Mann fest, dass zwei Cockpit-Instrumente nun befremdlich reagierten. Der Gyrokompass zeigte einen Abweichungsfehler von 170° und die Uhr war um 22:35 h stehengeblieben. Ein typischer Vorgang von elektromagnetischen Wirkungen und Wechselwirkung, wie es von den UFO-Freunden des Phantastischen als typische UFO-Ausstrahlung so gerne vorgebracht wird? Der Pilot nahm deshalb an, dass die UFOs solide Maschinen waren: "Ich würde es nicht glauben, aber ich sah sie ja selbst." Wie auch immer, vier Monate früher, am 25.März 1968, gab es einen kleinen UFO-Flap in Metuchen, New Jersey, wo es um die 25 Beobachtungsberichte gab - darunter von 4 Polizisten und einem Geistlichen. Der geistliche hatte zuerst ein kurioses, glühendes UFO herabsteigen sehen und die Polizei alarmiert, die zwei Streifenwagen vorbeischickte. Der Geistliche hatte das UFO wie einen orange-roten Ballon bschrieben, der innen zu brenen schien. Als die Beamten erschienen tauchte das Objekt wieder auf und einer der Beamten richtete einen Scheinwerfer darauf während es gleichzeitig rasch aufstieg. Es war eine Art orangener Ball, der schnell aufstieg und davonzog. Als es höher stieg, tauchten zwei Flugzeuge in dem Gebiet auf, aber da flackerte das Ding noch zweimal und verlosch.

 

Zwei Jahre früher, Ende März 1966, berichteten Hunderte von Menschen im San Gabriel Valley des südlichen Kalifornien von Sichtungen orange-rot-glühender UFOs während einiger Nächte. Manchen Darstellungen nach seien die glühenden Objekte "mit einer fantastischen Geschwindigkeit dahingezogen". Ein paar Leute schilderten sogar einen wimmernden Ton gehört zu haben, als die Objekte vorbeizogen während die meisten Zeugen aber die absolute Geräuschlosigkeit betonten. Einige der Beobachter wollen so nahe an die Objekte herangekommen sein, das sie sogar soetwas wie Parfüm in der Luft rochen! Im September 1967 wurden ähnliche Glüh-UFOs am Nachthimmel von Sharon, Pennsylvania, gesehen. Dreißig Minuten nach ihrem Erscheinen und Verschwinden gab es sogar einen Stromausfall an Ort. Auch hier waren alle Zeugen, ehrliche und intelligente Menschen. Dennoch, alle genannten Fälle hatten eines gemeinsam:

 

Die gesichteten unidentifizierten fliegenden Objekte waren kleine Heißluftballone aus großen Plastik-Säcken, die von Spaßvögeln aufgelassen worden waren. Die stellte sich in all den genannten Zwischenfällen unzweifelhaft heraus. Bereits die ersten fliegenden geräte der Menschheit waren künstliche Objekte, Ballone mit einer offenen Flamme, die sie nach einem uralten physikalischen Prinzip in die Lüfte schweben ließ. Seither wurde es in moderner Ausführung immer wieder von Jugendlichen angewendet, die ihr physikalisches Wissen testeten. Hunderte von UFOs gehen allein in den USA darauf zurück.

 

Am Tag nach der Titelschlagzeile des ´Seattle Post-Intelligencer´ brachte dieser eine weitere kleine Meldung auf S.12, um das Geschehen aufzuklären. Ein paar Teenager hatten Plastiksäcke aus der Reinigung mit Kerzen ausgerüstet und aufsteigen lassen, wobei der UFO-Effekt zustandekam. Zusätzlich hatten sie Signalfackeln herabhängen lassen, wodurch der Eindruck noch mehr verstärkt wurde. Diese fielen dann herab und riefen den Eindruck hervor, als würden flammende Raketen nachflammend zu Boden fallen. Tatsächlich, inzwischen fand man die Überreste der Ballons und die Polizei von Seattle staunte nicht schlecht. Ähnlich verlief es auch bei den anderen Vorfällen. Die den UFOs zugesprochenen Effekte haben nichts mit ihnen zu tun und traten unabhängig auf.

