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UFO-Forschung - Aus dem CENAP-Archiv: UFO-History Teil-73

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1.08.2006

UFO-Forschungs-Arbeitstagung 2006 in Cröffelbach

Erstinformation...

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1.08.2006

Historische Noten der UFOlogie aus dem CENAP-Archiv:

August-UFO-Meldungen vor 55 bis vor 20 Jahren: Fliegende Untertassen in der Presse

Feuerball verursacht Panikstimmung hieß es via UP aus Bogota und am 1.August 1951 berichtete so die Rhein-Neckar-Zeitung: Die Zeitung El Espectator berichtet, dass die Einwohner der rund 200 Kilometer westlich von Bogota liegenden Kleinstadt Ioague von einer Panikstimmung erfasst wurden, als sie am Sonntagabend einen riesigen feuerball am Himmel erblickten, der auf die Erde herabstürzte. Dem Absturz sei ein starker Erdstoß gefolgt. Unmittelbar nach dem Erdstoß sei eine Art Blitzstrahl sichtbar gewesen, der die Augenzeugen dieses Ereignisses geblendet habe.

Fliegende Untertase - diesmal echt meldete dpa aus Washington und die Rhein-Neckar-Zeitung vom 30.August 1951 hatte eine Meldung mehr abzudrucken: Die US-Armeebehörden erproben zur Zeit einen neuartigen Behälter, der in der Form den sogenannten "Fliegenden Untertassen" ähnelt und zur Versorgung von Einheiten an der Front mit Flüssigkeiten verwendet werden soll. Der Behälter faßt 23 Liter Wasser, Benzin oder andere Flüsssigkeiten, besteht aus synthetischem Kautschuk, hat einen Durchmesser von sechzig Zentimeter und ein Leergewicht von 2,25 kg und die Form eines Diskus. Zu Versuchzwecken hergestellte Behälter dieser Art wurden aus Höhen bis zu 600 Meter ohne Fallschirm abgeworfen, ohne zu platzen. Beim Aufprall auf den Boden dehnen sie sich bis zum Doppelten ihrer normalen Größe aus, prallen in die Luft zurück und fallen sodann unversehrt zur Erde. [Was u.U. unbedarfte Zeugen Anlaß geben mag über abgestürzte Untertassen zu spekulieren.]

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Fliegende Untertasse kurvte über Waldau wußte am 13.August 1956 die Kasseler Zeitung zu melden: Eine Fliegende Untertasse kurvte gestern über dem Flugplatz in Kassel-Waldau und überraschte die zahlreichen Besucher der "Deutschen Modellflug-Meistershcfaten 1956". Dieses Mal jedoch war es kein Phantom, sondern ein auf Grund von amerikanischen Beschreibungen der Fliegenden Untertassen aus Sperrholz nachgebautes Modell. Es startete allerdings außer Konkurrenz. Die Fliegende Untertasse hatte Erwin Stücke aus Karlsruhe gebaut. Eigentlich sollte sein Sperrholzmodell Düsen am Außenrand erhalten. das jedoch war nicht möglich, weil die Maschine sonst zu schwer geworden wäre. So baute der unermüdliche Bastler einen Benzin-Motor ein und benutzte dazu den Platz, an dem sich sonst nach den Untertassen-Berichten die Kanzel befindet. Die Scheibe, die sich durch eine Art Schaufeln, die in einem bestimmten Abstand zwischen Motor und Rand eingebaut sind, dreht, steigt senkrecht etwa 400 bis 500 Meter in den Himmel auf. Die Flugzeit beträgt etwa vier Minuten.

