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UFO-Forschung - Jede Woche gehen bei Mannheimer Meldestelle 10 bis 15 Handy-Filme ein

 

 

Von Ingo Senft-Werner

HIMMELSPHÄNOMENE - Jede Woche gehen bei Mannheimer Meldestelle 10 bis 15 Handy-Filme ein

(dpa). Geheimnisvolles Blinken erfüllt den wolkenlosen Himmel. Das müssen Ufos sein. Also Handy raus, filmen und ab zur Ufo-Meldestelle. Dort wächst die Bildersammlung - von Venus und Jupiter.

Mangelnde Sternenkenntnis ist der Hintergrund

Mit der Verbreitung von Smartphones nehmen die UFO-Meldungen beim Centralen Erforschungsnetz außergewöhnlicher Himmelsphänomene (Cenap) in Mannheim extrem zu. „Hatten wir vor wenigen Jahren etwa 150 Meldungen im Jahr, so kommen jetzt jede Woche 10 bis 15 Handyfilmchen an mit angeblich fliegenden Untertassen“, sagte Cenap-Sprecher und Hobbyastronom Werner Walter kürzlich Freitag in Mannheim.

„Was auf den meisten Fotos und Filmen zu sehen ist, ist allerdings wirklich außerirdisch: Es sind schlicht helle Planeten und Sterne.“ Viele Menschen wüssten einfach nicht, was am Himmel zu sehen ist. „An lauen Abenden - ich nenne das immer UFO-Wetter - gehen sie dann ins Freie, schauen nach oben und wundern sich, dass es da funkelt und blinkt“, erzählte Walter.

Dann zückten sie ihr Handy und filmten mal die Venus, mal den Jupiter, schickten das Material an die Meldestelle und stellten es gleichzeitig in Internetplattformen wie Youtube. „Es ist beängstigend, welche Filmmenge da aufklickt, wenn man den Suchbegriff Ufo eingibt.“

Glühende Meteoriten lassen Telefone heißlaufen

Besonders heftig seien die Reaktionen, wenn ein größerer Meteorit oder ein Satellit beim Eintritt in die Erdumlaufbahn verglühe. „Dann stehen bei uns die Telefone nicht mehr still.“ Einige der Anrufer könnten kaum beruhigt werden. „Das hat dann schon fast etwas Therapeutisches.“ Ein beliebtes Motiv sei auch die internationale Raumstation ISS, die jedes Vierteljahr blinkend über Deutschland ihre Bahn zieht. „Gottlob wurden die kleinen Party-Fesselballons verboten, die uns in den vergangenen Jahren stark beschäftigt haben.“

Astronomie müsste auf Stundenplan der Schulen

Die Anfragen kämen nicht nur von Jugendlichen, sondern auch von älteren Menschen. „Dabei sollten die älteren Herrschaften doch wissen, was sich am Himmel abspielt.“ Die Meldungen zeigten, dass Astronomie dringend in der Schule gelehrt werden sollte. Die Lücken auf diesem Gebiet seien sehr groß.

Allerdings kann auch hier die moderne Technik Abhilfe schaffen: mit einer Sternen-App. Bevor die selbst ernannten Ufo-Jäger auf den Filmauslöser drücken, können sie sich auf diese Weise informieren, ob sie nicht doch nur einen Stern oder einen Planeten im Sucher haben.

 

Quelle: Wormser-Zeitung

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