 

"30 Bürger sahen UFO" meldete im Januar 1968 die ´Denver Post´ und berichtete, "das eine der am besten bestätigten UFO-Sichtungen der vergangenen Monate aus Castle Rock berichtet wurde" (eine kleine Gemeinde 30 Meilen südlich von Denver). Allein Deputy Sheriff Weimer erhielt 12 Berichte von einem großen, blasenartigen Objekt, welches zwischen 18:10 und 18:24 h über der Stadt schwebte. Morris Flemming von der Douglas County Civil Defense Agency bekam sogar 30 Berichte zu dieser Erscheinung. Jemand berichtet, dass das Gebilde in unterschiedlichen Geschwindigkeiten etwa 200 Meter hoch dahinzog und mindestens 8 Meter im Durchmesser hatte. Dann zog das Objekt "gerade hoch und verschwand während es ein paar Flammen-Bällen zurückließ", wie ein anderer Zeuge berichtete, der das Objekt auf gar fast 20 Meter Größe schätzte. Einer der Zeugen will so nahe an der Erscheinung gewesen sein, dass Flemming sogar daran denkt, ihm einen Bluttest zu unterziehen, um feszustellen, ob "Strahlung oder unbekannte Sachen in seinem Blut sind". Zwei Tage später berichtete die Zeitung aber unter der Schlagzeile "Mutter zweier Schüler identifiziert UFO": Nachdem es in Castle Rock einige Aufregung über die gemeldete UFO-Erscheinung gegeben hatte, meldete sich Frau Dietrich, um zu berichteten, dass das UFO von ihren beiden Söhnen Tom, 14, und Jack, 16, stammte und es nichts weiter als ein transparenter Plastikbeutel für eine Jacke aus der Reinigung war, den die Jungs als Heißluftballon ausbauten und wie in der Schule im Physik-Unterricht gelernt, dann zur genannten Zeit in der Region aufgelassen hatten.

 

Aus dem Archiv von UFO-Forscher Frank B.Salisbury: "Im Januar 1974 fuhren Virginia Lott und ihre 17-jährige Tochter Virginia ostwärts der Randolph-Straße in Wheaton, Maryland, hinunter. Es war kurz nach Einbruch der Dunkelheit. Auf der rechten Seite sah Virginia jun plötzlich etwas gelb-orangenes, flackerndes, schimmerndes Licht genau über dem Schulhof. Aufgeregt machte sie ihre Mutter auf diese seltsame Erscheinung aufmerksam. Beide waren nach kurzer Zeit überzeugt, daß das Licht an der Spitze ein großes, eiförmiges, schwarzes Objekt besaß. Sie fuhren um das Schulgelände herum und beobachteten das Licht und diesen merkwürdigen Gegenstand von der anderen Seite des Geländes aus. Dieses Objekt und sein Licht bewegten sich mit großer Geschwindigkeit in nordwestliche Richtung. Als ich das erstemal von dieser Erscheinung hörte, glaubte ich, es sei der beste Fall, mit dem ich es je zu tun gehabt hätte. Der Standort des Lichts war positiv, es wurde von allen Seiten beobachtet, während Virginia um den Schulhof herumfuhr. Vor allem schien das schnelle Verschwinden eine alltägliche Erklärung unmöglich zu machen. Der große, schwarze Gegenstand gab dem Ganzen noch eine unheimlich interessante Note. Am nächsten Abend, als ich diesen Schulhof zwecks Untersuchung betrat, traf ich auf eine Gruppe Studenten, die damit beschäftigt waren, Heißluftballons herzustellen.

Die Ballons waren so konstruiert, daß ein Bündel Tortenkerzen unter einem durchsichtigen Polyesterbeutel, den sie von der Reinigungsfiliale nebenan bekommen hatten, aufgehängt wurde. Die Flamme in dem Beutel produzierte dieses flackernde, schimmernde, orangegelbe Licht, wie es Virginia beschrieben hatte. Die Studenten bestätigten, daß sie in der Tat am vergangenen Abend zu der bestimmten Zeit einige dieser Heißluftballons losgehenlassen hatten. Das war also der Fall, der in jeder Beziehung so ausgezeichnet sein sollte. Die Angaben waren sicherlich sehr objektiv. Es scheint als hätten Virginia und Virginia sich diesen schwarzen Gegenstand eingebildet (oder es war ein optischer Effekt). Und es sieht so aus, als sei die scheinbare Geschwindigkeit des Wegfliegens dadurch bedingt, daß Virginia die Distanz, in der sich das Licht bewegte, nicht richtig einschätzen konnte. Das war ein Fall, wo die beobachteten Einzelheiten eine nüchterne Erklärung verhinderten. Meine Untersuchungen jedenfalls lassen nur diesen Schluß zu. Es ist wieder nur eine Zufälligkeit; wie wäre ich je hinter das Geheimnis gekommen, wenn sich die Studenten entschieden hätten, an diesem Abend etwas anderes zu tun?