UFO-Schweiger - neuer Beruf meldete am 25.August 1956 die Salzburger Zeitung: Nichts mit UFA, nichts mit Film, aber alles mit dem neuen Weltgeheimnis der "Unknown Flying Objects" der Fliegenden Untertassen soll laut "Neuer Post", Düsseldorf, die unheimliche Tatsache zu tun haben, dass einige Forscher und vorgebildete Beobachter dieser Sparte sich in abgrundtiefes Schweigen hüllen. dass es sich bei den merkwürdigen Himmelserscheinungen um keine Sinnestäuschung und um keinen sensationellen Schwindel handelt, dürfte ja nun tatsächlich außer Zweifel stehen. In den Vereinigten Staaten existiert schon längst ein internationeles "Flying Saucer Bureau", das Beobachtungen sammelt und prüft [?]. Es brachte 40.000 Augenzeugenberichte [?] zusammen. Ebenso hat die Royal Air Force ein besonderes Amt [?] eingerichtet, in dem - ebenfalls laut "Neuer Post" - sogar der Pince of Edingbourgh mitarbeiten soll. Wesentlich klarer wirkt eine Nacht, für die wir uns verbürgen können, laut der maßgebende Persönlichkeiten des Pentagon mit einem Europäer hohen Ranges in absolut positiver Weise über das Auftreten solcher Objekte, von den sie nur wissen, dass sie von keiner Weltmacht, weder USA, noch England oder Rußland hergestellt werden, gesprochen haben. Nun schildert Gray Baker, früherer Leiter der Untersuchungsabteilung des amerikanischen Bureaus, dass einer von dessen Direktoren einen Besuch von drei dunkelgekleideten Herren erhalten hat, worauf er sich in Pension und absolutes Schweigen begab. Ebenso sei aus dem bekannten Raketenforscher Oberth kein Wort mehr herauszubringen. Offenbar, so meint man, solle der Weltöffentlichkeit etwas vorenthalten werden, das zur Stunde nur Hysterie erzeugen könnte. Immerhin, so scheint es, wird auch heute noch Leuten, die etwas können und wissen, das Schweigen teuer bezahlt.

Obiger Bericht ist unserer Kenntnis nach einer der ganze wenigen Artikel, die die breite Öffentlichkeit hierzulande etwas über die Männer in Schwarz (MIBs) sagte, auch wenn die Quelle nur ein deutsches Klatschblatt, "Neue Post", war und einige Übertreibungen deftiger Art beinhaltete. Auch wurde der Eindruck erweckt, als sei der Privatmann und Okkultist Gray Baker mit dem Pentagon und dem dortigen UFO-Projekt verbändelt, was nicht stimmt, genauso wenig wie man immer wieder den Eindruck erzeugt, als sei Keyhoe´s NICAP mit dem Untertassen-Projekt identisch. Sicher dagegen ist, dass der Raketenforscher Oberth nicht zum Schweigen gebracht wurde und ganz munder überall über seine speziellen Untertassen-Ideen plauderte.

Die Rheinpfalz vom 30.August 1956 berichtete: Ende August wurden an der marokkanischen Küste, vornehmlich in der Bucht von Tanger, von verschiedenen Personen wiederholt UFOs (unbekannte Flugobjekte) gesehen. Der neueste Bericht bezieht sich auf einen Gegenstand, der ein grünes Licht ausgestrahlt habe und von dem rote Blitze ausgegangen seien. Er wurde in Ost-West-Richtung fliegend von mehreren Personen am Montagabend nach 20 h Ortszeit etwa acht Minuten lang beobachtet. Es soll sich um ein sehr grosses und schnelles Objekt gehandelt haben.

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Jagdsaison auf Fliegende Untertassen meldete dpa und am 2.August 1966 schrieb so die Frankfurter Rundschau: Für die Mitglieder der britischen "UFO-Forschungsgesellschaft" hat wieder einmal die Jagdsaison auf Fliegende Untertassen begonnen. Mit Teleskopen, Kameras und selbstgebauten Wellendetektoren bewaffnete Männer haben auf einem Hügel bei Warminister (Südengland) ein Sommerlager aufgeschlagen, um den vermeintlichen Besuchern vom anderen Stern mit vereinten Kräften auf die Spur zu kommen. Ein auf dem Hügel angelegtes Lichtsignal soll den "UFOs" (Unbekannten Flug-Objekten) zu erkennen geben, daß ihre irdischen Bewunderer einer Verständigung nicht abgeneigt wären. Warminister wurde als Standort gewählt, weil hier im vergangenen Jahr eine Fliegende Untertasse angeblich bei einem Landemanöver gesichtet worden war. Der Leiter der britischen "UFOlogen", Dr.Cleary-Baker, führt dies auf die Nähe geheimer militärischer Forschungsanlagen zurück, für die sich die überirdischen Besucher offenbar interessieren.

