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Luftfahrt - Private UFO-Drohne am Himmel

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Einen Kindheitstraum hat sich Alexander Kraus aus Bergtheim erfüllt. Der 59-jährige Physik-, Mathematik und Religionslehrer an der Jakob-Stoll-Realschule in Würzburg hat ein Ufo gebaut. Der „Oktokopter“ hat 1,20 Meter Durchmesser, ist aus bemaltem Bau-Styropor und wird von acht Propellern elektrisch in die Luft gehoben. Der Jungfernflug hat jedenfalls geklappt
„Mein Oktokopter ist mit Elektronik vom Feinsten ausgestattet, so wie sie auch in unbemannten Drohnen zum Einsatz kommt“, erläutert der stolze Erfinder. Über Funk wird „das Ufo“ ferngesteuert und weil es rot und blau bemalt ist und rundum blinkt und glitzert, ist es beinahe eine unheimliche Erscheinung am Himmel. Zu Vorführungszwecken lässt der Tüftler die Scheibe nur ein paar Meter vom Boden abheben. Aber wenn er wollte, könnte sein Ufo „bis außer Sichtweite“ davonfliegen.
„Schon mein Vater schwärmte von fliegenden Untertassen. Er hat uns Kindern diesen Floh ins Ohr gesetzt“, erläutert Kraus seine Motivation. Als Gymnasiast in Gelnhausen habe er einen Hubschrauber entwickelt und damit als 17-jähriger bei „Jugend forscht“ mitgemacht. Als Physikstudent in München bastelte er sein erstes Oktokoptermodell aus Styropor mit Elektromotoren. Aber damals waren Motoren und Akkus einfach zu schwer zum Abheben.
Erst neue Akku-Entwicklungen und die preiswert gewordenen „Flightboards“ aus der Modellbauelektronik, Fortschritte in der Sensor-Technik und beim Militär brachten ihm seinen Traum mit der „Fliegenden Untertasse“ näher. Für die stilechte „Show“ baute Kraus zudem 400 LEDs ein. Das Blinklicht und die hinteren Flugteile haben grünes Licht, vorn und an den Rotorschächten ist blaues Licht, ein Pfeil hat weiße LEDs. Auf diese Weise kann Kraus vom Boden aus die Fluglage seines Ufos beurteilen.
Rund 700 Euro Baukosten hat der Prototyp verschlungen. „Vergleichbares auf dem Markt kostet leicht 3000 Euro oder mehr“, meint Kraus. Seine Ufo-Styroporscheibe soll noch eine kleine, leistungsfähige Kamera unter einer dünnen Klarsichtkoppel bekommen. Damit will er vom Himmel aus in jede beliebige Richtung schauen können.
Erfinder Kraus könnte sich vorstellen, dass sein Ufo auf Flugschauen ein Hingucker ist. Werbeflächen stünden auf dem Oktokopter auch zur Verfügung. Die Scheibe passt in jeden Kofferraum und wiegt nur 3,4 Kilogramm.
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Raumfahrt+Astronomie-Blog von CENAP 0