 

Aber dieser Fall komplizierte sich noch, da sich Virginia weigerte, meine Erläuterungen zu diesem Fall zu akzeptieren, obwohl sie genau wußte, daß meine Erklärung vom Standpunkt der Fakten her unwiderruflich der Wahrheit entsprachen. Sie war völlig überzeugt, diesen schwarzen Gegenstand ebenso gesehen zu haben wie das Licht. Und jede Logik versagte in diesem Punkt, ihr geistiges Bild zu verändern. Sie war eher geneigt zu glauben, daß ein wirklicher Gegenstand mit diesem Licht erschien, als an die vorhandenen Heißluftballons zu glauben. Möglicherweise nur, um sich selbst einen tollen Bericht zu liefern, auch wenn er nicht geglaubt würde." (Quelle: "UFOs - Die unmögliche Wahrheit? - Wissenschaftler schreiben über UFOs", Herausgeber Matthias Engelhardt, raum&zeit-Verlag, Gehrden, 1984, S.116/117.)

"Flugzeug oder grüne Marsmännchen?" hieß es am 4.Januar 1977 in der ´Rhein-Neckar-Zeitung´: Zu Silvester zeigte sich was Feuriges am Eppelheimer Firmament. Einige Eppelheimer Bürger sahen in der Silvesternacht was Leuchtendes von Horizont zu Horizont fliegen, dessen Zuordnung schwer fällt. Noch zogen kurz nach Mitternacht Raketen ihre feurige Bahn und knatterten die Knallfrösche, als Edmund Wirth vom Boxberg her ein Ding in Richtung Mannheim fliegen sah, das unten halbkugelförmig wie glühendes Metall schimmerte und nach oben sotzzulaufend mit Flammen züngelte. Der Beobachter glaubte die Geschwindigkeit schneller als ein Flugzeug zu erkennen, während es wiederum keineswegs so schnell wie eine Sternschnuppe (und vor allem ohne "Kometen"schweif) dahinzog. Und was das Merkwürdige ist: etwa zehn Minuten später flog ein gleiches Objekt wieder in die derselben Richtung, wobei es auch von Verwandten und anderen Hausmitbewohnern erblickt wurde. Die RNZ-Recherchen erbrachten nichts Handgreifliches: Dr.Möllenhoff von der Landessternwarte konnte für seine "Firma" eine Beobachtung ausschließen und tippte vielleicht doch auf eines der Flugzeuge, die sehr oft nächtens mit vollen Scheinwerfer (nicht nur Positionslichtern!) und stroboskopartigen Beleuchtungseffekten über Heidelberg zögen. Vom amerikanischen Flugplatz Pfaffengrund wurde in der Silvesternacht kein Wetterballon aufgelassen und ein Satellit scheidet wohl aus, da der Himmel zu Silvester bewölkt war. Eine Rückfrage in unserer Mannheimer Redaktion, ob Mannheimer Bürger ähnliches beobachtet hätten, blieb ebenfalls ohne Ergebnis. So bleibt sowohl für die Beobachter aus Eppelheim wie den interessierten Redakteur die resignierende Erkenntnis, dass die Himmelserscheinung ungeklärt bleibt, denn fotografische Dokumente konnten in der kurzen Beobachtungszeit nicht gefertigt werden.

 

"Waren´s doch die vom anderen Stern?" fragte sich die Zeitung am 5.Januar 1977: Unter der Überschrift "Flugzeug oder grüne Marsmännchen?" berichtete die RNZ in der gestrigen Ausgabe über eine merkwürdige Flugerscheinung über Eppelheim während der Silvesternacht. Ein weiterer Leser meldete sich jetzt, der Ähnliches am 31.Dezember beobachtet hat, allerdings schon um 18 h von Kirchheim aus. Auch er beschreibt das Objekt als rötlich-orangenen Feuerball, der geräuschlos in Richtung Eppelheim flog, dort einige Minuten still stand und dann sich verkleinernd verschwand. Obwohl dieser Leser als ehemaliger Flugzeugführer über besondere Beobachtungsgabe verfügen dürfte, ist ihm die Erscheinung, die auf seinen Hinweis auch von anderen Hausbewohnern gesehen wurde, unerklärlich.