Das Neue Zeitalter berichtete am 20.August 1966 unter Jan Holberg: Interessante technische Enthüllungen: "Die USA und Rußland produzieren sie!" - "UFOs gibt es nicht! Wohl aber: Flugscheiben am laufenden Band!" "Heraus mit der Wahrheit!" - Mit Erfolg geflogen - Schluß mit den Märchen - genaue technische Angaben - Wie man sie bauen und nachkopieren kann. Zum Thema der UFOs, über die wir and dieser Stelle oft berichten, indem wir uns jeweils an das kontrollierbare faktische Material hielten, gingen uns von Dipl.-Wirtsch. Hermann Klaas, 433 Mühlheim an der Ruhr, Leybankstr.20, die nachstehende Ausführungen und Zeichnungen zu, für deren Richtigkeit der Einsender in vollem Umfang Garantie übernimmt. In jedem Fall sind die Darlegungen ein interessanter Beitrag zum Thema der UFOs oder Flugscheiben, wie Hermann Klaas jene Flugkörper nennt, von denen er sagt, sie seien keineswegs unbekannt (UFO = Unbekannte Fliegende Objekte), sondern nur zu gut bekannt und würden in den USA und in der Sowjetunion am laufenden Band fabriziert.

Wann aber endlich bequemt man sich, die ganze Wahrheit zu bringen und die amerikanischen "Mätzchen" ad absurdum zu führen, indem man endlich den Deutschen das Erstgeburtsrecht zubilligt? Den Ansatz haben Sie schon in der Nr.41 vom 10.Oktober 1964 und in späteren Ausgaben gemacht. In der Anlage gebe ich Ihnen eine Fotokopie der Skizzen und Beschreibungen aus meinen alten Unterlagen aus 1941 und 1945! Ich habe auch noch Skizzen des von mir 1941 gebauten Modells einer "Flugscheibe" - dieser von Deutschen ausgearbeiteten und tatsächlich mit kaum zu glaubendem Erfolg geflogenen Erfindung. Sie hatte einen Durchmesser von 2,40 m, mit einem kleinen, sehr schnell laufenbden Spezial-Elektromotor (Modellbenziner gab es damals nicht), der bei der Luftwaffe "organisiert" wurde, sofort so schnell senkrecht stieg, daß es leider an die Hallendecke (8 m hoch!) stieß und "am Boden zerstört" wurde. Es mußte ja sehr leicht gebaut werden! Übrigens kann man solche Modelle nicht, oder nur schlecht fliegend, unter 2 m Durchmesser bauen, wenn man die Flugeigenschaften, besonders bei Fernsteuerung und 6-10 Kanälen wirklich richtig ausnützen will! Die Abbildung der Ausgabe vom 10.Oktober 1964 zeigt aber nur einen Entwurf! Das, was richtig flog, sehen Sie in der Anlage, auch dann die damals in Böhmen und später bei Breslau (dort arbeitete die Gruppe Miethe!) gestartete Ausführung, die ein stärkeres Staustrahlrohr (wie bei der sogenannten V-1 verwendet) hatte. Ein solches "Rohr" mußte eine Art Gelenk haben. So wie bei Ihrer Zeichnung der Ausgabe von 1964 - hätte er Strahl ja die darüberliegende Abdeckung und den Wulst verbrannt! Auch fehlen die "Landepuffer". Die drei Modelle in der heutigen Ausgabe entsprechen in etwa, bis auf die Anordnung der Strahldüsen, dem Prototyp des Ballenzo-Schriever-Havermohl´schen Modelles. Also wie ich dies in der Anlage gezeichnet hatte und habe. Auch hier müßen die "Düsen" schwenkbar sein, um den "Coandaeffekt", der das vertikale Steigen des "Flugdiskus" erst wirksam macht, zu erzielen /Miethe hat später besser gebaut). Beim ersten Typ war noch der äußere Ringwulst geschlossen, wie er auch bei den anderen Modellen der "Flugscheiben" durch hochwertige Metallegierungen vorhanden war. Hatte dieser Diskus die oder eine gewollte Höhe erreicht, so daß der Druck der hinteren Schubdüsen wirksam wurde, ging man in den Horizontalflug über. Naturgemäß waren diese Steuervorgänge nicht einfach, erst spätere Entwürfe sahen den "unterbrochenen Ringwulst" vor, so daß die Düsen voll durchgeschwenkt werden konnten! Heute mit den modernen Triebwerken und Treibstoffen ist alles viel einfacher und wirksamer.

Diese Flugscheiben werden heute fließbandmäßig sowohl im "Westen" als auch in der UdSSR, dort an 2 Stellen (!!!) gebaut! Warum also diese unsinnige Geheimhaltung? Und dieser Unsinn mit den "fliegenden Bettgestellen" oder Senkrechtstartern mit Schwenktriebwerken? Bei diesen genügt ja wohl ein Splitter oder ein Geschoß, das Kabel oder eines der "Gelenke" zerstört - und runter fällt dieses komplizierte Ding! Natürlich hat es eine ganze Anzahl weiterer Entwürfe gegeben, auch leider nicht restlos fertig gewordene Prototypen; typisch deutsch: zu spät! Nicht einmal ein einfaches Staustrahlrohr konnte Miethe oder Havermohl anfangs bekommen! Erst Luftwaffenfeldwebel haben das alles "organisieren" müssen! Darf ich vielleicht Modellbauer darauf aufmerksam machen, daß man bei einem heutigen, starken und schnellaufenden Modellmotor des sogenannten "Gegendrehmoment" ausnutzen und außer der entsprechend gestalteten "Vertikalzugschraube" auch für die untere "Tragschraube" ausnutzen kann, und zwar sowohl als Fesselflugmodell oder Fernlenkmodell! Bei letzterem sollte der Durchmesser über 2 m sein, denn die Flächenbelastung: Gesamtgewicht, Tragfläche, Geschwindigkeit muß hier noch mehr beachtet werden als bei üblichen Flugmodellen! Ein weiterer Hinweis: Die "Fluglage" solcher frei fliegender Flugscheibenmodelle entspricht genau dem von Hubschraubern. Wer die Auspuffgase geschickt so leitet, daß diese aus "Düsen" der Tragflügelenden in entsprechendem "Winkel" austreten, verstärkt durch einen bruchteil des Luftstrahles der Zugschraube, hat doppelten Effekt und spart Treibstoff. Es geht alles, nur muß man eben wissen, wie. Und Geld zum Bau muß man haben. Das Wichtigste: Genau muß man beim Bau eines solchen Modells arbeiten, denn geringe Unwucht verhindert schon das Senkrechtsteigen, was jedem Fachmann verständlich ist! Die ganze "Auswuchtung" ist eben das Problem!

¸ Damit war der Beitrag eigentlich schon erledigt (auch wenn etwas holprig geschrieben), aber doch nicht ganz. Drei großformatige Skizzen füllten die Zeitschriftenseite auf. Zunächst sieht man den letzten Prototyp der "Schriever-Habermohl´schen Flugscheibe" 1943/45: Anfang 1944 erreichte dieser Typ beim Senkrechtstart in nicht einmal 3 Minuten 12 km Höhe und dann mit 2.000 km/h horizontale Geschwindigekit. Treibstoffprobleme waren noch nicht - wegen der "Konkurrenz" - gelöst. Das Walterrohr hatte zusätzliche Funtkion, desgleich die Seitenstabilisierung. Dann sehen wir den ersten versuchstyp 1941/42: Dieser erste, vll flugfähige Senkrechtstarter hatte gleiche Flugeigenschaften wie der oben beschriebene, nur happerte es mit der Stabilisierung. Die Flügel des im Ring liegenden "Flügelrades" waren verstellbar. Treibstoff war nicht ausrreichend. Pilot saß zuerst wie üblich, rückwärts gelehnt, später liegend. Unter ein Mechaniker für den Antrieb. Erster Typ (Ballenzo-Schriever-Miethe-Diskus), entwickelt aus obiger Flugscheibe, der auch den "Coandaeffekt" ausnutzte. Drei Mann besatzung, später Raketenbatterien eingebaut. Die drei Skizzen schauen zwar technisch aus, sind aber nichts weiter als kindisch-naive Formdarstellungen.