 

Hierauf versuchte ich Herrn Wirth via Telefonbuch ausfindig zu machen, ich erreichte seine Ehefrau und sie berichtete: "Wir schauten wie die Leute draußen ihr feuerwerk abbrannten und da entdeckte mein Mann vom Balkon aus aus Richtung Leimen kommend dieses Objekt. Er dachte zeurst es wäre ein neuartige Silvesterrakete, aber er wurde stutzig, da das vermeintliche Raketenprojektil relativ lange und ohne Schweif erschien - ein Flugzeug konnte es auch nicht sein, die Wolkendecke stand zu tief, alsdass man sich in dieser Höhe täuschen lassen könnte; unsere Kinder konnten es ebenfalls sehen. So zehn Minuten später wurden wir alle geleichzeitig auf ein gleichartiges Objekt aufmerksam, das aus der selben Richtung kam und dem ersten zu folgen schien. Es war wie ein offener Lampion und hatte einen hell-gelben Kern und einen roten Mantel, wie man sich eine ´Qualle´ von unten betrachtet vorstellen kann, ohne dass das Objekt jedoch pulsierte oder Arme/Fühler zeigte."

 

Während eines weiteren Telefongesprächs kam zudem heraus, dass das zweite Objekt "etwas langsamer flog und auch von der Nachbarsfamlie Kohler, einem Ehepaar mit zwei Kindern, mitverfolgt werden konnte". Zunächst wandte sich Herr Wirth an die Landessternwarte, aber wegen den dortigen Ferien dann an die Zeitung. Später teilte uns Herr Wirth mittels Fragebogen mit, dass das Innere der Feuerqualle "ähnlich einer flackernden Kerzenflamme" ausschaute. Als Folge nahm ich mit dem verantwortlichen Redakteur Verbindung auf um die Ereignisse in Mannheim-Wallstadt zu schildern, weswegen er am 20.Januar 1977 nach Mannheim kam und uns anhörte, aber auch die Adressen weiterer Zeugen aus dem Heidelberger Raum mitbrachte. Am selben Tag berichtete der ´Mannheimer Morgen´ unter der Schlagzeile "UFOs über Saarbrücken?" von weiteren Erscheinungen, weswegen wir hier langsam ins rotieren kamen. Friseurmeister R.K. hatte also von Wiesenbach aus am 31.Dezember 1976 zwischen 18 und 19 h ebenfalls ein nicht näher zu definierendes, orangen-leuchtendes Gebilde ausgemacht, welches von einer idealen Beobachtungsstelle aus mit wunderbarem Panoramablick gesehen wurde - in vielleicht 1000 Meter Höhe in der Größe eines Pfennigstücks bei ausgestrecktem Arm und ein paar Minuten lang horizontal dahinziehend. In Heidelberg-Pfaffengrund sah Franz Thorbecke (der genannte Flugzeugführer) zusammen mit der ihn besuchenden Familie Apfel kurz vor 18 h ein "pulsierendes, verschwommen erkennbares orangegelbes Licht mir rötlicher Tönung" über den gegenüberliegenden Hausdächern auftauchen, vielleicht 300 Meter hoch. Bei ausgestrecktem Arm mag es groß wie ein 1-Dm-Stück gewesen sein - mit der Distanz schrumpfte der Körper bis auf Sterngröße zusammen. Die Sichtung hatte vielleicht vier Minuten gedauert. Herr Thorbecke betonte, dass das Objekt eindeutig selbstleuchtend war und deswegen sei jeglicher Ballon auszuschließen. Kurz nach Mitternacht sahen die Zeugen wieder eine Erscheinung dieser Art vorbeiziehen, wenn auch nur für 1/2 Minuten, da sie zu sehr vom laufenden Feuerwerksspektakel abgelenkt wurden.