Rätselraten um Flugkörper meldete am 29.August 1966 die Frankfurter Rundschau: Rätselraten löste am Samstagabend ein Flugkörper aus, der während 30 Minuten über dem westlichen Bodenseegebiet stand und selbst von Tübingen aus gesehen wurde. Augenzeugen, die den transparent wirkenden Metallkörper mit einem Fernglas beobachteten, berichteten übereinstimmend, daß der Flugkörper mehrmals seine Form geändert habe, ehe er in westlicher Richtung weitergeflogen sei. Nach Ansicht von Professor Borhmann von der Sternwarte Heidelberg, dem diese Beobachtung von einem Assistenten aus Tübingen gemeldet worden war, dürfte es sich höchstwahrscheinlich um ein künstliches Flugobjekt handeln.

Rätsel um Flugkörper berichteten am 29.August 1966 die Stuttgarter Nachrichten aus Konstanz: Rätselraten über seine Herkunft löste am Samstagabend ein Flugkörper aus, der während 30 Minuten über dem westlichen Bodenseegebiet stand und selbst von Tübungen, Ebingen und Hohenzollern aus gesehen wurde. Augenzeugen, die den transparent wirkenden Metallkörper mit einem Fernglas beobachteten, berichteten übereinstimmend, dass der Flugkörper mehrmals seine Form verändert habe, eher er - einer Birne mit Spitze vergleichbar - in westlicher Richtung weitergeflogen sei. Die Wahrnehmungen erstreckten sich von etwa 19:30 h bis kurz nach 20 h. Nach Ansicht von Professor Bohrmann von der Sternwarte Heidelberg, dem diese Beobachtungen von einem Assistenten aus Tübungen ebenfalls gemeldet worden war, dürfte es sich höchstwahrscheinlich um ein künstliches Flugobjekt handeln, das von der Erde aus gestartet worden war. Die Form des Objektes, das mit zunehmender Dunkelheit immer schwächer zu erkennen war und schließlich ganz von der Nacht verschluckt wurde, wird recht verschieden beurteilt. Die sist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass das Objekt wohl als Folge von Drehungen seine sichtbare Form immer wieder veränderte. Nach Berechnungen der Stuttgarter Sternwarte dürfte der fliegende Gegenstand einen Durchmesser zwischen 30 und 70 meter und eine Höhe von mindetens 25.000 Meter haben. Besonders merkwürdig sei, dass er offenbar seine Höhe nicht änderte. Nach Auskunft der Landespolizei wird das Objekt schon seit Samstagmittag ständig beobachtet. Um einen Wetterballon kann es sich nicht handeln, denn in einer solchen Höhe würde er zerplatzen.

Geheimnisvolles Flugobjekt ein Forschungsballon - Der "fliegende Sack" ist jetzt verschwunden - In Waiblingen wurden am Montag Reste eines Wetterballons gefunden meldeten am 30.August 1966 die Stuttgarter Nachrichten: Das Rätselraten um ein unbekanntes Flugobjekt über dem süddeutschen Raum ist beendet. Die Meteorologen verschiedener Wetterämter und aerologischer Stationen glauben, daß es sich bei dem am Samstag und Sonntag gesichteten Flugkörper um einen größeren Forschungsballon handelte, der zwischen 30 und 40 Meter Durchmesser aufwies und in Höhen zwischen 20.000 und 25.000 Metern "schwamm" [also in der Stratosphäre sich befand und aufgrund seiner Dimensionen den "Skyhooks" zuzuordnen ist, wenn man so will, den großen Brüdern der ordinären Wetterballone!]. Seit Sonntagabend war der "Fliegende Sack" nicht mehr gesehen worden, und man nimmt an, daß er in der Zwischenzeit abgetrieben wurde oder geplatzt ist. Auf keinen Fall ist der Versuchsballon ein sogenannter Wetterballon, wie ihn die aerologischen Stationen in Stuttgart, München, Hannover, Essen, Emden und Schleswig jeden Tag mehrmals starten. Der Aerologische Station Stuttgart hat auf Anfrage erklärt, daß der in Waiblingen gefundene Ballonrest ein Wetterballon war und mit dem unbekannten Flugobjekte nichts zu tun hat... Alfred Held, Techniker der Aerologischen Station auf dem Burgholzhof, ist der Meinung, daß der unbekannte Flugkörper auf keinen Fall einer dieser ausgedienten Wetterballone ist. Dazu sei er offensichtlich zu groß, wenn man den Beobachtungen Glauben schenken könne, daß er etwa 30 bis 40 Meter Durchmesser aufwies. Das Astronomische Institut in Weißenau bei Ravensburg glaubt, daß es sich mit ziemlicher Sicherheit um einen Forschungsballon handelt, der aus Richtung München in das Gebiet Stuttgart und den Südschwarzwald gelangte und entweder weiter abgetrieben wurde oder zerplatzte. Allerdings konnte bis zur Stunde noch nicht ermittelt werden, ob irgendein Institut in der Bundesrepublik einen solchen Ballon in den letzten Tagen gestartet hat. In den vergangenen Jahren wurde übrigens viel von unbekannten Flugkörpern geschrieben und gesprochen - allgemein unter dem Namen "Fliegende Untertassen" bekannt. Heute weiß man, daß diese Flugapparate häufig Forschungsballone waren, deren Aluminiumbespannung Reflektionen zur Erde sandten, die hierzu zuweilen als "Mündungsfeuer" von Schußwaffen interpretiert wurden. Von den Amerikanern ist bekannt, daß sie große Forschungsballone in Höhen von 60 bis 70 Kilometern geschickt hatten, die dann bei voller Ausdehnung einen Durchmesser von 30 Metern erreichten, ehe sie sich selbst zerstörten.

Ein militärischer Wetterballon? Seine Herkunft ist noch immer unbekannt hieß es am 31.August 1966 in den Stuttgarter Nachrichten: nachdem am Montag die Besatzung eines Streifenwagens der Landespolizei bei Waldkirch im Breisgau fast eine Viertelstunde lang den als Ballon identifizierten "unbekannten Flugkörper" gesehen hatte, besteht für die Fachleute kein Zweifel mehr, dass es sich um einen Versuchsballon handelt. Mit bloßem Auge sahen die Polizeibeamten den Ballon und meldeten dies an ihre Stuttgarter Zentrale weiter. Danach befand sich der Ballon gegen 14:40 h im Raum Waldkirch. Nach Lage der Dinge und vor allem daraus, dass militärische Stellen keine übertriebene große Neigung gezeigt haben, das Flugobjekt "abzuschießen" oder zu orten, nehmen Fachleute an, dass es sich um einen zur Wetterbeobachtung aufgelassenen Ballon einer Militärstelle handelte. Derartige Ballone messen die Geschwindigkeit der Höhenwinde, die für die Berechnung einer Flugbahn von ballistischen Geschossen erforderlich sind. Entgegen anderer Meldungen wäre es den modernen Düsenjägern - vor allem der Amerikaner - ohne weiteres möglich, in Höhen zwischen 20.000 und 30.000 Metern aufzusteigen und den Ballon zu erreichen. Schon der Starfighter der Bundeswehr hat eine Dienstgipfelhöhe von rund 22.000 Metern. Da die US-Streitkräfte wesentlich modernere Maschinen wie den Starfighter fliegen, wäre es ihnen ein leichtes gewesen, den Flugkörper zu erreichen, der je nach übereinstimmenden Aussagen höchstens zwischen 15.000 und 20.000 Metern hoch flog. Das Rätselraten um den merkwürdigen Gegenstand am Himmel über Baden-Württemberg hat inzwischen auch auf die angrenzenden Gebiete übergegriffen. Wie erst am Dienstag bekannt wurde, ging bereits am Montagmorgen vor einem Gasthof in Murnau in Oberbayern ein Plastikballon mit einem Durchmesser von etwa drei Metern nieder. Die Untersuchung der Hülle ergab, dass es sich um einen französischen Wetterballon handelte, der allerdings keine Geräte mehr trug. Lediglich ein Zettel in französischer Sprache wies auf die Herkunft des Flugkörpers hin. Eine in Murnau stationierte französische Militäreinheit übernahm die Bergung. Nach Ansicht der Polizeibeamten, die den Ballon als erste zu Gesicht bekamen, könnte es sich um den "fliegenden Sack" handeln. Dem steht jedoch entgegen, dass dieser nach allen Beobachtungen und Schätzungen von Fachleuten viel größer sein muß - es wurde ein Ausmaß zwischen 30 und 70 Meter im Durchmesser genannt - und dass ein Objekt, das mit ihm wahrscheinlich identisch ist, noch am Montagnachmittag über dem Schwarzwald gesichtet wurde.

Quelle: CENAP-Archiv

 

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