 

Da standen wir nun, schauten uns dumm an und...wußern auch nicht weiter. Nun zu dem was aus Saarbrücken von dem freien Mitarbeiter des ´MM´, Dr.Adolf Müller vom Saarländischen Rundfunk, berichtet wurde: Der Saarländische Rundfunk saß am Dienstagabend entweder einem Scharlatan auf, oder er stellte einen ausgesprochenen Glückspilz vor. Im Fernseh-Regional-Programm zeigte Gerhard Fischer aus dem Saarbrücker Stadtteil Dudweiler eine Aufnahme eines unbekannten Flugobjektes, die er in der Silvesternacht über seiner Heimatstadt aufgenommen haben will. Das Dia ließ deutlich eine funkensprühende rote Linie erkennen, die - nach Angaben des Fotografen - das gesamte runde Flugobjekt umgab. Fischer war, seinen Angaben zufolge, gerade dabei, das Silvesterfeuerwerk kurz nach Mitternach aufzunehmen, als sich von Süden her, relativ niedrig, ein Objekt näherte, das weder Rakete noch Flugzeug noch Wetterballon sein konnte. Es schwebte fast lautlos über der Stadt, in der Mitte auf kleiner Fläche hell erleuchtet, der Rand von einem roten Flammensaum umgeben. Amateurfotograf Fischer wechselte die Optik und fing mit dem Teleobjektiv tatsächlich ein zweites unbekanntes Objekt ein, das dem ersten im Abstand weniger Minuten folgte. Fischer machte seine Beobachtung in Dudweiler publik und fand in wenigen Tagen eine Reihe von Zeugen im Raum Saarbrücken, die ebenfalls die fliegenden rotrandigen Scheiben gesehen hatten. Aus den Beobachtungen errechnete Vermessungsingenieur Fischer eine Flughöhe der unbekannten Flugobjekte ("UFOs") von etwa 1800 Meter bei einer Wolkendecke von rund 3000 Meter und eine Fluggeschwindigkeit zwischen 180 und 250 Stundenkilometern. Die amerikanische Radarstation der US-Forces Ramstein hatte nach Auskunft der Presestelle in der Silvesternacht nichts Ungewöhnliches bemerkt.

 

Ich rief Herrn Dr.Müller an und dieser bestätigte mir nochmals alle Angaben und gab mir die Adresse des Hauptzeugen Fischer, den ich sofort anschrieb. Er antwortete alsbald zurück und schickte mir seinen Bericht nebst beigelegten s&w-Fotos. Hiernach hatte die Beobachtung insgesamt sieben Minuten gedauert. Wie er jedoch berichtete hatte sich aufgrund einer Meldung der Studiowelle Saar vom 7.Januar 1977 jemand (Herr Wolf) gemeldet, der ebenso das Phänomen gesehen hatte und als "Heißluftballon" bezeichnete. Über Herrn Fischer kamen wir an weitere Zeugen dieser Erscheinung heran, wonach der Durchgang dieser Erscheinungen ebenso bestätigt worden waren. Das Bildmaterial dagegen war wenig nützlich und überhaupt nicht aussagekäftig, da es sich um mehr oder minder verwackelte Langzeitbelichtungen handelte und außer verzerrten hellen Lichtspuren nichts zu sehen war. Später erhielt ich auch ein paar Farbfotos, die schon besser waren, aber außer einer im Kern gelben Lichtspur mit einem roten Saum auch nicht mehr hergaben. Aus heutiger Sicht ist es kaum mehr verständlich, dass wir bei diesen Fällen nicht weiterkamen und sie als "echte UFO-Berichte" einstuften. Gerade auch in den Fällen rund um Heidelberg und Saarbrücken hätte uns aufgrund des Falls Ansbach ein Licht aufgehen müßen - tat es aber nicht, da wir die reale nächtliche Erscheinungsform eines Miniatur-Party-Gag-Heißluftballons nicht kannten. Es ist eine Sache namentlich etwas zu kennen, wirklich aber deswegen auch sich vorzustellen wie jene Erscheinung am Himmel in all ihrer Pracht und Spannbreite wirken kann wieder eine andere. Und genau dieser Punkt macht es für viele schwierig den Dingen auf den Grund zu gelangen, wie ich aus heutiger Perspektive es erkennen kann. Man kann als Neuling sich einfach nicht vorstellen, wie dieser oder jener UFO-Stimulus tatsächlich unter diesen oder jenen Gegebenheiten ausschaut. Dass die UFOs von Heidelberg und Saarbrücken Miniatur-Heißluftballone waren haben wir alsbald ausfindig machen gekonnt als wir a) diesen Stimulus selbst kennenlernten und b) verstärkt auf diesen Auflöser in UFO-Meldungen stießen. Etc pp - alles wiederholt sich immer wieder, und zwar rund um den Globus in der einen wie anderen Form und zu anderer Zeit.

Quelle: CENAP-Archiv

 

 

 

 

 

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